Die Hochzeitsfeier von Stella und Sonnwinn ANTE DIEM XIII KAL FEB DCCCLXXXII A.U.C. (20.01.2020/129 n.Chr.) - nun wieder Zuhause

  • Wiha>>>


    Vor der Porta nahm Friudel seine Fridila auf seine Arme und trug sie sehr behutsam über die Schwelle... Sie schmiegte sich eng an ihn, umarmte seinen Hals und küsste sanft ihren geliebten Germanen...


    "Merkst du, mein Gemahl, dass ich etwas schwerer geworden bin?", Stella lächelte ihn glücklich an und fügte flüsternd hinzu, "Bald wirst du Papa ..."


    Ich trug meine Fridila sehr vorsichtig über die Schwelle, aber das war ihrem gerundeten Leib geschuldet, nicht ihrem Gewicht. Und ich setzte sie ab: "Etwas schwerer bist Du. Ein großes Kind ist es, ein Krieger oder eine Kriegerin", einen Moment lang machte ich mir wieder Sorgen, weil Stella so zierlich war, aber dann wischte ich sie wieder weg; nichts sollte diesen herrlichen Tag trüben.

    Nun da der zeremonielle Teil vorüber war, war alles bereit für das Mahl. Fabricius, Donna Tulla und die Leute aus Brundisium hatten lange Tische aufgestellt, und weil wir auf dem Lande waren, würden wir nach ländlicher Sitte sitzen, nicht liegen. Unsere Gäste strömten herein, und unsere Brautführerin und Lyda hatten alle Hände voll zu tun, jeden zu platzieren; kompliziert war es aber nicht, da wir niemanden von hohem Range zu Gast hatten. Überall an der Decke und über den geöffneten Türen hingen immergrüne Girlanden, und da die Kinder, die entgegen stadtrömischer Gewohnheit, anwesend waren, doch vor Aufregung wild herumliefen, öffnete ich einen Sack mit Äpfeln und einen anderen mit Walnüssen:

    "Geht noch ein wenig in den Garten spielen, Kinder, und nehmt das mit!", ich verteilte die Äpfel, die Nüsse warf ich ihnen zu. Ich lachte, als die kleinen Brundisiner hochzufrieden abzogen und wandte mich Stella zu:

    "Kannst Du dir vorstellen, dass in ein paar Jahren...", ich sprach es nicht aus, um keinen Gott neidisch zu machen. Aber ich hoffte auf einen kleinen Knaben, der Nüsse fing, und der Stellas liebe Augen und ihr Lächeln hätte.

    Timon und Lyda führten uns nun zum Ehrenplatz am Kopfende des Tisches, sie hatten eine Kline für uns beide aufgestellt, da sollten wir sitzen. Ich nahm Stellas Hand in die meine.

    Meine Frau, meine Fridila, Albenmädchen, die Nornen meinten es gut mit uns

  • Die Hochzeitszeremonie war zu Ende und in der Villa wurde für das Hochzeitsmal alles vorbereitet. Sonnwinn betrat mit Stella auf seinen Armen die Halle und ließ sie runter. Sie lächelte vergnügt, "Ich denke, es wird ein Krieger, so wie er mich da tritt", dabei streichelte Stella zärtlich ihren Leib.


    Dann schaute sie sich um, die Halle war mit Girlanden geschmückt, ein großer Tisch stand in der Mitte und es waren viele Gäste im großem Raum, dle Glückwünsche wurden ausgesprochen, die meisten Anwesenden kannte sie und nickte ab und zu mit einem freundlichen Lächeln. Es war auch eine Menge Kinder da, die Sonnwinn in den Garten zum Spielen beförderte und mit Äpfel und Nüssen versorgte. Dann sah er Stella an und fragte, ob sie sich vorstellen könnte in ein paar Jahren ... , sprach aber den Satz nicht zu Ende, aber Stella hat schon verstanden, was Friudel meinte. "Ich kann mich noch gut erinnern, was du mich im Garten der Casa Furia damals fragte: Sollte dieses Haus nicht voller Kinder sein, mit Glück und mit Lachen?", Stella wiederholte genau seine Worte, denn so was vergißt man nicht, dann blickte sie ihn lächelnd an, "Nun, es könnte sein, dass wenigstens ein Kind, DEIN Kind im Garten da im Sommer, spielen und lachen wird..., lieber Sonnwinn...".


    Inzwischen wurden die Öllampen entzündet und verbreiteten Licht und Wärme, und ein Hängeleuchter erhellte die festliche Halle. Die beiden Eheleute nahmen ihren Ehrenplatz am Kopfende des Tisches, Stella überblickte die ganze Szenerie und war zufrieden. Alle Gäste saßen auf ihren Plätzen und der lange Tisch war reich mit Speisen und Trank gedeckt. Die Krüge mit frischem Quellwasser gefüllt standen auf dem Tisch verteilt. Es gab Obst, Fleisch, Fisch, auch Würste und Pasteten und viele andere Köstlichkeiten. Zwei große Amphoren mit Wein hat Stella aus Korinth liefern lassen und die Weingläser glitzerten im Licht der Lampen.


    Fridila drückte zärtlich Sonnwinns Hand... Friudel...


    Mein holder Ritter, berühre meine Lippen mit den deinen und küsse sie mit tiefer Leidenschaft...

  • Das Hochzeitsessen war nicht anders als bei uns, und vermutlich war es so auf der ganzen Welt: Gäste wurden geladen, feine Speisen wurden aufgetischt, alles war schön geschmückt und die Menschen in festlicher Stimmung. Bei uns wie bei den Römern war es Sitte, dass der Brautzug mit derben Scherzen begleitet wurde, aber ich hatte keine Freunde hier,mit denen ich grobe Scherze machen würde, und die brundisischen Bediensteten waren gegenüber der stadtrömischen Furia Stella doch etwas schüchtern.

    Es dämmerte, und viele Öllampen und der große Hängeleuchter wurden angezündet. Das goldene Licht warf seinen warmen Schein über uns, und ich legte den Arm um mein Albenmädchen und zog ihren Kopf an meine Schulter.

    Die Kinder hatten aufgehört, so wild zu spielen. Einige der Kleineren waren eingeschlafen, wo sie sich gerade befanden, und die ganz Kleinen hatten den Daumen im Mund. Ihre Gesichter waren musverschmiert; es hatte Süßigkeiten und Kuchen für sie gegeben.

    Die Flötenspieler, die auch gegessen hatten, nahmen nun heitere, leichte Weisen auf, und ein paar von den jüngeren Leuten begannen zu tanzen.

    Sie holten sich Rhea dazu, und Rhea war erst schüchtern, dann machte sie mit, und sie zeigte wohl einige keltische Tänze, denn ein oder zweimal führte sie mit hohen Sprüngen und die Fäuste in die Hüfte gestemmt den Reigen an.

    Unser lieber alter Timon wurde müde und ab und zu fielen ihm die Augen zu. Alle ließen ihn schlafen, er schadete schließlich niemandem damit. Lyda blieb wach, und gähnte heimlich, und ab und zu sah sie zu Stella und in ihren Augen glitzerten Tränen. Lyda war immer bei ihrer Domina gewesen. Sie liebte Stella als sei sie ihre leibliche Tochter. Sie fasste nach Stellas Hand, und ich wusste, dass Stella die alte Sklavin auch lieb hatte und sich immer um sie kümmern würde.

    Als es schon recht dunkel war, brachen die ersten Familien auf, nach dem sie sich noch einmal bei uns bedankt hatten. Die Väter trugen ihre vom Spielen und Essen verausgabten Kinder.

    Donna Tulla und ihr Mann Fabricius und ihre Söhne sahen zufrieden aus, dass alle Vorbereitungen so geklappt hatten, und jede Familie, die ging, bekam noch einmal eine Stoffserviette mit Leckereien aus der Küche mit; für sie selbst, aber auch für Angehörige, die zu Hause geblieben waren.


    Doch die jüngeren Leute blieben in der Villa, und Donna Tulla und eine vom Tanzen erhitzte Rhea kamen auf uns zu:

    "Wir führen euch ins Schlafgemach", sagten sie: "Zum Epithalamium" . Das Epithalamium war ein mehrstimmiger Hochzeitsgesang, der vor der Tür angestimmt werden würde, soweit kannte ich die hiesigen Gebräuche.

  • Langsam leerte sich die Vorhalle der Villa... Viele Gäste haben bereits das Haus verlassen und die wenigen Verbliebenen, die sich noch in der Halle befanden, wurden mit Speisen und Getränke versorgt. Timon blieb nun wach und half Fabricius, wie er nun konnte.


    Es gab keinen Brautzug, denn das Brautpaar war bereits zu Hause und Stella mochte diesen Ritus nicht. Alles, was sie an ihre erste Hochzeit erinnerte wollte sie vermeiden, soweit es ging, um die Menschen hier nicht zu enttäuschen. Donna Tulla wusste aber Bescheid. Es wurde getanzt und Stella beobachtete, wie ihre Rhea die Sprünge nach keltischer Art machte, sie lächelte vergnügt und belohnte junge Frau mit Applaus.


    Als Stella bemerkte, dass Lyda weinte und ihre Hand nahm, sagte sie leise auf griechisch, dass sie keine Angst brauchen sollte, Sonnwinn wird seiner Stella niemals weh tun, denn für Stella, wie auch für Lyda war ihre erste Ehe ein Albtraum. Danach küsste sie die alte Sklavin auf die Wange.


    Fridila fühlte sich wohl, als Friudel seinen Arm um sie legte und ihr Kopf lag nun an seiner Schulter, sie spielte mit seinem Haar, das golden im Licht der Lampe schimmerte, "Meine Sonne ..., es war der schönste Tag in meinem Leben, aber nun bin ich müde und denke, es ist Zeit, das Fest zu verlassen ..." Und gerade in diesem Moment kamen Rhea und Donna Tulla und wollten das Brautpaar ins Schlafgemach führen, und vor der Tür das Epithalamium vortragen. Dieses Hochzeitslied mit manchmal zweifelhaften Inhalt, das ausschließlich von Mädchen gesungen wurde, war auch ein Brauch. Stella zuckte mit den Schultern, die Mädchen sollten ihren Spaß haben!


    "Ja, gehen wir..."

  • Es war für meine Fridila , die guter Hoffnung war, ein langer und anstrengender Tag gewesen, das dachte ich mir, obgleich sie zu jeder Stunde schön und liebenswürdig war, und wir kamen auch zum Ende:

    "Ja, es war auch mein schönster Tag, mein Albenmädchen", flüsterte ich. Und gerade weil es so schön war, würden die Mädchen nun singen und ihren Spaß haben.

    Sie geleiteten uns und vor der Tür machte ich eine Geste, als wolle ich sie verscheuchen wie eine Horde Hühner, und sie lachten und kreischten, denn das gehörte dazu:

    "Mal sehen, ob du bei deiner Braut auch so mutig bist o Bräutigam!", sagte eine, und mein Blick suchte Stellas Blick. Ich nahm ihre Hand und wir traten in unser Schlafgemach. Die Tür fiel zu.

    Draußen sangen sie jetzt, erst ein- dann zwei und mehrstimmig. Ich verstand nicht alles, weil sie nicht Latein verwendeten, wie ich es gelernt hatte, sondern den hiesigen klangvollen Dialekt. Aber wir wurden im Lied mit Bienen und Blumen, Stierchen und Kälbchen und allerlei sonst verglichen, und es klang sehr hübsch.

    "Meine schöne Fridila, meine Braut", sagte ich und küsste Stella, dann hob ich sie hoch, trug sie auf ihr Bett und löste ihre Schuhe. Ich schob ihr ein Kissen unter das Kreuz, so dass sie sich halb seitlich hinbetten konnte, damit die Matratze ihren Bauch stützte, und ich massierte sanft ihre zarten Fußknöchel:

    "Du warst so lange auf, Fridila. Tut das gut?", fragte ich zärtlich.

  • ... Schließen Sie schnell die Türblätter, jungfräuliche Band:

    Genug haben wir gespielt. Aber ihr, das schöne , frisch verheiratete Paar

    lebt glücklich, und die

    Aufgaben eines lustvollen

    Ehepaars üben ohne Ende. *


    Die Mädchen sangen ihre Lieder nun zu Ende und es herrschte endlich Ruhe... Es war aber für Stella und Sonnwinn der schönste Tag im Leben. Und die Hochzeitsnacht stand nun bevor, denn auch diese Ehe ist erst gültig, nach dem sie vollzogen wurde...


    Sonnwinn flüsterte seiner Braut zärtliche Worte und küsste sie, dann trug er Stella auf das Bett, zog ihr die Schuhe aus und sorgte dafür, dass sie nun da bequem lag und massierte ihre kleine Füße.


    "Mein Friudel, du bist so einfühlsam, ja es tut sehr gut...", sie nickte und schaute ihn liebevoll an. "... Rhea amüsiert sich noch und Lyda schläft schon, kannst du mir bitte helfen, mich auszuziehen?", denn Stella war immer noch voll gekleidet.


    "Und dann komm zu mir, mein Geliebter...", flüsterte Fridila und streichelte sanft seine Hand.



    Sim-Off:

    *Catull


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    >>> Cubiculum  :bussi1: