Porta Iuliana | Eingang

  • Von Seleukia Pieria aus benötigten die Iulii eine gute Tagesreise, bis sie endlich in der syrischen Provinzhauptstadt Antiochia am Orontes ankamen. Ungefähr 7-8 Stunden, dann standen sie endlich vor der Tür ihres neuen Heims für das kommende Amtsjahr. Von außen sah das Haus ziemlich schlicht und nicht weiter auffällig aus, dieser Effekt verstärkte sich noch dadurch, dass die ganze westliche Längsfront, kleine Tabernae beinhaltete, in die verschiedene Läden für Fernhändler, Geldwechsler, Gewürzverkäufer und Teppichmacher, etc. eingemietet waren, was das eigentliche Wohnhaus zusätzlich „versteckte“ und in die städtische Umgebung eingliederte. Das Gebäude selbst hatte die Form eines länglichen, verschobenen Trapez und war freistehend, was hieß, dass es von allen Seiten von einer Straße umgeben war. Der Haupteingang befand sich an der Südfront. Dort war der Wagen zum halten gekommen und ein Sklave sprang herunter und klopfte an die Porta. Diese öffnete sich sofort und heraus kam Caesoninus‘ Agent Publius Pontidius Pollio. Mit einem breiten Lächeln trat er zu dem absteigenden Caesoninus und schüttelte ihm die Hand. „Salve, Iulius Caesoninus, es ist mir eine Freude dich und dein Gefolge in Antiochia begrüßen zu dürfen! Kommt nur herein, kommt, euer Gepäck ist gestern Nacht gut angekommen und das Haus bereits fertig für euch eingerichtet, kommt nur!“ Und damit geleitete er die Iulii ins Innere des Hauses.

  • Nach Aufbruch von der Taverne des Antimetos aus rollte der Wagen stundenlang durch die syrische Landschaft. Iulia war die ganze Zeit über überrascht wie grün und lebendig hier alles war, denn sie hatte eigentlich durchgehend Wüste erwartet. Doch sie vergaß dabei, dass das Mündungstal des Orontes bis Antiochia hinauf ja direkt am Meer lag und durch die Berge links und rechts zusätzlich geschützt wurde, was üppiges Grün im ganzen Tal ermöglichte. Auch die Temperaturen hielten sich in Grenzen.

    Die Reise selbst zog sich jedoch gegen Ende hin schon etwas. Eigentlich hatte Iulia ja erwartet gehabt, dass Antiochia nur ein paar Meilen im Landesinneren von seinem Hafen Seleukia Pieria entfernt lag, von ihr aus höchstens zehn Meilen, aber dass es doch wirklich so viele dann waren, dass sie einen guten Tag für die Reise brauchten, hätte sie nicht erwartet.


    Doch das Ende der Reise kam endlich und sie gelangten zur Porta ihres neuen Heims. Neugierig sah sich Iulia um. Ins Haus schienen mehrere Läden integriert zu sein, das gefiel ihr schon mal sehr gut, so hatte man Einkaufsmöglichkeiten direkt vor der Haustür! Direkt kam dann auch gleich ein Mann aus dem Haus um sie zu begrüßen und so stiegen dann auch Iulia und ihre Mutter aus dem Wagen und folgten ihm und Caesoninus ins Innere des Hauses.

  • Ein Pochen an der Tür sollte den zuständigen Ianitor aufwecken. Es war nicht besonders stilvoll, so ohne Vorankündigung aufzutauchen, aber Antias hatte weder Briefpapier noch Sklaven. Also die direkte Methode. Er wusste zwar nicht, wie erfreut sein Verwandter sein würde, doch sicher würde er ihn hier nicht im Staub stehen lassen...

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    Wonga, Ianitor


    Da Vibilius zusammen mit Breda und dem Cellarius Alexander zuhause in Rom geblieben war, lag es hier in der Fremde seit langer Zeit wieder an Wonga Zeit ihres Aufenthalts den Torhüter zu machen und gegebenenfalls an die Tür zu gehen, sollte jemand auf selbige klopfen. So schlurfte er also zur Porta und öffnete sie. Vor ihm stand ein junger Römer und so fragte er er ihn wie alle mit seiner kurz angebundenen Art: "Wat du wollen?"

  • Antias war doch etwas eingeschüchtert, als da plötzlich dieser massige Nubier vor ihm stand - der, ganz entsprechend dem Bild der Barbaren des Südens, zudem nur eine einfache Sprache zu beherrschen schien.

    "Mein... Name ist Tiberius Iulius Antias. Ich bin ein Verwandter des... Hausherrn und wollte meine Aufmachung machen. Ich bin leider sehr... spontan hier aufgetaucht, da ich vorher nicht wusste, dass er hier lebt. Und das hier zum Beweis meiner Abstammung." Den Siegelring seines Vaters hielt er dem Sklaven unter die Nase. Hoffentlich reichte das auch und er wusste, was das hieß...

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    Wonga, Ianitor


    Nachdem der Mann gesprochen hatte, hielt er ihm einen Ring unter die Nase. Wonga beugte sich über die ausgestreckte Hand und betrachtete ihn genau. Dann formten seine Lippen ein großes O und er fing zu grinsen an, während er an den Jungen gewandt auf den Ring deutete. "Aah, Vawandta! Ha! Neuer Vawandta von Dominus! Du bleibe hier, Wonga frage." Dann schloss er wieder die Tür und es verstrichen einige Momente, bis sie sich erneut öffnete und der Ianitor erneut heraustrat. "Du folge Wonga."

    Dann führte er den Neuen ins Atrium, wo schon der Hausherr auf ihn wartete.

  • Nach einem Jahr Aufenthalt war der letzte Tag der Iulier in Syrien angebrochen. Alle ihre persönlichen Dinge waren bereits gepackt und nach Seleukia Pieria geschickt worden, es standen nur noch die allerletzten Päckchen im Atrium herum, die die Sklaven gerade am hinaustragen waren. Caesoninus stand bei der Porta mit seinem Agenten Pontidius Pollio zusammen und sprach gerade über die letzten Einzelheiten. Er ließ den Pontidier hier in Antiochia zurück, Pollio sollte in Caesoninus' Namen in der Domus Iulia residieren und sich um die Geschäfte seiner zwischenzeitlich erworbenen Ländereien vor Ort kümmern. Zudem trug er ihm auf einen eigenen Sklavenstock für das Haus aufzubauen, denn natürlich nahm Caesoninus alle seine wieder mit nachhause nach Rom. Und um natürlich das wichtigste nicht zu vergessen, sobald es möglich war müsste Pollio die Domus Iulia aus dem Mietvertrag mit Paullus Appuleius Barba herauskaufen, damit sie endgültig in Caesoninus' Besitz übergehen konnte. Nach Erfolgen dieses Schrittes sollte er ihm den Kaufvertrag nach Rom übersenden. "Kümmere dich gut um alles hier, sobald ich kann komme ich zurück." sagte Caesoninus und schlug zum Abschied in Pollios Hand ein. Dann schieden sie.


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