[Meditrinalia]Weinfest OCT DCCCLXXXIV A.U.C. - FAR et Kara - Privatzimmer

  • Als ich Kara erreichte sah ich sie an und sie konnte wohl sehen, dass ich nicht gerade begeistert von ihrer Anwesenheit war. Ich lächelte immer noch, doch meine Worte strafften mein Lächeln lügen. „Was machst du hier?“ Sagte ich und umfasste ihren Ellenbogen um sie sanft, unauffällig aber bestimmt aus dem Raum zu begleiten.

    Die Reaktion fiel nicht ganz so aus, wie von Kara erhofft. War Rufio sauer auf sie? Als er näherkam, konnte sie mit Gewissheit sagen: Ja, war er. Sie ließ sich von ihm abführen und schaute sich nur kurz noch einmal um, ehe er sie in einen Raum schon fast schubste und die Tür hinter ihnen schloss, ehe er anfing, ihr eine Predigt zu halten.

    Erst reckte sie trotzig das Kinn zu ihm auf, aber als er näher kam, wurde ihre Haltung ein wenig weicher, ihr Blick dunkler, ihr Atem unruhiger. Ihr Körper reagierte auf seinen, wie er es immer getan hatte und wohl immer tun würde. Sie konnte sich noch so sehr vornehmen, ihn ignorieren zu wollen, ihr Körper konnte das nicht. Und sie hatte wirklich, wirklich, wirklich nicht geplant, mit ihm in ein Zimmer zu verschwinden. Sie wollte nur, dass er sie sah, in diesem Kleid, und sie begehrte. Das war alles gewesen. Wirklich nicht mehr. Und doch waren sie hier, und sie hörte seiner Stimme an, wie sehr er mit sich kämpfte, nicht genau das zu tun, was er allen anderen Männern da draußen unterstellte.

    Trotzdem hob sie trotzig nochmal das Kinn. "Wenn dein Onkel mich gesehen hätte, hätte er geglaubt, dass der Tiberier dumm wäre, weil er mich freigelassen hat. Wenn er mich überhaupt erkannt hätte. Und dann hätte er versucht, jetzt hier mit mir im Zimmer zu sein, um mich aus diesem Kleid zu schälen und zu ficken." Und sie wussten wahrscheinlich beide, dass es wahr war. Consular Aurelius beachtete Sklaven selten bis gar nicht und vergaß fast alle von ihnen, sobald sie aus seinem Sichtfeld verschwunden waren. Nein, da hatte Kara wenig Angst gehabt. Mehr Angst hatte sie, dass der Tiberier sie sehen könnte. Ihm würde sie dann nämlich wirklich etwas erklären müssen.

    Aber an ihn wollte sie jetzt nicht denken. Sie dachte an Rufio hier direkt vor ihr, wie sein Atem ihre Haut streifte und wie nah sie einander waren. Und dass sie so wahnsinnig bereit für ihn war, obwohl sie sich noch nicht einmal geküsst hatten. Und wie sehr alles andere rund herum verblasste, wenn er da war und sie allein waren.

    "Und wenn mir das gefällt, was machst du dann?" neckte sie ihn, als er meinte, er solle ihr den Hintern versohlen. Ihre Hände legten sich auf seine Brust und strichen dann mit genau dem richtigen Druck hinunter, ohne dass sie den Blickkontakt zu ihm unterbrach. Sie kam sogar ein winziges bisschen näher, als ihre Finger unterhalb der Gürtellinie glitten und dafür sorgten, dass sein Blut da blieb, wo es gerade war.

  • ....

    Ich war wütend, ja verdammt wütend. Was dachte sie sich nur dabei? Ich legte meine Hände rechts und links neben ihren Kopf an die Wand. „Du bist einen aurelische Sklavin, der Tiberer kann viel aber freilassen kann er dich nicht.“ knurrte ich sie an. „Und ja meine Onkel hätte dich vielleicht aus dem Kleid geschält und gevögelt. Vielleicht hätte er mich sogar dazu geholt oder aber seine Frau, die macht bei so was auch gern mit.“ Ja Lupia war da mehr als offen und sie hatte nichts dagegen sich von der Sklavin verwöhnen zu lassen, während ihr Mann es derselbigen besorgte. „Wahrscheinlich hätten sie Freude daran gefunden und Lupia hätte dich von ihren beiden Nubier auch noch durchnehmen lassen.“ Brummte ich immer noch wütend. Ja das war sogar mehr als wahrscheinlich, ich hatte das schon mehrfach miterlebt. „Willst du das? Willst du das sie dich die ganze Nacht ran nehmen, bis du morgen nicht mehr laufen kannst? Oder was hast du mit deinem Auftritt dort auf dem Fest beabsichtigt?“ Oh ja ich war sauer auf Kara. Immer wirklich immer hatte ich sie vor meine Brüder beschützt, die eben genau solche Gedanken gehabt hatte und in Kara nur die Sklavin sahen, die man sich ins Bett holen wollte. Ich hatte das zu verhindern gewusst und nun? Nun legte sie es darauf an? Ich konnte es nicht fassen. Also sie mich nun quasi auffordere sie wirtlich übers Knie zu legen und ihre Hände auf Wanderschaft gingen, wirbelte ich sie herum und presste sie mit der Vorderseite an die Wand, so dass ihr Rücken nun an meiner Brust lag. Ja nun konnte ich meine Erregung wirklich nicht mehr vor ihr verbergen. Ich nahm auch keine Rücksicht auf ihr Kleid, als ich es nach oben schon so weit, dass ihr Hintern freigelegt war. „Du hast es so gewollt?“ Knurrte ich und schon klatschte meine Hand auf ihren Hintern. War ich sanft dabei? Nein war ich ganz sicher nicht. Ich ließ ein paar schnelle Schlage auf ihr zartes Fleisch prasseln, bevor auch ich meine Tunika nach oben schob, mich zwischen ihre Beine drängte und sie direkt hier an der Wand nahm. „Wolltest du das?“ Knurrte ich nun wütend und erregt in ihr Ohr, bevor ich ihr in den Hals biss, während ich nicht wirklich sanft mit ihr umging sondern sie hart ran nahm. Meine Hand verirrte ich in ihr Haar und zog ihren Kopf nach hinten, damit meine Lippen hart auf ihre prallen konnten. Ja es war nicht sanft es war eher das was man als Wutfick bezeichnen würde. „Ist es das was du willst.“ keuchte ich nun eindeutig erregt an ihren Lippen.

  • Was hatte sie denn schlimmes getan? Sie hatte doch nur kurz mitfeiern wollen. Mehr nicht. Nur ein wenig sich unterhalten und ein paar Komplimente. Gut, vielleicht ein wenig flirten. Aber war das denn so schlimm? Musste er sie deshalb so anfahren? Sie wollte gerade die Hände wegziehen und ihn nach allen Regeln der Kunst anzicken, um ihm genau das zu erwidern, als er sie auch schon umdrehte und gegen die Wand stieß. Und ihr nicht nur Angst zu machen versuchte mit seinen Worten, sondern Angst machte. Nicht der Inhalt, was er über seinen Onkel erzählte, oder dessen Frau oder die Nubier. Sondern damit, wie er es ihr entgegenschleuderte, wie er immer wütender wurde und wie er sie hielt. Da war nichts zärtliches dabei, nichts spielerisches oder neckisches. Keine Zuneigung.


    In all den Jahren hatte Kara nie Angst vor Rufio gehabt, nicht einen Augenblick lang. Aber als er ihr Kleid so hochriss und seine Wut an ihr ausließ, da hatte sie Angst, wohl zum ersten Mal überhaupt in diesem Kontext. Sie gab einen schmerzhaften Laut von sich, als er loslegte, und dachte noch darüber nach, dass er ihre Frisur ruinierte. Wie albern das war, merkte sie nicht, weil ihre Gedanken sich daran festzuklammern schienen.

    Er drehte ihren Kopf und presste seine Lippen auf ihre. Es war kein Kuss, nicht das, was Kara Kuss nennen würde, und erzeugte keine Lust, nur noch mehr Kummer. Sie wollte nicht weinen, wollte sich keine Blöße geben, wollte vor allen Dingen nicht wahrhaben, dass das gerade wirklich passierte, und wie es passierte. Kara mochte es durchaus härter. Sie hatte auch gelernt, Schmerz dabei genießen zu können. Aber das hier machte ihr nur Angst. Und genau so sah sie Faustus auch an. "Faustus, du tust mir weh", brachte sie heraus.


    Und dann war sie frei. Er ließ sie los. Und sie merkte erst, dass sie auf dem Boden saß, als sie dort schon angekommen war und sich zusammenzog. Sie zog die Beine fest an sich und umklammerte sie mit den Armen, machte sich klein. Er hatte sie wie eine Sklavin behandelt. Die Erkenntnis traf Kara härter als das, was geschehen war. Rufio hatte sie wie eine Sklavin behandelt.

    Sie zitterte, weinte aber nicht. Sie wollte es, aber nicht, solange er zusehen konnte. Nicht, solange die Gefahr bestand, dass irgendwer sie sehen konnte. Dass der Tiberier sie so derangiert entdecken konnte. Dass ihr Mann… oh Götter, Flamma würde ihn umbringen, wenn er irgendwas davon merken würde.

    "Ich wollte doch nur für einen kurzen Moment dazugehören", sagte sie leise und mehr zu sich als zu ihm. Aber ja, deshalb war sie auf das Fest gegangen. Weil sie für einen kleinen Augenblick, nur ein paar Minuten, auch einmal so frei und bewundert sein wollte wie Corvina und alle ihre Cousinen, für die das so selbstverständlich war. Kara wollte doch auch nur genauso Teil der Familie sein wie sie auch. War das wirklich so verwerflich?

  • Mein Gehirn brauchte weniger als einen Augenblick um ihre Worte zu realisieren. Sofort und augenblicklich ließ ich Kara los und brachte ein wenig Abstand zwischen uns. Das Entsetzen auf meinem Gesicht wurde nur noch größer, als sie zusammensank und auf dem Boden zum Sitzen kam. Ihre geflüsterten Worte vernahm ich noch, im gleichen Moment in der meine flache Hand auf die Wand traf. "Verdammte Scheiße." brach es auch mir heraus und schon hockte ich mich neben sie. Ich traute mich gerade nicht sie zu berühren, so hockte ich mich nur neben sie. So wie ich es früher als Kind schon gemacht hatte, wenn Kara mal wieder traurig oder wütend über etwas war. Ich blieb einen ganze Weile stumm, weil ich mir gerade selbst nicht über den Weg traute. "Es tut mir leid." Brach es schlussendlich aus mir heraus. Ja das tat es wirklich, ich wusste nicht, welcher Ochse mich gerade geritten hatte. Dann blickte ich sie von der Seite an und meine Hand näherte sich vorsichtig der ihren, so dass ich ich nur ganz leicht mit dem kleinen Finger berührte. "Du gehörst dazu." meinte ich eben so leise wie sie. "Du bist doch wie eine Schwester für Corvina und wirst immer zu uns gehören." setzet ich leise nach. Ja eigentlich war sie auch für mich immer so was wie eine Verwandte gewesen. So lange bis ich mit ihr geschlafen hatte. Seither stellte ich mir mit ihr dinge vor, die man mit einer Verwandten nun mal nicht machte. Ich blickte hinab zu unseren Händen. "Dich da draußen so zu sehen, zu sehen wie die Kerle dich mit ihren Blicken ausgezogen haben..... Ich.. ich..." wollte ich es wirklich eingestehen? Ich hob meinen Blick und der verletze Ausdruck in ihren Augen gab den Ausschlag. "... verdammt Kara ich war eifersüchtig." So nun war es raus, etwas von dem ich nicht gewollt hatte, dass sie es wusste, denn es war weder gut für sie noch für mich.

  • Kara litt auf so vielen Ebenen gleichzeitig, dass Rufio es sich vermutlich nicht einmal vorstellen konnte. Die offensichtlichste, dass das, was hier gerade geschehen war, rein körperlich ihr weh getan hatte, war dabei erschreckenderweise das harmloseste. Immer schon hatten die Männer in ihrem Leben ihr dabei weh getan und sich über ihren Willen bisweilen hinweggesetzt. Dieses Mal war es noch etwas mehr gewesen, aber er hatte aufgehört, und Kara wusste, dass die Schmerzen bald weg wären. Ihr Körper begann schon, ganz taub zu werden, und ihr Kopf verbannte die Erinnerung und vergrub sie ganz tief in ihr bei den anderen, über die sie nicht nachdenken wollte.

    Die anderen Dinge aber brannten so viel tiefer und heftiger. Dass sie Rufio vertraut hatte, so sehr, dass sie sich nie hätte vorstellen können, vor ihm Angst zu haben. Dass sie sich sicher gewesen war, dass er sie nie wirklich wie eine Sklavin behandeln würde, auch wenn er in den letzten beiden Jahren schon bisweilen ein ziemlich großer Arsch ihr gegenüber gewesen war und sie häufig deshalb zurückgewiesen hatte. Wie die Freude von vorhin und das berauschende Gefühl vom Fest jetzt nach bitterer Asche schmeckten, weil er ihr so deutlich zu verstehen gegeben hatte, dass sie dort keinen Platz hatte. Dass es nicht echt war, und nie für sie echt sein würde. Immer nur gestohlene Momente, bestenfalls. Weil sie eine Sklavin war. Weniger. Müll...


    Als er näher kam, zog Kara sich zusammen. Sie wollte es nicht, wollte stark sein, als hätte ihr das alles nichts ausgemacht, wie sie früher auch immer stark gewesen war und alles von sich abgeschüttelt hatte, zumindest nach außen hin. Aber dieses kleine Zusammenzucken konnte sie nicht schnell genug kontrollieren. Sie wusste nicht, ob er es gesehen hatte, als er sich neben sie setzte und so ganz gerade außerhalb ihrer Reichweite blieb. Nur sein kleiner Finger berührte ganz leicht ihren kleinen Finger, wo ihre Hand auf dem Boden lag, mehr nicht. Trotzdem musste sie sich einen Moment lang zwingen, die Hand dazulassen.

    Schließlich entschuldigte er sich. Aber wofür? Kara wollte nicht darüber nachdenken und schloss einfach die Augen, während er weiterredete. Sie hörte, was er sagte, aber schüttelte ganz leicht den Kopf. Nein, sie gehörte nicht dazu. Und das würde sie auch nie. Weil immer dieser Makel an ihr kleben würde, und kein Kleid, kein Schmuck und keine Frisur der Welt konnte den fortwischen. Sie würde immer Sklavin sein und eben nicht dazugehören. Und für ihn erst recht nicht. Das hatte er ihr mehr als einmal gesagt. Das war auch der Grund, weshalb er sie nicht wollte. Höchstens als Sklavin. Nur, wenn sie ihn reizte, dass er seine Selbstbeherrschung verlor. Aber sonst nicht. Und Kara wusste das, im Moment noch mehr als sonst, wenn sie es vor sich selbst leugnete.

    Als er sagte, er wäre eifersüchtig gewesen, und als wäre das die Erklärung für sein verhalten, schaute Kara ihn einen Moment fragend an. Sie verstand es nicht. "Warum?" fragte sie, weil sie es wirklich nicht begreifen konnte. Sie hatte doch wirklich nichts getan. Sie hatte niemanden geküsst oder mit jemandem geschlafen oder irgendwas. Sie war nur da gewesen. Mehr nicht. Und schlimmer noch, die ganzen anderen Kerle hatten Kara auch nicht ernsthaft interessiert. Nicht einmal die Gladiatoren, die sie als Vorwand genommen hatte, überhaupt auf das Fest zu gehen. Kein Mann hatte bei ihr diese Art von Interesse geweckt. Nur einer, und der saß neben ihr.

    "Du hattest recht", sagte Kara und schaute dabei auf die Hand neben seiner, wie sie sich fast berührten aber doch nicht so wirklich. "Ich hätte mich nicht so anziehen sollen. Ich hätte in der Culina bei den Sklaven bleiben sollen. Aber ich wollte mich hübsch machen und, ich weiß nicht. Ich hatte gedacht, vielleicht freust du dich, mich so zu sehen. Aber das war falsch."

    Ihr Kopf war leer und ihr Körper fühlte sich taub und dumpf an. Noch immer wollte sie eigentlich weinen, aber konnte es nicht. Und im Moment wusste sie nicht einmal, weshalb sie weinen wollte. Oder weshalb nicht.

  • Warum? Ja warum? Ich zuckte mit den Schultern? "Ist das nicht offensichtlich?" fragte ich, aber scheinbar war es das genau ja nicht. so fuhr ich leiser fort. "Weißt du, dass du mein erster wirklich großer Schwarm warst?" Nein wusste sie wahrscheinlich nicht. Ich hatte ja nie was gesagt. Aber genau das war ja auch der Grund gewesen, warum ich meine Brüder verprügelt hatte, wenn sie Kara auch nur schief angesehen oder eben ihren Gedanken was sie mit der kleine Kara alles so anstellen wollten in Worte gefasst hatten. "Als du mit Corvina weg gegen bist, war ich auf eine Art unendlich traurig, aber auch froh. Ich hatte die Hoffnung dich aus meinem Kopf zu bekommen." Ja ich hatte es wirklich versucht, ganz vielleicht hatte ich Kara verdrängt, aber vergessen ganz sicherlich nie. "Und dann komm ich hier her und du bist noch schöner, noch begehrenswerter als du ohne hin schon immer warst." Ja es hatte mich schier umgehauen, als ich die erwachsenen, gereifte Kara gesehen habe. "Es hat mich für dich gefreut, dass du einen Mann gefunden hast... wirklich das hat es, aber es hat mich auch rasend eifersüchtig gemacht, schließlich bekommt er jede Nacht das wovon ich als Junge schon geträumt habe." Sagte ich und schaute dabei schon die ganze Zeit auf den Boden, denn ich getraute mich nicht Kara anzusehen, nicht nachdem was ich gerade getan hatte. Dann aber schüttelte ich den Kopf. "Du hast jedes Recht dich so anzuziehen und es steht dir ungemein gut. Nicht umsonst haben dich gerade fast alle Blick durch den Raum begleitet." dann blickte ich doch auf. "Ich freu mich immer dich zu sehen. Wirklich von ganzem Herzen freue ich mich, auch wenn ich dann immer zusammenreißen und mir klar machen muss...." Ich blickte nun zu unsere nebeneinander liegenden Händen und harkte ganz vorsichtig meine kleinen Finger unter den ihren. "... dass du einen Ehemann hast, dass ich dich nicht für mich haben kann, das du tabu bist...das ... das ich vernünftig sein muss und nicht dem nachgeben darf was ich eigentlich will."

  • Wie oft hatte sie davon geträumt, dass er solche Dinge sagte? Wie oft hatte sie sich vorgestellt, dass er für sie so empfinden würde, wie sie für ihn? Früher in Griechenland sicherlich jeden Tag. In Rom weniger. Da hatte sie versucht, ihn zu vergessen. Da war sie zunehmend frustriert, dass er sie nie so angesehen hatte, nie einen Schritt in ihre Richtung gemacht hatte, nie auf sie eingegangen war. Sie hatte sich damit abgefunden, dass er nun einmal nicht so für sie empfand, wie sie für ihn. Dass sie ihn zwar verführen konnte, aber das alles letztendlich nur ihr selber entsprang.

    Und jetzt saß er hier und sagte das alles und Kara wusste nicht, ob sie sich freuen oder heulen sollte. Oder beides. Sie schluckte den schweren Klos in ihrem Hals hinunter und sah auf seine Hand, wie er den kleinen Finger näher schob und sie so hielt. Auch ihre Hand bewegte sich, nur ganz wenig, immer zusammen mit seiner.

    "Ich wusste schon immer, dass es nicht geht", sagte sie leise. "Aber ich hab trotzdem davon geträumt. Von dir geträumt. Immer nur von dir." Sie blinzelte ein paar Tränen weg. Es war für sie so schwer, darüber zu reden. Es tat weh, und sie hatte so entsetzliche Angst davor, von ihm wieder zurückgewiesen zu werden, wenn sie sich öffnete und sich verletzbar machte. Sie tat sich so unendlich schwer damit, jemandem zu vertrauen.

    Aber ihm hatte sie immer so viel vertraut. Weshalb das eben auch so weh getan hatte. Weshalb seine Zurückweisung so viel mehr weh tat als bei allen anderen. Weshalb sie nicht aufhören konnte, ihn zu reizen und seine Nähe zu suchen. Weil sie wenigstens das von ihm haben wollte, wenn sie auch sonst nichts bekommen konnte.

    "Ich wusste ja, dass du Flamen werden willst. Und dass du dafür eine Patrizierin heiraten musst und am besten ein dutzend Kinder haben musst. Und… ich hab mir wirklich gewünscht, dass du glücklich mit deiner Frau bist. Dass du sie liebst und sie dich und dass du glücklich bist. Wirklich. Aber gleichzeitig hasse ich sie so sehr. Weil ich das nie sein kann. Weil ich nie die Frau sein kann, die du brauchst. Nie die Frau sein kann, die an deiner Seite ist. Weil ich nie die Frau sein kann, die du liebst."

    Verdammt, jetzt heulte sie doch. Zornig wischte sie die Tränen weg. Sie war nicht schwach. Sie wollte nicht vor ihm heulen.

    "Und ich hab so sehr versucht, dich zu vergessen. Mir zu sagen, dass du mich so nicht siehst. Dass du mich, wenn überhaupt, dann als Schwester siehst, aber nie… nie als Frau. Dass du mich nie so liebst." Nie so, wie sie ihn liebte. So verzweifelt. So endgültig. So unauslöschbar, so sehr sie es auch versuchte.

    "Wirklich, ich wollte glücklich werden. Ich will ein Leben. Ein richtiges Leben. Und ich habe mich auch in Flamma verliebt." Damals, bevor er sie verlassen hatte. "Und ich wollte auch ein eigenes Leben." Bevor sie erkannt hatte, dass das alles auch nur geborgt war und sie auch dort nicht richtig dazu gehörte.


    In der Zeit, während sie geredet hatte, hatten sich ihre Finger so weit bewegt, dass sie sich mit seinen verschränkt hatten. Sie sah darauf hinunter, und es schmerzte. Es war schön, es fühlte sich so richtig an. Und es schmerzte so sehr.

    Kara sah Rufio in die Augen. "Ich hab wirklich versucht, vernünftig zu sein. Ich hab versucht, damit aufzuhören, dich zu lieben. Wirklich. Aber ich kann nicht. Da bist immer du. Immer, wenn ich die Augen schließe, bist da du." Vielleicht machte sie das zu einem schlechten Menschen. Sicher war es selbstsüchtig. Und ganz sicher war es dumm. Und Kara wusste, sie würde sterben, wenn er sie jetzt zurückwies. Und trotzdem hatte sie keine Angst. Oder vielleicht doch, aber sie merkte es gerade nicht. Denn auch jetzt war da nur er, hier neben ihr, während ihre Hände miteinander verschränkt waren.

  • Ich kannte Kara gut, zu gut als gut für mich war von daher wischte ich ihre Tränen nicht weg. Ich wusste ja das sie vor anderen nie oder äußerst selten weinte. Kara war immer sie starke. So drückte ich auch nur eine mal kurz ihre Hand, bevor ich unsere Finger miteinander verschränkte. Und hörte ihr einfach zu. Ja ihr erging es wohl genau so wie mir. Wie oft hatte ich mich einen Idioten geschallt. Wie oft sie verflucht, mich verflucht, aber dennoch war Kara immer ein Teil meiner Gedanken gewesen. „Ich...“ setzte ich an und irgendwie fühlte es sich gerade falsch an sie nur an der Hand zu. „Darf ich dich in den Arm nehmen?“ Fragte ich sie leise und als sie dies bejahte tat ich genau das. Ich nahm sie in den Arm und drückte sie an mich und ihr eine Kuss auf die Stirn. “Ich liebe dich doch auch... schon seit... seit ich verstanden habe, dass Mädchen auch auf andere Art interessant sind für Jungs.“ Ja seit ich denken konnte und mich für Mädchen interessierte war ich immer an Kara interessiert. “Ich wollte... ich hab doch nur versucht vernünftig zu sein und uns beiden Kummer zu ersparen. Du liebst deinen Mann... ich meine Frau... wir … es ist kompliziert.“ Sagte ich und drückte sie an mich. Und schwieg, denn was sollte ich noch sagen die Situation war scheiße und das wussten wir beide. Wir konnten die Dinge nicht ändern. Ich hatte meine Aufgabe zu erfüllen, wie sie ja genau wusste und beschrieben hatte. Ich war mindestens genauso unfrei wie sie es war. Natürlich hätte in meiner Familie wohl keiner was dagegen gehabt, wenn ich Kara in meine Bett geholt hätte, aber das hatte ich ja nie so gewollt. Nicht so wie ich mir andere Sklavinnen in meine Bett holte. Nein das hatte ich nie für sie und mich gewollt. Ich legte meine Stirn an ihre und schloss die Augen, bevor ich sie leise fragte. „Wollen wir ein paar gestohlenen Augenblicke zusammen träumen, dass alles anders ist als jetzt?“

  • Ja, Kara ließ sich von ihm in den Arm nehmen. Und wie immer kam das Gefühl, das sie bei ihm hatte. Trotz allem, obwohl sie hier auf dem Boden saßen und sich gegenseitig ihr Herz ausschütteten, trotz allem anderen kam das Gefühl, zuhause zu sein. Es war schwer, ein wenig süß, traurig und glücklich gleichzeitig. Kara wusste, dass sie hier hin gehörte, dass sie hier hin gehören wollte – und dass sie nie hier hin gehören durfte.

    Und endlich sagte er die drei Worte, auf die Kara schon ihr Leben lang gewartet hatte, auf die sie immer gehofft hatte und vor denen sie gleichzeitig Angst hatte. Sie schluchzte einmal kurz auf und kuschelte sich dichter an ihn. Nicht sexuell, nicht kindlich, nur eben etwas dichter, und wischte sich die Tränen weg. Sie wollte nicht heulen. Erst recht nicht jetzt. Und trotzdem tat es so weh, dass sie es am liebsten doch wollte. Verrückt, fand sie. Aber vielleicht war sie auch verrückt. All das hier war verrückt. Wahnsinnig. Kompliziert. Wahnsinnig kompliziert. Und trotzdem konnte sie nicht anders, als auch zu fühlen, dass es richtig war. Es war falsch, aber es war richtig.

    Sie traute sich nicht, ihn zu fragen, ob er sie mehr liebte als seine Frau. Sie wollte im Gegenzug ja auch nicht einmal darüber nachdenken, ob sie ihn mehr liebte als ihren Mann. Den sie ja auch gar nicht mehr liebte. Nicht, seit er sie verlassen hatte. Oder Nero. Den Mann von Corvina. Den sie auch nicht liebte, weil er der Mann von Corvina war und sie deshalb auch nicht liebte. Sie schloss die Augen und schmiegte ihre Wange gegen seine Schulter. Nein, sie wollte ihn nicht fragen und in einen Zwiespalt stürzen. Sie wollte, dass er seine Frau liebte. Er sollte glücklich sein. Er sollte geliebt werden. Er sollte ein Leben haben. Auch wenn Kara diese Frau abgrundtief dafür hasste, dass sie das haben konnte, was ihr verwehrt blieb.


    Eine Weile schwiegen sie beide, so eng beieinander, die Finger ineinander verschränkt und ihren Kopf an seiner Schulter, bis er sie leise fragte, ob sie ein wenig so tun wollten, als ob. Fragte er sie grade, ob sie mit ihm ficken wollte?

    Kara lachte. Sie konnte nicht anders. Es war die Art von Lachen, die man nur dann haben konnte, wenn man nicht wusste, ob man lachen oder weinen sollte, wenn alles zu viel war und man nicht weiter wusste. Leicht hysterisch, aber auch befreiend und ehrlich, die Schwermut vertreibend. Sie löste sich leicht von ihm, aber nur so viel, dass sie sich rittlings auf seinen Schoß setzen und ihn küssen konnte. Erst sanft, fürchterlich sanft und liebevoll, dann stärker und so viel inniger. In dem Kuss lag all das, was sie nicht mit Worten ausdrücken konnte und was sie für ihn fühlte.

    Sie drängte sich mehr an ihn und bewegte ihre Hüfte dabei gegen seine. Ihr war es egal, dass sie hier auf dem Boden saßen. Das war für ihre Frisur wohl auch besser als das Bett. Der Kuss wurde noch intensiver, bis sie schließlich an seiner Tunika zog und ihr Kleid beiseiteschob. Wahrscheinlich war es das dümmste, was sie tun konnten, aber Kara konnte und wollte nicht anders. Sie wollte ihn, und sie sagte ihm genau das leise geflüstert, mehr als einmal, zusammen mit anderen zärtlichen Dingen. Und einigen anspornenden Dingen seine Größe und Härte betreffend. Und immer wieder "Ich liebe dich, Faustus", leise, geflüstert zwischen zwei Küssen oder leise gestöhnt in sein Ohr.


    Auch danach blieb sie noch so auf ihm sitzen, wollte sich nicht lösen, wollte bei ihm bleiben. Wollte weiterträumen. Sie konnte nicht gehen, ungewiss, wann und ob sie das hier noch einmal erleben würde. Sie wusste, es war dumm, und sie sollten das nicht tun. Aber Kara brauchte ihn. Und sie wollte ihn. Egal, wie dumm das war. Auch wenn es nur gestohlene Augenblicke waren.

    "Jeden dies mercuri gehe ich mehrere Stunden zum Sport in die Thermen", sagte sie leise und traute sich nicht, weiter zu fragen. Er war nicht dumm. Er wusste, was sie wollte und warum sie das sagte.

  • Wir träumten einen Moment zusammen und genossen ihn. Ich wohl genauso wie sie und jetzt behandelte ich sie auch so, wie sie behandelt werden sollte. Wie die Göttin die sie war. „Und ich dich.“ Erwiderte ich ebenso leise. Etwas das nur sie und sonst niemand hören sollte und etwas was ich wohl nie wieder aussprechen würde. Es war dieser einen Moment der Schwäche, dieser einen Moment einen Traum zu leben, einen Traum den man sonst nicht haben konnte. Ich zog sie dennoch auch danach dichter zu mir und es war fast schon einen gequältes Lächeln. „Ich würde gern Kara...“ Das aber schwang wohl schon in meine ersten Worten mit. „Wirklich gern... aber du weißt das es uns beiden nicht gut tun würde. Es würde uns nur näher und näher an einen Punkt bringen an dem es kein zurück mehr gibt. Einen Punkt an den wir beiden nicht gelangen wollen.“ Ja es war ein Traum, aber Träume endeten und dieser hier musste enden, bevor er zur Katastrophe wurde. Ich hätte ihr etwas vorlügen können, ihr sagen können das ich es versuchen würde. Aber nein ich tat es nicht, den Kara verdiente Ehrlichkeit und nicht einen Hoffnung auf etwas vages, das sie doch nie erfüllen würde. „Ich würde wirklich gern Kara...Aber sollten nicht mehr als das hier tun, sonst... es würde nicht gut enden.“ Ja sie war mir einfach zu wichtig, als das ich das riskieren würde. Mir würde das nicht schaden, dass wusste sie das wusste ich, aber ich wollte ihr auf keine Fall schaden und das musste... das würde sie wohl verstehen.

  • Sie hatte es ja schon geahnt. Trotzdem tat es weh. Ich bin so dumm. Natürlich wollte er sie nicht. All das, was er gesagt hatte, all das, was sie gemeint hatte, jetzt glauben zu dürfen, dass sie sich ihm geöffnet hatte, dass sie sich verletzbar gemacht hatte, wieder einmal. Sie hätte es wissen müssen. Ich bin so unendlich dumm.

    Sie schluckte und stopfte ihre Gefühle wieder zurück in diese dunkle Ecke ganz tief in ihr, wo sie sie unter Kontrolle halten und vergessen konnte. Ohne ihn anzusehen oder etwas zu erwidern stand sie auf, fort von ihm. Was hatte sie erwartet? Dass er es ernst meinen würde? Dass er wirklich so fühlen würde wie sie? Dass er wenigstens das wollen würde, anstatt gar nichts? Weil das sonst noch schlimmer wäre, als die Folgen sein könnten? Dass er einmal ihretwegen nicht vernünftig sein wollte? Dass seine Gefühle für sie wirklich so stark wären? Ich bin so dumm.


    Sie stand auf und wandte sich dem Seitentisch zu. Irgendjemand vleveres hatte dort eine Waschschüssel hingestellt, daneben einen Krug Wasser und ein paar Tücher, außerdem stand ein unauffälliger Bastkorb neben dem Tisch. Ja, diese Zimmer hier waren für eindeutige Zwecke eingerichtet. Kara goss etwas Wasser ein und machte ein Tuch nass, um sich damit zu säubern. Anschließend entsorgte sie das Tuch in dem Körbchen und wandte sich ihrer Frisur zu. "Ich muss meine Haare wieder richten, bevor ich wieder in die Culina gehe", sagte sie und ließ es so unbeteiligt und gleichgültig wie möglich klingen. Sie wollte nicht weiter mit ihm reden. Sie wollte nicht eingestehen, dass er ihr weh getan hatte mit seinen Worten, egal, wie er es begründete. Sie tat so, als wäre es ihr gleichgültig, während sie einzelne Haarnadeln aus ihren Haaren zog und an anderer Stelle wieder Haare damit feststeckte, während sie sich grob in dem Messingspiegel betrachtete. Die Frau, die zurück zu ihr schaute, erkannte Kara grade nicht wieder. Aber sie fühlte sich ohnehin grade taub und stumpf.


    "Du solltest wieder auf die Feier gehen. Sicher vermissen dich schon alle", sagte sie mit nur leichter Schärfe in der Stimme, die sie dann doch nicht unterdrücken konnte. Aber ja, sie wollte nicht mehr mit ihm in einem Raum sein.

  • Kara tat was sie immer tat. Sie entfernte sich und zog ihre Mauern hoch. Oh wie ich das hasste, hatte ich schon als wir noch klein waren, aber jetzt hasste ich es noch mehr. Ich erhob mich auch und reinigte mich. Ich legte das Tuch weg und stand einen Moment unschlüssig da. Ich könnte jetzt stumm nicken und gehen, dann wäre die Sache für immer geklärt. Ich machte auch einen Schritt zur Tür und noch einen, bevor ich erneut gegen die Wand schlug ja zum zweiten Mal heute. Dann drehte ich mich um und war mit einem großen Schritt bei ihr und zog sie in meine Arme. „Verdammt Kara.“ Sagte ich, bevor meine Lippen auf ihre prallten. „Ich sagte es würde nicht gut für uns sein. Ich sagte wir sollte das nicht tun weil es vernünftiger wäre. Es wäre für uns beide vernünftiger...“ Sagte ich nach dem ich ihre Lippen für einen Moment frei gegeben hatte. „Aber nein bei dir konnte ich noch nie vernünftig sein.“ Sagte ich und stahl mir noch einen Kuss. „Mit nur einer Sache hast du Recht, man wird mich auf dem Fest vermissen." Ja wenn wir diese Sache hier am Laufen halten wollten, mussten wir extrem vorsichtig sein. „ Wir sehen uns am nächsten dies mercuri“ Ein letzter Abschiedskuss noch und dann löste ich mich endgültig von ihr, denn ja würde ich länger bleiben, dann würde ich ganz sicher die ganze Nacht diese Zimmer nicht mehr verlassen und das war das Gegenteil von vorsichtig.

  • Schweigend säuberte auch er sich, während Kara so tat, als ob sie ihn nicht bemerkte, und innerlich einen Kampf mit ihren Gefühlen ausfocht. Sie wollte sich nicht mehr von ihm oder irgend einem anderen verletzen lassen, und doch passierte es einfach immer und immer wieder. Sie sollte es eigentlich gelernt haben. Sie sollte aufhören, auf irgendetwas zu hoffen.

    Schweigend ging er auch in Richtung Tür, ohne dass Kara noch einmal in seine Richtung geblickt hätte. Sie wappnete sich gegen den Schmerz, der kommen würde, wenn die Tür sich schloss. Aber sie tat es nicht. Stattdessen wurde Kara herumgewirbelt und von ihm geküsst. Im ersten Moment schlug sie ihre Fäuste auf seine Brust, wenn auch etwas halbherzig. Aber sie war so wütend, dass er ihr wehgetan hatte, dass er sie abgewiesen hatte, dass sie so dumm war, überhaupt zu fragen, dass all diese hilflose Wut irgendwohin musste.

    Aber direkt danach verwandelte sie sich auch schon in das, was Kara für ihn schon immer in sich getragen hatte. Leidenschaftlich drängte sie sich auch an ihn, während er sie küsste, und sie hielt sich an ihm fest, hielt ihn an sich fest, und kämpfte jetzt aus einem ganz anderen Grund mit den Tränen, während er nachgab und einwilligte, das wahrscheinlich dümmste zu tun, was sie tun konnten. Und es machte Kara so unendlich glücklich, dass sie sich gar nicht traute, das alles zuzulassen.


    Im ersten Moment konnte sie nicht reden, weil sie ihrer Stimme misstraute, also nickte sie nur heftig. Erst, als er sich löste, merkte sie, dass der Tag allein vielleicht etwas wenig Information war. Sie hielt ihn also noch einmal fest und küsste ihn nochmal. "Ich werde vor den Traiansthermen warten. Zur dritten Stunde."

    Sie ging jede Woche dort hin zur dritten Stunde des Tages, nach dem morgendlichen Bad mit dem Tiberier und dem Frühstück und nachdem sie mit ihrem Kind etwas rumgeflaxt hatte. Und sie kam immer erst nach dem Mittag zurück.Sie würden also Zeit haben. Sie würde Rufio für sich haben, wenigstens ein paar Stunden.

    Sie küsste ihn noch einmal und ließ ihn dann vorgehen. Sie brauchte noch ein paar Momente. Nachdem er gegangen war blieb sie erst einmal mit sehr schnell schlagendem Herzen im Zimmer stehen und rang nach Atem. Es war so wahnsinnig! Es war geradezu verrückt! Und trotzdem fühlte es sich richtig an. Ja, Kara hatte ein schlechtes Gewissen, deshalb brauchte sie auch noch einen Moment, ehe sie in die Culina zurückgehen wollte. Aber sie konnte es einfach nicht bereuen. Sie könnte es niemals bereuen, ihn zu lieben.