Ich gehe ganz ohne Laterne, ganz ohne Laterne mit dir

  • Nachdem Kara Corvina noch bescheid gegeben hatte, hatten Kara und Flamma auch zeitnah die Villa Aurelia verlassen, um sich auf den Weg nach Hause zu machen. Kara wollte wieder zurück und nicht die Nacht hier verbringen, wo ganz sicher im Laufe des Abends noch reichlich gevögelt wurde. Wenn sie Corvinas Seitenblick richtig gedeutet hatte, stand wohl auch zu befürchten, dass sie und der Tiberier wieder intim miteinander werden könnten. Kara wusste, dass er es sehr gerne wollen würde, sich aber bislang nicht getraut hatte, danach zu fragen, obwohl Corvinas Jüngster jetzt schon bald ein Jahr alt war. Verdammt, die Zeit verging schnell.


    Sie waren noch nicht einmal eine Meile gelaufen, als Kara den Beschluss auch schon bereute. Sie hatte zwar für den Weg eine durchaus warme Palla um die Schultern geschlungen, aber scheiße, war das kalt, wenn die Sonne weg war. Und der Wind machte es echt nicht besser. So gar nicht. Sie zog den Umhang etwas dichter und schüttelte sich fröstelnd. "Mit ist kalt" brummelte sie, lief aber trotzdem tapfer weiter den Quirinal hinunter in Richtung Forum. Dort würde es noch fieser sein bei den weiten, offenen Flächen. Trotzdem wollte sie nicht zurück.

    "Hast du dich gut amüsiert?" fragte sie Flamma, hauptsächlich, um sich abzulenken. Vielleicht erzählte er ja irgendwas, was sie von diesem Wind ablenkte und der Aussicht, noch mindestens eine Stunde hier draußen durch die Dunkelheit zu wandern und durchzufrieren. In der Villa Tiberia würde sie sich aber sowas von erstmal in der Culina vor den Ofen setzen. Man würde sie abhalten müssen, auf das blöde Ding zu klettern, um sich den Hintern zu wärmen.

  • Ich ging neben Kara her, bisher schwiegen wir und doch bemerkte ich wie sie ihre Palla enger um sich zog und hörte auch ihre leisen Worte, dass ihr kalt sei. Ich legte einen Arm um sie und zog sie dichter an mich heran. Im Gegensatz zu ihr war mir nicht kalt und meine Körper strahlte genug Wärme ab, so dass ich hoffte ihr ein wenig davon abgeben zu können. „Ich kann dich wirklich tragen.“ Meinte ich denn ich hatte meine Angebot vorhin tatsächlich ernst gemeint und auf meinen Armen würde sich ganz sicher nicht frieren, denn da könnte sie sich an mich ankuscheln. Meinen Arm nun um sie geschlungen und sie dich an mich gedrückt weiterlaufend, zuckte ich mit den Schultern. „Ich denke schon... ja.“ Meinte ich. Kara wusste dass ich mich unter so vielen Menschen eher unwohl fühlte. „Es war schön mal wieder mit Alaric zu reden.“ Meinte ich auch wenn ich wusste, dass die Beiden wohl nicht warm miteinander werden würde. „Vielleicht ergibt sich ja die Gelegenheit mal wieder zusammen zu trainieren.“ Ja das fehlte mir wirklich mit Gleichgestellten zu trainieren. Ich war zwar jeden Tag mit den Veteranen und dem Dominus auf dem Übungsplatz, aber es war einfach etwas andere mit anderen Sklaven und vor allem wenn ich jemanden etwas beibringen konnte. Nicht das Kämpfen in der Arena oder so was, nein das würde ich nicht wollen. Aber Alaric beizubringen, wie er sich im Falle eines Falle verteidigen konnte um zu überleben, dass war etwas was mir durchaus zusagte. „Schade das Malachi und Lea nicht da waren. Ich hätte die Beiden gern mal wieder gesprochen. Und du? Hast du dich denn amüsiert?“ Fragte ich nun Kara, da sie ja doch eine ganze Weile aus der Culina verschwunden war.

  • Kara musste lachen, als er nochmal sagte, er würde sie tragen. "Du weißt, wie weit der Weg ist?" fragte sie nochmal, ließ sich aber dafür sehr gerne in seine Arme ziehen. "Ich glaube, die Götter haben sich bei euch Männern wirklich überlegt, wie sie dafür Sorgen können, dass Frauen euch mögen. Trotz all eurer komischen Fehler seid ihr wenigstens immer schön warm", feixte sie und kam ganz dicht zu ihm auf die windgeschützte Seite. Ja, das war gleich sehr viel besser. Nicht gut, aber sehr, sehr, sehr viel besser.


    Als er anfing, davon zu reden, wie gern er sich mit Alaric kloppen wollte, verdrehte Kara die Augen. Sie hatte ja wirklich, wirklich nichts gegen starke Männer, die kämpfen konnten. Nein, das fand sie extrem sexy. Da musste sie auch gar nicht diskutieren. Aber Alaric war bei ihr einfach unten durch und es müsste schon ein Wunder geschehen, dass er da wieder etwas höher steigen würde, so dass sie nicht die Augen verdrehen würde.

    "Du kannst ja den Tiberier fragen, ob du mit Alaric trainieren kannst", sagte sie in einem Tonfall, der ihre Abneigung nicht wirklich überspielen konnte. "Oder mit Malachi..." Hierbei war ihre Stimme schon leiser und ruhiger. Das letzte Mal, dass Flamma mit dem trainiert hatte, war, bevor er in die Arena gestiegen war, und Kara dachte daran noch immer nicht gerne zurück. Es kamen Bilder von seinem halb toten Körper in ihren Geist, die sie vergessen wollte, aber nicht konnte, und sie schüttelte kurz den Kopf, bis ihr etwas auffiel und sie scharf zu Flamma aufsah. "Wer ist Lea?" Sie war sich ziemlich sicher, dass das ein Frauenname ist, und sehr sicher, dass sie noch nie von ihr gehört hatte.


    Vielleicht hatte er Glück, dass er sie nach ihrem Abend fragte, denn dadurch war Kara etwas abgelenkt von der fremden Frau, die irgendwas mit ihrem Mann zu schaffen hatte. "Ja, es war ganz nett", sagte sie und ging schweigend ein paar Schritte weiter. Natürlich hatte sie ein schlechtes Gewissen wegen Rufio, aber sie wollte auch über all das, was schön war irgendwie reden. Sie rang mit sich, dann seufzte sie und erzählte. "Eigentlich war es sogar großartig! Alle haben sich nach mir umgesehen und gedacht… naja, einige Kerle haben mich für eine Hetäre gehalten und wollten mir Geschenke machen. Und es tat so gut, da herumzulaufen und so zu tun, als würde ich dazu gehören. Aber… naja, Rufio hat mich entdeckt und außer Sicht gezerrt und mich angeschnauzt, dass ich als Sklavin nichts da zu suchen habe und… ja… dass das nur Ärger geben würde. Er war wirklich sauer. Zurück bin ich dann durch die hinteren Gänge, damit niemand mich sieht..." Ja, Kara war durchaus die Sehnsucht und die Traurigkeit deshalb anzuhören. Wahrscheinlich war das einzige, was diese Gefühle dämpfte, das, was sonst noch zwischen ihr und Rufio gewesen war, wovon sie aber freilich nichts sagte. "Manchmal kotzt es mich wirklich an, Sklavin zu sein", fasste sie zusammen und zuckte dann die Schultern. Eigentlich sollte sie es ja besser wissen, aber manchmal, da wusste sie es eben doch nicht besser.

  • Ich lachte leise und drückte sie sanft an mich. „Ich hoffe das ist nicht das Einzige was du an mir magst.“ Ja manchmal fragte ich mich, was sie an mir fand. Nicht das ich mich darüber beschweren würde, aber mitunter stellte sich die Frage natürlich. Gerade als ich weiter sprechen wollte, erblickte ich einen Wagen. Ich lenkte unsere Schritte dorthin und nach einer kurzen Verhandlung erklärte sich der Wagenlenker bereit uns mitzunehmen und an der Villa abzusetzen. So saßen wir nun also hinten auf dem Wagen und ich hatte Kara wieder dich zu mir gezogen um sie vor der Kälte zu schützen und natürlich auch um ihre Nähe zu genießen. Ich hatte ihr noch nicht auf die Frage geantwortet wer Lea war, als sie von ihrem Abend erzählt hatte. Ich hörte mir das alles ruhig an und doch hörte ich eines heraus. „Lea ist eine Sklavin der Iunia, sie kämpft wirklich gut und hat es tatsächlich geschafft mich bei unserem ersten Aufeinandertreffen in den Staub zu schicken. Sie hat einen interessanten Kampfstil, den ich gern auch beherrschen würde.“ Sagte ich und ja das war das einzige was mich an Lea interessierte, weswegen ich nun auch keine Ausführungen zu ihrem Aussehen machte. Immer noch überlegte ich was ich Kara raten sollte. Ich nahm an, dass es nicht nur so dahin gesagt war. Kara sagte nie etwas einfach so dahin. „Nun.. erst mal ist der Aureiler ein Idiot.“ Meinte ich und dann sah ich Kara an. „Wenn du wirklich frei sein willst, dann rede mit dem Tiberii und frage ihn unter welchen Bedingungen es möglich ist.“ Meinte ich schließlich und ja sie wusste wohl, dass es am Geld nicht scheitern würde und wenn ich ihr alles was ich hatte dafür gab, ich würde es mit Freuden tun. Nur mir war klar, dass wir dann sicherlich nicht mehr Mann und Frau sein konnten. Eine Freie und ein Sklave? Ich glaubte nicht das das ging oder möglich war. Und ich konnte mich zwar frei kaufen, dürfte aber dann nicht in Rom bleiben. Ich glaubte nicht das Kara aus Rom weg wollte.Aber wenn es ihr Wunsch war, dann würde ich alles in meiner Macht stehende tun um sie dabei zu unterstützen. Schließlich hatte ich mir geschworen Kara glücklich zu machen und das auf jede Art und Weise, weshalb ich sie nun auch anlächelte. „Ich denke wenn du dem Tiberii sagst, dass du gern frei wärst, wird er es möglich machen. Er kann dir doch eh nichts abschlagen.“ Meinte ich und gab ihr einen sanften Kuss auf die Nasenspitze.

  • Flamma organisierte eine Mitfahrgelegenheit, und Kara machte es sich auf der Ladefläche des einfachen Holzkarrens bequem. Gezogen wurde das Ding von einem Maulesel, soweit Kara das beurteilen konnte, und ohne Federung holperte das Ding ganz schön über das Pflaster. Trotzdem war es besser, als zu laufen, und so konnte Kara sich bei ihrem Mann anlehnen und sich warmkuscheln. Auch wenn ihr nicht so ganz gefiel, was er erzählte.

    Als er sagte, dass der Aurelier ein Idiot war, zog sie kurz die Augenbrauen hoch. Ja, Rufio war ein Idiot, aber sie mochte nicht, wenn jemand das über ihn sagte. Instinktiv wollte sie ihn verteidigen, aber sie fand leider grade keine Argumente, die dagegen sprachen. So brummelte sie nur leicht vor sich hin und ließ den Rest von Flammas Worten etwas sacken. Schließlich schnaubte sie und schüttelte den Kopf.

    "Und dann? Muss ich mir eine andere Wohnung suchen? Und was ist mit dir und Arsakes? Soll ich ihn aus seinem Zuhause reißen? Wenn du freigelassen wirst, müssen wir Rom verlassen, und ich will hierbleiben. Und außerdem, wer passt denn dann auf Corvina auf? Und auch alles andere. Es wäre wohl nicht mehr passend, wenn ich mich um den Tiberier so kümmere wie jetzt und ebenso um Corvina. Und… wenn jemals rauskommt, dass wir… es wäre ein Problem. Solange ich Sklavin bin, ist es kein Problem, aber wenn ich frei wäre, wär das was anderes. Und ich will nicht, dass sich etwas ändert."

    Sie kuschelte sich etwas weiter ein und fühlte sich unbehaglich bei dem Gedanken. [alk]Und ich will keine Tiberiana sein[/talk], brummelte sie schließlich zum Schluss. Das war vielleicht der bescheuertste Grund überhaupt, es nicht zu wollen, aber ja, Kara wollte immer noch eigentlich eine Aurelia oder Aureliana sein, wenn schon, und keine Tiberiana. Aber genau das ging nicht und würde auch nie gehen. Und es fühlte sich für Kara einfach falsch an.


    Sie schwieg einen Moment, ehe sie sich zwang, an etwas anderes zu denken. Zum Beispiel diese Frau, die sich mit ihrem Mann raufte und ihn in den Staub geschickt hatte. "Ist sie hübsch?" fragte sie und bemühte sich, irgendwie harmlos zu klingen, auch wenn ihr Mann sie wohl gut genug kannte, um schon zu wissen, woher die Frage kam. "Und sieht du sie öfter?"

  • Ich rieb Kara sanft über den Arm um sie zu wärmen und schüttelte den Kopf. „Als ob der Tiberii dich raus werfen würde. Ich denke auch nicht, dass sich was für dich ändern würde. Außer das du mehr auch offiziell Corvinas Freundin sein und sie auch auf diverse Feste begleiten könntest. Und ich Kara, ich bleib was ich bin, ich bleib bei dir und wenn das in Rom ist, dann hier in Rom.“ Nein ich strebte nicht nach Freiheit, das war es nicht was ich wollte. Ich wusste zwar nicht in wie weit wir unsere Beziehung würden weiterführen können, aber das stand gerade gar nicht zur Debatte. „Und ich glaub auch, dass der Tiberii eine Weg findet, dass du dich auch weiter um ihn kümmern kannst, vielleicht nicht morgens im Bad, aber ich denke nicht das er gänzlich auf dich verzichten will... zumal ja eh niemand davon erfahren darf.“ Ja ich konnte mir gut vorstellen, dass der Dominus schon einen Weg finden würde auch für ihr dringlichstes Problem. „Meinst du nicht, dass er vielleicht mit dem Vater von Corvina verhandeln kann, dass er für deinen Freilassung bezahlt, aber der Aurelier dich freilässt? Also das du eine Aureliana sein kannst?“ Ich kannte mich damit zwar nicht aus, aber es musste doch Mittel und Weg geben so etwas zu regeln oder nicht? Dann aber zuckte ich mit den Schulter und ein klitzekleines Grinsen huschte über mein Gesicht. Ja es solte mich eigentlich nicht freuen und doch tat es das, denn wenn Kara solche Fragen stellte, schwang immer ein Hauch Eifersucht mit, der mir zeigte das ihr sehr wohl etwas mehr an mir lag. „Nun ich denke ja sie ist hübsch. Sie ist ungefähr so groß. Ich tippte mir ungefähr auf Schulterhöhe. Für einen Frau aber sehr trainiert.“ Meinte ich und dann überlegte ich. „Nein nicht öfter. Ich habe sie einmal bei den Inuier gesehen und dann ein zweites Mal, als Tiberios mich gebeten hat für ihn die Diana zu zeichnen. Sie stand Model. Ich denke sie und Tiberios sind gut befreundet, also zumindest habe ich das so verstanden.“

  • Kara zog sich ein bisschen zusammen und kaute auf ihrer Unterlippe herum. Ja, wahrscheinlich würde der Tiberier sie nicht rausschmeißen, und sie wollte ja glauben, dass er sie wirklich so sehr begehrte, dass er sie nie wieder gehen lassen würde. Er sagte es. Er zeigte es. Eigentlich vertraute sie ihm auch. Nur gab es eben diese beständige Furcht in ihr, die ihr sagte, dass es vorübergehen würde und sie wieder allein wäre, und die konnte sie einfach nicht ausblenden.

    "Ich mag das aber im Balneum… Und ich will nicht, dass er sich dafür eine andere Sklavin holt", murmelte sie leise und mehr für sich. Eigentlich wollte sie nicht ausgerechnet mit Flamma darüber reden, auch wenn der wohl wusste, dass morgens im Balneum das baden und waschen nur einen Teil der Morgenroutine ausmachte und der Tiberier und sie eigentlich immer auch andere Dinge taten, in unterschiedlicher Intensität. Und ja, Kara hatte da so überhaupt gar kein Recht auf irgendeine Eifersucht auf eine nicht mal vorhandene, andere Sklavin. Nicht mal ein kleines bisschen Recht. Aber sie konnte ihre Gefühle nicht leugnen, und wenn sie sich vorstellte, dass er sich eine andere Sklavin holte, dann regte sich was in ihr, und das war nichts gutes.

    Aber Flamma sprach von Corvinas Vater, und Kara lachte mit einem Mal auf. Sie schüttelte den Kopf. "Corvinas Vater? Quintus Aurelius Corvus?" Sie lachte nochmal und schüttelte den Kopf. "Nein, sowas macht der nicht. Oder nur, wenn er sich einen Vorteil davon verspricht." Sie schüttelte nochmal den Kopf. "Und dann wäre ich seine Klientin und ihm zu Dienst und Treue verpflichtet, und glaub mir, er würde das einfordern, und glaub mir erst recht: Das will keiner von uns." Nein, Corvinas Vater war viel, aber kein Menschenfreund. Und Kara wollte wirklich ungern in seiner Schuld stehen. Solange Corvinas Großmutter noch gelebt hatte, wäre das eine Sache gewesen. Aber jetzt? Nein, Kara traute ihm nicht wirklich.


    Und ihre Stimmung bekam einen noch sehr viel größeren Dämpfer, als Flamma sagte, diese Lea sei hübsch. Und groß. Und kämpferisch. Er schwärmte ja richtig von der. Minimal rückte Kara von ihm ab und zog die Palla fester um sich, während sie auf das vorbeiholpernde Kopfsteinpflaster der Straße schaute und sich vom Wackeln des Karrens durchschütteln ließ. Vielleicht sollte er lieber dieser Lea seine Aufmerksamkeit widmen. Das wäre wohl überhaupt besser für ihn. Dann hatte er wen zum kämpfen, was er ja so sehr vermisste, und konnte sich über das Kriegerzeug austauschen, und überhaupt war sie sicher nicht nur hübsch, sondern passte auch so besser zu ihm. Und er wollte sie ja auch wiedersehen. Da war es nur ein kleiner Schritt, dass er Kara wieder verlassen würde.

    Karas Stimmung geriet unter den Gefrierpunkt. "Dann kannst du ja wieder zu den Iuniern gehen und sie besuchen", meinte sie ein wenig schnippisch und schaute von ihm weg zu den Häusern, die im Dunklen irgendwie anders aussahen als tagsüber. Irgendwie bedrohlicher.

  • Hm ich wusste nicht was ich darauf erwidern sollte, da ich den Vater von Corvina nicht kannte und natürlich sagte ich nichts dazu das sie die Aufgabe oder wie man auch immer das nennen wollte was sie da mit dem Dominus im Balneum trieb. Natürlich wusste ich, dass es nicht nur um das baden ging. Und ja ich wusste das Kara sehr eifersüchtig war auch im Bezug auf den Dominus. Ich machte mir dazu natürlich meine eigenen Gedanken und war auch der Überzeugung, dass sie den Dominus sehr wohl auch liebte, aber ich nahm das hin.

    Ich zog eine Augenbraue hoch als sie von mir abrückte und zog sie wieder näher an mich heran. „Warum sollte ich zu den Iuniern gehen und sie besuchen?“ Fragte ich weil sich mir das nicht wirklich erschloss. Ich schüttelte ganz leicht den Kopf über ihre Eifersucht. „Kara. Ich habe sie genau zwei Mal getroffen. Und das beide Male nicht von mir forcieren oder beabsichtigt. Sie ist ganz ok. Aber nicht mehr. Ich liebe dich und zwar nur dich. Andere Frauen interessieren mich nicht und außerdem neben dir verblasst doch sowieso jeder.“

  • "Damit du dich mit ihr über das Kriegerzeug unterhalten kannst und ich euch im Staub wälzen könnt", erwiderte Kara mit einem Schulterzucken, das Gleichgültig aussehen sollte. Nein, es war ihr ganz und gar nicht gleichgültig. Und auch, wenn Flamma sich wieder bemühte, ihr zu versichern, dass er sie ja gar nicht wollte, war sich Kara doch gewahr, dass das wohl nur so halb stimmte. Er fand sie hübsch, er bewunderte sie, da war es wirklich nur noch ein ganz kleiner Schritt dahin, dass aus Bewunderung Begierde wurde. Grade, wenn die beiden da körperlich ins Schwitzen geraten würden. Und Kara wusste ganz sicher, dass sie ihm in dem Gebiet nie würde helfen können. Oh, sie konnte sich wehren, ganz sicher, sie war kein hilfloses, kleines Mädchen. Aber wirklich kämpfen, mit einer Waffe, und wirklich wissen, was sie da tun musste, ein wirklicher Krieger, das war sie einfach nicht und würde sie auch nie sein. Und vielleicht war es ja doch das, was Flamma eigentlich wollte. Einfach etwas besseres.

    Kara zog die Knie etwas weiter an auf der Ladefläche und kuschelte sich so warm ein. Sie wusste, rein rational, dass sie sich gerade wieder massivst selbst sabotierte. Sie wusste, rein rational, dass sie einen Fehler nach dem anderen beging. Dass sie sich entscheiden sollte, wirklich die Beziehung mit ihrem Mann zu führen und dass sie das glücklich machen könnte. Dass das ein erreichbares Glück war, während das mit dem Tiberier und vor allen Dingen das mit Rufio keine realistische Möglichkeit auf Glück war. Und dass, wenn es herauskäme, ihr ihre ganze Welt um die Ohren fliegen würde und sie ganz allein wäre, weil das keiner der Männer in ihrem Leben entschuldigen würde. Sie wusste das alles. Und doch konnte sie einfach nicht aus ihrer Haut. Sie konnte nicht mit dieser bescheuerten Eifersucht aufhören und konnte nicht aufhören, Rufio nachzulaufen. Sie konnte noch nicht einmal das mit dem Tiberier beenden. Allein beim Gedanken daran fühlte sie sich hundeelend.

    "Vielleicht hättest besser du dich auf das Fest geschlichen, um mit den Gladiatoren zu reden", brummelte sie leicht vor sich hin. Irgendwie fühlte sie sich grade doch sehr müde.

  • Ich merkte sehr wohl, dass Kara sich zurückzog und von mir entfernte. Normalerweise würde ich ihr das auch durchgehen und sie in Ruhe lassen, so wie ich es meistens tat. Aber gerade und in diesem speziellen Fall tat ich es nicht. Ich hob sie kurzerhand von der Ladefläche hoch und platzierte sie auf meinem Schoß. Ich zog sie im meine Arme und hielt sie ganz nah bei mir. „Ich will mich mit ihr nicht über Kriegerzeugs unterhalten und im Staub wälzen schon mal gar nicht.“ Meinte ich ein wenig brummig. Mein einziges Interesse an Lea war tatsächlich ihr Kampfstil, der recht interessant war, was ich Kara aber nicht sagte um ihre Eifersucht nicht zu befeuern. „Und zu den Gladiatoren auf den Fest. Was hätte ich mit denen reden sollen? Ihnen viel Glück und Erfolg bei ihrem nächsten Kampf wünschen?“ Ja ich hatte es in der ersten Zeit vermisst meine Brüder um mich zu haben. Aber inzwischen hatte ich erkannte, das es wohl eher daran gelegen hatte, weil ich es nicht anders kannte. Es war eher die Gewohnheit und die Routine gewesen, die ich vermisst hatte. Inzwischen aber hatte ich mich in meine neues Leben eingelebt und hier meine Routine gefunden und ja ich war zufrieden damit. Ich drückte Kara an mich und sagte ganz leise. „Ich vermisse weder die Kämpfe noch die Arena, also was hätte ich mit ihnen denn reden sollen? Ich habe doch jetzt alles was ich mir je erträumt habe."

  • Als er Kara zu sich und auf sich zog, schnaubte sie abweisend und wehrte sich halbherzig, aber letztendlich ließ sie sich auf seinen Schoß ziehen und sich umarmen, während er versuchte, sie zu beschwichtigen. Und gäbe es da nicht das Problem, dass er schon einmal zur Arena zurückgekehrt war und sie verlassen hatte, hätte es sie wahrscheinlich auch beschwichtigt. Aber er hatte das halt getan. Und sie konnte es nicht vergessen.

    "Das hast du beim letzten Mal auch gesagt", sagte sie leise und resignierend. "Und was ist jetzt anders als vor dem letzten Mal? Du willst doch kämpfen."

    Ja, wahrscheinlich war es nicht ganz gerecht, dass sie ihm das vorwarf, aber es stimmte einfach.


    Sie verließen die Subura und der Wagen fuhr leicht bergauf zur Porta Esquilina. Hier war auch der Lacus Orphei, der dreiteilige Brunnen an der Weggabelung am Rand des Esquilin, wo Kara zu Ehren der Hekate nachts getanzt hatte. Sie schaute beim Vorbeirollen lange zu der Stelle und seufzte leicht. Es schien so lange alles her zu sein, und sie sollte vielleicht wieder einmal Zwiesprache mit der Göttin halten.


    Kurz nach der Porta hielt der Wagen auch an. "So, runter mit euch, ich muss da lang" sagte der Wagenführer und deutete weiter auf die Hauptstraße, während sie nun den Esquilin hinaufsteigen mussten.


    Kara rutschte von Flamma und stieg ab und bedankte sich noch für die Mitfahrgelegenheit, ehe sie mit ihrem Mann langsam loslief. "Am liebsten würde ich gleich erstmal heiß Baden", meinte sie, auch um vom Thema abzulenken und sich nicht mehr länger damit beschäftigen zu müssen. Und weil ihr wirklich kalt war und sie wirklich, wirklich gerne heiß baden würde, um sich aufzutauen. "Fehlt nur noch, dass es schneit."

  • Ja ich wusste was ich das letzte Mal gesagt hatte und dass ich dann doch noch einen Schaukampf bestritten hatte, was Kara nun ja nicht so gut aufgenommen hatte. Ich zuckte mit den Schultern. „Was genau anders ist kann ich nicht sagen, aber beim letzten Mal hatte ich irgendwie das Gefühl, dass mir einen Abschluss fehlte. Ich weiß es ist... es war dämlich, aber ich habe das gebraucht. Jetzt ist das einfach Vergangenheit. Ich habe ja nicht mal das Bedürfnis hinzugehen um mit den Jungs zu reden.“ Meinte ich ebenso leise wie sie. Ja am Anfang hatte ich mir manches Mal gewünscht, dass ich in den Ludi gehen könnte nur um zu quatschen oder um mir einen Rat zu holen, weil ich eben mit dem Leben außerhalb überfordert war. Aber ich wüsste nicht wie ich das Kara würde je begreiflich machen können.

    Ich nickte dem Wagenlenker zu und hob Kara von meinem Schoss, dann stiegen wir gemeinsam ab und den Hügel zu Villa hinaus. „Meinst du es ist noch genug warmes Wasser da?“ Fragte ich sie. „Ich kann dir den Ofen auch anheizen.“ Schob ich dann gleich noch nach. Ja inzwischen konnte ich das ich hatte ihn inzwischen oft genug gereinigt und angefeuert – ja der Tiberii war kreativ in seien Strafarbeiten – dass ich genau wusste was ich tun musste um das Wasser und den Boden im Balneum zu erhitzen. Es war nicht die schönste Arbeit. Aber wenn meine Frau ein warmes Bad wollte, dann sollte sie auch eins bekommen. Ja wenn sie schon heute nicht auf dem Fest wie eine Königin, die sie in meinen Augen war behandelt würde, dann würde ich das tun, sie anbeten und ihr jeden Wunsch erfüllen den sie hatte. Wenn das jetzt ein warmes Bad war, dann würde sie ein warmes Bad bekommen.

  • Nein, Kara verstand es nicht wirklich. Sie hatte schon mehrmals gefragt, und immer wieder hatte ihr Mann das mit dem Abschluss, der gefehlt hatte, erzählt. Das Problem war nur, dass das, was er sagte, nicht unbedingt zusammenpasste mit dem, was er so tat. Und bei dem, was er so tat, da sprach doch noch eine Sehnsucht zu seinem alten Leben heraus. Er war in den Ludus gegangen, um die Kämpfer für den Tiberier auszusuchen und hatte sich da nicht nur kurz mit seinen früheren Brüdern unterhalten. Er trainierte weiter und wollte gerne mehr trainieren, mehr kämpfen. Kara sah jetzt auch nicht unbedingt, dass er irgendwas dagegen machte, dass die Frauen ihn so anhimmelten. Und er behielt diesen Namen und wollte so auch angesprochen werden. Was sollte sie denn da anderes denken, als dass er auch “Flamma, der Schlächter von Carrhae“ sein wollte?


    Sie ging weiter und dachte an das warme Bett oder noch besser den warmen Ofen in der Culina. Sie fühlte sich, als würde sie jeden Moment zum Eiszapfen werden. Ob man sich wohl auf den Ofen setzen konnte, wenn die Glut nur noch schwach glimmte, oder wäre das noch zu heiß?

    "Ich denke nicht, dass sie das Balneum nach heute Nachmittag irgendwann geheizt haben. Wenn die nicht grade alle zusammen auch erfroren sind, werden sie das Hypocauston nur mit der Restwärme beheizt haben und seit heute Mittag kein Feuer mehr da gemacht haben. Im Bad wird es wohl kalt sein, und bis das Wasser warm wäre, wenn du es wieder anfeuerst, bin ich wohl wahlweise erfroren oder eingeschlafen", meinte Kara mit schiefen Grinsen und demonstrativem Zähneklappern. Ja, wenn sie schon litt, dann auch so, dass andere mitleiden mussten.


    Sie ging ein wenig weiter und kam dabei an der Gasse vorbei, in der Flamma und sie wohl unbeabsichtigt ihren Sohn gezeugt hatten, damals nach dem Gebet an Elune, als er ihr heimlich gefolgt war, sie ihn aber doch bemerkt hatte. Sie schaute kurz den Weg hinunter und ihre Stimmung wurde wieder grüblerischer. Schnell ging sie weiter. Es war nicht mehr lang bis zur Villa Tiberia.

    Eine Weile ließ sie ihren Gedanken freien Lauf, ehe sie doch noch einmal seufzend Luft holte und zu ihm rüberschaute, eindeutig nicht ganz glücklich mit der Gesamtsituation. "Warum willst du weiter Flamma sein?" fragte sie dann direkt und beobachtete seine reaktion. Denn genau das war der Punkt, den sie einfach nicht verstand. Wenn er sich so sehr davon verabschiedet hatte, der Gladiator Flamma zu sein, warum war er dann immer noch Flamma und wollte nichts anderes sein?

  • Ich zog Kara wieder dichter zu mir um sie zu wärmen. Sanft rief ich ihr über den Arm, und hoffte das das Zähneklappern nachließ. es war wohl doch keine so gute Idee gewesen bei Nacht und Kälte nach Hause zu laufen. "Ich kann dir zumindest einen Kessel mit Wasser aufsetzen, dass sollte schnell genug gehen." Bot ich ihr noch an und dann gingen wir eine Weile schweigend weiter. Ich warf einen Blick in jene Gasse, in der ich und Kara so was wie unseren Neubeginn hatten. Ja auch ab diesen Zeitpunkt hatte es noch eine ganze Weile gedauert, aber hier war zumindest für mich der Grundstein unseres Neubeginnes gelegt worden. Ich blickte wieder gerade aus in Richtung der Villa und schwieg eine Weile nachdem sie ihre Frage gestellt hatte. Schließlich antwortete ich leise. "Der Name bedeutet mir nichts." Sagte ich schließlich und so war es auch. "Ashkan kann ich mich jedoch auch nicht nennen." Ja so war es leider, er würde Rückschlüsse auf meine Herkunft zulassen und das wäre für niemanden gut, vor allem aber nicht für mich. "Ich wüsste also nicht welchen Namen ich tragen könnte." Meinte ich schließlich und zuckte mit den Schultern. "Hast du einen Vorschlag?" Ja der Name bedeute mir nichts. Man hatte ihn mir hier in Rom gegeben. Es war reine Gewohnheit, dass ich ihn immer noch trug, denn ich glaubte nicht, dass der Dominus etwas gegen einen neuen Namen einzuwenden hätte."

  • Kurz überlegte Kara, dann schüttelte sie den Kopf. "Ich tau mich gleich einfach vor dem Herd auf und kuschel mich dann unter die Decke. Und ich hoffe, du hast warme Füße, meine werden nämlich Eiszapfen sein." Und ja, Kara hatte vor, jedes bisschen Körperwärme von Flamma schamlos auszunutzen.


    Auf ihre Frage hin schwieg er eine ganze Weile und ging nur dicht neben ihr her. Sie war sich schon fast sicher, dass er die Frage nicht mehr beantworten würde, als er schließlich doch behauptete, dass der Name ihm nichts bedeutete, nur dass Ashkan zu gefährlich sei. Kara glaubte ihm nicht wirklich, sondern dachte nur, dass er sie gerade beschwichtigen wollte. Vielleicht meinte er es sogar ehrlich damit, dass er mit seinem Leben als Gladiator abschließen wollte und jetzt so weit war, diesen Schritt auch zu gehen. Aber Kara glaubte nicht, dass das davor so gewesen war. Oder dass der Name so gefährlich sei. "Ist der Name so selten in Parthia?" fragte sie und konnte sich das nicht vorstellen. Zumal sie nicht glaubte, dass irgendwer nach all der zeit noch nach ihm suchen würde. Für die war der Prinz von damals gestorben.

    Was sie eher glaubte, war, dass er auch diesen Namen nicht wollte und auch nicht die ganze Geschichte dazu. Selbst das nicht, was sie beide am Anfang vielleicht einmal gehabt hatten, auch wenn Kara sich nach wie vor sicher war, dass sie sich das meiste davon nur eingebildet und einfach gewünscht hatte. "Keine Ahnung, willst du denn einen parthischen Namen? Einen römischen? Einen griechischen?" Sie zuckte die Schultern. "Wie wär’s mit Blödmann?" ärgerte sie ihn noch ein wenig und grinste leicht.

  • Ich lachte leise. "Ja meine Füße sind war." Ja ich fror selten. Warum das so war keine Ahnung, aber so wirklich den Luxus einer immer warmen Unterkunft hatte ich ja erst seit ich bei den Tiberii war. Wir waren nicht mehr weit von der Villa entfernt. Es würde nur noch ein paar Augenblick sein, bis ich Kara endlich ins warme bringen konnte. "Ja ist er, er ist nur bestimmten Familien vorbehalten. Er würde also Rückschlüsse auf meiner Herkunft geben." ja zumindest bei denen die sich damit auskannten und da es hier tatsächlich auch Händler aus meinem Heimatland gab, war die Wahrscheinlichkeit zwar nicht hoch, aber immerhin da und nein ich wollte vieles, aber sicher nicht das jemand erfuhr wer ich einst war.

    ich wusste nicht welchen Name ich haben wollte oder aus welcher Sprache er stammen sollte. Dann aber lachte ich. "Hm Blödmann wäre treffend oder?" Meinte ich und ja ich wusste ja selbst das ich mich wie einer verhalten hatte und das Kara mir das wohl immer vorwerfen würde. Wenn auch nicht immer mit Worten, sie ließ es mich spüren, dass sie mir nicht mehr vertraute, meinen Worten nicht glaubte. das würde sie wohl nicht mehr ändern. Ich jedenfalls hatte die Hoffnung aufgegeben, aber dennoch würde ich es ihr jeden tag aufs neue beweisen, dass meine Worte wahr wären. "Was heißt Blödmann denn auf Etruskisch?" Fragte ich nun grinsend.

  • Die Parther waren seltsam. Lag aber vielleicht auch daran, dass Kara es einfach gewohnt war, wie es bei den Römern war. Und da hieß jeder dritte Marcus oder Lucius und auch bei den Cognomen gab es sehr viele Überschneidungen. Da wäre sie nicht mal auf die Idee gekommen, dass da irgendwer aus einem einfachen Namen Rückschlüsse ziehen könnte, solange man sich nicht ausgerechnet Augustus oder Caesar nennen wollte.


    Als er fragte, was Blödmann auf Etruskisch hieß, musste Kara doch lachen. "Solltest du eigentlich wissen, so oft, wie ich das Wort schon benutzt habe", meinte sie lachend und stieß ihn leicht in die Seite. "Ich glaube, die Aurelier würden aber komisch gucken, wenn der Tiberier einen Sklaven hätte, der so hieß", meinte sie und konnte sich die Blicke redlich vorstellen.


    Die Villa kam zum Glück in Sicht und Kara atmete sehr erleichtert durch. Zum einen, weil sie endlich ins Warme kommen würde, und zum anderen irgendwie auch, um der komischen Stimmung des Heimwegs zu entkommen und nicht länger nachdenken zu müssen, wie Flamma sich denn nennen sollte, wenn er sich denn überhaupt wirklich anders nennen wollte.

  • Ich grinste Kara an und lachte auch leise mit ihr. "Och du hast immer so viele liebe Worte für mich, welches davon war gleich Blödmann?" Fragte ich sie neckend und war froh Kara nun doch zum Lachen gebracht zu haben. Ich grinste immer noch als sie meinte die Aurelier würden das komisch finden. "Nun man könnte es herausfinden." ja das wäre sicherlich lustig, obwohl ich nicht wusste wie viele der Aureiler zum einen überhaupt Notiz von mir nahmen und wie viele Etruskisch sprach. Kurz bevor wir die Tür erreichten meinte ich. "Es würde auch ġolām gehen und wäre treffend." Sagte ich und schon Kara durch die Hintertür ins warme Haus hinein.

  • Kara war sich verdammt sicher, dass das nicht Blödmann hieß. Sie kannte wenige Worte auf Persisch – oder überhaupt in verdammt vielen Sprachen – aber die gängigsten Beleidigungen konnte sie fließend. Und sie war sich ziemlich sicher, dass Blödmann sowas wie ahmq hieß. "Was bedeutet golam?" fragte sie daher nach und ein richtiggehender Wärmeschauer lief durch ihren Körper, während sie durch die Tür trat und in das noch immer warme Haus eintrat.

  • Ich schob Kara in das Haus hinein, wo uns eine wohlige Wärme empfing. Auch wenn ich nicht so schnell froh, war es auch für mich hier deutlich angenehmer als in der feuchtkalten Luft außerhalb des Hauses. Sanft lenkte ich Kara in Richtung Culina. Diese war leer und nur spärlich beleuchtet. Im Ofen glimmet jedoch noch Glut. Auf ihre frage hatte ich bisher nicht geantwortet nun aber sah ich sie an, zuckte mit den Schulter und sagte. "Es bedeutet Sklave." ja es war wohl einfallslos, aber hatte doch was von römischer Tradition. "Es ist doch so, das Römer auch Menschen gern Namen geben, die nun ja offensichtlich oder Hinweisgebend sind. Sie geben ja mitunter ihren Kinder Nummer und nennen es Namen. Also ist ġolām irgendwie naheliegend." Ich deutete au das aufgestapelte Feuerholz. "Soll ich das Feuer nochmal anfachen für dich, damit du dich wärmen kannst?"