Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Er hatte ja keine Ahnung, dass er sich mit dieser Sklavin einen Kuckuck ins Nest gesetzt hatte.
Der Plan des Kuckucks ging damit auf und Medea bedankte sich freundlich
"Ich danke Dir, Ianitor."
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Der Plan des Kuckucks ging damit auf und Medea bedankte sich freundlich
"Ich danke Dir, Ianitor."
Zwei Tage später, nachdem Tiberios einen weiteren Brief von Telys und die Erlaubnis den Freund zu besuchen erhalten hatte, hatte sich der junge Grieche zur Villa Flavia aufgemacht. Er trug seine beste Kleidung; einen wollweißen Chiton und seinen Mantel darüber; ein rotes Band in den frischgewaschenen, nach Telinum duftenden Locken und die Bulla, die ihn als Sklaven von Domina Stella auswies.
Tiberios hatte Lektüre dabei, die er mit Telys lesen wollte, zwei Texte von Ovid aus dem zehnten Buch der Verwandlungen, wobei er sie mit Bedacht gewählt hatte.
Er trug sie in einer Schriftrollenhülle über der Schulter.
Mit dem Brief nun in der Hand klopfte er an:
* Mit der Erlaubnis dessen Dominus/p>
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Als Acanthus das Klopfen hörte, erhob er sich von seinem Schemel und öffnete die schwere Tür, um zu schauen, wer es denn war, der die Ruhe störte. Er fand einen jungen Mann vor, der einen recht gelackten Eindruck machte, was ihn die Stirn runzeln ließ.
"Was willst du?", ließ er mit einem dunklen Bass ertönen und musterte den Jüngling von oben bis unten. Zuvor gesehen hatte er ihn wohl noch nicht.
"Salve Ianitor!", sprach Tiberios mit einer kleinen Verbeugung und zeigte seinen bronzenen Anhänger:
"Mein Name ist Tiberios, Sklave der Furier, und ich bin hier, um Telys, Sklave des Flavius Maecenas zu besuchen. Sein Herr gestattet es."
Tiberios sah sehr fröhlich aus; als sei die genannte Tatsache ein großer Grund zur Freude.
Acanthus runzelte die Stirn und war noch einen Moment unsicher, doch der junge Mann sah sehr selbstsicher aus. Er linste kurz auf seinen Anhänger und zuckte dann mit den Schultern, doch dann geschah etwas, womit er nicht gerechnet hatte.
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Ich hatte mich mit Absicht an diesem Tag im Atrium herumgetrieben. Zum Glück hatte mein Dominus zu tun und mir war alles recht gewesen, um in der Nähe der Porta zu sein, wo ich doch so sehnlichst auf Tiberios wartete. Immerhin war es schon zwei Tage her seit dem Brief. Auch diese beiden Tage hatte ich gewartet, auch wenn es da ein anderer war, der mit hatte Bescheid geben sollen. Doch nun hielt ich es kaum noch aus. Als es geklopft hatte, war ich hellhörig geworden und hatte mich der Tür bereits genähert.
"Es stimmt, Acanthus!", sagte ich freudig, "Mein Herr hat es erlaubt!" Noch war ich nicht ganz an der Porta, doch ich hatte Tiberios Stimme bereits erkannt. Als ich ihn nun zu Gesicht bekam ließ ich ein Lächeln erstrahlen. Wie wundervoll er aussah! "Tiberios!", entfuhr es mir glücklich. "Ich habe schon gewartet!" Acanthus knurrte dazu und zuckte mit den Schultern. Immerhin wusste er, dass er mich einige Male beinahe hatte von Tür forttreiben müssen. "Lass ihn ein!" Der Ianator öffnete die Tür nun zur Gänze, doch ich selbst wartete, bis Tiberios eingetreten war. Ich trug eine recht dunkle Tunika mit cremefarbenen Stickereien an den Ärmeln und am Saum, während mein Haar in kleinen Zöpfen zurückgebunden war, um dann in einem breiten Zopf zu enden. Auch duftete ich wohl nach einer Spur Lavendel, der aus einer kleinen Philoe stammte, welche mir mein Dominus geschenkt hatte und welchen ich mir seitlich hinter die Ohren getupft hatte. Ich roch ihn so gerne und wie ich wusste, mein Dominus ja auch.
Tiberios Blick begegnete Telys, der ihn erwartet hatte; bekleidet mit einer dunklen Tunika, das schwere Haar kunstvoll in viele kleine und dann in einen langen Zopf geflochten.
Und als der Jüngling mit einem Lächeln auf ihn zutrat: “Tiberios!” und sagte, er hätte gewartet und man dürfe ihn einlassen, da öffnete der flavische Ianitor die Porta, und der junge Grieche trat ein.
Auch er lächelte und nahm Telys beide Hände in seine:
“Wieder unter dunklen Wimpern
Glüht mir Eros Aug entgegen,
So verlockend, so bezaubernd,
Bis ich wieder schmacht in Telys
Unentwirrbar festem Netz”
zitierte er den griechischen Dichter Ibykos* zur Begrüßung und schnupperte:
“Lavendel, einer meiner Lieblingsdüfte. Wie du alle meine Sinne erfreust, Telys. Hundertmal grüße ich dich.”
*Ibykos; Tiberios setzt für "Kypris" "Telys" ein /p>
Oh, Tiberios! Ich schaute ihn einfach nur glücklich an, als würde ich mir alles in seinem gesicht merken wollen. Nur zu gerne ließ ich mich von ihm auch den Händen fassen. Als einige Verse eines Gedichts aufsagte, welche sogar meinen Namen beinhalteten, musste ich lächeln. Obendrein auch dem Drang widerstehen, ihm in die Arme zu fallen und ihn... zu küssen. Vor allem, da er nun zu verstehen gab, dass er sogar den süßen Lavendelduft wahrgenommen hatte. "Auch du ... hast einen schönen Duft an dir!", sagte ich und ließ mein Augenmerk über sein Haar und dann wieder in sein Gesicht sinken. Dann kicherte ich und ignorierte das von einem Schnauben untermalte Augenrollen von Acanthos. "Lass' uns gleich in die Bibilothek gehen, du willkommener gast!", erklärte ich, ließ die linke Hand sinken, nur um Tiberos' Hand mit der rechten noch etwas faster zu fassen und ihn hinter mir her zu ziehen. "In der Bibliothek ist alles vorbereitet.... komm nur.... damit wir gleich beginnen können..." ... und leidlich unter uns waren, worauf ich mich am meisten freute.