CUBICULUM FURIA STELLA

  • "Ach,  der Maiordomus ist bestimmt in seinem Officium.", sagte Saturninus. Unterwegs sein würde er ja nicht, wenn er Hausarrest hatte:

    " Soll ich ihm sagen, dass Du ihn sehen willst, Stella?"

    Den Maiordomus aufzusuchen würde unter anderem auch verhindern, dass Saturninus noch ein zweites Stück Apfelkuchen aß. Die sitzende Arbeit in der Kanzlei kombiniert mit der guten Küche von Lyda - der Furius hatte Sorge, irgendwann einen Bauch zu bekommen.

  • "Ach, das ist sehr nett von Dir, lieber Cousin ... Ja, wenn Du Tiberios findest, sag ihm, Domina Stella wünscht ihn zu sprechen!" Stella nickte dankend und sagte zu Severa,


    "Vielleicht wird Tiberios noch diese Gelegenheit nutzen und ein paar Bücher an unsere Freundin Clara verkaufen", fügte Stella mit einem amüsanten Lächeln hinzu...

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  • Re: Der Besuch von Sergia Severa


    Tiberios trat gemeinsam mit Dominus Saturninus in das Cubiculum, verbeugte sich und schaute neugierig, warum er gerufen worden war. Natürlich erkannte er auch Domina Severa wieder, die ihm damals das Empfehlungsschreiben für ihr Haus in Alexandria gegeben hatte. Aber er wartete ab, bis man ihn ansprach.

  • Severa freute sich, Tiberios zu sehen. Sie erinnerte sich noch sehr gut an den hübschen Jungen, dem sie das Empfehlungsschreiben für den Hausverwalter der Casa Sergia in Alexandria gab. Und wie sie es erfahren hatte, hat es dort alles gut geklappt.


    "Salve, Tiberios, Du kennst ja bestimmt den Sklaven Diocles. Nun, ich habe ihn Dominus Saturninus abgekauft und wollte dich fragen, ob du ihn morgen zu meiner Casa begleiten könntest? Denn heute kann ich ihn noch nicht mitnehmen...", dabei schaute Sergia den Maiordomus fragend an...


    "Es war übrigens der Vorschlag Deiner Domina Stella ..." fügte sie noch hinzu und lächelte Stella an.

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  • Nun, da Tiberios angesprochen worden war, verbeugte er sich noch einmal vor der sergischen Dame und erwiderte:

    " Salve, Domina Severa , selbstverständlich tu ich das." 


    Dabei konnte er ein strahlendes Lächeln nicht vermeiden, denn erstens bedeutete der Vorschlag, dass seine Domina Stella wieder gut mit ihm war und zweitens, dass er vielleicht in der Casa Sergia die Gelegenheit hatte, seine Freundin Tusca wiederzusehen.

  • Tiberios war offensichtlich sehr froh darüber, dass sein Hausarrest nun vorbei war, denn sein strahlendes Lächeln sprach für sich,


    "Also, das freut mich, Tiberios, dass du Domina Severa behilflich sein könntest..." Stella machte eine kleine Pause und blickte dann ihren Maiordomus nachdenklich an,


    "... Diocles soll seine Habseligkeiten zusammenpacken und morgen geht es dann los! Hast du noch fragen?"

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  • Tiberios nickte: "Ja, Domina Stella, eine Frage", sagte er: "Soll ich Diocles nur sicher in die Casa Sergia begleiten und dann gleich wieder zurückkommen oder ist noch mehr zu tun?" 

    Er wollte wissen, ob er auch den Kaufbetrag empfangen und quittieren sollte, wobei er ohne sein Schreibzeug ohnehin nie unterwegs war. Und er wollte wissen, ob er vielleicht Zeit hatte, um Tusca wenigstens "Salve" zu sagen.

  • Vermutlich haben die beiden Damen vergessen zu erwähnen, dass Tiberios noch das Geld für seinen Dominus Saturninus von Severa Sergia bekommen sollte und das auch zu quittieren,


    "Aber ja, Tiberios, ich denke, du kannst da etwas bleiben, um Diocles ein bisschen Gesellschaft zu leisten, damit der sich nicht so fremd da in der neuen Umgebung vorkommt ..." , denn er machte auf Stella einen ängstlichen Eindruck, dann schaute Severa ihre Freundin an, denn über das Geld sollte sie sich selbst äußern...

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  • Sergia nickte bestätigend und lächelte den jungen Mann an.


    "Tiberios, es ist sehr nett von dir, mir zu helfen und Diocles zu der Casa zu begleiten, du bekommst dann noch das Geld von mir für Deinen Dominus ..., also wir sehen uns dann Morgen...", sie trank noch etwas Wasser und wollte auch schon bald nach Hause aufbrechen.

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  • "So, meine liebe Stella, ich denke, es ist auch Zeit für mich, nach Hause zu gehen. Es war sehr schön, Dich wiederzusehen ... und der Apfelkuchen war eine Sensation!" Severa lächelte vergnüglich. Sie stand langsam auf und schaute Stella an,


    "Es wird auch Zeit, dass Du uns besucht ... Nach der Renovierung sieht Casa Sergia wie neugeboren aus, also komm mal vorbei, Du bist immer willkommen, Stella!"


    Und mit diesen Worten verabschiedete sich Sergia von ihrer Freundin.

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  • Am Abend vor der Abreise


    Aulus Furius Saturninus hatte seine Reisevorbereitungen getroffen ( Viel mehr Firas hatte sie getroffen.) Nun ging er noch einmal hin, um sich von seiner lieben Cousine Furia Stella zu verabschieden, da er sie am Morgen nicht stören wollte und selbst wenn, er wusste, dass dann alles sehr schnell gehen musste.

    Er klopfte an ihre Zimmertür.

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    Klient von Faustus Aurelius Tigellinus                                                                                                   

  • Saturninus öffnete die Tür und steckte seinen Kopf durch den Spalt; sicherlich traf er seine Cousine bei ihrer abendlichen Lektüre an.

    "Salve Furia Stella", sagte er und trat ein:

    "Darf ich mich setzen? Ich wollte Dir Lebwohl sagen und Danke für alle Wohltaten, die du mir erwiesen hast. Die Casa Furia ist nun mein Zuhause, und deine liebe Gesellschaft ist mir viel wert. Auch wenn ich fern von dir weile, werde ich oft an dich denken und Dir schreiben, so oft es geht.

    Aber Du weißt ja - manchmal kommt der Absender früher zurück als die Post ankommt."

    dabei spielte er auf seinen ersten Brief an, der gerade am gleichen Tag wie er selbst in der Casa Furia gelandet war. Und das er natürlich hoffte, dass sie sich gesund und munter wiedersahen.

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    Klient von Faustus Aurelius Tigellinus                                                                                                   

  • Stella legte ihre Lektüre beiseite und strahlte über das ganze Gesicht, als ihr Cousin das Zimmer betrat,


    "Ach, sei gegrüßt, lieber Aulus, ich habe schon auf Dich gewartet ... Aber bitte nimm Platz ",


    Während seiner emotionalen Rede nickte sie ab und zu und schmunzelte in sich hinein. Mit einem Nicken und einem sanften Lächeln schenkte Stella seinen Worten ihre volle Aufmerksamkeit.


    "... Mein lieber Cousin, Du bist für mich auch ein sehr wertvoller Mensch und hast unsere Casa mit Deiner Anwesenheit bereichert ... ich werde Dich sehr vermissen".


    Stella senkte ihren Blick und fuhr fort, "Ich wünsche Dir gute Reise und hoffe, Du kommst bald zurück ..." Sie machte eine kleine Pause, "Ich werde im Frühjahr mit Duccia Clara nach Britannia gehen ... und ... und ... vielleicht dort heiraten" ... So nun war das jetzt raus, das Stella so lange geheim gehalten hatte, sie seufzte erleichtert und schaute Aulus direkt in die Augen.

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  • Saturninus war verblüfft - stille Wasser waren tief, und Stella war ein stilles, tiefes Wasser. Ihr Lebensglück lag ihm sehr am Herzen, er hatte sie lieb wie eine Schwester. Und so sagte er:
    "Wer es auch sei....er ist ein glücklicher Mann.", er lächelte, fasste beide Hände von Furia Stella, um sie zu drücken:
    "Doch Britannia - das ist so weit fort.", sagte er: "Wie heißt dein Auserwählter? Und wirst du nur dort heiraten -oder dort zukünftig leben wollen?"

    Die Provinz Britannia war schon lange befriedet, es gab Städte und Thermen, und die Kelten dort hatten sich der römischen Art eher angepasst als beispielsweise die Germanen. Aber Britannia war so weit im Norden und weg von Roma.

    Er war gespannt, was seine Cousine ihm sagen würde.

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  • "Ich habe ihn in Brundisium kennengelernt, er war unser Nachbar und hatte auch Urlaub, und es war Liebe auf den ersten Blick", Stella lächelte glücklich, "Er ist ein hoher Offizier im römischen Heer und hat noch drei Jahre zu dienen..."


    Für kurze Zeit war sie in Gedanken versunken, denn dort, wo seine Einheit sich befand, immer noch sehr gefährlich war. Stella dachte dabei an Clara und seufzte unwillkürlich, dann sah sie Aulus an und drückte auch seine Hände,


    "Danke Dir, lieber Aulus, für Deine Worte und für dein Verständnis, wie er heißt? , das wirst Du schon bald erfahren ... ", Stella lächelte und fügte hinzu,


    "Dir wünsche ich, dass Du gesund bald wieder nach Hause kommst und wir werden uns dann unterhalten, wie es weiter gehen soll ..., "


    "Vale bene, lieber Cousin, und lass Dich kurz umarmen..."

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  • Den Worten von Furia Stella entnahm Saturninus, dass sie noch in Roma sein würde, wenn er zurückkehrte. Das war eine sehr beruhigende Vorstellung.

    Das sie nicht mehr erzählte, fand er in Ordnung, denn nun würde er ja abreisen und es würde hoffentlich genug Zeit sein, länger zu reden,wenn er wiederkam.

    Er umarmte sie, wobei er darauf achtete, nicht zu kräftig zu drücken und dann sagte er:

    "Vale Bene, liebe Cousine! Morgen früh wird es im Morgengrauen losgehen, ich hoffe, die Praetorianer sind nicht allzu laut und stören deine Ruhe."

    ( Würden sie natürlich sein - Rücksicht gehörte nicht gerade zu den Tugenden der Schwarzuniformierten)

    Er erhob sich wieder und hob die Hand zum Gruß, als er in der Tür stand.

    Und er lächelte, bevor er ging.

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  • Die Erfüllung eines Wunsches


    Tiberios, Maiordomus der Furier hatte Tusca, der Custos von Domina Clara versprochen, mit ihr zum Hain der Anna Perenna zu gehen., dieses Versprechen war leichtsinnigerweise gegeben worden, denn ein Sklave war nicht in der Lage, etwas zu versprechen es sei denn seinem Herren. Aber Tiberios überlegte die ganze Zeit, wie er es wahr machen konnte, Tusca, die unter Heimweh liegt, dort hinzuführen, und da er noch immer hoffte, einen Wunsch freizuhaben - tatsächlich war seine Domina so gütig zu ihm, dass er sein Kontigent an Wünschen wohl schon verbraucht hatte - würde er sie um Erlaubnis fragen.

    Er hatte ein Schreiben vorbereitet, denn wenn zwei Sklaven so weit weg von ihrer Casa von Vigiles oder Urbanern erwischt wurden, konnte es ihnen schlecht ergehen. Daher war es wichtig, dass Beide, Tusca und er, die Erlaubnis hatten, und er wollte seine Domina bitten, das Schreiben zu siegeln.


    Ich, Furia Stella gestatte meinem Sklaven Tiberios bis auf weiteres sich auf allen Wegen in und außerhalb der Stadt zu bewegen.
    ANTE DIEM XI KAL FEB DCCCLXXIXIV A.U.C.


    Tiberios hatte eine Weile gezögert und gehofft, dass Domina Stella zufällig aus ihrem Zimmer treten würde. Doch das geschah nicht, so dass der Maiordomus anklopfen musste. Mit gewisser Scheu tat er das und klopfte zweimal an die Tür.