[Officium] Büro des Hausherren

  • Wiedereinmal war es soweit, dass Nero auf seine Kontakte zurückgreifen musste. Wieder waren es die frühen Abendstunden, als der Mann die Villa betrat und direkt ins Officium geführt wurde.

    „Salve Sinenomine.“ „Salve Caudex, was gibt es diesmal.“ „Firmius Pera“ Nur dieser Name wurde genannt und Sinenomine schaute den Tiberii fragend an. „Was hat er getan?“ „Es geht eher darum was er nicht tut.“ Sagte Nero und berichtete kurz von seinem Zusammentreffen. „Dir ist klar das das Unruhe in die Subura bringen wird.“ „Ja ist es, aber wir können uns von dem Gesindel auch nicht auf der Nase herumtanzen lassen.“ "Da hast du Recht.“ „Es wird Zeit ihnen ihre Grenzen aufzuzeigen und ihnen zu zeigen, dass sie die Subura nur so lange regieren, wie es zugelassen wird.“ „Ja das stimmt. Ich werde mich darum kümmern. Die Bezahlung wie üblich?“ „Ja selbstverständlich.“ „Willst du ein Exempel? So das jeder der Emporkömmlinge das Zeichen auch versteht?“ „Ja auf jeden Fall, auch um den Nachfolger zu zeigen, dass es grenzen gibt die sie besser nicht überschreiten.“ „Gut.“ „Gut. Wir sehen uns.“ „Immer gern Caudex immer wieder gern.“

  • Nero erhielt die Schreiben. Ein Lächeln umspielte seinen Mund. Er legte das Schreiben der Furia auf den Ablagestapel. Die Wachstafel löschte er und benutzte sie auch für die Antwort.



    Salve Tiberios,



    wenn es dir möglich ist, erscheine bitte in zwei Tagen zur 4 Stunde des Tages an der Villa Tiberia, damit wir gemeinsam zu einer der Halden gehen können.



    Vale Tiberius Caudex

  • "Herrein." Sagte Nero, der natürlich hoffte, dass es Tiberios war der nun klopfte, denn viel länger würde er nicht warten können. Seien Zeit war eng bemessen und der Weg zur Halde war kein kurzer. Als die Tür sich nun öffnete und er tatsächlich den furischen Sklaven erblickte, ging er ihm entgegen und begrüßte ihn wie eben einen Freund, in dem er ihm die Hand reichte. "Salve Tiberos, ich freu mich das du es geschafft hast. Wollen wir gleich aufbrechen?" Fragte Nero und schob gleich noch eien Frage nach. "Kannst du reiten?"

  • "Salve Tiberius Caudex", sagte Tiberios und reichte mit kurzem Zögern auch seine Hand, er war das ja nicht gewohnt: "Ich möchte mich bedanken, dass du für mich bei meiner Herrin gebeten hast. Und mich dafür entschuldigen, dass du Mühe gehabt hast. Und zu deiner Vermählung gratuliere ich dir von Herzen, ich bitte Tyche für Dich und deine Frau um alles Glück."


    Der Grieche freute sich so sehr, hier zu sein, dass er es kaum aussprechen konnte. Er war zu allem bereit, doch bei der nächsten Frage sah er sehr verlegen drein. Niemand seiner Domini hatte es je nützlich gefunden, dass ihr Scriba Reiten lernte, daher hatte er es nie gelernt. Im Gegenteil, größere Tiere flößten ihm etwas Angst ein.


    "Ich kann es leider nicht, Tiberius Caudex", antwortete Tiberios sehr schuldbewusst: "Aber ich bin schon einmal hinten aufgesessen bei einem Reiter, ich würde also nicht hinunterfallen "


    In Alexandria hatte ihn die Keltin Tusca auf ihrem Pferd mitgenommen, dies war die einzige Erfahrung, die er im Reiten besaß.

  • Nero winkte ab. „Nun dies war keine Mühe, ich habe deiner Domina lediglich dargelegt, wie nützlich du warst.“ Ja Nero hatte inzwischen erkannt wie wichtig dem Sklaven das war. „Und ich finde es nur gerecht, wenn du siehst was aus unsere Gedanken entstanden ist. Nero griff zu einem wollenen Mantel, denn heute war es recht frisch. „Nun dann reiten wir zusammen. Denn nach den Stadttoren ist es noch ein ganze Stück zu den Halden. Wenn wir die gesamte Stecke laufen kommen wir erst spät in der Nacht zurück"

  • Wieder war es für Tiberios seltsam, wie gut Tiberius Caudex ihn zu kennen schien.


    Das er seine Nützlichkeit betonte, dies war das, was Tiberios kannte und was ihm half, sich zu recht zu finden und nicht ganz und gar verwirrt zu sein.


    In seiner eigenen Vorstellung war ein unnützer Sklave ungefähr so wertvoll wie ein zerbrochener Teller. Wert hatte er nur, wenn er geistig oder körperlich zu Diensten sein konnte, so war Tiberios aufgewachsen. War es anders, so wurde man bestraft oder das Schreckgespenst für ihn, verkauft.


    Tiberios hatte erlebt, wie schnell alle Gewissheiten zu Ende sein konnten, und daher war die Zukunft für ihn nichts, was wirklich planbar war. In Tiberius Caudex sah er das, was ihm Tyche verwehrte: Einen kühnen, vorausschauenden planenden Geist, der seine eigene Wirklichkeit gestaltete und noch mehr, der darauf bestand, Tiberios wie einen anderen jungen Mann zu behandeln.


    Der Grieche bewunderte den Römer zutiefst; und vielleicht war für eine Freundschaft tiefe Bewunderung nicht die schlechteste Basis?


    "Ich reite mit dir, Tiberius Caudex  ", antwortete Tiberios und nickte.


    >>> Ablageplatz II der VDR

  • Nero war wie immer schon früh auf den Beinen sein Trainig für heute hatte er hinter sich und nun widmete er sich seine Aufgaben. Und ja er erwartete seine neuen Sklaven, ja er ließ ihn heute ausschlafen, Es war sein erster Tag und seien erste Nacht im Haus und Kara war ja ganz heiß auf den Mann gewesen, von daher nahm er an, das der Mann wohl einen Mütze voll Schlaf gebrauchen konnte. Aber da Flamma nicht ausschließlich hier war um Kara zu bespaßen – dafür war er eindeutig zu teuer gewesen – hatte er seine Aufgaben und außerdem gab es da noch diesen vermaledeite Kampf. Bis der Mann eintraf erledigte er aber noch den üblichen Papierkram.

  • Nach dem Frühstück in der Culina, dass auch heute wieder köstlich war, klopfte ich an dem Officium und nach einem kurzen Herein betrat ich das Büro und wollte schon auf das Knie sinken. Als mich einen Denk nicht mal dran, des Hausherren mich davon abhielt. So blieb ich stehen nd senkte nur meinen Kopf. „Dominus, du wolltest mich sehen.“

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    Flamma

    Sklave von Res Publica

  • Es klopft an der Tür und Nero bat denjenigen der klopfte einzutreten. Wie erwartet war es Flamme der neue Sklave. Nero erkannte er der eingeleiteten Bewegung, dass der Gladiator wieder vorhatte auf sein Knie zu gehen. „Denk nicht mal dran.“ Sagte Nero um ihn davon abzuhalten. Tatsächlich hielt der Man in seiner Bewegung inne und senkte nur sein Haupt. „Ja ich wollte dich sehen. Ich habe dich als meinen Leibwächter gekauft. Unglücklicher Weise besteht dein ehemaliger Ludus aber auf einen Abschiedskampf. Das heißt die Zeit bis zu den Spielen wirst du dich ausschließlich deinem Training widmen. Wir werden dich hier bestmöglich vorbereiten. Ich selbst, meine Freund Atticus, Tribun der Vigile und die Veteranen werden dich Trainieren. Du bist erfahren genug und ich erwrte deinen Mitarbeit, so dass du uns sagst wenn etwas fehlt oder wir etwas verbessern können. Denn Flamma damit das klar ist, ich möchte nicht, dass du deinen letzten Kampf verlierst.“ Sagte Nero und sah dem Gladiator an. „Hier geht es nicht um deinen Ruhm, hier geht es um dein Leben. Du bist lang genug dabei um selbst zu wissen, dass das Publikum bei Abschiedskämpfen geneigt ist den Gladiator lieber in den Tod als in den Ruhestand zu schicken. Daher ist verlieren keine Option.“ Nero ging ein paar Schritte. „Grundsätzlich kannst du dich im Haus frei bewegen und später, wenn sich der Rummel um deinen Person etwas gelegt hat auch in der Stadt, aber bis dahin möchte ich nicht, dass du das Haus verlässt, weswegen du jetzt auch noch keine Bulla erhältst.“ Ja das war für Nero ungewöhnlich, aber Flamma war bekannt wie ein bunter Hund und die Massen würden ihn wohl eher zerreißen, wenn er einfach so durch Rom spazierte. „Wie ich dir schon sagte, wirst du nicht mehr verliehen, weder zum kämpfen noch dein Körper. Du kannst ab heute selbst entscheiden wann und wenn. Keiner wird dich dazu zwingen und du kannst auch nein sagen.“ Nero sah den Man nun an. „Bis hierher Fragen?“

  • Mitten in der Bewegung brach ich ab und blieb doch stehen. Das war nun ja ungewöhnlich, aber ich blieb stehen wie gewünscht. Ich nickte als der Dominus mir erklärte war in nächster Zeit auf mich zukam. Das ich das Haus nicht verlassen konnte störte mich nicht. Ich war es eh nicht gewöhnt einfach so durch die Stadt zu laufen. Selbst wenn wir mal aus dem Ludus raus gekommen sind, wurde wir immer begleitet. Denn ja wir waren wohl einfach zu wertvoll unsere Ausbildung war ja auch nicht billig. Und gerade die richtig guten von uns, waren Unsummen wert. Von daher nickte ich, es war für mich ja schon ein Fortschritt, dass ich mich hier im Haus frei bewegen konnte.

    Ich hob meinen Blick und sah meine Dominus an. Der meinte das Ernst, also zumindest nach seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen. Er wollte mich nicht verleihen, weder zum Kämpfen noch zum vögeln? Ich durfte entscheiden wann und wen? Ich hob eine Augenbraue. Wusste der Kerl wie viel Geld ihm damit entging? Nun mir sollte es nur Recht sein. „Ja eine Frage, wann beginnt das Training?“

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    Flamma

    Sklave von Res Publica

  • „Morgen früh.“ Sagte Nero. Wenn es denn sonst keine Fragen gab. Nero überlegte ob er noch was vergessen hatte, dann fiel seien Blick auf die nun ja zu engte Tunika und er murmelte vor sich hin. „Jemand muss passende Kleidung kaufen.“ Sagte er und überlegte wen er schicken konnte. Dann grinste er. „Kara ist auch schon wach nehmen ich an?“ Fragte er obwohl er es besser wusste, seien Frau schlief noch und das hieß, das Kara heute mal so was von verpennt hatte. „Wenn du nichts weiter hast, dann schick mir bitte Kara her. Ich habe eine Aufgabe für sie.“ Ja hatte er und er freute sich gerade darauf Kara mal so richtig auf den Arm zu nehmen.

  • Ich nickte bestätigend. Morgen früh würde das Training also beginnen. Gut dann würde ich heute nur einfache Übungen machen, aber einen Tag so ganz ohne, nein es wäre ja schon der zweite Tage, nein das ging nicht zu lange Pausen sollte ich nicht haben. Und das sagte ich ihm auch. „Ich mache dann heute Kraftübungen.“ Der Dominus nickte bestätigend. Dann sagte er das er Kara sprechen wollte. „Ähm.. ich glaube die schläft noch. Zumindest hat sie das eben noch als ich aufgestanden bin.“ Der Dominus grinste. Warum grinste der und sagte dann das er das dann selbst erledigen würde. Irgendwas hatte ich wohl gerade verpasst. Nun ja ich wurde für meine Übungen in den Garten geschickt, also würde ich mich jetzt dort hinbegeben.

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    Flamma

    Sklave von Res Publica

  • - Was ist los in der VDR? -


    Nero erhob sich, als man eine Mann und einen Frau zu ihm brachte. Es ging im die VDR, einen Beschwerde? „Salve ich bin Tiberius Caudex, was kann ich für euch tun?“ Fragte er, während er den beiden mit einem Handzeichen Sitzplätze an dem kleine Tisch anbot. „Es geht um eine Beschwerde?“

  • Re: Was ist los in der VDR? -


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    Silius Alimentus und Novia Tertia folgten äußerst befangen, aber tapfer dem Sklaven bis in das Officium des Hausherren. Dort blieben sie stehen:

    "Salve Tiberius Caudex!", sagten sie wie aus einem Mund und setzten sich, als ihnen Stühle angeboten wurden. Novia Tertia knetete ihre Finger.


    Silius Aumentus stupste sie an, und sie ließ es wieder sein.


    Dann sprach Silius Alimentus: " Es geht um eine Beschwerde, ja, edler Tiberius Caudex.  Wir beide arbeiten auf dem Ablageplatz I. Oh glaube nicht, dass wir maßlos oder undankbar sind. Wir alle sind sehr froh, dass Du uns gutbezahlte Arbeit gibst. Ich arbeite in der Halle, in der die Brennbrickets gepresst werden. Tertia sortiert Glas aus dem Abfall - manchmal übersehen Bürger etwas. Das Problem ist  Kaeso Accius Tremulus, der Vorarbeiter der Halle."


    Der junge Arbeiter holte Luft, und Novia Tertia schaute ängstlich drein. Dann kam von ihr: " Wir haben eine Unterschriftenliste", und sie fischte aus ihrem Rock eine Wachstafel. Dort stand in einer sorgfältigen Handschrift:


    Wir bestätigen alles, was Ti Silius Alimentus und Novia Tertia über Kaeso Accius Tremulus berichten:
    -
    Eppia

    - Marcia Firma

    - Petrula

    - Elektra

    - Quinctia Orfana

    - Faustus Rubellius

    - Catonianus Kosmas

    ID MAR DCCCLXXXIII  A.U.C


    Mit dem, was allerdings auf dem Ablageplatz I der VDR geschehen war, waren die beiden jungen Leute noch nicht herausgerückt.

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  • Re: Was ist los in der VDR? -


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    "Kaeso Accius Tremulus nutzt seine Stellung aus.", antwortete Novia Tertia und gebrauchte dann einen ganz und gar altmodischen Ausdruck: " Der Herr kann seine Hände nicht bei sich lassen. "

    "Und andere Körperteile genauso wenig", ergänzte Silius Alimentus: "Auf der Liste haben alle unterschrieben, die er belästigt hat, junge Frauen und auch junge Männer. Bei der VDR arbeiten auch Verwandte, edler Tiberius Caudex. Er droht dann nicht nur damit, dass er dafür sorgt, dass man selber rausfliegt sondern auch Väter, Onkel, Brüder. "

    "Wir haben uns versucht, uns zu wehren.", ergänzte die junge Arbeiterin: "Wir haben zusammengelegt und bei einer Hexe einen Fluch gekauft. Aber der Fluch hat nicht gewirkt, es war eine schlechte Hexe."

    Flüche waren verboten, aber das hatte Novia Tertia gerade vergessen. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.

    " Dann haben sich alle Betroffenen und ihre Verwandten versammelt, und ich und Novia Tertia wurden zu Sprechern gewählt. Wir sollten zu dir gehen und dir berichten, was auf dem Ablageplatz I gerade schief läuft.", sagte Silius Alimentus.


    Sie endeten und schauten Tiberius Caudex erwartungsvoll an.

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  • Nero hört und erst runzelte er die Stirn, bei dem was die Frau dann aber von einen Hexe sagte legte er sich einen Hand auf das Gesicht und rieb sich über die Stirn. Auch wenn viele es nicht wusste. Nero war tief religiös. Er glaubt an die Götter, vertraute auf sie, opferte ihnen regelmäßig und ließ sich ihre Zeichen deuten. Eine Hexe war für ihn eines der schlimmsten Übel. So sagte er auch als Erstes. „Ich werde jetzt einfach mal so tun las hätte ich das mit dem Fluch nicht gehört. Sonst müsste ich euch jetzt nach dem Namen fragen, damit man dieser Frau den Gar ausmachen kann und ihr würdet auch schwer bestraft werden.“ Sprach er mit ernster Stimme und erstem Blick auf die Frau. „Du hast diese Worte in meinem Haus nie gesagt!“

    Dann erst wandte er sich dem eigentlichen Problem zu, denn ja für ihn war das ein Problem. Eines das man würde lösen müssen. Es ging nicht an, dass einer seiner Vorarbeiter seien Stellung ausnutze um andere zu belästigen. Für derartiges gab es Lupas und er bezahlte die Leute anständig, so das sich jeder die käuflichen Frauen und Männer leisten konnte. Er wollte keine Missstimmung unter seinen Arbeiter. So nahm er einen Wachstafel zu Hand und notierte sich den Namen des Mannes. „Hat er sich ihnen aufgedrängt? Hat er sie gezwungen mit ihm intim zu werden? Könnt ihr mir konkret schilder was vorgefallen ist?“ Denn ja auch wenn es den beiden wohl unangenehm war. Er musste wissen um was für ein Ausmaß es sich handelte. „Bitte versucht euch so konkret wie möglich zu erinnern. Wie oft, was hat er genau getan. Wann fing es Mann. Womit hat er gedroht.“


    Nero unterdes notierte sich etwas auf der Wachstafel.

    • wer (hat etwas getan): Kaeso Accius Tremulus
    • was (hat er denn getan): Belästigung Art:
    • wo (hat er es getan): Ablageplatz I der VDR
    • wann (hat er es getan): Zeitpunkt – Zeitraum:
    • wie (hat er es getan):
    • warum (hat er es getan):
    • woher (ist die Information):
  • Re: Was ist los in der VDR? -


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    „Bitte entschuldige meine Dummheit, edler Tiberius Caudex“, sagte Novia Tertia sofort:"War eh ne Betrügerin. Ich würde nie wieder mein Geld so rausschmeißen. Und nie wieder so was machen."


    Vor einer Bestrafung hatte sie Angst; vielleicht war aber auch genau das der Grund, warum einfache Menschen eher Hilfe beim Magiergesindel in der Subura suchten als vor Gericht.


    Jetzt zeigten die beiden jungen Arbeiter jedoch, weshalb die anderen sie zu Sprechern gewählt hatten. Sie waren nicht auf den Kopf gefallen und sprachgewandt:


    „Es ist verschiedenes vorgefallen.“, berichtete Silius Alimentus: „Anfangs war es harmlos, wie so oft. Eppia war neu und ein bisschen langsam, da hat Tremulus ihr geholfen. Das fanden wir sogar noch freundlich, auch als er gesagt hatte, sie solle nach Schichtende noch dableiben, um noch besser eingearbeitet zu werden. Dort in der Halle bei den großen Rohren hat er sie gezwungen, sich ganz auszuziehen, damit er sie anglotzen kann.“


    „ Der Mistkerl!“, sagte Novia Tertia: „Und  Eppia traut sich nicht, zuhause was zu erzählen, weil ihr Vater sie sonst prügelt. Er meint, wenn ihr so etwas passiert, ist sie selber schuld.“


    „Wann und wo fragst du? Also bei Schichtwechsel, wenn die einen schon gegangen sind und die andere Gruppe noch beim Umziehen ist.. Und in der Mittagspause. Ich würde behaupten, das täglich.“, sagte Silius Alimentus.


    „Sein zweites Opfer war Marcia Firma, sie will bald heiraten. Zu ihr hat er vor allen anderen gesagt, sie müsse ja noch dringend lernen, was eine Ehefrau alles wissen muss. Marcia Firma hatte schon Angst vor ihm und ging meilenweite Umwege. Aber dann hat Tremulus sie doch erwischt, bei den Latrinen, das übliche, anfassen, ausziehen“… Novia Tertia schüttelte sich:


    „Ich mag nicht mehr.“, sagte sie kleinlaut: „Die nächsten Frauen waren Petrula und Elektra,die mussten mit ihm schlafen. Und dann Quinctia Orfana – die hat ihn aber so gekratzt, dass er dann aussah, wie von  den Löwen erwischt. Und dann ist Orfana rausgeflogen, weil man in ihren Sachen zwei werkseigene Tunikas entdeckt hat. Sie hat gestohlen, hieß es. Da hatten wir anderen noch mehr Sorgen. und Druck."


    „Und der nächste war dann Faustus Rubellius, der ist jung und etwas schüchtern, und Tremulus hat ihn ständig „Fausta“ gerufen und gefragt, ob er ein Mädchen sei. Cotianus Kosmas dagegen ist kräftig und groß und eher jemand, der nicht Nein sagen kann, da hat er dann ständig seine Muskeln befühlen wollen als sei er ein Lanista auf dem Sklavenmarkt. Die ganze Zeit drohte er, dass wir unsere Stellen verlieren, wenn einer ihn verpfeift. Die Sieben, die auf der Tabula stehen, die hatte er auf dem Kieker.“, ergänzte Silius Alimentus.


    Novia Tertia war rot angelaufen und ballte die Fäuste:“ Wenn Tremulus in die Müllpresse geraten würde, würde keiner sonderlich heulen. Aber weshalb sind wir erst jetzt zu dir gekommen? Die kleine Eppia hat gestern versucht, sich umzubringen. Mit einer Amphorenscherbe. Die hält ihr Leben nicht mehr aus, zuhause Prügel und auf der Arbeit die merda von Kaeso Accius Tremulus. Das reicht doch jetzt, oder?“


    Die junge Frau sah Tiberius Caudex an, aus ihren dunklen Augen quollen Tränen. Silius Alimentus klopfte ihr auf die Schulter.


    Er wurde wieder sachlich, dass Tiberius Caudex sie ernst nahm, gab ihm Mut:

    „ Danke, dass du uns anhörst, edler Tiberius Caudex. Wir sind normale Leute und kennen uns nicht aus mit dem Juristikkram. Was musst du  noch genau von uns wissen?", fragte er:

    „Wir sind bereit, zu tun, was auch immer nötig ist, damit Vorarbeiter Tremulus das Handwerk gelegt wird."

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