Die Satunarlienfeier in der Villa Flavia - Triclinium

  • Das Triclinium war vorsorglich ausgeräumt worden. Statt der Klinen hatte man eine lange Tafel aufgebaut, auf der die leckersten Gerichte aufgetischt wurden: Vorspeisen, wie etwa Datteln mit Schafskäse, Eier in Honigsauce, Schnecken oder eingelegte Gemüse, etc.; Hauptspeisen, wie Numidisches Huhn, Schweineeuter oder gefüllte Haselmaus, etc. und allerlei Süßspeisen aus Früchten Nüssen und Honig. Selbstverständlich standen Bedienstete bereit, die dem Gästen das Essen auf ihre Teller reichten.

    Für Sitzgelegenheiten war ebenfalls gesorgt. Man hatte Bänke und Hocker und Korbsesel im Raum verteilt aufgestellt. Ebenso standen kleine Tische bereit, auf denen man etwas abstellen konnte.

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  • Die Gesellschaft lichtete sich. Woran das wohl lag? Corvina lenkte ihre Schritte ins Triclinium. Eine Tafel, überfüllt mit Gerichten. Corvina würde Tage brauchen um sich durch zu futtern. Es hieß taktisch beim Verzehr vorzugehen. Kurzer Überblick , auf den ersten Teller ließ sich Corvina, gefüllte Haselmaus, Schnecken, Dattel mit Schafskäse und Eier mit Honigsauce auflegen. " Greift zu, lasst es euch schmecken." meinte sie nur zu Taran und Dede. " So schnell wird es so etwas nicht wieder geben. Die Flavier haben hier wirklich alles an Köstlichkeiten aufgetragen was es gibt." Ein kleiner Tisch war ihr Ziel. Sie setzte sich in einen Korbstuhl, fischte sich eine Haselmaus vom Teller und genoss das zarte Knacken der Knochen als sie hinein biss.

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  • Der Augustus und die Claudia


    Vom Hortus aus ging der Kaiser durch die Villa Flavia ins Triclinium, denn er wollte sich eine kleine Mahlzeit genehmigen. Dort fand er eine riesige Tafel voller Essen vor. Vor Vorfreude leckte er sich die Lippen, während er sich mit Blick auf die wohlmeinenden Speisen einen Teller nahm. Septimius Antoninus nahm sich einige Datteln, ein paar Schnecken, eine gefüllte Haselmaus, etwas Brot und Knoblauchsauce zum eintunken. Einen der Praetorianer schickte er los, um noch mehr Wein für ihn zu holen, während sich der Augustus einen Platz suchen wollte. Bei einer gerade leer gewordenen kleinen Sitzgruppe nahm er Platz, um sein kleines Mahl zu sich zu nehmen. Ob sich noch jemand zu ihm gesellen würde?

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  • Ein wenig schade war es, dass die aurelischen Sklaven so schnell hatten gehen müssen. Immerhin hatte ich Tamal schon gekannt und es hätte sicherlich ein sehr lustiger Abend werden können mit ihm und dieser Morrigan.

    So aber machte ich das Beste aus den Umständen und war meiner Herrin ins Triclinum gefolgt, wenngleich hier heute keine Klinen standen. Dafür stand jede Menge zu Essen. Dinge die ich kannte, und Dinge, die ich nie gesehen hatte. Meine Herrin ließ sich auch sogleich etwas geben und forderte Taran und mich auf, es ihr gleichzutun. Ich sah den jungen Briten kurz fragend an, und nahm dann ein paar Kleinigkeiten. Jetzt, wo der Kaiser hier war, war ich etwas nervös und daher wie üblich nicht besonders hungrig. Aber mit ein paar Datteln und etwas Hühnchen und Gemüse konnte man nicht so viel falsch machen. Ich hatte zwar meinen Löffel nicht mitgenommen, aber glücklicherweise war das Essen nicht so heiß, als dass man es nicht auch mit geschickten Fingern hätte essen können.

    Ich probierte also eine Dattel und wollte mich gerade darin versuchen, ein Gespräch mit meiner Herrin anzufangen, als der Mann, der mir vorhin als Kaiser gezeigt worden war, ebenfalls eintrat.

    Ich war mir sicher, dass meine Herrin ihn bemerkt hatte, und stellte mich möglichst unauffällig so in den Hintergrund, dass sie einen guten Blick auf den Kaiser hatte und entscheiden konnte, was sie machen wollte, oder ob sie mich wieder vor sich als Sichtschutz zu platzieren gedachte. Ich stellte solange meinen kleinen Teller erst einmal auf den kleinen Tisch ab. Wo ich zuvor vor Aufregung schon wenig Appetit hatte, hatte ich jetzt gar keinen mehr. Wer hätte auch gedacht, dass ich einmal so nahe beim Kaiser sein würde?

  • Den Appetitsverlust Dede's konnte Corvina fast nachfühlen. Die Haselmaus hatte sie verputzt, die Finger und Mund an ihrer Serviette abgewischt als der Kaiser im Triclinium aufschlug. Was tun? Dede hatte sich hinter sie gestellt. Das war gut. So war sie von der großen Tribüne runter. Was hatte Corvina gelernt. Gehe nicht zu deinem Fürscht, wenn de nicht gerufen würscht. Das hieße in diesem Falle, nicht auffallen, sitzen bleiben und ganz in Ruhe das Essen genießen. Wie sollte man jetzt genießen ? Meist passierten bei solchen Anlässen die unmöglichsten Dinge. Corvina nahm sich ein Ei mit Sauce und balancierte es zum Mund und...............Nichts passiert! Das Ei kam wohlbehalten zwischen ihren Zähnen an und schmeckte so herrlich. Sie schloss die Augen, kaute genüsslich, vergaß die ganze Welt inklusive Kaiser und ein leises. "Mmmmhhhh." War zu vernehmen. Mit der Zunge leckte sie ihre Lippen und die Mundwinkel sauber um auch den letzten Tropfen Genuss auszukosten. Das halbe Ei hatte geschmeckt.

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  • RE: Der Augustus und die Claudia

    Vom Hortus aus ging der Kaiser durch die Villa Flavia ins Triclinium, denn er wollte sich eine kleine Mahlzeit genehmigen. Dort fand er eine riesige Tafel voller Essen vor. Vor Vorfreude leckte er sich die Lippen, während er sich mit Blick auf die wohlmeinenden Speisen einen Teller nahm. Septimius Antoninus nahm sich einige Datteln, ein paar Schnecken, eine gefüllte Haselmaus, etwas Brot und Knoblauchsauce zum eintunken. Einen der Praetorianer schickte er los, um noch mehr Wein für ihn zu holen, während sich der Augustus einen Platz suchen wollte. Bei einer gerade leer gewordenen kleinen Sitzgruppe nahm er Platz, um sein kleines Mahl zu sich zu nehmen. Ob sich noch jemand zu ihm gesellen würde?

    Claudia Marcella hatte keine Angst vor dem Kaiser: SIE war schon Kaiser gewesen, da war Septimius Antoninus noch gar nicht geboren; nein, das war falsch, aber ihre Gens hatte tatsächlich den zweiten bis fünften Augustus gestellt, und sie kannte daher keine falsche Scheu.

    Nun sah sie mit einiger Rührung, wie der hohe Herr sich alleine sein Tellerchen mit Datteln, Schnecken, einer Haselmaus füllte, einen Praetorianer nach Wein schickte und sich hinsetzte.

    Die Claudia nahm einen Teller, legte sich Datteln und Brot darauf und goss ein wenig Knoblauchsoße darauf - denn Kaiser hin oder her; wenn der eine am Tisch Knoblauch verzehrte und der andere nicht, war das nicht auszuhalten.

    Sie setzte sich so hin, dass sie Gnaeus Septimius Antoninus Augustus gegenübersaß , beugte sich vor und schenkte ihm einen tiefen Blick aus ihren Katzenaugen:
    "Io Saturnalia, Caesar Augustus", sprach sie mit verheißungsvoller Stimme.

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  • Kalypso & Grian


    Ihre Domina hatte sie tatsächlich davon geschickt. Sie sollte sich amüsieren. Oder wollte sich ihre Domina amüsieren und dies nicht unter den wachen Augen ihrer Leibwächterin? Dieser Gedanke ließ die Thrakerin ein leises Seufzen über ihre Lippen pressen. Bevor sie sich durch ihre kurzen Haare strich und versuchte ein Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern.


    Hm. Wenn sie von ihrer Domina schon davon gescheucht wurde, dann würde sie sich in dieser herrschaftlichen Villa umsehen. Mit diesem Gedanken verließ Kalypso das Atrium und begann etwas ziellos durch die flavische Villa zu schlendern. Schließlich hatten sie ihre Schritte in das Triclinium geführt und Kalypso spürte mit einem mal das sie ein leichtes Hungergefühl verspürte. Vielleicht würde sie hier fündig werden.


    Mit einem neugierigen funkeln in ihren Augen trat die Thrakerin auf das Bufett zu und ließ ihren Blick über die dargebotenen Speisen gleiten. Hm. Mit was sollte sie beginnen? Etwas hilflos strich sie sich abermals durch ihre kurzen Locken und ließ ihren Blick durch das Triclinium gleiten. Vielleicht würde ihr jemand zur Seite eilen und sie bei ihrer Entscheidungsfindung positiv beeinflussen.

  • RE: Der Augustus und die Claudia

    Claudia Marcella hatte keine Angst vor dem Kaiser: SIE war schon Kaiser gewesen, da war Septimius Antoninus noch gar nicht geboren; nein, das war falsch, aber ihre Gens hatte tatsächlich den zweiten bis fünften Augustus gestellt, und sie kannte daher keine falsche Scheu.

    Nun sah sie mit einiger Rührung, wie der hohe Herr sich alleine sein Tellerchen mit Datteln, Schnecken, einer Haselmaus füllte, einen Praetorianer nach Wein schickte und sich hinsetzte.

    Die Claudia nahm einen Teller, legte sich Datteln und Brot darauf und goss ein wenig Knoblauchsoße darauf - denn Kaiser hin oder her; wenn der eine am Tisch Knoblauch verzehrte und der andere nicht, war das nicht auszuhalten.

    Sie setzte sich so hin, dass sie Gnaeus Septimius Antoninus Augustus gegenübersaß , beugte sich vor und schenkte ihm einen tiefen Blick aus ihren Katzenaugen:
    "Io Saturnalia, Caesar Augustus", sprach sie mit verheißungsvoller Stimme.


    Der Augustus ließ sich sein kleines Mahl sichtlich schmecken und gedachte was er danach wohl auf dem Fest machen wolle, als sich da jemand zu ihm setze und ihn ansprach. Septimius blickte auf.


    Vor ihm saß eine elegante Matrona von fortgeschrittenem Alter, jedoch immer noch mehr jünger als er selbst mit blondem Haar. Ihre Augen faszinierten ihn und so begann er sie anzulächeln und sie ebenfalls mit dem Feiertagsgruß zu bedenken: "Io Saturnalia, meine Schönheit!" In der Anwandlung freundlich sein zu wollen hielt Septimius Antoninus ihr seinen Teller hin mit der Frage: "Schnecke?"

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  • RE: Kalypso & Grian

    Ihre Domina hatte sie tatsächlich davon geschickt. Sie sollte sich amüsieren. Oder wollte sich ihre Domina amüsieren und dies nicht unter den wachen Augen ihrer Leibwächterin? Dieser Gedanke ließ die Thrakerin ein leises Seufzen über ihre Lippen pressen. Bevor sie sich durch ihre kurzen Haare strich und versuchte ein Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern.


    Hm. Wenn sie von ihrer Domina schon davon gescheucht wurde, dann würde sie sich in dieser herrschaftlichen Villa umsehen. Mit diesem Gedanken verließ Kalypso das Atrium und begann etwas ziellos durch die flavische Villa zu schlendern. Schließlich hatten sie ihre Schritte in das Triclinium geführt und Kalypso spürte mit einem mal das sie ein leichtes Hungergefühl verspürte. Vielleicht würde sie hier fündig werden.


    Mit einem neugierigen funkeln in ihren Augen trat die Thrakerin auf das Bufett zu und ließ ihren Blick über die dargebotenen Speisen gleiten. Hm. Mit was sollte sie beginnen? Etwas hilflos strich sie sich abermals durch ihre kurzen Locken und ließ ihren Blick durch das Triclinium gleiten. Vielleicht würde ihr jemand zur Seite eilen und sie bei ihrer Entscheidungsfindung positiv beeinflussen.

    Ich war traurig. Nein, ich war wütend. Aber eigentlich traf es das auch nicht, denn ich war stinksauer! Aber das hätte ich natürlich niemals laut ausgesprochen. Also lief ich so durch die Villa. Immer wieder kam eine Bedienung auf mich zu und wollte mir Wein anbieten. Doch jedesmal lehnte ich dankend ab - wegen dem Kind! So ein verdammter Mist! Casca hatte mich einfach so weggeschickt, damit er mit seinen Kumpeln einen heben konnte! Und ich war hier und sollten nicht einen Tropfen anrühren dürfen? Das war alles so ungerecht! Genauso wie alles andere in meinem verkappten Leben!

    Irgendwann landete ich im Triclinium, in dem die Speisen auf einer langen Tafel angeboten wurden. Eigentlich hatte ich ja keinen großen Hunger. Aber wenn ich schon nicht trinken durfte, dann wollte ich wenigstens essen!

    Ich ließ mir einen Teller mit allem Möglichen volladen. Schnecken und Haselmäuse fand ich ja ein bisschen eklig. Aber was soll´s, sagte ich mir, heute gillt´s! Dann pflanzte ich mich in einen Korbsessel, der gerade frei geworden war und begann in meinem Teller herumzustochern. Zuerst eine Olive, dann ein eingelegter Pilz und jetzt die Schnecke? Augen zu und durch. Ich kaute nur ein oder zweimal darauf herum und schluckte sie schnell hinunter. Ach herrje, jetzt saß da diese Haselmaus auch noch auf meinem Teller! Sollte sie erst mal dort sitzten bleiben. Ich stellte den Teller beiseite und starrte ins Nichts.

  • RE: Kalypso & Grian

    Ich war traurig. Nein, ich war wütend. Aber eigentlich traf es das auch nicht, denn ich war stinksauer! Aber das hätte ich natürlich niemals laut ausgesprochen. Also lief ich so durch die Villa. Immer wieder kam eine Bedienung auf mich zu und wollte mir Wein anbieten. Doch jedesmal lehnte ich dankend ab - wegen dem Kind! So ein verdammter Mist! Casca hatte mich einfach so weggeschickt, damit er mit seinen Kumpeln einen heben konnte! Und ich war hier und sollten nicht einen Tropfen anrühren dürfen? Das war alles so ungerecht! Genauso wie alles andere in meinem verkappten Leben!

    Irgendwann landete ich im Triclinium, in dem die Speisen auf einer langen Tafel angeboten wurden. Eigentlich hatte ich ja keinen großen Hunger. Aber wenn ich schon nicht trinken durfte, dann wollte ich wenigstens essen!

    Ich ließ mir einen Teller mit allem Möglichen volladen. Schnecken und Haselmäuse fand ich ja ein bisschen eklig. Aber was soll´s, sagte ich mir, heute gillt´s! Dann pflanzte ich mich in einen Korbsessel, der gerade frei geworden war und begann in meinem Teller herumzustochern. Zuerst eine Olive, dann ein eingelegter Pilz und jetzt die Schnecke? Augen zu und durch. Ich kaute nur ein oder zweimal darauf herum und schluckte sie schnell hinunter. Ach herrje, jetzt saß da diese Haselmaus auch noch auf meinem Teller! Sollte sie erst mal dort sitzten bleiben. Ich stellte den Teller beiseite und starrte ins Nichts.

    Während Kalypso ihren Blick durch das triclinium gleiten ließ. Bemerkte sie eine junge Frau, die einen gut gefüllten Teller in den Händen hielt. Nur warum knabberte sie nur so lustlos an all' diesen köstlichen Leckereien? Hm. Vielleicht hatte sie auch einfach keinen Hunger. Und mit diesem Gedanken betrachtete die Thrakerin erneut die Köstlichkeiten. Doch noch bevor sie sich endgültig entscheiden konnte, wurde ihr von einem der Bediensteten ein randvoller Teller in die Hände gedrückt.


    “Ähm..“


    Stammelte die junge Frau und erntete von der netten Bedienung lediglich ein schelmisches Grinsen. Hm. Mit dem Teller in den Händen trat Kalypso schließlich vom Buffett zurück und hielt nach einer Sitzgelegenheit Ausschau. Und tatsächlich befand sich ein freies Plätzchen neben einer jungen Frau. Mit einem entschuldigenden Lächeln setzte sich die Sklavin in Grians unmittelbare Nähe.


    “Glaubst du das man das wirklich alles essen kann?“


    Ein bisschen zweifelte Kalypso ja schon noch. Während sie ihren Teller nachdenklich betrachtete.

  • RE: Der Augustus und die Claudia

    Der Augustus ließ sich sein kleines Mahl sichtlich schmecken und gedachte was er danach wohl auf dem Fest machen wolle, als sich da jemand zu ihm setze und ihn ansprach. Septimius blickte auf.


    Vor ihm saß eine elegante Matrona von fortgeschrittenem Alter, jedoch immer noch mehr jünger als er selbst mit blondem Haar. Ihre Augen faszinierten ihn und so begann er sie anzulächeln und sie ebenfalls mit dem Feiertagsgruß zu bedenken: "Io Saturnalia, meine Schönheit!" In der Anwandlung freundlich sein zu wollen hielt Septimius Antoninus ihr seinen Teller hin mit der Frage: "Schnecke?"

    Claudia Marcella hatte sich selbst eine auf den Teller gelegt, doch wenn sie ehrlich war, grauste es ihr vor den Tieren. Die Knoblauchsoße war delikat, aber die Konsistenz selbst, wenn man so etwas im Mund hatte....nein.

    "Nein danke", sagte sie höflich: "Ich habe mir selbst schon eine geholt."

    Sie hielt Ausschau nach Germanicus Aculeo.

    Heute waren Saturnalien und wenn der Kaiser sich unters Volk mischte, war das so, dann musste man die strenge Rangordnung der sonstigen Tage nicht einhalten. Da hätte es auch passieren können, dass er neben eine Sklavin zu sitzen kam.

    Also sagte sie:

    "Das Buffet läßt keine Wünsche offen. Die edle Flavia Domitilla hat all diese schöne Feier wirklich vorzüglich organisiert, nicht wahr?"

    Denn sie konnte sich an ihren zehn Fingern ausrechnen, dass wenn der Kaiser hierher in die Villa Flavia kam, er zumindest mit der Flavia befreundet sein musste. Daher über die Gastgeberin nur Gutes.

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  • Eine zweite Ei-hälfte zu essen traute sich Corvina nicht. Bei dem was sich um den Kaiser herum abspielte. Es wäre gnadenlos schief gegangen. Die Frau in diesem Lederdress kannte sie aus der Therme. Corvina sortierte die Namen und ordnete sie zu. Ja, das war Claudia Marcella. Sie fühlte sich hier auch mehr als Beobachter und das wollte sie beileibe nicht sein. Ihren Teller ließ sie auf dem kleinen Tisch stehen, erhob sich aus dem Korbstuhl. Sie flüsterte mehr als sie sprach um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. „ Dede, Taran, wir gehen. Ihr zwei geht vor, Ich bin dicht hinter euch.“ Zügig, aber nicht übereilt verließen sie das Triclinium.

  • Ich wollte gern irgendwo anders sein. Ich hatte geglaubt, an einer einfachen, kleinen Feier zur Freude von uns Sklaven teilnehmen zu können. Stattdessen fand ich mich auf einem Mal auf politischem Parkett wieder. Ein Umstand, den ich mir nie zu träumen gewagt hätte. Mein Herr würde zwar aller Voraussicht nach ein Magistrat Roms werden, und vielleicht würde so der Kaiser auch einmal Gast in der Villa Tiberia sein. Aber so unvorbereitet ins kalte Wasser geschmissen zu werden war etwas gänzlich anderes.


    Eine weitere Frau kam herein, eine ältere Dame in sehr, sehr seltsamer Aufmachung. Ich hatte noch nie eine Frau gesehen, die ganz und gar in rotes Leder gehüllt war. Und sie setzte sich wie selbstverständlich zum Kaiser und sprach mit ihm.

    Ich wünschte mich gerade nur ganz weit weg. Die Herrin offenbar auch, denn sie ließ ihren Teller stehen und flüsterte mir ins Ohr, dass wir gehen sollten. Ich nickte, ehrlich dankbar, und tat, wie mir geheißen. So hatte ich mir die Saturnalien in Rom nicht vorgestellt. Auf dem Land war dieses Fest sehr viel einfacher gewesen.

  • RE: Der Augustus und die Claudia


    Der Kaiser unterhielt sich noch eine Weile mit Claudia Marcella und erzählte ihr unter anderem, dass ihm von den Flaviern zwar Männer wie Gracchus bekannt waren, doch die Trägerin dieses Festes, Flavia Domitilla war ihm tatsächlich noch nicht bekannt. Doch das würde er noch früh genug nachholen, denn nach dem netten Plausch mit der Claudia verließ der Augustus das Triclinium und machte ebenjene ausfindig, um sich bei ihr für dies schöne Fest zu bedanken, es war eine große Freude und eine willkommene Abwechslung für Septimius Antoninus gewesen. Danach verließ der Imperator mit seinen zwei Praetorianern das flavische Fest wieder und kehrte zurück zu seinem geliebten Eheweib auf den Palatin.

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  • RE: Kalypso & Grian

    Ich sollte jetzt besser gehen. Aber allein durch die Stadt? an so einem Abend? Bei meinem Glück würde ich garantiert in der nächsten Katastrophe enden! Also musste ich doch hier bleiben und ausharren! Ich hatte keine Ahnung, wo sich Nicon oder Nepomuk herumdrückten. Da Nepomuk in letzter Zeit mit mir sowieso kein einziges Wort mehr wechselte, brauchte ich auch nicht darauf zu hoffen, dass er mich nach Hause begleiten würden.

    Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als mich jemand ansprach. Ich hatte gar nicht registriert, dass sich jemand neben mich gesetzt hatte.

    "Hmm, was?", machte ich und sah auf den Teller der jungen Frau, die mich angesprochen hatte.

    "Die Schnecken schmecken fürchterlich! Und das da ist Schweineeuter. Na ja, wer´s mag!" Ich mochte es auf jeden Fall nicht! Das war schon mal sicher! Nein, eigentlich war mir schlecht!

  • RE: Kalypso & Grian


    Aus dem Augenwinkel erkannte Kalypso eine großgewachsene Gestalt, flankiert von zwei Wachen, die soeben das triclinium verließ. Nachdenklich blickte die Thrakerin dem Mann nach und furchte dabei ihre Stirn. Denn zusätzlich zu diesem Herrn hatten es offensichtlich einige weitere Gäste auf einmal sehr eilig und so leerte sich das triclinium sichtlich. Etwas was die junge Frau nicht verstand, nachdem sie sich neben der Unbekannten niedergelassen hatte. Denn erst jetzt schenkte Kalypso den Speisen auf ihrem Teller einen genaueren Blick. Wobei sich die steile Falte zwischen ihren Augenbrauen intensivierte. Besonders appetitlich sahen die Speisen ja nun wirklich nicht aus.


    “Ich bin mir nicht sicher ob mir diese Speisen zusagen.“


    Murmelte die Sklavin mit ihrer rauchigen Stimme und musterte das Blondchen an ihrer Seite.


    “Aber du siehst nicht wirklich glücklich aus. Bist du ganz alleine hier?“


    Fragend ließ Kalypso ihren Blick über Grians Gesicht streifen.

  • RE: Kalypso & Grian


    Meine Sitznachbarin hatte wohl auch so ihre Probleme mit dem Essen. Sie murmelte etwas in dieser Richtung. Mir hätte ja auch ein Teller mit Puls und Gemüse, vielleicht noch mit ein wenig Fleisch oder Fisch gereicht. Ich war da nicht so wählerisch. Eigentlich hätte ich das alles hier nicht gebraucht! Dabei hatte ich mich so gefreut. Jetzt saß ich hier allein. Abgeschoben. nicht mal was trinken konnte ich, obwohl ich echt Lust darauf gehabt hätte.

    Als sie mich wieder ansprach, nickte ich erst. "Ja, könnte man so sagen! Ich hatte mir das hier anders vorgestellt. Jetzt hat man mich einfach sitzengelassen. Und was ist mit dir?"

    Meine Sitznachbarin machte nun auch nicht gerade den Eindruck, dass alles gerade echt super lief.

    "Ich bin übrigens Grian. Und wie heißt du?"

  • RE: Kalypso & Grian


    Vorsichtig stubbste Kalypso die Speisen auf ihrem Teller mit ihren Fingerspitzen an. Beinahe so, als erwartete sie das ihr die Schnecken und die Schweineeuter jeden Augenblick entgegen sprangen. Solche Speisen konnten sich auch nur die Reichen und Schönen gönnen. Ganz gleich wie es schmeckte. Schließlich stellte die Thrakerin den Teller resolut beiseite und grinste in Richtung des Blondchens. Wobei ihr Blick auf einmal mit einem nachdenklichen Schimmer in den Augen über Grians Gestalt wanderte.


    “Hat dich etwa dein Liebster hier sitzengelassen?“


    Schmunzelte die Sklavin und zwinkerte in Grians Richtung. Bevor Kalypso wieder ernst wurde und tief einatmete.


    “Meine.. meine Domina hat einen ... Bekannten hier getroffen und ist mit ihm verschwunden.“


    Und ihre Leibwächterin hatte sie einfach auf diesem Fest vergessen.


    “Mein letzter Dominus gab mir den Namen Kalypso. Und seitdem heiße ich so.“


    Dann schwieg die Thrakerin und musterte Grian aufmerksam.


    “Und was machen wir beide Hübschen mit dieser angefangenen Saturnalienfeierlichkeit, hm?“

  • RE: Kalypso & Grian


    Mein Liebster? Mein Dominus und mein Liebster... wobei mir da langsam gewisse Zweifel kamen. Es war ja alles schön und gut, dass sich Casca um das Kind kümmern wollte, weil er eben einfach ein netter und fürsorglicher Mann war. Aber heiraten? Ob er das ganz sicher wollte? Und vor allen Dingen was würden die Leute sagen? Eigentlich hatte ich gehofft, er wäre heute Abend bei mir. So wie jeden Abend. Nur wäre das heute Abend etwas besonderes gewesen. Vielleicht war ich gerade ja auch ziemlich selbstsüchtig, denn auch er brauchte ja seine Freiheit. Ja, ganz genau Freiheit! wenn er sie nicht hatte, wer dann?!

    "Hmm, sagen wir´s mal so, ich hab ihm die Freiheit gelassen."

    Wie sich dann herausstellte, war ich nicht die einzige, die man abgestellt und vergessen hatte. Nur war´s bei ihr die Domina. "Tja, siehst du, mein Dominus hat gleich zwei seiner Kumpel getroffen. Da habe ich halt gestört und er hat mich einfach weggeschickt."

    Ja, meine Sitznachbarin konnte einem echt leid tun! Nicht nur dass sie vergessen wurde, man hatte ihr auch einfach irgendeinen Namen aufgedrückt. Na ja, vielleicht war sie ja schon immer Sklavin gewesen.

    "Ich heiße Grian, weil meine Eltern mich so genannt haben. Zum Glück ist nie einer auf die Idee gekommen, mir einen anderen Namen zu verpassen. Obwohl Grian nun auch nicht wirklich nicht der tollste Name der Welt ist."

    Zumindest empfand so mancher Römer diesen Namen als hässlich oder sogar barbarisch. Aber mal ganz unter uns, Ahenobarbus oder Caeliomontana waren nun auch ziemlich gewöhnungsbedürftig für meine Ohren.

    Sie hatte mich eine Weile so angeschaut, keine Ahnung wie. Vielleicht wollte sie ja was von mir. Und dann auch noch diese Frage! "Was wir mit dieser Saturnalienfeierlichkeit anfangen sollen? Keine Ahnung! Was schwebt dir denn so vor?" Einen auf den Putz hauen, oder was? Aber ich durfte ja eh nix trinken!

  • RE: Kalypso & Grian


    Auf Grians Worte hin bildete sich eine steile Falte zwischen den Augen der Thrakerin. Hm. Der Geliebte dieses Blondchens musste ein ganz schöner Doofkopf sein, wenn er die junge Frau einfach auf diesem Fest zurück ließ, um mit seinen zwei Bekannten einen drauf zu machen. Diese Gedanken geisterten der Dunkelhaarigen durch den Kopf. Während sie das Blondchen mit zur Seite geneigtem Kopf musterte.


    Dein Dominus hat offensichtlich keine Augen im Kopf, wenn er dich einsam zurück lässt, nur um sich mit seinen Kumpels zu betrinken.


    Dies vermutete Kalypso nun einfach. Aber was sollten junge Männer denn sonst machen, wenn sie gemeinsam unterwegs waren, hm? Schließlich zuckte die Thrakerin erneut mit den Schultern.


    Grian ist ein schöner Name. Sage mir Grian, aus welchem Landstrich stammst du?


    Neugierig hatte sich die Dunkelhaarige näher gebeugt und blickte der Blonden aufmerksam entgegen.


    Du kannst dich wirklich glücklich schätzen das dir dein Dominus erlaubt hat deinen Namen zu behalten.


    Kalypsos wahrer Name war nur noch eine entfernte Erinnerung. Denn mittlerweile hörte die Thrakerin auf jeden Namen der ihr gegeben wurde.


    Kennst du dich hier aus? Ich meine, unsere domini sind beide weg. Da könnten wir uns doch amüsieren.


    Das ihre Worte völlig falsch aufgefasst werden konnten, ahnte Kalypso nicht.