Ausbildung - Aramis

  • Flama ließ den Angriff ins Leere laufen, gerade als er zum gegenangriff ansetzen wollte kam ein Halt.

    Der Ausbilder nahm nun wieder seine schwere Peitsche aus Ochsenleder zur Hand, korrigierte mit dem klobigen Griff leicht die Haltung des Schwertes nach Oben und des Schildes nach unten, besah sich Aramis genau, während er in gebührendem Abstand um ihn herumging. Er war nicht so naiv, zu glauben, dass dieser eine Schritt der Einsichtsfähigkeit etwas zu bedeuten hätte. Es gab nur wenige, die das eigentliche Glück verstanden, das sie hier hatten.

    Wir bilden dich zum Dimachaerus aus. Du wirst reden, wenn man dich etwas fragt, und ansonsten schweigen. Du wirst tun, was man dir sagt, sonst werd ich dich höchstpersönlich bestrafen. Und glaub mir, ich hab mehr Männer gebrochen, als du zählen kannst. Du wirst lernen. Von mir, von den anderen. Und wenn ich irgendwann mal mit deiner Leistung zufrieden sein werde, so dass ich nicht das Gefühl habe, dass du diesen Ludus blamierst, vielleicht machen wir dann einen Gladiator aus dir, der einmal im Jahr in die Arena darf und dem Volk Roms zeigen, was für Kämpfer hier ausgebildet werden. Dann wirst du Weiber kriegen, die sich darum prügeln werden, mit dir vögeln zu dürfen. Gold, mit dem du dich in vielleicht zehn Jahren freikaufen kannst, wenn du gut bist vielleicht in fünf. Du wirst hier drei Mahlzeiten am Tag bekommen, davon mindestens eine warm. Die Medici werden dich gesund halten. Du wirst dich jeden Tag waschen, ohne Ausnahme. Und du bekommst einen Schlafplatz.

    Und solltest du diesen Ludus doch blamieren und in den Staub der Arena geschickt werden, dann bring ich dir wenigstens bei, es als Mann zu tun. Und nicht als wimmerndes Stück Dreck in den Minen, nicht als Hure von einem alten Senator und nicht als hirnloser Ochse auf einem Feld. Als Mann.

    Hast du das alles soweit verstanden?“

    Eigentlich war das Leben als Gladiator alles andere als schlecht, verglichen mit dem Leben eines einfachen römischen Bürgers. Ja Mann musste sich auch gelegentlich von gut zahlenden Kerlen vögeln lassen, aber das würde der neue noch früh genug mitbekommen. Natürlich konnte man sterben: Beim harten Training, in der Arena, durch eine Strafe des Aufsehers, durch Willkür. Aber – das konnte man draußen auch! Hier verhungerte man nicht, erfror nicht im Winter, und nur selten starb jemand an einer Krankheit. Als Sklave außerhalb dieser Mauern konnte man auch jederzeit getötet werden, und nicht selten musste man ähnlich hart arbeiten. In den Minen sogar noch härter, bis hin zum Tod durch Erschöpfung.

    Gerade als er den Kampf zwischen dem neuen und Flamma freigeben wollte wurde eben jener Flamma gerufen. „FLAMMA, der Senator verlangt mal wieder nach dir.“ Der Gladiator nickte sah den Ausbilder an und bekam dessen ok. „Sieh zu das du danach noch kämpfen kannst.“ Flamma verzog sein Gesicht zu einer Grimasse und verschwand im Haus. „Ja gewöhne dich dran. Ihr Gladiatoren steht auf einer Stufe mit einer Lupa, wer zahlt, für den kämpft ihr oder von dem lasst ihr euch ficken je nach dem, aber bist du soweit bist... Lass dir ein zweites Schwert geben und dresche dort hinten auf den Pfahl. Wenn Flamma zurückkommt, macht ihr weiter.“

    Oh ja der Ausbilder wusste, dass der beste Kämpfer des Ludi mit einer gehörigen Aggression zurückkommen würde, aber das würde dem neuen nur zeigen, dass es hier keine Gnade gab.

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  • Auch dieser Angriff lief ins Leere. Und Aramis knurrte leise. Bevor er herumwirbelte und Flamma entgegen starrte. Unter keinen Umständen würde er dem Besten Kämpfer den Rücken zudrehen. Der Dunkelhaarige war ja nicht lebensmüde. Unwillkürlich hob der Perser seinen Schild höher, um den Angriff Flammas zur Seite abzulenken. Doch so weit sollte es nicht kommen. Denn das -Halt- des Ausbilders ließ auch Flamma in seiner Bewegung innehalten. Sodass sich Aramis Augen unwillkürlich verengten. Jedoch riss er seine Augen im nächsten Moment weit auf, als sich ihm der Ausbilder näherte und mit dem lederummantelten Griff der Peitsche sowohl seine Schild- als auch seine Schwerthaltung korrigierte. Und dann begann der Ausbilder zu sprechen. Das weitere Leben des jungen Mannes wurde unwiderruflich an diesen Ludus geschmiedet.


    Ich habe alles so weit verstanden Dominus.


    Antwortete der junge Mann. Um sich erneut dem Besten Kämpfer zuzuwenden. Doch dieser wurde im nächsten Moment nach drinnen beordert und Aramis blickte ihm etwas verwundert nach. Die Erklärung folgte jedoch prompt und Aramis Augen weiteten sich deutlich. Wenn es den hohen Damen und Herren gefiel dann konnten sie auch über seinen Körper bestimmen? Auf einer Stufe mit einer Lupa? Wirre Gedanken kreisten dem Dunkelhaarigen durch den Kopf. Auch wenn er diese Worte für sich behielt und ihm ein weiteres Schwert in die Hand gedrückt wurde. Dafür wurde ihm das Schild genommen. Nun hielt Aramis zwei Schwerter in seinen Händen. Und blickte in Richtung eines der hölzernen Pfähle.


    Eben jenem Pfahl näherte sich der junge Mann. Ging davor in Position und ging leicht in die Knie. Dann begann er abwechselnd auf den hölzernen Pfahl einzuschlagen. Mal links. Mal rechts.

  • Ich gab mein Holzschwert ab. Ja ma liebsten hätte ich es in den ecke geworfen, aber das stand mir nicht zu. Ja ich hatte die letzen Wort des Ausbilders wohl noch vernommen und sie waren treffend. Wir waren nichts anderes als Lupas uns konnte man mieten. Glaubt ihr nicht? Kommt zum Ludus und überzeugt euch selbst. Ja es gab hier sogar extra Räumlichkeiten für ein intimes Stündchen mit uns. Nur vor Wettkämpfen hatten wir unsere Ruhe. Aber ansonsten konnte jeder uns mieten. Einig taten das für private Kämpfe, einige taten das uns in der Arena kämpfen zu sehen, aber wieder einige kamen hier her und wollten vögeln oder gevögelt werden. Und so eben auch dieser mir sehr wohlbekannte Senator. Mochte ich ihn? Nein ich verabscheute ihn. Zeigte ich ihm das? Ich bin doch nicht Lebensmüde. So ging ich nun also zum Bad reinigte mich ließ mich einölen und ging nach einer angemessen Zeit in eben jenes Zimmer. Da ich wusste was von mir erwarte wurde sank ich auf meine Knie und blickte zu Boden. „Du hast nach mir verlangt Dominus?“ Ja dieser Arsch stand darauf uns zu unterwerfen, oder zumindest das wir ihn es vorspielten. Ja er wusste wohl genau, dass jeder von uns ihm locker das Genick brechen konnte es aber nicht tat. Er liebte es seien macht zu demonstrieren und ich gab ihm was er wollte.

    Er tobte sich etwas mehr als einen Stunde an mir aus. Ja mit allem drum und dran was Mann eben mit Mann so machte. Und ich war der passive Part. Tat es weh? Ja verdammte Scheiße tat es jedes Mal wieder aber Schmerzen waren wir alle gewohnt. Und so nahm ich es hin. Als er endlich mit mir fertig war und ich immer noch auf dem Bett kniete und mein Arsch entsprechend brannte, bedankte ich mich wie immer mit einem. „Danke für die Lektion Dominus.“ Erst als ich die Tür zufallen hörte rollte ich mich auf die Seite und starrte die Wand an. Ja das war eine der Schattenseiten zumindest wen man wie ich eigentlich auf Frauen stand. Aber ja es gab auch die schönen Stunden jene in denen wir eben jene Damenwelt beglücken konnten. Also ab und an waren ganz ansehliche dabei. Obwohl wir auch hier nicht wählerisch sein konnte. Denn sie kamen alle, die alten, die dicken und auch die denen man nicht im Dunkeln begegnen wollte. Aber es kamen eben auch jene die man wirklich gern beglückte.

    Langsam erhob ich mich und ja jetzt hatte ich auch die nötige Wut im Bauch um einen meiner Mitbrüder zu verprügeln. Um so angefressener war ich, als man mir mitteilte, dass ich mit dem Neuen kämpfen sollte.

    So nahm ich mir Schwert und Schild und brüllte ihn an „Eh Neuer komm her!“

    Sklave von Res Publica
  • Die Worte dss Ausbilders wollten Aramis einfach nicht aus dem Kopf gehen. Die Gladiatoren standen auf gleicher Stufe mit Lupas. Nein. Eigentlich standen sie sogar noch eine Stufe darunter. Und dieser Gedanke befeuerte die Wut in Aramis Körper. Mit unverminderter Härte drosch er immer wieder auf den Holzpfahl ein und fügte dem Holz tatsächlich neue Kerben zu. Zwar flogen die Späne nicht. Aber der Dunkelhaarige hatte den Eindruck das Holz knirschen zu hören. Natürlich konnte er es sich auch nur eingebildet haben.


    Völlig in seine immerwährenden Angriffe vertieft bemerkte Aramis nicht wie Flamma von seinem Besuch bei dem Senator zurück kehrte. Erst dessen dröhnende Stimme ließ Aramis augenblicklich innehalten und sich langsam in Flammas Richtung drehen. Oh je. Der Beste Kämpfer des Ludus sah aus als würde er seinem nächsten Gegner mit seinen Händen das Genick brechen. Nur doof das der Pfeil des Schicksals geradewegs auf Aramis höchstselbst wies.


    Schließlich straffte sich der Perser und näherte sich furchtlos dem aufbrausenden Kämpfer. Und während er Flamma immer näher kam, blickte er ihm furchtlos entgegen. Die beiden Schwerter hielt Aramis in seinen Händen. Schließlich war doch dies seine Bewaffnung, nicht wahr?

  • Morrigan

    Hat das Thema geschlossen.