Claudia Marcella trug ein waidgefärbtes dunkelblaues Kleid, eine weiße Palla, und Silberschmuck. Kühl wie Luna sah sie aus, und das war Absicht, denn so stach Claudia Agrippina hervor wie eine kleine Sonne in Veilchenblau und Creme und mit dem herrlichen Goldhaar.
Zwei der claudischen Sklaven sorgten für Bequemlichkeit, und die Claudia hielt sich ein mit Veilchenöl getränktes Tüchlein vor den Mund. Obwohl in regelmäßigen Abständen Parfüm über die Massen gesprüht wurde, waren die Gerüche überwältigend: Nach Mann, nach Pferd, nach Räucherwerk.
"Danke dir, Calvus sehr aufmerksam", sprach sie zu ihrem Neffen, denn sie wusste, dass er für ihrer aller Bequemlichkeit gesorgt hatte:
"Ich war seit 20 Jahren nicht mehr beim Wagenrennen. Wo denn auch?"
In Anxur gab es derlei Unterhaltung nicht - zumindest nicht für sie.
Sie schaute an ihrem Gewand hinab und zu ihrer Nichte hin:
"Sie werden glauben, dass wir Anhänger der Veneta sind!", bezog sie sich die verschiedenen Blautöne:
" Vielleicht ist es ein Omen. Also wähle ich Publius Gutta.", sie schaute zu Calvus:
"Oder bist du Anhänger einer bestimmten Factio ; dann juble ich natürlich deren Auriga zu."