[Wagenrennen] Zur Freude des Volkes - und zur Wahl


  • Claudia Marcella trug ein waidgefärbtes dunkelblaues Kleid, eine weiße Palla, und Silberschmuck. Kühl wie Luna sah sie aus, und das war Absicht, denn so stach Claudia Agrippina hervor wie eine kleine Sonne in Veilchenblau und Creme und mit dem herrlichen Goldhaar.

    Zwei der claudischen Sklaven sorgten für Bequemlichkeit, und die Claudia hielt sich ein mit Veilchenöl getränktes Tüchlein vor den Mund. Obwohl in regelmäßigen Abständen Parfüm über die Massen gesprüht wurde, waren die Gerüche überwältigend: Nach Mann, nach Pferd, nach Räucherwerk.

    "Danke dir, Calvus sehr aufmerksam", sprach sie zu ihrem Neffen, denn sie wusste, dass er für ihrer aller Bequemlichkeit gesorgt hatte:

    "Ich war seit 20 Jahren nicht mehr beim Wagenrennen. Wo denn auch?" 

    In Anxur gab es derlei Unterhaltung nicht - zumindest nicht für sie.

    Sie schaute an ihrem Gewand hinab und zu ihrer Nichte hin:
    "Sie werden glauben, dass wir Anhänger der Veneta sind!", bezog sie sich die verschiedenen Blautöne:
    " Vielleicht ist es ein Omen. Also wähle ich Publius Gutta.", sie schaute zu Calvus:
    "Oder bist du Anhänger  einer bestimmten Factio ; dann juble ich natürlich deren Auriga zu."

  • Eine bestimmte Factio oder einen bestimmten Fahrer hatte Clavus noch nicht ins Auge gefasst. Das was er über die einzelnen Factios wusste, war nicht viel wert. Eine Prognose auf dieser Grundlage abzugeben war deswegen sehr gewagt. Die Vorbereitungen für das erste Rennen liefen. Calvus sah sich die Fahrer auf ihren Wägen an. „ Für das erste Rennen würde ich Gisco wählen.“ Er schmunzelte. „ Nein, Nein, bleib bei Publius Gutta. Ich habe mich bis jetzt noch keiner Factio angeschlossen. Heute lassen wir die Fahrer und ihre Pferde für sich sprechen.“ Nach der Veranstaltung sollte sich heraus kristallisiert haben, bei welchen Rennställen man sich etwas genauer umsehen konnte. Clavus Aufregung hatte sich gelegt. Schließlich führte er heute als Hausherr, das erste Mal zu einem Wagenrennen aus. Er sah sich um und erkannte ein paar der Personen, die hier saßen. Ein Stück hin, die Flavier. Flavia Domitilla und den jungen Flavius. In der Loge weiter unten die Aurelier und Tiberer. Bei den Rittern entdeckter die langen blonden Pompeius und daneben das war glaubte er ein Decimer. In den oberen Rängen wurde es enger und unübersichtlicher, aus diesem Grunde ließ er ab davon weiter nach eventuell Bekannten zu suchen und wand sich wieder dem Renngeschehen zu.

  • „ He Atticus. Wie geht’s. Aha du gehörst zur Albata. Mal sehen welcher Wagen heute den Sieg heim fährt.“

    "Ah, salve Massa! Und du bist für die Goldenen? Naja, irgendeinen Fehler hat wohl jeder", meinte Atticus ein bisschen frech grinsend und machte noch ein wenig Platz für den Decimer. Wenn man mehr als 6 Pedes groß und in den Schultern entsprechend breit war, war sowas immer sehr erfolgreich. Während bei kleineren Zeitgenossen schon einmal gemault wurde, drehten sich in seinem Falle die Leute üblicherweise nur um und meinten dann sowas wie 'Huch, ich hab dich wohl verwechselt'.

    "Ja, möge der beste Wagen gewinnen" stimmte er dann noch zu und wartete auf den Rennstart.


    Der ging auch kurz danach los. Während der Pompa wurden die Fangesänge noch lauter und jubelnder.

    Albata, Ooh-oh! Albata! Ooh-oh-Oooh-Oh!


    Atticus war drauf und dran, mitzusingen, ließ es aber aus Respekt gegenüber der Allgemeinheit bleiben. Er hatte eine Singstimme, wie wenn Regen auf rostige Scharniere fiel.

    Atticus sah rüber zur Loge des Ausrichters und winkte da auch einmal Nero zu, auch wenn er glaubte, dass der Freund ihn wahrscheinlich nicht sehen würde. Dafür sah Atticus die kleine Aurelia, die in ihrem roten Kleid richtig herausstach. Hübsch war sie ja schon, das musste Atticus wirklich zugeben. Nur halt klein und zerbrechlich.

    Das Rennen fing an, und der Neuling schnitt erstmal Olophernes den Weg ab. Atticus fluchte leicht, war dann aber versöhnt, als er sah, dass Chares die Führung übernommen hatte. "Ja! Fahr, Chares! Lass sie laufen!" feuerte Atticus 'seinen' Wagenlenker an, auch wenn der ihn wohl nicht hören konnte. Und ihm wohl auch nicht zuhörte, denn ab der zweiten Runde übernahm der Fahrer der Purpurea die Führung und verteidigte die auch erstmal verbissen. Aber wenigstens konnte sich Olophernes wieder aus seiner Lage ganz hinten befreien und ein wenig aufschließen. "Kommt, Albata! Fahrt!" Atticus betete still zu Neptun, dass vielleicht doch beide Albata-Fahrer in die nächste Runde kämen. Aber auch, wenn nur Chares es schaffen würde, wäre es zumindest schonmal nicht ganz schlecht.

  • Massa zog die eine Augenbraue hoch und grinste. „ Fehler? Schwäche würde ich sagen.“ und dann fesselte ihn das Rennen. Die Wagenlenker schenkten sich nichts. Für die Goldenen war der jüngste Fahrer unterwegs. Corbis unerfahren und übermütig. Hoffentlich übertrieb er es nicht mit den Pferden. Er schlug sich beachtlich und fuhr auf den zweiten Platz nach vorn. „ Ja, Corbis, gut so !!!!“ Massa war skeptisch das er den Platz bis ins Ziel halten würde. Er verlangte von den Pferden jetzt schon mehr als er sollte. „ Nicht zu schnell. Treib sie nicht so derb an!!!“ Es waren noch 4 Runden. „ Jung und ein Draufgänger. Ich glaube fast, wir brauchen nach dem Rennen ein neues Gespann.“

    Die Fans auf den Rängen jubelten und sangen. Alle Farben der Factiones waren zu sehen. Manche gehäuft, manchmal bunt durcheinander. Die Fanblocks sangen und feuerten ihre Fahrer an.



    Aurata ist unsere Factio !!!!!!!!!


    Aurata wird es immer sein!!!!!!!!!!


    Corbis ist unser leuchtender Stern !!!!!!!!!!!


    Corbis erit vincere !!!!!!!!!

  • "Wo ist denn deine Pferdezucht?" fragte Corvina nun, wo sie sich allmählich wieder beruhigte. Wenn sie in der Nähe von Rom wäre, könnten sie sie in ihrer ehe ja vielleicht einmal besuchen. Wenn Nero Pferde so gerne mochte, wollte Corvina sich gerne bemühen und Interesse zeigen. Grundsätzlich mochte sie Pferde auch, es waren schöne Tiere. Auch wenn ihr Onkel sie nicht ausstehen konnte.

    Als er sich dann zu ihr lehnte und sie fragte, ob sie sich mit den Rennen auskannte, sah sie ihn etwas entschuldigend an. "Nunja, ich weiß, es gibt sieben Runden, sechs Factiones und wer als erstes durch's Ziel fährt, gewinnt?" offenbarte sie ihr ganzes Wissen über die Wagenrennen. "Muss ich sonst noch etwas wissen?" fragte sie ehrlich interessiert nach. Sie wollte nicht, dass er dachte, sie sei dumm oder gänzlich desinteressiert an den Dingen, die ihm offensichtlich Freude bereiteten.

    „In Mantuae auf einem meiner Landgüter, aber mein Pferd Ares habe ich kürzlich nach Rom holen lassen. Es steht jetzt in den Stallungen bei der Albata.“ Sagte Nero dann schmunzelte er leicht. „Du hast es ganz gut zusammengefasst. Natürlich gibt es hier und da Taktiken...Huch das war knapp... wie eben diese, indem man einfach die Bahn zumacht, aber ja wer am Ende als erstes durchs Ziel fährt ist der Sieger. Es muss nicht unbedingt der schnellste sein, manchmal siegt Erfahrung über Schnelligkeit.“ Erklärte er noch ein bisschen. „Es ist ein Zusammenspiel aus Schnelligkeit des Gespannes und der Erfahrung des Wagenlenkers.“ Dann sag er Corvina direkt an. „Ich würde dich in den nächsten tagen gern noch mal sehen, damit wir noch einiges persönlich besprechen können. " Er hatte es wohl laut genug gefragt, so dass auch seine Patron die Frage mitbekommen haben dürfte.

  • 'Ares' klang gefährlich. Corvina war ja bei Athen aufgewachsen und kannte die griechischen Bezeichnungen der Götter und ihre kleinen Unterschiede zu ihren römischen Erscheinungsformen gut. Während Mars noch Milde und Schutzherr der Bauern war, war Ares nur kriegerisch. Aber als Mann mochte man den kriegerischen Aspekt wohl auch mehr als als Frau. Corvina zumindest hätte wohl Respekt vor einem Pferd, das solch einen Namen trug.

    Sie hörte lieber der Erklärung über das Wagenrennen zu, aber offenbar gab es nicht wirklich viel mehr, was man wissen musste. Wie sich Männer da stundenlang mit Begeisterung darüber unterhalten konnten, war ihr da ein bisschen ein Rätsel. Sie wollte gerade eine kleine Gegenfrage stellen, um zu zeigen, dass sie aufmerksam zugehört hatte, als Nero urplötzlich das Thema wechselte und um ein weiteres, privates Treffen mit ihr bat. Corvina war ein wenig perplex und blickte unsicher zu ihrem Onkel und wieder zurück zu Nero. "Wenn mein Onkel es erlaubt?" signalisierte sie für ihren Onkel, dass sie zustimmen wollte, aber natürlich auf seine Genehmigung wartete.

  • Das Ende des ersten Vorlaufes


    Ameristus hatte zu früh alles gegeben, und das merkte man in den letzten Runden deutlich. Seine Pferde fielen zurück und konnten nicht mehr zu den anderen Wagen aufschließen. So fuhr er am Ende der siebten Runde schließlich als letzter durchs Ziel.


    Spannender war da das übrige Feld, dass weiter zueinander aufschloss. In der vierten Runde konnte Gisco seine Führung noch halten, aber Corbis schraubte sich Stückchen für Stückchen weiter an ihn heran, dicht gefolgt von Chares. Zum ersten Wendepunkt der fünften Runde schaffte er es schließlich, den Purpurnen hinter sich zu lassen, und so übernahm die Aurata die Führung. Die Albata versuchte dasselbe, aber Gisco verteidigte sich tapfer. Inzwischen waren auch Olophernes und Publius Gutta heran.

    Corbis nutzte den Kampf hinter ihm, um Boden gut zu machen, während die übrigen alle versuchten, an Gisco vorbeizukommen. Als erstes schlüpfte Chares an ihm vorbei, dann auch Olophernes und Publius Gutta, so dass Gisco sich auf einmal auf dem fünften Platz wiederfand. Damit würde er aus dieser Vorrunde ausscheiden, und es war nur noch eine Runde zu fahren, um das zu ändern!

    Er gab seinen Pferden die Peitsche. Auf der Gerade holte er auf Publius Gutta und Olophernes auf, die sich noch immer einen wilden Zweikampf lieferten. Nur noch eine Kurve. Er trieb seine Pferde bis zum äußersten an und zwang sie näher an den ihm am nächsten befindlichen Wagen. Der Zufall oder das Schicksal wollten es, dass dies der Wagen der Veneta war, der so von Giscotouchiert und aus dem Gleichgewicht gebracht wurde. Publius Gutta musste sich festhalten, um den Wagen nicht stürzen zu lassen, verlor so aber den entscheidenden Schwung und musste sowohl Olophernes davonziehen lassen, als auch Gisco an sich vorbeiziehen lassen.


    Und so gewann Corbis vor Chares und Olophernes, und auch Gisco war mit dem vierten Platz eine Runde weiter.





    Chares

    Corbis

    Gisco

    Olophernes


    Publius Gutta

    Ameristus
  • Wenn mein Onkel es erlaubt?"

    Das Rennen endete, und Sextus vernahm hinter sich sowohl die frage seines Klienten, als auch die Frage seiner Nichte. Kurz sah er die beiden leicht prüfend an. "Natürlich erlaube ich es", gab er sich großzügig. Dass dabei natürlich eine Aufsicht dabei wäre, fand er nicht näher erwähnenswert, das verstand sich von selbst.


    Während der Sieger des Vorlaufes noch eine kleine runde vor dem Publikum drehte und danach erst einmal wieder die Artisten ein kleines Zwischenspiel veranstalteten, wandte sich Sextus an die andere Corvina in der Loge. Diese sollte sich nicht zurückgesetzt fühlen - manchmal war Sextus ja durchaus gewillt, der holden Weiblichkeit zu schmeicheln - weshalb Sextus ihr ein kleines Angebot unterbreitete, welches sie Annehmen oder ablehnen konnte.

    "Werte Tiberia? Nachdem meine Nichte den ersten Vorlauf eröffnet hat, möchtest du gerne beim zweiten das Startsignal geben?"

  • Die Fahrer schenkten sich nichts. Es ging wild hin und her. Massa hatte meist nur Augen für seinen Fahrer. Der Zusammenstoß blieb nicht ungesehen. Vor allem, als ein Raunen und Schreckensrufe über die Bahn hallten. Corbis fuhr dem Feld davon. Brachte Abstand zwischen sich und die anderen Fahrer. Dann jagten ihn die weißen holten langsam auf. Aber Corbis schaffte es als erster über die Ziellinie. Massa war beeindruckt, aber skeptisch ob sich das später vorsetzen würde.

    " Ja sieh einer an. Der Kerl hat das Zeug zum gewinnen. Für die Vorrunde ganz gut. Beim Finale, bin ich mir nicht sicher, ob er das gut nach Hause bringt. Deine, die weißen Fahrer sind wirklich gut. Sagen wir unser goldener hatte jugendliches Glück." sagte Massa lächelnd zu Atticus.

  • Der Auriga der Veneta hatte verloren, und Marcella war froh, dass sie nicht auf die Idee gekommen war, auf den Kerl Geld zu setzen. Sie setzte sich bequem zu recht - es war ja nichts verloren - und wartete auf die zweite Runde.


    Es wäre interessant zu wissen, ob sich ihr Neffe schon einen möglichen Patron herausgesucht hatte.

    Dann hätte man herausfinden können, ob dieser ein Fan einer der Factiones war.....das konnte unwichtig oder wichtig sein. Jubeln, wenn der Patron jubelte, war nie verkehrt.


    Marcella folgte Agrippinas Blick und verwünschte ihre Sehschwäche: War das der Aurelius oder nicht? Die Wagenlenker konnte sie an ihren verschiedenfarbigen Tunikas erkennen; bei einzelnen Personen in einer Menschenmenge musste sie passen.

  • Es hielt ihn kaum auf dem Platz. Seine rechte Hand hatte sich zur Faust geballt, so fieberte er mit. „ Na komm schon Gisco! Los, nimm die Peitsche! Bring sie zum laufen!“ Dann kam ein kritischer Moment. „ UHHHHH.“ Stöhnte Calvus beim fast Zusammenstoß der beiden Wagen. Gisco hatte die Pferde und den Wagen wieder im Griff, konnte an dem Blauen vorbei ziehen. Als es über die Ziellinie ging sprang Calvus auf. „ Ja, gut gemacht Gisco!" freute er sich. Die Fahrer der Aurata hatten es beide in das Finalrennen geschafft. Die behielt er mit im Auge.

  • Nun saß ich also endlich auf meinem Platz und nickte meiner Tante zu. "Ja, endlich!", sagte ich unter einem Schmunzeln und atmete dann tief durch. Allein von hier aus meinte ich schon den Pferdebrodem zu riechen. Nicht dass ich diese Tiere nicht schätzte, sie machten die Menschen zu Königen unter der Sonne und dienten dem Menschen, wie diese ihm, doch ein Spectaulum daraus zu machen war meine Sache nicht. Also ließ ich noch ein Seufzen folgen und wendete mich dann vollends meiner Tante zu, nachdem ich meine Blicke noch einmal hatte schweifen lassen. Leider konnte ich meine Ohren nicht abweden, um das Geschrei und das Gegröl ignorieren zu können. Nun, dies schien mir leider nicht möglich. "Es ist allenthalben ein schönes Fest, Tante," erklärte ich. "Doch dieses Ereifern ist nicht meine Angelegenheit." Ich lächelte ein wenig. "Praesina möge natürlich gewinnen, doch du verzeihst, wenn ich nicht laut und deutlich ihren Sieg einforderte?" Nun musste ich lachen. "Die größte Kraft ist doch in der Ruhe." Doch diese sollte es nicht geben. Es entstand eine Spannung in der Luft, die man schon meinte fühlen zu können, wenn man denn fühlig war, denn nun wurde die schöne Aureliern das Startzeichen gegeben und die Pferde legten sich in die Gurte. Staub wirbelte auf und ich verfolgte den Fahrer der Praesina mit meinen Blicken. "Aber grün ist eine schöne Farbe, also möge sie auch gewinnen." Das schrie ich nicht, sondern sagte es einfach. Im Frühling immerhin hielt es sich genauso, doch im Gegensatz zu diesem Vergleich, war hier der Ausgang ungewiss, was - so musste ich zugeben - eine gewisse Spannung nun doch mit sich brachte.


    Ich rückte mich zurecht auf meinem Sitz und reckte den Kopf, um das Ganze noch besser verfolgen zu können. "Ich gestehe, es ist interessant," sagte ich dann in Richtung meiner Tante und lächelte wieder.

    Die Flavia schmunzelte. Inzwischen hatte sie ihren Neffen schon soweit kennengelernt, um zu wissen, wie sehr ihm dieses Odeur zuwider war. Auch sie hatte ein kleines Tüchlein aus ägyptischer Baumwolle zur Hand, das man mit einem wohlriechendem Duftwässerchen beträufelt hatte. Damit versuchte sie, sich samtliche unangenehmen Gerüche fernzuhalten.

    Doch es war auch das Geschrei und Gegröle der Menschen, die eben auf diese Weise ihre Begeisterung zum Ausdruck bringen wollten, die ihn störten. Domitilla konnte ihn da aber beruhigen! Für sie war es ebenfalls unter ihrer Würde, sich so in der Öffentlichkeit zu geben." Nun, das Ereifern überlassen wir wohlweißlich Anderen, die sich dazu berufen fühlen", entgegnete sie ihm grinsend. "Doch das sollte den Erfolg der Praesina nicht schmälern!"


    Derweil hatte der erste Vorlauf begonnen. Donnernd sausten die Rennwägen auf der Rennpiste entlang. Parsidas, der Fahrer der Praesina würde erst im zweiten Rennen starten. Jedoch minderte dieser Umstand keineswegs die Spannung. Denn die ersten vier Fahrer dieses Rennens würden später ins Finale einziehen.

    Domitilla konnte inzwischen kaum noch ihr Begeisterung verbergen. Ihr Neffe hingegen fand es interessant. Wenn erst einmal die Praesina am Start war, würde er sicher auch mitfiebern!


    Die Flavia hatte es sich aber nicht nehmen lassen, grüne Fähnchen mit ins Stadium bringen zu lassen, die ihre Sklavin Praxilla die ganze Zeit im Verborgenen gehalten hatte. Es bedurfte nur eines unauffälligen Zeichens und die Sklavin holte sie hervor und reichte sie ihrer Domina, die sie gerne entgegennahm. "Wir müssen zwar nicht schreien, doch Flagge können wir zeigen! Möchtest du ein Fähnchen? Oder auch zwei?" Sie selbst behielt zwei der Fähnchen und reichte ihrem Neffen den Rest.


  • Morrigan und die anderen waren auf den Plätzen für die Sklaven angekommen und dennoch hatte sie Awidan die ganze Zeit im Auge gehabt, nicht weil sie vermutet, dass er abhauen könnte, nein sie wusste um seine Vergangenheit und wusste, dass es hier heute viele Augen gab. Sie hatte die Szene beobachtet und ja entging nie viel. Sie sah Awidan an und sah wie er den Blick der anderen Sklaven suchte, So beugte sie sich zu ihm und fragte leise. „Ne Freundin von dir?“ Ja ihre Stimme war ganz ohne Spott. Als dieses besagt Sklavin nun zui hnen blickte, huschte über Morrigans Gesicht ein Grinsen. „Bieten wir ihr doch mal was fürs Auge.“ Sagte sie und zog Awidan zu sich um ihm einen Kuss zu geben. „Mal schauen ob sie eifersüchtig wird." Sagte Morrigan grinsend an seinen Lippen, bevor sie sich wieder zurückzog und Awidan zuzwinkerte.

  • CF: <-


    So recht konnte ich mich auch gar nicht auf das Rennen konzentrieren, da ich ja doch immer mal wieder zu der schönen Helena hinüber schauen musste und dem bescheuerten Griechen aus der Therme. Als Morrigan mich ansprach, war meine Aufmerksamkeit aber erst einmal wieder bei ihr. "So etwas in der Art... ja....", sagte ich schwerstens seufzend und ließ Blicke und Schultern hängen. Dann aber war ich wieder überrascht. Als Morrigan nun meinte, dass wir uns was fürs Auge bieten sollten, runzelte ich die Stirn, ließ mich dann aber - ja überrascht - an sie ziehen. Ein schneller Blick sagte, dass Helena nun doch guckte, egal, dass alles verschwamm, denn Morrigan gab mir nun einen Kuss und erst verstand ich recht. "Oh ja! JA!", stellte ich bestätigen fest, schenkte Morrigan dann ein konspiratives, bezauberndes Lächeln und ließ meine Hand sich auf ihren Schenkel wagen - wo sie sich wohl führen würde, wenn .... - Aber sie fühlte sich wohl! Morrigan war eine schöne Frau! Ohne Zweifel und ich schmiegte mich noch weiter an, damit die schöne Helena auch wirklich eifersüchtig wurde. Einen Moment kam mir der Gedanke, ob ich noch ein wenig weiter fummeln sollte. An ihrer Oberweiter oder so, aber das ließ ich besser und drückte Morrigan stattdessen sehr gekonnt und demonstrativ einen Kuss auf die Wange. Dann linste ich wieder zu Helena, die da saß, wie ich sehen konnte und wirklich auch herschaute. Sie wirkte nicht gut. Wie das? Wie eine empörte wütende Frau, die erst gestoppt wurde, als es nun Glaucon war, der ihr an den Busen grapschte und ihr einen Kuss.... NE! Ich schaute weg. "Mieser Wichser...," grollte ich und sah Morrigan enttäuscht an. "Ich fürchte es bringt nix." Ich ließ meinen Kopf hängen und sah wieder hin. Ne... ich sah wieder weg. War besser so.

  • Tamal passte auf, dass sie genug Platz hatten. Morrigan riss ihm den Kopf ab, wenn er Dede nicht unbeschadet wieder mit zurück brachte. Erst tat Tamal so, als ob er Dede's frage überhört hatte. " Ach weißt du, das Mädchen, die junge Frau, habe ich neulich kennen gelernt." Er lächelte, aber so , dass Dede es nicht sah. " Da vorn stehen die anderen." lenkte er ab und kurz darauf waren sie da.


    " Wir dürfen bei den Rennen zusehen? Find ich gut. Ich habe bis heute keins gesehen." Besser fand er, dass sie sich Süßes kaufen durften. " haben die Honigwaben? Da hole ich mir mindestens zwei." ging er fragend hinter Morrigan her. " Willst du auch eine Dede?"


    Dass Tamal mich mit einer anderen verwechselte, störte mich jetzt nicht wirklich. Aber es verwunderte mich schon. Ich glaubte nicht, dass so viele Leute in Rom herumliefen, die eine auch nur annähernde Ähnlichkeit mit mir hatten, aber anscheinend war Tamal verliebt und daher unaufmerksam, oder so etwas. Ich fragte nicht weiter nach und gesellte mich zu den anderen.

    Wir gingen dann auch gleich nach drinnen und mussten erst einmal sehr, sehr viele Treppen steigen, bis wir aus den dunklen Eingeweiden des Stadions wieder hinaus ans Licht kamen. Zwar waren zwischendrin auch schon immer wieder Ausgänge gewesen, aber die waren für die freien und die Bürger, nicht für uns Sklaven. Wir würden uns in luftiger Höhe einfinden.


    "Um deine Frage von vorhin zu beantworten, Tamal: Gegen ein wenig Honig habe ich nichts. Aber wenn sie gebrannte Nüsse haben, nehme ich die noch lieber", sagte ich, als wir oben angekommen waren.

    Ich sah zwar grade keinen Verkäufer, dafür aber Awidan, der sich wohl bei einem Mädchen eine Abfuhr einholte. Als er zurückkam, bekam er dafür von Morrigan einen Kuss, der mich ein wenig verwirrte. Noch mehr verwirrte mich, als Awidan dann ein wenig anfing, zu fummeln, und dabei immer wieder zu dem Mädchen zurücklinste. Klappte sowas jemals tatsächlich? Jemanden eifersüchtig zu machen? Ich hatte da ja leise Zweifel.

    Ich sah kurz fragend zu Tamal, aber bevor er meinen Blick noch falsch verstand, sah ich lieber wieder nach unten. "Oh, schaut, Feuerspucker!" sagte ich, zum einen, weil es wirklich beeindruckend war, wie diese Menschen mit Fackeln hantierten und große Feuerbälle ins Nichts bliesen, und zum anderen, von dem Geknutsche um mich herum ein wenig abzulenken.

  • Der zweite Vorlauf


    Die Artisten zeigten einige Momente lang ihr Können, während auf dem Sand einige Sklaven mir Rechen die Bahn einigermaßen wieder herrichteten und für den zweiten Vorlauf vorbereiteten. Als diese soweit waren, kam die zweite Sechsergruppe an Fahrern auf die Bahn und richtete sich an der Startlinie aus.


    Hippomedon

    Archimelus

    Parsidas

    Scorpus Secundus


    Craterus


    Pamoteles




    Da Tiberia Corvina kein Interresse daran bekundete, diesen Vorlauf starten zu wollen, bat Sextus wieder seine Nichte um ihre Mithilfe. eine hübsche, jugne Frau war als Signalgeberin eines Rennens einfach beeindruckender als ein alter Senatorensack, und er wollte die Menge erfreuen.

    Also wurde wieder ein Tuch dem Wind übergeben und die Wagen der zweiten Vorrunde preschten los.

  • " Ja sieh einer an. Der Kerl hat das Zeug zum gewinnen. Für die Vorrunde ganz gut. Beim Finale, bin ich mir nicht sicher, ob er das gut nach Hause bringt. Deine, die weißen Fahrer sind wirklich gut. Sagen wir unser goldener hatte jugendliches Glück."

    Atticus schwitzte Blut und Wasser. Chares machte seine Sache sehr gut, wenn es auch nicht bis zum Sieg reichte. Aber die Umstellung der Pferde schien schonmal nicht ganz schlecht gewesen zu sein. Als Olophernes das Wunder vollbrachte und am Ende sogar auf dem dritten Platz landete, war Atticus glücklich und jubelte lautstark auf seinem Platz mit nach oben gerechter Faust. "Ja! ALBATA! So machen wir das!" jubelte er. Zwei Fahrer im Finale! Auf den Sieg hoffte er ja dennoch nicht, dafür war die Konkurrenz zu stark, aber immerhin eine gute Chance hatten sie, wenn sie gut zusammenarbeiteten.

    Die Glückwünsche von Massa nahm er da gerne an. "Der Goldene war aber auch wirklich gut. Bin mal gespannt, wie sich alle drei im Finale dann schlagen werden. Und was euer zweiter Mann jetzt im zweiten Vorlauf treibt."

  • Morrigan zuckte mit den Schulter und fischte sich die Bulla von Awidans Hals. „Bin gleich wieder da.“ Sie erhob sich und verschwand zwischen den Menschenmassen.

    Wieder schallte es durch Stadion:



    WAS IST GRÜN UND STINKT NACH FISCH? - PRAESINA!!!



    Die Antwort der Grünen ließ nicht lange auf sich warten:



    Aurata ist ein Scheißverein. OHOHOHO!



    Während nun die Fahrer ihr Startsignal bekamen glitt Morrigan wieder neben Awida und sagte. „Guck mal.“ Es war einer der Ordner, der zu dem fummelnde Pärchen ging und nach einem kurzen Gespräch, hörte die Fummellei auf und sie saßen fast schon auf Abstand gehend nebeneinander und trauten sich nicht mehr sich auch nur anzugucken.



  • "Ja....," entkam es mir halb abgelenkt, halb verständnislos, nachem mir Morrigan die Bulla wieder abnahm und meinte gleich wieder da zu sein. Dede oder so war bei den Feuerschluckern mit den Gedanken und ich eben auch ganz woanders. Dann schaute ich Morrigan hinterher und lauschte den echt lauten Gesängen der Anhänger der Wagenfahrer. Unten auf der Bahn ging's wohl nun wieder zur Sache. Nach einer kleiner Umordnung wohl oder Pause oder sowas. Keine Ahnung. Ich hatte ja nur Augen für die schöne Helena eigentlich. So wie jetzt schon wieder. Es wurmte wie Sau, dass die mit dem Scheißer rumachte. Ein blöder Grieche! Was konnten die schon. Feuer hatte der auch nicht, konnte man gleich sehen. Knutsche wie 'ne Lusche der Typ. Ich rieb die Hände aneinander, grinste blöde, wenn mir jemand entgegen sah, denn einige suchten noch mal nach dem rechten Platz. Dabei viel mir auf, dass ich fast schon wieder den Brot - Spruch zum besten gegeben hätte, obwohl ich gar kein Brot mehr verteilte. War wohl wie mit so dressierten Äffchen. Ein Preflex oder wie das hieß. Dann aber beobachtete ich etwas anderes. Morigan kam wieder, ich rutschte leicht zur Seite, da ich mich etwas breit gemacht hatte, um ihr wieder Platz zu machen und schaute dann auf die schöne Helena und den elenden, bescheuerten Griechen und... staunte nicht schlecht. Was denn nun? Meine Stirn runzelte sich, als ein Kerl mit beiden sprach und beide dann auf Abstand gingen. Ich grinste sehr breit und lachte dann hämsich. "Ja, genau Glaucon... ab in die die Latrine!" Meine Freude war groß, och dann sah ich zu Morrigan. Fiel mir jetzt erst auf vor lauter Eifersucht. "Hast du... ich meine....häh?" Verstand ich gerade nicht wirklich. "Was war denn da? Warst... du das?" Ich sah sie einfach weiter nur an und schaute dann noch mal zu den beiden. Tatsächlich. Grinsten musste ich doch und blickte zurück. Verwundert und auch beeindruckt. Noch mehr als von jedem Feuerschlucker. "Hammerhart...!" Da kamen mir noch mehr Gedanken, aber die ließ ich wohl erstmal.

  • Morrigan sah Awidan an, lächelte und zwinkerte ihm zu. Aber auf seine Frage ging sie nicht weiter ein.

    Morrigan lächelte vor sich hin schaute nach unten noch war nichts passiert. „Dede, Tamal hab ihr schon was Süßes?“ fragte sei, denn sie hätte jetzt auch gern was zum naschen.