[Wagenrennen] Zur Freude des Volkes - und zur Wahl

  • Tamal fing Dede's Blick auf, verzog das Gesicht und zuckte mit den Schultern. Sollten sie machen. Er ging weiter vor, weil da eben jemand gebrannte Nüsse, Honigwaben und Gebäck anbot. Mhhh, so viel Geld hatte er nicht. Für ein kleines Säckchen Nüsse, eine Honigwabe und zwei Stück Gebäck reichte es. Alle, so schnell war all sein Geld alle. Sorgfältig hielt er es fest, damit ja nichts runter fiel und ging zurück zu Dede. " Hier frisch vom Feuerspucker geröstet." hielt er ihr das kleine Säckchen mit dem gebrannten Nüssen hin. Auf Morrigans Frage nickte er und gab ihr die zwei Stück Gebäck. Naja dann eben nur Honigwabe. Neben Dede war noch Platz, er hockte sich hin und biss von seiner Honigwabe ab. " Warum rufen die so komische Sachen?" fragte Tamal. "Mir gefällt, dass hier alles so bunt ist." Er kramte in seiner Tunika rum und holte vier Tücher raus. Grün, gelb, blau und violett. " Sieh mal Dede, die haben sie mir unterwegs hier her geschenkt." 

  • Zweiter Vorlauf - die ersten drei Runden

    Parsidas war der Favorit dieses Rennens und außerdem wohl von den Göttern begünstigt, denn das Los hatte ihn in die Gruppe eingeteilt, in der mehr unerfahrene Gegner mitfuhren. Und so ließ er von Anfang an keinen Zweifel daran, dass er vorhatte, dieses Rennen zu gewinnen. Kaum war das Signal erteilt, spurteten alle Wagen nach vorne, aber Parsidas hatte die besten Pferde und das größte Wissen, und so drängte er sich sofort in die Innenbahn und an den anderen vorbei.

    Hippomedon, der eigentlich diese günstige Bahn gezogen hatte, hatte keine Wahl, als ihn vor sich zu lassen, reihte sich aber direkt hinter ihm ein. Archymelus und Scorpus Secundus folgten direkt dahinter. Die beiden factiolosen bildeten schließlich den Schluss.

    Auch auf der Gegengerade machte Parsidas klar, dass er sich seine Favoritenrolle nicht würde streitig machen lassen und fuhr so dem Feld davon. Für den Rest ging es also eher darum, wer ins Finale mit einziehen würde und nicht, wer diesen Vorlauf gewinnen könnte. Um diese drei übrigen Plätze aber kämpften sie umso verbissener.

    Bis zum Ende der zweiten Runde war das Feld noch sehr dicht beisammen. Selbst Craterus und Damoteles taten ihr allerbestes, um nach vorne zu kommen und den Fahrern der Factiones zu zeigen, was sie drauf hatten. Hippomedon hatte seinen zweiten Platz allerdings aufgeben müssen und kämpfte mit Archymelus um den dritten, während beide Fahrer immer wieder mal nicht nur auf ihre Pferde, sondern auch auf den jeweils anderen Fahrer einschlugen, wenn die beiden wagen einander zu nahe kamen. Diesen Zweikampf nutzte Craterus, um an ihnen in der letzten Kurve vorbeizuziehen und zu Scorpus Secundus aufzuschließen.






    Hippomedon

    Archymelus



    Parsidas


    Scorpus Secundus



    Craterus



    Damoteles
  • Ich schmunzelte, als Domitilla meinte, dass wir das Ereifern den anderen überlassen sollten. "Nichts anderes hatte ich vor." Als mich gleich nach meinen Worten eine weitere, brachiale Jubelwelle erreichte und unvermindert in mein Ohr krachte, verzog ich meine Lippen und fasste mir an mein Ohr. "Ich hoffe nur, wir kommen hier heile heraus," gab ich zu bedenken und schute dann wieder hinunter zu den Wagen, welche sich nun neu sortierten und zum Hauptrennen starteten. Doch zu welchem Rennen sie auch immer starteten, was war mir gleichgültig, Sodann schwenkten meine Blicke zu der Sklavin, welche zwei Fähnchen hervor holte. Ich runzelte die Stirn und wollte schon meinen Kopf schütteln. War ich doch kein junger Mann, der zu derartigem neigte. Dann aber durchbrach ich mein Zögern und streckte die Hand aus, um mir ein Fähnchen geben zu lassen. "Vielleicht hast du recht. Ist man hier ohne Zugehörigkeit, so wird man bestimmt den Zorn der Götter auf sich ziehen." Dies war ein kleiner Scherz meinerseits, aber vielleicht war es wirklich nicht verkehrt. Schwenken würde ich die Flagge aber keineswegs, weshalb ich sie nur in der Hand hielt und schwer durchatmete. Im Anschluss verschränkte ich meine Arme vor der Brust- mitsamt Fahne in der Hand - und begann zu hoffen, dass das Spectaulum bald vorbei war. "Hast du für die Zeit nach diesem gewaltigen Rennen schon etwas geplant, Tante?", wollte ich wissen. Nicht, weil ich es vielleicht wirklich nicht überleben würde, sondern eher um zu wissen, ob ich in Bälde in der flavischen Villa meine Nerven würde schonen können. "Kein Essen irgendwo oder eine gesellschaftliche Verflichtung?" Mein Blick schwenkte nun über die Anwesenden Patrizier, welche ich erblicken konnte. Die Tatsache, dass ich mir einen Patron suchen musste kam mir wieder in den Sinn. Welchen von ihnen würde ich fragen? "Wir müssen darüber reden, welchem Patron ich mich anempfehlen könnte und welche Schritte ich in Kürze unternehmen muss." Mein Vater hatte einen Brief verdient, in welchem ich ihm aber nicht sagen wollte, dass ich weiter nichts tat als herumzusitzen und das Leben zu genießen. Dies hatte er mir ja bereits Jahre zuvor vorgeworfen. Der Gedanke machte mich bitter, doch er war notwendig.

  • Ich schaute Morrigan weiter an, doch eine Antwort kam so gar nicht. Ich verzog den Mund, blickte wieder zu der schönen Helena, die nun auch noch offenbar angewiesen wurde, ihre Tunika wieder über die Schulter zu ziehen. War auch zu kalt für alles andere. Morrgian nun weiter löchern wollte ich aber nicht, sonst gäbe es noch Ärger oder so, denn wenn sie das wirklich gemacht hatte, dann war es echt besser...Boah.... wo war ich da nur reingeraten? Aber egal. Wichtig war jetzt doch die schöne Helena, welche nun auch noch von dem bescheuerten Glaucon einen Überwurf über die Schultern gelegt bekam, ehe er wieder Abstand hielt. Dann schwenkte ihr Blick zu mir. Finster war der! Ich lächelte und winkte ihr zu und bekam nun noch einen Mörderhammerblick vom Griechen neben ihr. Da verging's mir dann auch. Ich ballte leicht die Fäuste und traute mich nun nicht, die schöne Helena zu mir zu winken. Stattdessen hörte ich nun, dass es hier wohl auch was Süßes gab. Doch ebenso wie ich keine eigene Bulla hatte, hatte ich auch keine eigene Kohle. Die, die ich hatte war noch hinter dem Stein in Kaesos Latrine. Was für eine Scheiße! Ich seufzte also. "Was Süßes wäre echt toll," wagte ich es aber hervorzubringen und schaute zu Tamal und Dede. Die hatten ja schon was. Helena wäre mir natürlich lieber, doch es war wohl wie schon immer einer Liebe ohne Aussicht. Zumindest solange es Glaucon noch gab. Übler Typ.

  • Ich lächelte über seinen Scherz. "Oh, danke. Wieviel haben sie gekostet?" Natürlich würde ich meine Naschereien selbst bezahlen und mich nicht von den aurelischen Sklaven aushalten lassen. Nein, so ein Verhalten wäre meinem Herrn sicherlich nicht recht, zumal ich ein wirklich großzügiges Peculium bekam und zu aller Not vermutlich sogar mit dem Siegel auf meiner Bulla bezahlen könnte. Dann aber mit sehr viel Ärger zuhause, aber dennoch würde es wohl erst einmal gehen.

    Morrigan und Awidan unterhielten sich, was ich aber nur so halb mitbekam. Es ging irgendwie um das Mädchen, das er wohl durch die Knutscherei zu beeindrucken gedachte. Also, zumindest glaubte ich das. Morrigan war auch kurz weg und kam dann recht selbstzufrieden wieder. Sie fragte auch, ob wir schon etwas süßes hätten, und Tamal gab ihr daraufhin zwei Küchlein ab.

    "Ja, Tamal hat schon erfolgreich gejagt" sagte ich und nahm demonstrativ eine der gerösteten Nüsse in den Mund. "Hm, die sind echt gut." Awidan seufzte, dass er nichts süßes hätte, also hielt ich ihm die Tüte mit den Nüssen hin. "Nimm ruhig ein paar. Die sind echt lecker", meinte ich aufmunternd.

    Tamal unterdessen zauberte bunte Tücher hervor und fragte nach den Gesängen. "Ich glaube, so zeigen die Leute, welchen der Fahrer sie toll finden." Von Wagenrennen hatte ich ja auch nur ganz rudimentär eine Ahnung. Ich wusste aber, dass mein Herr und sein Dauergast beide Anhänger der Factio Albata waren. "Die Typen mit den weißen Tüchern da hinten sind für die Albata. In der Factio ist mein Herr auch Mitglied. Aber er sitzt natürlich in der Loge."

    Den Start des zweiten Vorlaufes verpasste ich durch das Gespräch und bekam es erst mit, als wieder Jubelstürme aufbrandeten. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, um über die Menschen vor mir drübergucken zu können. Aber wirklich viel sah sie nicht.

  • Fast schon voll mit Neid besah ich mir dann die Leckereien und freute mich, als mir Dede auch welche anbot. Ich schaute in die Tüte und griff dann zu. Natürlich nicht zu viel, nicht dass ich noch girierig wirkte oder so. Doch ich beeilte mich, mit die gerösteten Nüssen in den Mund zu bekommen, als würde ich fürchten, dass sie mir jemand wegnahm. Und das war wirklich so, auch wenn ich das nicht bewusst hatte. Gehörte zu meinem Leben dazu. Du kriegst was, du nimmst es und verbrauchst es am besten gleich, außer es ging nicht gleich. Dann musste man es verstecken. Immerhin hatte es im Lupanar nicht nur Freunde gegeben. "Wi'flich leg'ga...," erklärte ich mit vollem Mund kauend mein Empfinden und schwenkte dann meine Aumerksamkeit zu den Tücher-Männer und den Logen, wo die Herrschaften rumhingen. "Fiemlich nobel, wa's?!", sagte ich, deutete mit dem Zeigefinder hin und schluckte dann die Nüsse hinunter. Dann fiel mir noch etwas auf, was ich nicht verstand. "Was ist eigentlich eine Factio?", wollte ich dann wissen. Dass alle Anwesenden hier Freude an Farben hatten war mir klar, aber was alles dahinter steckte wusste ich nicht. In meiner Welt, kurz vor der parthischen Grenze hatte es auch Rennen gewesen, doch ein jeder Mann hatte für sich gestanden, ob mit Farbe oder ohne.

  • Glücklicherweise hatte Tante Marcella eine zündende Idee, was die Wahl der Factio anging. Langsam fragte ich mich, ob Eleni dies bereits bei meinem Ankleiden am Morgen beabsichtigt hatte. Da ich mich aber eh mit allem, was mit Wagenrennen zu tun hatte, absolut gar nicht auskannte, konnte es mir nur recht und billig sein. Da auch mein Vetter Calvus nichts dagegen hatte, obwohl er eigentlich einem anderen Fahrer den Vorzug gegeben hätte, stand es nun fest. Wir waren Anhänger der Veneta. Publius Gutta hörte sich ja auch nicht schlecht an.


    Wie sich aber im Laufe des Rennens herausstellte, hatte sich unser Auswahlkriterium nicht unbedingt bewährt gemacht. Nun ja, vielleicht das nächste Mal! Weitaus wichtiger schien es mir aber zu sein, ob Aurelius Rufio doch noch einen Blick zu mir herüber riskieren würde. Bisher hatte er dies tunlichst vermieden und ich begann mir schon Sorgen zu machen. Vielleicht war ich ja mit einer Art Fluch belegt, so dass alle Männer, die Interesse für mich zeigten, sich beim nächsten Zusammentreffen doch von mir abwandten und sich anderen Kandidatinnen zuwandten.

    "Er ist auch da, Tante!", wisperte ich Tante Marcella zu, als sie schließlich auch kurz hinüber zu den aurelischen Plätzen schaute. "Aber er sieht mich einfach nicht! ", fügte ich enttäuscht hinzu. Vielleicht hatte ihn meine offene und direkte Art im nachhinein doch verschreckt.

  • In der Pause zwischen den ersten renne sah ich mich um und da entdeckte ich sie und ja ich freute mich sie zu erblicken. Ich beugte mich kurz zu meinem Onkel um ihm mitzuteilen, dass ich mal eine Runde ging um Bekanntschaften aufzufrischen. Natürlich wollte ich nicht irgendwelche Bekanntschaften auffrischen sondern einen spezielle. So erhob ich mich und lenkte meine Schritte gezielt zur Claudischen Familie. „Salve werte Claudier. Ich freue mich, dass wir uns heute hier wiedersehen. “ Sage ich allgemein und doch hielt ich meine Blick auf Agrippina, die wiedermal hinreisend aussah. Ich warf ihr einen Blick zu, der ihr genau das vermittel sollte, dass ich wirklich froh war sie zu treffen und das sie alles überstrahlte. „Ich hoffe ihr amüsiert euch?“ Fragte ich pflichtschuldig, denn immerhin richtet mein Onkel das Renne aus. Nun aber wand ich mich direkt an die junge Claudia. „Und hast du schon einen Favoriten für dich ausgemacht?“ Ja ich konnte jetzt wohl kaum mit ihr flirten, wenn ihr Tutor direkt neben ihr saß.

  • Das zweiter Rennen war in soweit interessant, dass ein zweiter Fahrer der Purpurea mit fuhr. Er schlug und drängelte sich mit dem Fahrer der Aurata herum. " Du sollst fahren und keinen Kleinkrieg führen." murmelte Calvus vor sich hin. Diesmal saß er eher entspannt auf seinem Platz und sah dem Rennen zu. Warum die Praesina nur mit einem Gespann vertreten war? Sicher mangelte es an Geld. Was er sich bei der Leidenschaft für das Wagenrennen in Rom kaum vorstellen konnte. Oder sie hielten es nicht für nötig mit zwei Gespannen anzutreten, weil ihr bester Fahrer soeben auf der Bahn fuhr. Calvus dachte nicht weiter darüber nach. Dem Renne zu zu schauen und zu spekulieren wer denn nun gewann war angenehmer.

    " Wenn ihr möchtet, könnt ihr euch nach dem zweiten Vorrennen ein wenig die Füße vertreten." sagte Calvus beiläufig zu Marcella und Agrippina. " Seit nur rechtzeitig vor dem Finale wieder da." Sonst kamen sie bei den jubelnden Massen nicht mehr durch.

  • Das Ende des zweiten Vorlaufs


    Die weiteren Runden waren bestimmt von dem Kampf um die Plätze 2 bis 4, denn Parsidas fuhr souverän vorne weg und holte sich letztendlich den Sieg.


    Dahinter gab es aber mehr Bewegung. Damoteles konnte sich nicht so sehr beweisen und fuhr dem Feld beständig als letzter hinterher. Dafür zeigte Craterus, dass durchaus ein vielversprechendes Talent in ihm schlummerte. Er verteidigte mehrere Runden lang seinen Platz gegen die hinter ihm wetteifernden Archymelus und Hippomedon und schloss sogar zu Scorpus Secundus auf dem zweiten Platz auf. Alle vier Wägen fuhren dicht beieinander und versuchten, die jeweils anderen hinter sich zu lassen.

    Schließlich gelang es Archymelus, in der vorletzten Kehre seine Pferde in einer so engen Kurve zu führen, dass er damit die anderen hinter sich ließ. Vor allen Dingen Craterus hatte seine Probleme mit dem Manöver und in einer etwas ungeschickten Bewegung landete er mit seinem Wagen fast direkt vor den Pferden von Hippomedon. Die Tiere scheuten leicht und brachen aus, um nicht auf den vor ihnen fahrenden Wagen zu treffen. Dadurch wurde Hippomedon weit nach außen getragen und touchierte die Außenbande, wobei ein Funkenregen von den beschlagenen Radkappen kurz aufstob. Diesen Rückschlag konnte er dann nicht mehr aufholen.


    Und so siegte im zweiten Vorlauf Parsidas vor Archymelus und Scorpus Secundus. Craterus wurde überraschend vierter und feierte den Einzug ins Finale, als hätte er jenes schon gewonnen.






    Hippomedon


    Archymelus




    Parsidas



    Scorpus Secundus





    Craterus





    Damoteles
  • Die Purpurea hielt sich gut. Servius sah gespannt zu wie sie bei beiden Rennen ins Finale einzogen. Bis jetzt hatte er zwei Wetten gewonnen. 50 Sesterzen. Für das Finale hatte er 30 Sesterzen gesetzt. Wenigstens einen zweiten Platz musste einer der beiden Purpurea- Fahrer schaffen. Eine kleine Pause gab es bis zum Finale. Servius holte sich was zum knappern. Eine nach der anderen Nuss verschwand im Mund. " He was meinst du, die Albata ist ganz schön stark. Ob einer von den beiden gewinnt?" fragte er seinen Nachbarn. " Die sind nicht schlecht. Los, ich setze 10 Sesterzen, der Olophernes wird gewinnen. " Servius wiegte den Kopf. " Ich setze 10 Sesterzen auf Chares. Hat keiner von uns beiden Recht, kann jeder sein Geld behalten."  Sein Nachbar stimmte zu.

  • Das zweiter Rennen war in soweit interessant, dass ein zweiter Fahrer der Purpurea mit fuhr. Er schlug und drängelte sich mit dem Fahrer der Aurata herum. " Du sollst fahren und keinen Kleinkrieg führen." murmelte Calvus vor sich hin. Diesmal saß er eher entspannt auf seinem Platz und sah dem Rennen zu. Warum die Praesina nur mit einem Gespann vertreten war? Sicher mangelte es an Geld. Was er sich bei der Leidenschaft für das Wagenrennen in Rom kaum vorstellen konnte. Oder sie hielten es nicht für nötig mit zwei Gespannen anzutreten, weil ihr bester Fahrer soeben auf der Bahn fuhr. Calvus dachte nicht weiter darüber nach. Dem Renne zu zu schauen und zu spekulieren wer denn nun gewann war angenehmer.

    " Wenn ihr möchtet, könnt ihr euch nach dem zweiten Vorrennen ein wenig die Füße vertreten." sagte Calvus beiläufig zu Marcella und Agrippina. " Seit nur rechtzeitig vor dem Finale wieder da." Sonst kamen sie bei den jubelnden Massen nicht mehr durch.


    In der Pause zwischen den ersten renne sah ich mich um und da entdeckte ich sie und ja ich freute mich sie zu erblicken. Ich beugte mich kurz zu meinem Onkel um ihm mitzuteilen, dass ich mal eine Runde ging um Bekanntschaften aufzufrischen. Natürlich wollte ich nicht irgendwelche Bekanntschaften auffrischen sondern einen spezielle. So erhob ich mich und lenkte meine Schritte gezielt zur Claudischen Familie. „Salve werte Claudier. Ich freue mich, dass wir uns heute hier wiedersehen. “ Sage ich allgemein und doch hielt ich meine Blick auf Agrippina, die wiedermal hinreisend aussah. Ich warf ihr einen Blick zu, der ihr genau das vermittel sollte, dass ich wirklich froh war sie zu treffen und das sie alles überstrahlte. „Ich hoffe ihr amüsiert euch?“ Fragte ich pflichtschuldig, denn immerhin richtet mein Onkel das Renne aus. Nun aber wand ich mich direkt an die junge Claudia. „Und hast du schon einen Favoriten für dich ausgemacht?“ Ja ich konnte jetzt wohl kaum mit ihr flirten, wenn ihr Tutor direkt neben ihr saß.

    Mein Vetter verfolgte ganz gebannt das Rennen, während ich mit anderen Sorgen beschäftigt war. Als Calvus dann meinte, Tante Marcella und ich könnten die Pause dazu nutzen, uns die Füße zu vertreten, hegte ich kurzzeitig die Idee, hinüber zu den Aureliern zu gehen und ihn anzusprechen. Doch nein! Das würde ich tunlichst unterlassen. Kein Mann ist es wert, dass man ihm hinterher läuft, hatte mir meine Stiefmutter einmal gesagt und nun begriff ich endlich was sie damit gemeint hatte. Also vermied ich es, weiter hinüber zu ihm zu schauen. "Danke Vetter, Tante Marcella und ich werden ein paar Schritte gehen. Nicht wahr, Tante Marcella?"


    Als dann endlich die Pause begann, sah ich zu Tante Marcella und hoffte, sie würde mich begleiten. Doch bevor ich mich erheben konnte, drang eine bekannte Stimme an mein Ohr. Sofort hob ich meinen Blick und sah nur noch ihn! Auch der Aurelius schien nur noch Augen für mich haben. Mein Herz begann schneller zu schlagen und mein niedergeschlagener Gesichtsausdruck wich in Sekundenschnelle einem Lächeln. "Aurelius Rufio! Welch eine Freude, dich wieder zu treffen! Nun ich glaube, unser auserkorener Favorit hat sich bereits als Enttäuschung entpuppt. Meine Tante und ich wollten uns gerade ein wenig die Füße vertreten. Möchtest du uns begleiten?" Ich sah erst zu meiner Tante, die als Anstandsdame inzwischen schon etwas Erfahrung gesammelt hatte. Dann richtete ich meinen Blick zu meinem Vetter, der inzwischen ja auch mein Tutor war. "Du hast sicher nichts dagegen, Vetter, wenn Aurelius Rufio uns ein wenig Gesellschaft leistet?"

  • Zwischen den Vorrennen und den Hauptrennen gab es ein etwas längeres Unterhaltungsprogramm, damit die Factiones die Möglichkeit hatten, ihre Pferde gegebenenfalls auszutauschen und die Tiere erholen zu lassen.


    So gab es erst einmal wieder die Darbietungen diverser Artisten: Jongleure, Feuerspucker, Menschen, die Räder und Flickflacks schlugen oder sich zu Pyramiden auftürmten und auf andere hinaufkletterten, um kunstvoll wieder herunterzuspringen.

    Danach kamen einige Kunstreiter, die ihre Fertigkeiten auf den Pferden zeigten, indem sie Ringe im vollem Galopp vom Boden pflückten und doch wieder sich zurück in die Sättel schwangen, oder die bei voller Geschwindigkeit von einem Pferd auf das andere wechselten. Besonders beeindruckend war ein junger Mann, der stehend auf zwei Pferden durch das Stadion fegte, je einen nackten Fuß auf dem Rücken eines Pferdes, die in perfekter Harmonie nebeneinander über die Rennbahn jagten.


    Nach einiger Zeit aber kamen die Wagen für das Hauptrennen zurück auf die Bahn und richteten sich an der Startlinie aus.



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  • "Aurelius Rufio! Welch eine Freude, dich wieder zu treffen! Nun ich glaube, unser auserkorener Favorit hat sich bereits als Enttäuschung entpuppt. Meine Tante und ich wollten uns gerade ein wenig die Füße vertreten. Möchtest du uns begleiten?" Ich sah erst zu meiner Tante, die als Anstandsdame inzwischen schon etwas Erfahrung gesammelt hatte. Dann richtete ich meinen Blick zu meinem Vetter, der inzwischen ja auch mein Tutor war. "Du hast sicher nichts dagegen, Vetter, wenn Aurelius Rufio uns ein wenig Gesellschaft leistet?"

    Der Vetter* signalisierte, dass er nichts dagegen hatte und auch die Tante* erhob sich. So bot ich der Claudia den Arm um sie sicher zu geleiten. Das ich gut auf sie acht geben würde, brauchte ich dem Claudier wohl kaum zu versichern, dass war wohl selbstverständlich. „Ich begleite euch gern.Und wir überlegen gemeinsam welchen Favoriten wir fürs Finale haben oder?“ Fragte ich und schenkte der Claudia mein schönstes Lächeln. Ja genau jenes welches Frauenherzen immer höher schlagen ließ. Ich hoffte das dies auch auf die Claudia zutraf. Als sie ein paar Schritte gegangen und somit außer Hörweite des Vetters der Claudia war sprach ich zu ihr. „Ich bin wirklich überaus froh, dass du heute hier bist. Ich habe dich gerade erst entdeckt und hatte schon Sorge, dass du nicht kommen würdest.“ Ja als ich sie zur Eröffnung nicht entdeckt hatte, hatte ich mir wirklich Gedanken gemacht. Aber nun da sie hier und an meiner Seite war, war alles so wie es in meinen Plänen sein sollte. Ja nach dem Wahlkampf würde ich wohl mal mit meinem Onkel reden müssen. Er sollte bei den Claudiern mal vorfühlen, ob es Interesse an einer Ehe zwischen den Häusern gab. Ja es ging schnell, aber ich wollte das hier festmachen, denn die Claudia war jung, hübsch, aus gutem Hause und ja sie war eigentlich genau die richtige Partie für mich. „Ist das dein erstes Wagenrennen oder hast du schon welche miterlebt?“ Fragte ich nun um ein Gespräch in Gang zu bringen.


    Sim-Off:

    *mit dem Vetter abgesprochen und die Tante schleifen wir mit

  • Wieder lag es an Corvina, das Rennen zu eröffnen. Als ihr Onkel ihr ein kleines Zeichen gab, stand sie wieder auf und warf ihrem Verlobten nur noch einen kleinen, ängstlichen Blick zu, ehe sie sich mit ihren Händen noch einmal über das Kleid fuhr, um es zu glätten, und wieder auf ihre gut sichtbare Position am Rand der Loge ging. Ihr wurde ein rotes Seidentuch angereicht, und wie hielt es gut sichtbar für das gesamte Stadion in die Höhe, bis der Wind deutlich anfing, daran zu zerren. Sie wartete einen Moment ab, in welchem sie das Spiel des Windes an dem dünnen Stoff fasziniert beobachtete und sich nur darauf konzentrierte, um die Menge um sie herum und die wartenden Wagen unter ihr ausblenden zu können. Und dann, mit einem langen, sachten Ausatmen, ließ sie es los.

    Sie beobachtete, wie das Tuch im Wind davongetrieben wurde, nach oben in den Himmel, um dann sachte wieder herabzuschweben, während unten die Pferde den Sand aufwirbelten und Peitschen knallten. Irgendwo auf den Rängen würde das teure Tuch niedergehen und sicher als Trophäe mit nach Hause genommen werden. Corvina lächelte bei dem Gedanken leicht und trat wieder zurück, um sich auf ihren Platz zurück zu begeben. Für heute hatte sie ihre Pflicht erfüllt, jetzt konnte sie sich wieder in die Unsichtbarkeit zurückziehen, die ihr weit besser gefiel.

  • Das finale Rennen. Jetzt galt es. Corbis stand für die Aurata, immerhin einer von zweien. Die Albata war mit zwei Fahrern vertreten. Die Purpurea ebenfalls. Da musste er sich jetzt alleine durchkämpfen. " Gegen deine Fahrer wird Corbis es nicht leicht haben. Mal sehen wie er sich schlägt. Einen Platz unter den ersten drei wäre schon einiges Wert. Natürlich würde es mich freuen, wenn er gewinnt." Wer würde sich das nicht für einen Fahrer seiner Factio wünschen. Und schon ging es los. Die Pferde preschten los. Die Fahrer trieben sie an. Die Fan's unterstützten mit Gesängen und lauten Rufen. Es war der reinste Hexenkessel.

  • Die Wagen preschten los, während das Stadion vor Jubel explodierte. Jeder der Fahrer hatte bewiesen, dass er sich seinen Platz hier im Hauptrennen verdient hatte, und die Konkurrenz unter ihnen war entsprechend hoch.

    Passidas und Corbis hatten als jeweilige Gewinner der Vorrennen die begehrten Innenbahnen zu Beginn und nutzten diesen Umstand auch sogleich, um als erstes in die enge Kurve zu gehen. Parsidas erwischte es hierbei noch ein wenig besser, so dass er vor Corbis wieder in die Gerade ging und seinen Pferden die Peitsche gab. Diesen anfänglichen Vorsprung konnte er auch bis zum Ende der ersten Runde halten. Gisco von der Purpurea hatte weit außen starten müssen und konnte so in der ersten Kehre nicht gleich nach vorne preschen. Nach der langen gerade aber kam er mit Corbis fast gleichzeitig in die zweite Wende. Ihm folgte dichtauf Scorpus Secundus, dahinter die beiden Fahrer der Albata und Archymelus. Selbst der Factiolose Craterus kämpfte beherzt und konnte in der ersten Runde noch mit den anderen, viel erfahreneren Fahrern mithalten.


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  • " Gegen deine Fahrer wird Corbis es nicht leicht haben. Mal sehen wie er sich schlägt. Einen Platz unter den ersten drei wäre schon einiges Wert. Natürlich würde es mich freuen, wenn er gewinnt."

    “Ach, euer Fahrer hat doch ganz souverän den Vorlauf gewonnen. Der wird sich im Hauptrennen schon gut machen. Und wenn ich ehrlich bin, ich gönne da noch lieber einem Goldenen den Sieg als den Grünen.“ Damit bekräftigte Atticus seine Antipathie gegen die Praesina, die diese in der Vergangenheit redlich verdient hatte. Atticus würde jedem, wirklich jedem Rennstall den Sieg gönnen, außer der Praesina. Aber natürlich wollte er durchaus auch gewinnen.


    Das Rennen startete, und die Wagen fuhren los. Gleich in der ersten Kurve setzte sich ausgerechnet Parsidas nach vorne. Atticus fluchte.

    “Los, Chares! Los Albata!“ feuerte er dann seine Fahrer an. Das Rennen hatte noch sechs Runden, und vielleicht, mit etwas Glück, holten sie den Grünen ja noch ein?

  • Tamal winkte ab. Dede musste die Nüsse nicht bezahlen. Heute jedenfalls nicht. Es hatte ihn zwar sein bis jetzt angesammeltes Peculium gekostet aber war tat man nicht alles für beste Freundinnen. " Oh sieh mal. Das schöne Tuch, was da unten fliegt." Tamal streckte seinen Arm und den Zeigefinger aus und folgte dem fliegenden Tuch. Es stieg immer höher war bei den Rängen der Plebejier angekommen und wurde von jedem kleinen Luftzug hin und her gewedelt. " Das Finale, das Finale. Wen wollen wir denn anfeuern? Ich bin für die Purpurea oder wie die heißt." So ein farbiges Tuch hatte er bekommen. Tamal winkte damit und rief ganz laut. " PURPUREA , LOS PFERDCHEN LAUFT!!!! "  

  • Morrigan drückte Tamal ein paar Münzen in die Hand und nahm sich was von den Süßigkeiten. Ja sie wusste, dass Tamal weniger Geld zu Verfügung hatte als sie, auch wenn sie von dem zur vom Hausherrn für ihre anderen Tätigkeiten zur Verfügung gestellten Geld bisher ganze 10 Sesterzen verbraucht hatte. Sie blickte zu den sich um die Rennbahn windenden Wagen. Ihr war es egal, wer das rennen für sich entscheiden würde. Sie war froh mal wieder Pferde in Aktion zu sehen. Sie schaute sie auch nur auf die Tiere und hatte ein ehrliches Lächeln im Gesicht.