Noch vier Tage bis zur Hochzeit, und das Ding war endlich fertig. Atticus hatte eine Weile gebraucht, um rauszufinden, wo man sowas überhaupt kaufen konnte, und wie es eigentlich wirklich aussehen musste, aber schließlich hatte er einen Händler gefunden, der genau wusste, was er brauchte, und bei der Frage nicht in schiere Lachkrämpfe ausgebrochen war oder ihn an ein Lupanar verwiesen hatte. Aber er war erfolgreich gewesen, und der zugehörige steinsockel würde nachts mit einem wagen angeliefert werden, damit niemand auf dem Boden oder einem Stuhl sitzen musste. Nero hatte ja einen Steinsockel gewollt, also bekam er einen Steinsockel.
Atticus hatte das Holzding also geschultert und lief damit einmal quer durch die Stadt. Pontus folgte ihm dichtauf und betrachtete seinen Herrn reichlich skeptisch. Auch die umstehenden Leute guckten immer wieder mal mehr als belustigt. Kurz vor Eintreffen bei der Villa Tiberia war auch eine besonders schöne Begegnung mit einer Frau, die gleich in Schnappatmung geriet und Augen so groß wie Äpfel bekam. “Was los? Noch nie einen Mann mit Riesenpenis gesehen?“ fragte Atticus grinsend und guckte wieder nach vorn. “Oh, schönen Tag, Senator“ begrüßte er einen der Nachbarn, der die Szene mitbekommen hatte.
Atticus ging schnell weiter und ließ sich die Porta der Villa öffnen. Im Atrium lud er das Ding ab. “Nero?! Komm her, du Sack, ich hab ein Geschenk für dich!“ brüllte er einmal, damit der Hausherr es auch mitbekam. Er stellte das Fascinum hin – aufrecht natürlich, so, wie es sein sollte, und trat grinsend ein Stück zurück. Jap, das war wirklich ein gewaltiger Holzpenis. Wenn der kein Glück brachte, wusste Atticus auch nicht.