Tiberisch-Aurelische Hochzeit - Die Feier

  • Sim-Off:

    Hier findet die Party nach dem ganzen opfern und beten statt! Gäste können auch gleich hier anfangen.
    Wem die Massenthreads zu unübersichtlich sind, der darf auch gerne eigene Themen eröffnen für Gespräche untereinander. Bitte die Threads immer mit "Tiberisch-Aurelische Hochzeit" kennzeichnen, damit es irgendwie übersichtlich bleibt :bussi:

  • Alle Förmlichkeiten waren erledigt. Corvina nutzte die Gunst der Stunde und bedeutete dem Fabier sich der Geselligkeit zu widmen. Ein Händchenhalten oder sich näher kommen war hier zwar ausgeschlossen, aber ein geselliges nebeneinander und eine ungezwungen Unterhaltung waren möglich. Corvina ließ sich zu Beginn einen verdünnten Wein reichen. Ursus schloss sich ihr an. Ein kleiner Teller mit Kleinigkeiten fand sich in der Hand des Fabiers wieder. Er bot Corvina an, für sie hatte er ein paar Kleinigkeiten auflegen lassen. Sie nahm sich dankend davon. So gemeinsam hier auf dieser Hochzeitsfeier. Ein gutes Gefühl für Corvina. Ungeduldig wartete sie auf ihre Freundin. In der Zwischenzeit konnte man sich ja mal umsehen, wer noch so alles da war.

  • Nachdem der förmliche Teil vorüber war, konnten die Feierlichkeiten richtig losgehen. Die Musiker spielten auf und die Sklaven waren fleißig dabei, allen Gästen Getränke oder auch kleine Häppchen anzubieten, die bequem auch im Stehen gegessen werden konnten. Zudem standen an allen Örtlichkeiten auch reichlich Bänke, Liegen und Korbsessel bereit, so dass es sich jeder auf jede erdenkliche Art und Weise bequem machen konnte.


    Sextus selbst überwachte die Feier erst einmal ein wenig vom Rand aus, da anfangs natürlich das Brautpaar im Zentrum des Interesses stehen würde. Später würde er das Kaiserpaar herumführen, oder aber sich mit jedem Gast unterhalten, der eben auf ihn zukam, um sich ein paar Momente seiner Aufmerksamkeit zu sichern. Kurz suchte er im Gedränge seinen Neffen Rufio. Hoffentlich nahm der Junge seine Verpflichtungen ernst und erinnerte sich an die Abmachung, auch heute die Claudia wieder zu umgarnen. Sextus wollte, wenn sich eine günstige Gelegenheit ergab, dann mit deren männlichen Verwandten sprechen, um schon einmal wichtige Weichenstellungen für eine mögliche nächste Hochzeit zu betreiben.

  • Nun begann der etwas ungezwungenere Teil der Hochzeit seines Vetters und somit jene Phase die Gaius das größte Kopfzerbrechen bereitete. Nun war es an der Zeit Kontakte zu knüpfen, von denen Gaius keinerlei hatte - sah man von seinem Vetter einmal ab - und dies tat man am besten im scheinbar belanglosen Reden über dies und das. Doch genau hierbei lag das Problem des jungen Aristokraten begründet. Er war sicherlich nicht verlegen oder gar zurückhaltend, doch er war neu in der Stadt und wusste über die kürzlichen Geschehnisse und die politischen Lager nur rudimentär Bescheid. 

  • Nachdem man nun alles hinter sich gebracht hatte und die Ehe offiziell geschlossen war, sollte man meinen, das die Nervosität von Nero abfiel, aber das war zu seinem Leidwesen nicht der fall. Irgendwer hatte wohl was dagegen. Er richtet seien Blick kurz zum Himmel und fragte sich wem er das wohl zu verdanken hätte. Dennoch führte er seien Braut nun zur eigentlich Feier. Natürlich nahmen die Gäste sie nun in Anspruch, so das Nero und Corvina sich trennen mussten um allen gerecht zu werden, Er nahm Glückwünsche entgegen und begab sich zu seinem Vetter. Er erklärte ihm leise wer die wichtigsten Gäste waren. „Das dort sind die Flavier, Falvia Domitilla und ihre Cousine Flavia Marciana beide derzeit ungebunden.“ Wobei sein Vetter wohl eher Interesse an der jüngeren Flavia haben dürfte. " Das dort sind die Claudier. Lucius Claudius Calvus, die ältere ist Claudia Mercella und Claudia Arippina. So weit mir bekannt ist wirb der Neffe meine Patron gerade um Agrippina.“ Fügte er an, damit sein Vetter nicht irgendwem in die Quere kam und es zu Verdickungen kommen würde. „Dort ist Iunia Axilla. Ritterin aus eigenem Recht und hier in Rom sehr hoch angesehen.“ Sein Blick ging weiter und er deutet in eine weitere Richtung. „Die Dame dort ist Furia Stella.“ Das Kaiserpaar musste er nicht vorstellen. „Wenn du später die Gelegenheit hast, such ruhig das Gespräch mit dem Kaiser, er ist auf solchen Festen Gesprächen gegenüber recht aufgeschlossen.“ Sagte er denn er konnte sich noch gut an die Staurnalien erinnern, wo der Kaiser sich auch unter die Feierenden gemischt hatte.

  • Nach der Begrüßung und dem offiziellen Teil begab sich Calvus in die Gefilde in denen es etwas zwangloser zuging. Einige andere Gäste und Familienmitglieder der Heiratenden hatte sich hier bereits eingefunden. Calvus hatte sich einen verdünnten Wein geben lassen. Er wollte heute, wenn die Möglichkeit bestand mit Aurelius Lupus sprechen. Es ging für ihn um eine wichtige Sache, die nicht aufgeschoben werden sollte. mal sehen ob das heute der richtige Zeitpunkt war. Die andere Sache war hier eventuell jemanden kennenzulernen aber das war nicht zwingend. Ein Platz an der Seite brachte ihm einen guten Überblick der Anwesenden und eintreffenden Gäste auf der Feier.

  • Seine Frau begleitend, kam Massa in die Räumlichkeiten die für die Feier vorgesehen waren. Er suchte nach Bitten von Alwina eine schöne bequeme Sitzgelegenheit für sie. Als Getränk nahm sie Posca und Massa einen Becher unverdünnten Wein. Bis jetzt war ihm kein bekanntes Gesicht aufgefallen. Es war hier nun mal nicht seine Gewichtsklasse. Viel machte ihm das nicht aus. Sein Frau saß in der Zwischenzeit und entspannte sich ein wenig. Die Häppchen die geboten wurden waren nicht zu verachten. Heute hier sein zu dürfen, dass lag alleine daran, dass Nero und Casca befreundet waren. Massa war der Höflichkeit wegen auch hier erschienen. Alwina fand es eine passende Abwechslung bevor sie dann die nächsten Wochen wohl weniger auf Gesellschaften und Feierlichkeiten anzutreffen war.

  • Nach dem zeremoniellen Teil der Hochzeit hielt ich mich weiterhin in der Nähre meiner Verwandten auf. Auch ich ließ ich mir von einem Sklaven einen Becher verdünnten Wein reichen. Nachdem ich kurz daran genippt hatte, hielt ich Ausschau nach Aurelius Rufio. Bei der Begrüßung hatte ich ihn bereits gesehen. Doch nun, da der offizielle Teil der Hochzeit vorbei war, bestand die Gelegenheit, wieder ein paar Worte miteinander zu wechseln. Ich ließ meinen Blick über die anwesenden Gäste schweifen. Einige waren mir noch vertraut von der Saturnalienfeier bei den Flaviern und der Cena bei den Tiberiern. Andere jedoch schien ich heute zum ersten Mal zu sehen. "Hast du ihn gesehen, Tante?" Ohne dass ich seinen Namen nennen musste, wusste Tante Marcella gewiss, von wem ich sprach.

  • Bei der ersten Gelegenheit nahm sie einen Becher mit verdünntem Wein und wenn dieser Becher nur dazu da war, sich an etwas festhalten zu können. Es gab hier eine Menge zu sehen. Allerdings viel es ihr schwer, sich hier einen Mann fürs Leben zu suchen. Das konnte sie sich nicht vorstellen, obwohl es reichlich gutaussehende Männer gab. Marciana wusste nicht, wer vergeben war und wer selbst auf der Suche nach deiner passenden Partie war. Da musste sie wohl auf die Erklärungen ihrer, ebenfalls ledigen, Cousine hoffen. Vorsichtig nippte sie am Becher, als sie wieder diesen jungen schüchternen Mann sah. Sie schaute länger zu ihm hinüber, als es vielleicht schicklich war, in der Hoffnung das er es bemerkte.

  • Nach dem zeremoniellen Teil der Hochzeit hielt ich mich weiterhin in der Nähre meiner Verwandten auf. Auch ich ließ ich mir von einem Sklaven einen Becher verdünnten Wein reichen. Nachdem ich kurz daran genippt hatte, hielt ich Ausschau nach Aurelius Rufio. Bei der Begrüßung hatte ich ihn bereits gesehen. Doch nun, da der offizielle Teil der Hochzeit vorbei war, bestand die Gelegenheit, wieder ein paar Worte miteinander zu wechseln. Ich ließ meinen Blick über die anwesenden Gäste schweifen. Einige waren mir noch vertraut von der Saturnalienfeier bei den Flaviern und der Cena bei den Tiberiern. Andere jedoch schien ich heute zum ersten Mal zu sehen. "Hast du ihn gesehen, Tante?" Ohne dass ich seinen Namen nennen musste, wusste Tante Marcella gewiss, von wem ich sprach.

    Ja der Onkel hatte mir nochmal nahe gelegt, dass ich mich weiter um die claudia bemühen sollte. Als ob es dieser Aufforderung bedurft hätte. Nachdem nun die Begrüßung und er offizielle und rituelle teil hinter uns lag konnte ich mich nun um meine eigenen Angelegenheiten kümmern. Natürlich hatte ich mich noch länger beim Brautpaar und der Familie aufgehalten. Verpflichtung war eben Verpflichtung, aber nun war das alles erledigt und so trat ich nun leise von hinten an die Claudia heran und hörte ihre letzten Worte. Ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen und dennoch konnte ich mir einen kleinen Scherz nicht verkneifen. „Ich hoffe du suchst nach mir und hältst nicht nach anderen Männern Ausschau.“ Sagte ich leise mit einem leisen Lachen.

  • Da nun das ganze, religiöse Klimbim vorbei war, konnte der spaßige Teil beginnen. Axilla schlenderte durch das Atrium und nutzte die Gelegenheit, zu ihrer neuesten Freundin zu gehen: Der Kaiserin. Immerhin hatte die Frau ihr damals nach dem gemeinsamen Essen die Freundschaft angeboten, und Freundschaften im allgemeinen, diese spezielle aber im Besonderen, musste man pflegen.

    Axilla schlenderte also mit einem leichten Lächeln zu der etwas jüngeren Frau hinüber und stellte sich einfach mit einem Blick auf die Festgesellschaft neben sie. Sie wartete, bis der Schwarm an Bewunderern ein wenig abgeklungen war und sie einen Augenblick für sich zu haben schienen. “Und, welchen Eindruck hast du vom Brautpaar?“, fing sie einfach nonchalant an, ohne große Begrüßung und große Lobhudeleien. Sie wollte ja nichts von der Kaiserin als Bittstellerin, sondern einfach nur ein wenig mit ihrer Freundin Valeria Sorana quasseln, da konnte man sich das 'Oh, meine Kaiserin' auch sparen. Und da die junge Frau bei ihrem letzten Gespräch ja noch betont hatte, dass ihr Freundinnen fehlten, seit sie in ihrer neuen Stellung war, war das wohl auch genau das, was so eine Freundschaft brauchte.

    Axilla fischte sich ein Häppchen von einem vorbeigehenden Diener vom Tablett. Es war ein Stückchen dunklen Brotes und darauf eine Creme, die sich als leckere Mischung aus geräuchertem Fisch und Käse herausstellte. Sehr lecker.

    Ius Trium Liberorum
    Dominus Factionis (Factio Purpurea)
  • Nach kurzer Suche hatte er seinen Neffen ausfindig gemacht und bemerkte durchaus wohlwollend, dass dieser sich an die zuvor getroffene Abmachung hielt und sich sogleich um die Claudia kümmerte. Sehr viel öffentlicher konnte der Junge sein Interesse an ihr wohl nicht bekunden, und dennoch war hier aufgrund der Menge des Publikums der Anstand in jedem Fall gewahrt, selbst wenn die beide irgendwo am Rand nur unter sich wären und redeten. Solange sie sich nicht absetzten, wo sie von niemandem gesehen wurden, war alles in bester Ordnung. Und solange Sextus nur zuerst mit dem Claudier alles nötige besprach und Rufio sie nicht gleich schwängerte, wäre es ihm auch egal, wenn der Junge die Claudia mal eben für ein Stelldichein in sein Cubiculum zog.


    Aber dafür musste Sextus besagten Claudier erst einmal ausfindig machen und mit ihm sprechen. Nach dem ein oder anderem Händeschütteln und der ein oder anderen höflichen Galanterie machte er ihn schließlich am Rand der Szenerie aus. Selbstsicher schritt er auf ihn zu und grüßte ihn noch einmal. “Und, Claudius, genießt du die Feier?“ fragte er in seinem freundlichsten Tonfall und gesellte sich mit einem Glas Posca zu ihm. Er nippte leicht daran und wandte seinen Blick in die Richtung, wo er seinen Neffen mit der Claudia hatte sprechen sehen. “Mir scheint, dass Iuno heute guter Laune ist“ begann er vage und nahm an, dass der Claudier entweder das Pärchen ebenfalls schon bemerkt hatte, oder aber spätestens jetzt bemerken würde, indem er einfach Sextus' Blickrichtung folgte. Aus der Reaktion des Claudiers hoffte Sextus dann ablesen zu können, ob aurelisches Interesse an der jungen Claudia generell erwünscht oder eher unerwünscht war.

  • Erwartet unerwartet unterbrach Aurelius Lupus seine Beobachtung. Er hatte die Annäherung des Aureliers an Agrippina mit wohlwollendem Blick wahrgenommen und behielt sie im Auge. Natürlich nicht ohne Aurelius Lupus außer acht zu lassen. " Ja , sehr beeindruckend. Du hast eine Menge auf die Beine gestellt, Senator." Er sah wieder zu dem Pärchen. " Sie (Iuno) scheint den heutigen Tag richtig zu genießen." Calvus war durchaus erfreut, dass sich alles so entwickelte. Lange genug herrschte Unfriede. "  Es passt alles wunderbar zusammen, die Götter haben allgemein heute einen guten Tag."  Calvus hielt sich immer noch an seinen ersten verdünnten Wein. Er musste und wollte bei klaren Verstand bleiben, wenn er sich mit dem Senator unterhielt. " Senator ich habe eine Frage, würdest du mich als Klient annehmen?" er war sehr direkt, aber das drum herum Reden gehörte nicht zu seinen Stärken. Er war gleich für klare Verhältnisse.

  • Sextus lächelte wissend und wollte gerade damit fortfahren, die mögliche Verbindung zu loben, als der Claudier ihn dann doch mehr als nur ein bisschen überraschte. Sowas passierte äußerst selten, aber der Claudier schaffte es gerade ohne auch nur mit der Wimper dabei zu zucken.

    Üblicherweise hatte Sextus seine Gesichtszüge unter vollständiger Kontrolle, aber gerade versagte sie insoweit, dass er kurz ungläubig blinzelte, ehe er sich gefangen hatte. So wurde Sextus noch nie nach einem Patronat gefragt.

    “Nun, prinzipiell sähe ich natürlich keinen Grund, warum ich die Bitte eines jungen Mannes aus so edlem Hauses, wie du es bist, denn ablehnen sollte, Claudius.“ Insbesondere, wenn er eigentlich drauf und dran war, eine mögliche Ehe zu verhandeln für seinen Neffen. Da war ein Nein zu so einer Anfrage äußerst kontraproduktiv. “Aber erlaube mir vielleicht zunächst die Frage, wie denn deine Pläne sind und welchen Beistand du dir von mir als Patron dabei erhoffst?“ Üblicherweise wusste Sextus gern im Vorfeld, was seine Klienten so zu treiben beabsichtigten. Nicht, dass diese sich immer an die getroffenen Absprachen hielten, aber Sextus wusste trotzdem gerne, was sie planten, um sie nötigenfalls an ihre Versäumnisse erinnern zu können.

  • Ja der Onkel hatte mir nochmal nahe gelegt, dass ich mich weiter um die claudia bemühen sollte. Als ob es dieser Aufforderung bedurft hätte. Nachdem nun die Begrüßung und er offizielle und rituelle teil hinter uns lag konnte ich mich nun um meine eigenen Angelegenheiten kümmern. Natürlich hatte ich mich noch länger beim Brautpaar und der Familie aufgehalten. Verpflichtung war eben Verpflichtung, aber nun war das alles erledigt und so trat ich nun leise von hinten an die Claudia heran und hörte ihre letzten Worte. Ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen und dennoch konnte ich mir einen kleinen Scherz nicht verkneifen. „Ich hoffe du suchst nach mir und hältst nicht nach anderen Männern Ausschau.“ Sagte ich leise mit einem leisen Lachen.

    Kaum hatte ich ins Ohr meiner Tante geflüstert, vernahm ich eine wohlbekannte Stimme und das dazu passende Lachen hinter mir. Sofort wandte ich mich um und da war er auch schon! "Oh, Aurelius Rufio! Welch eine Freude! Nein, seit kurzem habe ich nur noch Augen für einen Mann und der steht gerade vor mir," entgegnete ich lächelnd. "Wie geht es dir? Deine Familie richtet heute ein wunderschönes Fest aus!" So viel wollte ich ihm sagen! Ich wollte ihm sagen, wie sehr ich ihn vermisst hatte, wollte ihm vom Gespräch mit meinem Tutor erzählen und davon, wie sehr ich mich freute, wenn unsere beiden Familien zueinanderfinden könnten. Auch wenn Tante Marcella in der Nähe war, nahm ich mich aber zurück, auch wenn es mir sichtlich schwer fiel. Er sollte nicht den Eindruck gewinnen, dass ich ein geschwätziges Gör war, dass nicht wusste, wann es besser war, zu schweigen. Mal ganz abgesehen davon, dass sich ein solches Verhalten auch gar nicht schicklich war. Stattdessen wandte ich eine andere Methode an, um mit ihm ins Gespräch zu kommen, damit ich an die neuesten Informationen kam und meinerseits meine Neuigkeiten in unser Gespräch wohldosiert einstreuen konnte. "Was machen deine Ambitionen hinsichtlich deiner Karriere, Aurelius?" Schließlich war dies ein Argument, welches ich meinem Vetter unterbreitet hatte, über eine Verbindung mit Aurelius Rufio nachzudenken.

  • “Aber erlaube mir vielleicht zunächst die Frage, wie denn deine Pläne sind und welchen Beistand du dir von mir als Patron dabei erhoffst?“ Üblicherweise wusste Sextus gern im Vorfeld, was seine Klienten so zu treiben beabsichtigten.

    Das war eine berechtigte Frage und die wohl gerühmte Katze im Sack kaufen, dass hatte ich dem Senator nicht angedacht. „ Der Weg zum Senator ist nicht einfach und da ich ich diesen Weg vor habe zu bestreiten, wäre ich außerordentlich froh, ein wenig Unterstützung zu haben. Das erste wäre das Vigintivirat. Da dachte ich an Tresviri aere Argento auro flando feriundo oder die Tresviri capitales. Ich denke das ist so grob die Richtung, die ich einschlagen möchte.“ Eigentlich war es schon eine sehr genaue Vorstellung die Calvus von seinem weiteren Weg hatte. Auf diesem Weg mal einen Rat schlag oder Hinweis zu erhalten wäre für den Anfang nicht verkehrt. Wer wäre da besser geeignet, als ein Senator als Patron. Er hatte ausreichend Erfahrung gesammelt und ein Wort konnte da viel Unerfahrenheit wett machen. „ Um auf ein anderes Thema zu kommen. Ich wollte mich für die Einladung der Claudier zu diesem außerordentlichen Anlass auch bei dir bedanken, Senator. Ich weiß es zu schätzen und denke es wird in Zukunft wesentlich entspannter zwischen Aureliern und Claudiern zugehen.“ Calvus sah zu den beiden Turteltäubchen Rufio und Agrippina. Sie als Paar wären ein weiterer Schritt und der wäre sehr wünschenswert in Calvus Augen.

  • Fokussierung war schon mal nicht die Stärke des Claudiers.

    Sextus hörte sich an, was der junge Mann plante. Eine Karriere im Senat, ein angesehenes Amt als Vigintivir, über das er offensichtlich schon nachgedacht hatte. Ob nun Münzprägung oder Kriminalitätsbekämpfung war für den Moment zweitrangig. Die diesjährigen Magistrate waren gerade mal ein paar Tage vereidigt, da hatte er noch ein halbes Amtsjahr Zeit, sich über seine Wünsche klar zu werden. Sextus wollte also gerade zu dem etwas feierlichen Teil übergehen, ihn als Klienten anzunehmen und noch ein wenig über die Karriere zu reden, als der junge Mann schon wieder mit dem metaphorischen 'Guck mal, ein Eichhörnchen!“ wieder das Thema wechselte und zu den Beziehungen zwischen Claudiern und Aureliern Stellung nahm.

    Sextus zog kurz die Augenbrauen eine Winzigkeit nach oben und blickte wieder zu Rufio und Claudia Agrippina. “Nun, es wäre sehr wünschenswert, wenn diese Feier der Grundstein wäre, um alten Streit endgültig beizulegen. Und ich denke, dass beide Familien auch einen Menschen in ihren Reihen haben, um dies für alle sichtbar zu besiegeln und Einigkeit zu demonstrieren. Die beiden scheinen einander ja durchaus zugetan zu sein.“ Natürlich schienen sie das. Sextus hatte seinem Neffen eindeutige Anweisungen erteilt. Selbst wenn die Claudia häßlich wie die Nacht wäre, täte Rufio gut daran, ihr schöne Augen zu machen. Sextus interessierte sich herzlich wenig dafür, ob er seine angedachte Braut mochte oder nicht, solange die Claudier nur glaubten, dass es so wäre, und damit der Streit aus der Welt geschafft wäre.

    “Ist nur die Frage, ob die Claudier prinzipiell damit einverstanden wären, sich von einem solchen Kleinod zu trennen?“ Ja, noch ein wenig weiter vorfühlen, immer schön sachte, damit niemand das Gesicht verlieren musste.

  • Das prinzipielle lag in seiner Hand, jedenfalls derzeit. Warum sollte er die alten Streitigkeiten nicht beilegen. Was hatten die jungen Claudier damit zu tun? Wenn die alten wollten, dann sollten sie sich weiter in den Haaren liegen. Die jungen brauchten diese Streitigkeiten nicht. Sie wollten miteinander auskommen. Es war für den Senator natürlich lobenswert, als älteres Semester ebenfalls Interesse daran zu haben, dass alles wieder zur Normalität zurück kehrte. " Die Trennung sollte möglich sein, wenn sie denn eine gewisse Normalität zwischen den Familien wieder herstellt. Dann wäre auch der Wunsch dich als Patron zu gewinnen nicht zu weit hergeholt oder undenkbar." Calvus hatte zu Hause versprochen in den Senat zu kommen. Dann war auch dieser Weg mit dem Aurelier nicht unmöglich. Hier ging es nicht um seine privaten und persönlichen Animositäten hier ging es um die Claudier allgemein. An wen hätte er sich sonst wenden sollen? Es war die einzige Möglichkeit nicht ganz alleine und wenn man so will, auf verlorenem Posten zu kämpfen. Er zweifelte daran, dass es ihm ohne einen Patron gelingen würde das Vignitivirat, geschweige denn einen Platz im Senat zu erreichen. Das die Endkonsequenz beinhaltete wieder nach Corduba zurück zu kehren und die dortigen Geschäfte wieder selbst zu führen.

  • Nach dem zeremoniellen Teil der Hochzeit hielt ich mich weiterhin in der Nähre meiner Verwandten auf. Auch ich ließ ich mir von einem Sklaven einen Becher verdünnten Wein reichen. Nachdem ich kurz daran genippt hatte, hielt ich Ausschau nach Aurelius Rufio. Bei der Begrüßung hatte ich ihn bereits gesehen. Doch nun, da der offizielle Teil der Hochzeit vorbei war, bestand die Gelegenheit, wieder ein paar Worte miteinander zu wechseln. Ich ließ meinen Blick über die anwesenden Gäste schweifen. Einige waren mir noch vertraut von der Saturnalienfeier bei den Flaviern und der Cena bei den Tiberiern. Andere jedoch schien ich heute zum ersten Mal zu sehen. "Hast du ihn gesehen, Tante?" Ohne dass ich seinen Namen nennen musste, wusste Tante Marcella gewiss, von wem ich sprach.


    Kaum hatte ich ins Ohr meiner Tante geflüstert, vernahm ich eine wohlbekannte Stimme und das dazu passende Lachen hinter mir. Sofort wandte ich mich um und da war er auch schon! "Oh, Aurelius Rufio! Welch eine Freude! Nein, seit kurzem habe ich nur noch Augen für einen Mann und der steht gerade vor mir," entgegnete ich lächelnd. "Wie geht es dir? Deine Familie richtet heute ein wunderschönes Fest aus!" So viel wollte ich ihm sagen! Ich wollte ihm sagen, wie sehr ich ihn vermisst hatte, wollte ihm vom Gespräch mit meinem Tutor erzählen und davon, wie sehr ich mich freute, wenn unsere beiden Familien zueinanderfinden könnten. Auch wenn Tante Marcella in der Nähe war, nahm ich mich aber zurück, auch wenn es mir sichtlich schwer fiel.

    Noch bevor Claudia Marcella antworten konnte, dass sie den jungen Rufio gesehen hatte, traf er auch schon auf Pina. Das Leuchten in den Augen der beiden jungen Leute sagten genug; offensichtlich hatten sie Gefallen aneinander gefunden.

    Nun kam es auf Calvus an, mit den Aureliern geschickt zu verhandeln.

    (Hatte er den Ehevertrag von Caudex und Corvina gesehen? Welch Juristerei steckte in der Verbindung zweier Menschen. Aber es waren eben nicht nur Herzen, die sich verbinden sollten, sondern zwei Gentes)

    Aurelius Lupus war bestimmt kein einfacher Mensch, das sah sie ihm an. Er und ihr ebenso stolzer Neffe...zu gerne hätte Marcella Mäuschen gespielt und beide Herren belauscht.

    Aber nein, sie würde in der Nähe ihrer Nichte bleiben. Mehr als zu Iuno beten um ihr Glück konnte man nicht, wenn man nicht in der Lage war, Schicksal zu spielen.


    Ansonsten hatte sich die Claudia noch zu entscheiden, denn diese Feier war voller interessanter Besucher.

    Mit einem lächelnden nicken begrüßte sie auch die anderen aurelischen Familienmitglieder. Natürlich hoffte sie auch, Aurelius Tigellinus wieder zu sehen. Ein kurzer Blick auf die bereits anwesenden Gäste stimmte sie zuversichtlich. Sie erkannte sofort einige bekannte Gesichter. Unter anderem waren auch die Claudier bereits anwesend, Claudius Calvus, die liebreizende Claudia Agrippina und ihre Tante Marcella. Ach nein, die ältere Claudia hatte sich also auch für eine dunkelblaue Tunika entschieden?! Sie nickte ihr lächelnd zu, doch ich Lächeln wirkte irgendwie... steinern.

    Sollte sie ihrer Lieblingsfeindin Flavia Domitilla zu ihrem guten Geschmack bezüglich der Farbe ihres Gewandes gratulieren, da doch halb Roma wusste, dass kühle Töne wie Dunkelblau, Hellgrau und Silber die bevorzugten der Claudia waren? Und sie fragen, ob ihr Neffe Maecenas denn schon eine Auserwählte hätte?


    Oder sollte sie


    der Kaiserin, die ganz und gar ihrer Lieblingsblume, der Rose glich, dieses Kompliment auch machen und mit ihr zumindest ein Minütchen vertraulich plaudern - und natürlich gesehen werden.

    Da nun das ganze, religiöse Klimbim vorbei war, konnte der spaßige Teil beginnen. Axilla schlenderte durch das Atrium und nutzte die Gelegenheit, zu ihrer neuesten Freundin zu gehen: Der Kaiserin. Immerhin hatte die Frau ihr damals nach dem gemeinsamen Essen die Freundschaft angeboten, und Freundschaften im allgemeinen, diese spezielle aber im Besonderen, musste man pflegen.

    Axilla schlenderte also mit einem leichten Lächeln zu der etwas jüngeren Frau hinüber und stellte sich einfach mit einem Blick auf die Festgesellschaft neben sie. Sie wartete, bis der Schwarm an Bewunderern ein wenig abgeklungen war und sie einen Augenblick für sich zu haben schienen. “Und, welchen Eindruck hast du vom Brautpaar?“, fing sie einfach nonchalant an, ohne große Begrüßung und große Lobhudeleien. Sie wollte ja nichts von der Kaiserin als Bittstellerin, sondern einfach nur ein wenig mit ihrer Freundin Valeria Sorana quasseln, da konnte man sich das 'Oh, meine Kaiserin' auch sparen. Und da die junge Frau bei ihrem letzten Gespräch ja noch betont hatte, dass ihr Freundinnen fehlten, seit sie in ihrer neuen Stellung war, war das wohl auch genau das, was so eine Freundschaft brauchte.

    Axilla fischte sich ein Häppchen von einem vorbeigehenden Diener vom Tablett. Es war ein Stückchen dunklen Brotes und darauf eine Creme, die sich als leckere Mischung aus geräuchertem Fisch und Käse herausstellte. Sehr lecker.

    Als sich Iunia Axilla sich sofort zur Kaiserin begab und damit ihre besondere Stellung als amica bekundete; 

    wurde Claudia Marcella aufmerksam. Nicht dass sie das störte, im Gegenteil.

    Die Axilla schwamm in Geld und war ihr in den Thermen ganz umgänglich erschienen, sie wollte die Ritterin um eine Spende für das angedachte Waisenhaus der Puellae Valerianae bitten.

    Römische verlassene Waisenmädchen - konnte sie da Nein sagen? Die Frage war eher, wie die Axilla gestrickt war. Sollte Marcella eher den praktischen oder den sentimentalen Aspekt hervorheben? praktisch: Das Gebäude, das uns die Claudiana Charis überlässt ist eine Bruchbude, und die Waisenkinder werden noch im Winter erfrieren.....

    oder was fürs Herz: Die armen kleinen Dinger mit großen Augen und den kalten Händchen....


    Auf jeden Fall stellte sich Claudia Marcella so in Positur, dass sie entweder mit Valeria Sorana oder Iunia Axilla zusammentreffen musste....

  • Kaum hatte ich ins Ohr meiner Tante geflüstert, vernahm ich eine wohlbekannte Stimme und das dazu passende Lachen hinter mir. Sofort wandte ich mich um und da war er auch schon! "Oh, Aurelius Rufio! Welch eine Freude! Nein, seit kurzem habe ich nur noch Augen für einen Mann und der steht gerade vor mir," entgegnete ich lächelnd. "Wie geht es dir? Deine Familie richtet heute ein wunderschönes Fest aus!" So viel wollte ich ihm sagen! Ich wollte ihm sagen, wie sehr ich ihn vermisst hatte, wollte ihm vom Gespräch mit meinem Tutor erzählen und davon, wie sehr ich mich freute, wenn unsere beiden Familien zueinanderfinden könnten. Auch wenn Tante Marcella in der Nähe war, nahm ich mich aber zurück, auch wenn es mir sichtlich schwer fiel. Er sollte nicht den Eindruck gewinnen, dass ich ein geschwätziges Gör war, dass nicht wusste, wann es besser war, zu schweigen. Mal ganz abgesehen davon, dass sich ein solches Verhalten auch gar nicht schicklich war. Stattdessen wandte ich eine andere Methode an, um mit ihm ins Gespräch zu kommen, damit ich an die neuesten Informationen kam und meinerseits meine Neuigkeiten in unser Gespräch wohldosiert einstreuen konnte. "Was machen deine Ambitionen hinsichtlich deiner Karriere, Aurelius?" Schließlich war dies ein Argument, welches ich meinem Vetter unterbreitet hatte, über eine Verbindung mit Aurelius Rufio nachzudenken.

    Natürlich freute ich mich das zu hören und das brachte ich mit einem strahlenden Lächeln zum Ausdruck. „Das höre ich gern, zumal auch ich keine Auge für andere Frauen habe.“ Sagte ich und meinte was ich sagte. Zum eine interessierten mich die anderen nicht zum anderen würde mir der Onkel wohl die Eier abschneiden, wenn ich durch eine Unbedachtheit seinen Plan die Claudier und Aurelier wieder näher zusammenzubringen durchkreuzen würde. „Ja es ist einen schöne Feier.“ Sagte ich und sah kurz zu meiner Cousine, die von Gratulanten umringt war. Ihrem Mann erging es ebenso, obwohl dieser sich nun zu seinem Verwandten gesellt hatte. Ich zog sie ganz leicht mit mir, so das wir nun etwas abseits standen, was uns wenigstens den Anschein einer Privatfähre gab. „Ich bin wirklich froh dich heute hier zu sehen. Ich habe mich nur deswegen allein auf diesen Tag gefreut.“ Ja das war wirklich so. natürlich freute ich mich für Corvina aber mal im Ernst, das ganze Brimborium war doch nur für die Brautleute. Man stand daneben, machte ein freudiges Gesicht und da war es auch schon. Aber sich jetzt hier wirklich mal halbwegs allein mit der Claudia unterhalten zu können war doch genau das was dieses fest für mich erst interessant machte. „Ich bin jetzt Pontifex.“ Sagte ich nun. „Ja ich wurde in das Collegium aufgenommen. Der erste Schritt ist also getan.“ Ja das war es der erste Schritt auf meinem Weg zum Flamen. Ich lächelte sie an und schob ganz leichte meine Hand so, dass ich ihre berühren und leicht streicheln konnte. „Schließlich möchte ich meiner Frau, neben mir selbst, doch auch etwas anderes zu bieten haben.“ Sagte ich und zwinkerte ihr neckisch zu.