Ein Magistrat, ein Vigil und ein Gladiator....

  • Nero hatte seinem Freund Atticus natürlich von seinem Neuerwerb erzählt. Und sie hatten vereinbart, dass Atticus und Nero sich dem Training mit dem Gladiator widmen würde. Ja er würde hier da gleiche Training bekommen wie im Ludus. In der Früh würde Nero mit ihm trainieren, tagsüber die Veteranen. Nero hatte sogar extra einen dieser Holzpfähle errichten lassen. Denn ja er hatte diesem Kampf zustimmen müssen. Jedoch hatte Nero durchaus die Absicht, dass der Gladiator ihm länger erhalten blieb, weswegen er seien Training sogar optimieren würde. Ja Flamma sollte bestmöglich vorbereitet sein. Der einzige unterschied zu seinem bisherigen Training war, dass hier niemand mit der Peitsche schwingen würde. Nero vertraute darauf, dass der Mann genau so überleben wollte und von daher an einem guten Training interessiert war. Der Hausherr war es nun also höchstselbst, der die Übungswaffen inspizierte und sich davon überzeugte, dass alles benötigte vor Ort war.

  • Atticus hatte nicht schlecht gestaunt, als Nero ihm eröffnet hatte, dass er sich einen Gladiator gekauft hatte. Und nicht nur irgendeinen Gladiator, sondern Flamma. Ab diesem Zeitpunkt hatte Atticus laut überlegt, seinen freund für verrückt erklären zu lassen, denn kein Mensch mit Verstand gab so viel Geld für einen Gladiator aus, nur, um ihn zu haben. Und nicht einmal das, da der Gladiator noch einmal kämpfen musste. Nero war eindeutig bekloppt. Ohne Zweifel. Selbst für einen Patrizier war er bekloppt. Und das sagte Atticus, dessen Mutter auch einen Gladiator gekauft hatte. Er musste es also wissen.


    Aber gut, Freund wäre nicht Freund, wenn er dem Bekloppten nicht helfen würde. Auch wenn Atticus sich sicher war, dass es eine saublöde Idee war, den Gladiator zuhause auf einen Wettkampf vorbereiten zu wollen. Genau für sowas gab es doch Ludi. Die konnten das, und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit besser als zwei junge, römische Trottel. Aber gut, immerhin würde Atticus so ungefähr fünf Minuten damit angeben können, den berühmten Flamma trainiert zu haben. Oder von ihm verhauen worden zu sein, je nach Betrachtungswinkel.

    Und so kam er auch in den Garten, Pontus wie immer an seiner Seite. Wohlweislich hatte er sich den nächsten Tag gleich mit freigenommen, denn er rechnete nicht damit, hier ohne blaue Flecken rauszukommen. Blieb nur zu hoffen, dass seine Vigile nichts abfackeln ließen, während er weg war.

    “Na, Dicker?“ begrüßte Atticus seinen Freund also, während Pontus die obligatorische Runde um den Hausherren drehte, um vielleicht eine Streicheleinheit abzugreifen. “Weißt du, ich hab überlegt, wenn dir das hier wirklich ernst ist, dann könnte ich meine Mutter fragen, ob sie uns Malachi vielleicht so ein, zwei mal die Woche leihen kann. Der ist zwar alt, aber... der macht uns beide trotzdem noch fertig, selbst mit einer Hand auf den Rücken gebunden, weißt du?“ Ja, Atticus hatte immer noch einen riesigen Respekt vor seinem einstigen Lehrer. Und wenn der jetzt grade regelmäßig mit Lea trainierte, war er sich sehr sicher, dass der alte Gladiator der weit bessere Trainingspartner wäre als sie zwei beiden.

  • „Na Kurzer.“ Begrüßte Nero seien Freund. Ja er wusste, was Atticus von der ganzen Geschichte hielt, aber Nero war fest entschlossen, den Gladiator auf Linie zu bringen. „Ich weiß was du denkst, aber auch mal hier kümmern sich alle um ihn. Im Ludi ist er einer von vielen. Aber ja deinen Idee ist nicht schlecht. Entweder wir borgen ihn aus, oder wir fragen ob Flamma mit Malachi bei ihr üben kann?“ Denn das wäre ja auch einen Option, dann müsste Axilla ihren Sklaven nicht immer herschicken und Nero hätte einen gute Vorwand Flamma persönlich bei Axilla abzuliefern. Man musste dem Training ja nicht beiwohnen und könnte sich mit anderen Dingen beschäftigen. Eigentlich gefiel ihm die Idee sogar noch besser. „Aber erst mal lassen wir uns verdreschen oder?“ Nero grinste, denn ja er war nicht schlecht, aber gegen einen Gladiator, gegen einen der besten Gladiatoren? Nein er rechnete sich mal so gar keine Chancen aus. Aber he wer konnte das schon von sich behaupten, dass er von Flamma verprügelt wurde. Nero sah sich um, als er ein Geräusch hörte. „Ah da ist er ja...“

  • Wie mir befohlen wurde erschien ich in aller Frühe im Garten. Dort war meine Dominus und ein Man war. Ein Germane vermutete ich, denn für eine Römer war der einfach zu groß. Aber so freundschaftlich wie dich sich unterhielten musste das wohl dieser Vigil sein von dem ich gehört hatte, dass er hier wohnte. Ich ging auf die beiden Männer die mir nun entgegensahen zu. Ja ihre Blicke sagten eindeutig. Ich bin Römer. Und so war es die macht der Gewohnheit, das ich vor ihnen ab kniete. „Dominus. Ich bin hier wie du gewünscht hast.“ Ja man hatte mir das so eingeschärft. Man hatte es uns allen beigebracht. Die Römer waren die die über uns gebieteten. Kein Gladiator würde sich dagegen auflehnen. Ja es machte auch Sinn, dass sie uns so erzogen, denn ja wir konnten besser kämpfen als die meisten Römer, würden es aber nie wagen uns gegen sie zu stellen oder gar die Waffen gegen sie zu erheben. Es gab mal einer der hatte es gewagt und viele schlossen sich ihm an, der endete am Kreuz. Spartacus war sein Name und keiner wollte ende wie der. Nein wir alle und auch ich hatte verinnerlicht die Römer waren die Gebieter und wir taten was sie verlangte und wir beugte uns ihnen und vor ihnen. Ja auch wenn der Tiberii es gesagt hatte, war mir das über Jahre eingebläut worden, so schnell legte man das eben nicht ab. So kniete ich mit gesenkten Haupt vor den Männer und wartete schweigend.

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    Flamma

    Sklave von Res Publica

  • Kurzer. Atticus grinste. Das 'Dicker' musste Nero ja wirklich nerven. Ein Grund mehr, es beizubehalten. “Na, wenn du meinst, dass er soweit ist, bis zur Domus Iunia durch die Stadt zu laufen, geht natürlich auch das. Malachi ist halt ein wenig anonymer, wenn er durch die Stadt läuft.“ Atticus zuckte die Schultern. Aber im Grunde war es ja egal, wo der Gladiator trainierte. Und ob seine Mutter nun einen Gladiator oder zwei im Haus hatte, machte vermutlich auch keinen Unterschied mehr.


    Und da kam auch schon der Gladiator. So aus der Nähe hatte Atticus ihn noch nie gesehen, nur aus der relativen Nähe der Ritterplätze in der Arena. Ja, Atticus Herz schlug eindeutig für den Rennsport, aber allein schon, um zu sehen, was Malachi ihm alles beigebracht hatte, war er bei dem ein oder anderen Kampf gewesen. Ja, Atticus war recht begeisteurngsfähig.

    Und da kniete der Gladiator dann auch vor ihnen und sprach Nero sehr förmlich an. Atticus grinste. War Malachi wohl auch mal so gewesen? Oder war der schon immer ein wortkarger Griesgram gewesen? Atticus konnte sich seinen Lehrer nicht mal annähernd so vorstellen.

    “Na, dicker Dominus“, feixte Atticus. “Lässt du deine Sklaven jetzt auf kaltem Kies knien?“ Natürlich wusste Atticus, dass es nicht so war. Aber er ärgerte Nero einfach gern.

  • „Bei allen Göttern! Flamma steh auf, ich dachte das wir das geklärt hätten!“ Nein Nero war nicht ernstlich böse, es ärgert ihn nur das Atticus nun wieder was gefunden hatte womit er ihn ärgern konnte. Also wandte er sich seinem Freund zu und bohrte seinen Finger in dessen Brust. „Dir würde ein wenig Demut auch gut zu Gesicht stehen mein Freund.“ Sagte er und nachdem der Gladiator nun wieder aufgestanden war nickte Nero zufrieden. „Gut dann sollten wir uns erst mal Aufwärmen um Verletzungen zu vermeiden. Also erst lockeres Laufen und dann Dehnübungen, bevor wir ans eigentlich Training gehen.“ Nachdem zumindest der Gladiator dies mit einem Nicken bestätigt hatte zog Nero sich die Tunika aus und stand nun wie immer nur in Hose bekleidet da und dreht sich um um den Garten laufender Weise mehrfach zu umrunden. Er ging einfach davon aus, dass die beiden anderen ihnen folgten. Inzwischen fanden sich auch immer mehr und mehr die Veteranen ein, denn ja keiner wirklich keiner wollte es sich nehmen lassen den berühmten Gladiator mal hautnah zu erleben.

  • Ähm, war der jetzt sauer mit mir? „Ja Dominus.“ Sagte ich nur und erhob mich. Nein ich schaute nicht auf, noch nicht zumindest. Erst als er begann den Ablauf des Training zu erklären hob ich nun doch den Blick, den Training war Training, da hatte Unterwürfigkeit nichts zu suchen. Da war ich Kämpfer durch und durch. So nahm ich die Erklärung entgegen und wollte mich gerade in Bewegung setzten, als ich fast über meine eigenen Beine gestolpert wäre. Wenn ich nicht wüsste, dass dies vor mir der Mann war, der mich gekauft hatte, würde ich bei der Ansicht, die sich mir gerade bot eher auf einen Sklaven tippen, der sich eines Schwerverbrechens schuldig gemacht hatte. Aber die Narben sahen auch noch so aus, als wäre sie über einen längeren Zeitraum hin entstanden. Was bei Plutos Arsch? Ich machte mir innerlich einen Notiz, dass ich Kara danach fragen musste. Dann aber schon ich all meine Fragen die ich wohl gerade hatte beiseite und folgte dem Dominus, der begann den Garten zu umrunden. Fit war er auf jeden Fall wir waren inzwischen bei Runde zehn und er zeigte keinerlei Ermüdungserscheinungen. Aber wir hatten nun doch schon ein beachtliches Publikum. Ja ich war wohl so was wie die Hauptartaktion hier. Aber das würde sich wohl hoffentlich bald legen. Jeden Tag wie ein Weltwunder angestarrt zu werden musste ich auch nicht unbedingt haben.

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    Flamma

    Sklave von Res Publica

  • Wie, was Demut? Atticus gab sich betont unwissend und unschuldig. “Tut mir leid, Demut war leider nicht im Erziehungsprogramm meiner Mutter enthalten. Und beim Hinknien krieg ich immer so fiese Krämpfe im Knie“, grinste er. Römer knieten nicht, ähnlich wie Spartaner. Gehörte einfach nicht zum Bauplan eines römischen Mannes.


    Der Gladiator stand also wieder auf und Nero wollte Aufwärmübungen machen. Atticus verzog das Gesicht. Wie sehr er diesen Teil liebte. Dehnen, strecken, laufen. Jippieh. Nero machte sich auch gleich mal halb nackig. “Angeber“, bekam er dafür nur von Atticus zu hören, der seine Tunika anließ. Er hatte nicht solche germanischen Beinlinge. “Dabei sind die Frauen doch gar nicht da“, triezte er noch ein wenig weiter.

    Aber gut, dann erstmal laufen. Zumindest Pontus freute sich und rannte fröhlich mit in die Runde. Auch wenn der Hund ein halbes Kalb war und meistens faul wie ein nasser Sack, grade hatte er Freude daran, wild hüpfend und bellend um die drei Männer herumzuspringen und mitzulaufen.

    Da sich langsam mehr Veteranen ansammelten und zusahen, band Atticus auch die in seine Witze mit ein. “Hey, wer gucken will, muss mitlaufen!“ meinte er nur lachend und joggte mit seinen langen Beinen mal eben an seinen beiden Trainingspartnern vorbei. Einer der Vorteile, wenn man groß war und lange Beine hatte.

  • „Ja ja deine Mutter, ich muss wohl mal ein erstes Wörtchen mit ihr reden.“ Sagte Nero und rollte mit den Augen. Also Atticus sie dann überholte, bekam der das „Angeber.“ Natürlich postwendend zurück. Die Veteranen murmelten etwas, schlossen sich dann dem Lauf aber an. So ging es nun noch einige Runden durch den Garten, bis sie schließlich mit den Dehnübungen anfliegen, weiter ging es mit Liegestützen und dem ganzen Kram. Als sie nun alle soweit waren, dass die Muskeln und er Körper auf Betriebstemperatur war holte Nero die Waffen aus Holz. Nero drückte Atticus ein Schert und Schild in die Hand und nahm ebenso eins. Flamma bekam seien Waffen, die er auch in der Arena trug. Diese aus Holz hier waren natürlich etwas schwerer aber das wusste der Sklave sicherlich. Nero stelle sich dem Mann als erstes gegenüber und nickte ihm zu. Und der Kampf begann. Man konnte nur alszu deutlich merken, dass Flamma sich zurückhielt. „Bei allen Göttern Flamma, das hier ist dein Training, du sollst dich nicht zurückhalten!“ Kurz stutzte der Sklave, dann aber zeigte er was er drauf hatte und es dauerte wirklich nicht lange, bis Nero sich seien Schläge ergeben musste. Nero rappelt sich wieder hoch und es war jetzt immer das gleiche Spiel Falmma blockte die Angriffe des Römers und traf ihn seinerseits. Wie oft Nero zu Boden gegangen war wollte er gar nicht zählen, wie viele blaue Flecke er hatte auch nicht. Aber er brauchte einen Pause. „Atticus, du bist dran.“ Sagte er und ein Blick zu dem Gladiator zeigte, dass der noch nicht mal wirklich ins Schwitzen gekommen war. Ja ein Kämpfer, der den ganzen Tag nicht anderes tat als zu trainieren war schon einen ganz andere Hausnummer und der Mann war nicht nur keine Anfänger, er war schlicht und ergreifend der derzeit beste Gladiator von ganz Rom.

  • Als ob sich Nero das trauen würde, zu Atticus Mutter zu gehen und sich über Atticus zu beschweren. Daher lachte er nur leicht, und lauter, als Nero ihn einen Angeber nannte, und noch lauter, als plötzlich eine ganze Horde Kerle durch den Garten joggte. Ja, Atticus wusste, wie er Kerle bei ihrer Ehre packte. Die absolute Kernkompetenz eines Tribuns eben.

    Dann kam das obligatorische Dehnen und strecken. Atticus führte es noch ein Weilchen fort, während Nero sich schon verhauen ließ und davon von seinem Freund so hilfreiche Kommentare wie “Lahme Schnecke“ oder “Autsch“ zu hören bekam. Dann aber war Atticus selber dran. Pontus schaute ihn sehr skeptisch an. “Guck nicht so und leg dich hin“, sagte Atticus dem großen Hund, der sich zu dem geschundenen Nero begab und nun diesen etwas wehleidig anguckte.

    Atticus rollte noch einmal die Schultern und nahm dann Aufstellung. Er war größer als Nero und nicht durch seinen Rücken in seinen Bewegungen eingeschränkt, und bei Flamma hatte er jetzt keine Sorge, dass er ihn irgendwie verletzen könnte. Also zeigte Atticus, was er bei Malachi so gelernt hatte. Eine Zeit lang konnte er so Flamma auch auf Abstand halten und seine Schläge geschickt blocken. Aber nach ein paar Minuten hatte der Gladiator ihn dann doch durchschaut, und ab da bekam auch Atticus seine Portion an blauen Flecken. Er hatte durchaus auch einige gute Angriffe, aber er traf den Gladiator nicht wirklich. Hatte er auch nicht angenommen, aber er hätte zu gern damit angegeben.

    Nach einer Weile japste dann auch er und zeigte an, dass er eine Pause brauchte. Der geflochtene Schild war auf Dauer plutonisch schwer.

  • Früher Vogel......kannst mich mal. Heute hatte Corvina diese ihre eigene Regel gebrochen. Das Training begann am frühen Morgen und sie wollte sich unbedingt den Neuerwerb von Nero in Aktion ansehen. Für die Äußerlichkeiten bemühte sie Frija. Ihre Haar war nach hinten geflochten, ihr Geschmack an Bekleidung war heute dem dunklen Grün verfallen. Dazu das Versöhnungsgeschenk von Nero. Corvina gedachte aber nicht nach unten zu gehen. Sie setzte sich ans Fenster und sah hinunter in den Garten. Logenplatz und was für einer. Da tummelten sich drei Männer, einer ansehnlicher als der andere. Herausragend aber war nur einer, der Atticus, dieser langgewachsene Kerl. Die anderen beiden Nero und der Neue, wie hieß er doch gleich? Flambini, Flamm... . " Frija wie hieß der Neue?" . Frija sah zu Corvina erstaunt an. Wie konnte sie den Namen dieses bekannten Gladiatoren nicht kennen. Den, den alle anschmachteten. " Flamma, Domina." sagte sie. Ach ja, Flamma, der Gladiator. Ein ansehnliches Paket und Nero bekam vom ihm eine Lehrstunde. Corvina hielt sich die Hand vor den Mund um nicht laut los zu lachen. Nero hatte sich da ein bisschen überschätzt. Bei Atticus sah es nicht besser aus. Dabei standen beide gut im Futter. Dann rutschte Corvina doch ein Lacher heraus.

  • Hielt ich mich zurück? Natürlich hielt ich mich zurück. Er war nicht der erste Römer gegen den ich kämpfte. Ja es gab einige von ihnen, die sich damit brüsken wollten gegen mich gekämpft zu haben. Und ja es hatte stets die Anweisung gegeben, sie zum einen nicht zu verletzen und zum anderen sie auch mal treffen zu lassen. Gewinnen war für dir Römer aber nicht drin, denn dass hätte wohl auch blöd ausgesehen, wenn wir gegen jeden dahergelaufenen Römer verloren hätten. Als der Dominus mich aber aufforderte, dass ich mich nicht zurückhalten sollte, tat ich genau das. Ich fokussierte mich und schaltete um, von ich kämpfe gegen einen Römer zu ch nehme das Training hier ernst. Also kämpfte ich nun ernsthaft gegen ihn und nun ja er war kein Gegner. Nicht wirklich. Ein paar Schläge konnte er blocken, aber nur das. Kein Angriff kam durch. Und nachdem ich meine Dominus mehrfach zu Boden geschickt hatte, wechselten sie sich ab und der Große war dran. Auch dem gelang es nicht wirklich mich ernsthaft in die Defensive zu bringen. Ich brauchte nur wenige Angriffe von ihm um zu wissen wie er tickte und nutze das gnadenlos aus. Denn ja man musste seinen Gegner lesen können und das konnte ich. Ja kämpfen war so mit das einzige was ich konnte.

    Der Große brauchte auch eine Pause und so gab meine Dominus den Veteranen Anweisung. Die waren nicht so dumm allein anzugreifen, nein sie kamen im Dreierpack, was mich nun tatsächlich auch forderte. Der Kampf gegen die drei war wirklich eine Herausforderung, die nun auch mich ins Schwitzen brachte. Aber ihre Angriffe waren nicht darauf ausgelegt mich zu verletzen. Es war einen reine Übung, sie wollte meine Deckung fordern und fördern. Ja die Männer waren Legionäre und wussten was sie taten. Sie blockten sie meine Schräge und ich die ihren immer und immer wieder prallten nun die Holzschwerter aufeinander.. Wenn einer von ihnen aus der Puste kam übernahm ein anderer seinen Platz. Sie konnten sich abwechseln, so das ich immer wieder ausgeruhten Männern gegenüberstand, während ich mich die ganze Zeit behaupten musste. Ja da schier konnte sich mit dem Training im Ludus durchaus vergleichen lassen. Ja es war gut nein sogar besser, als das stumpfe monotone einschlagen auf den Holzpfahl, das hier förderte neben der Ausdauer auch noch die Koordination. Meine Umgebung hatte ich vollkommen ausgeblendet und war nur auf die Männer konzentriert, die sich mir entgegenstellten. Schlag um Schlag Block um Block immer un immer wieder. Bis die Muskeln brannten. Bis man über den Schmerz hinaus einfach nur weiter und weiter machte. Immer und immer wieder und immer und immer weiter.

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    Flamma

    Sklave von Res Publica

  • Nero durfte sich mit ansehen, wie auch sein Freund verdroschenen wurde und dieser bekam nicht weniger Kommentare als er selbst von diesem. Als er das Lachen von Corvina vernahm, sah er kurz auf, grinste seien Schwester an und stieß Atticus in die Seite. „Ich glaub Corvina lacht dich gearde aus. Bei mir hat sie nicht gelacht, also muss du dich noch dämlicher angestellt haben als ich.“ Nero gab den Veteranen einen Winke, so dass diese sich um den Gladiator kümmern sollten und die Männer hatte eindeutig einen Taktik. Nero sah sich das an und grinste dann Atticus frech an. „Wir neigen zur Selbstüberschätzung oder? Wir hätten uns auch zusammen tun sollen. So wie die.“ Nero nickte in Richtung der Veteranen, die sich auch immer abwechselten und dem Gladiator keine Pause gönnten. Nun sah man auch dem die Anstrengung an. Ein Schweißfilm bildete sich auf seiner Haut und seine Atmen ging schneller. Aber er gab sich keine Blöße der Gladiator und kämpfte ohne unterlasse, ohne nachzulassen oder auch nur den Anflug einer Schwäche zu zeigen. Nero nahm Schild und Schwert auf und löste einen der Veteranen ab um dessen Platz einzunehmen. Auch er tat nun das was die ehemaligen Soldaten taten. Er griff abwechselnd zu den Männern rechts und links von ihm an. Mal hier ein Hieb mal dort einer. Inzwischen hatte auch Flamma einige Treffer einstecken müssen, aber er ließ sich keine Schmerzen anmerken, sondern kämpfte und verteidigte sich immer und immer weiter. Jetzt hier aus der Nähe konnte Nero sehen, dass die Muskeln des Gladiators zu zittern begannen ja der Mann kam an seien Grenzen, aber Nero hatte ihm gesagt, dass sie auf seien Mitarbeit angewiesen waren und so würde die Schläge so lange auf Flamma einprasseln, bis dieser das Zeichen gab, dass es genug war und er einen Pause brauchte.

  • Während er kämpfte, war Atticus konzentriert, aber als er dann sein Schild absetzte, bekam er Neros Gefrotzel natürlich mit. Dass aus einem Fenster heraus Tiberia Corvina herunterlachte, machte es nicht besser. “Ich glaube, die lacht uns beide aus, mein Freund“, meinte Atticus und rieb sich den schmerzenden Arm, während hinter ihm die Veteranen sich verdreschen ließen. Die waren aber wenigstens so schlau, gemeinsam anzugreifen und nicht alleine.

    “ich glaube, wir hätten uns am Ende nur gegenseitig gehauen“, meinte Atticus mit einer gehörigen Portion Realismus in der Stimme. “Wenn du ihn wirklich trainieren willst, sollte ich wirklich meine Mutter nach Malachi fragen.“ Jap, Atticus war da der festen Überzeugung, dass der alte Gladiator eindeutig die beste Wahl wäre, wenn Nero seinen Gladiator auf einen Wettkampf vorbereitet haben wollte. Der hatte definitiv auch eine Ahnung, was Flamma verbessern könnte. Atticus konnte da nur verdammt wenig dazu beitragen.


    Nero gesellte sich dann wieder zu den Gladiatoren, und Atticus ließ ihn machen. Irgendwie ging ihm das gegen die Ehre, im Pulk auf den Gladiator einzuprügeln, dafür brauchten sie ihn nicht unbedingt, es waren genug andere da. Er setzte sich neben Pontus ins Gras und sah zu. Der Hund setzte sich neben ihn und guckte dem ganzen mit schräggelegtem Kopf zu. “Jap, seh ich auch so“, redete Atticus mit dem Molosser, der daraufhin wie zur Antwort die Zunge aus dem Maul hängen ließ und einmal laut bellte. Atticus lachte und kraulte dem Hund den Kopf. Jap, die beiden verstanden sich ohne Worte.

  • Die Veteranen und auch der Dominus kannte keine Pause und schlugen ohne Unterlass auf mich ein. Immer mal wieder gelang es ihnen meine Deckung zu durchbrechen, die Treffer waren schmerzhaft aber nicht dramatisch. Es würde nur blau Flecke gebe nichts was ich aus dem Training nicht kannte. Langsam bemerkte ich aber, dass ich an meine Grenze kam. Noch kämpfte ich dagegen an, aber als ich merkte das der Punkt erreicht war, wusste ich es war an der Zeit aufzugeben. So tat ich wieder was man mir beigebracht hatte, sank auf einen Knie senkte den Kopf und legte ihn leicht schief und hob den meine Arm. Mein Zeige und Mittelfinger waren gestreckt. Das Zeichen des unterlegenen Gladiatoren. Das erst was man als Gladiator lernte seien Niederlage einzugestehen und bereit zu sein, den Todesstoß zu empfangen. Umgehend wurde auch alle Kampfhandlungen eingestellt und alle Männer traten zurück. Der Dominus ordnete einen Pause für alle, also auch für mich an. So erhob ich mich, nahm mir etwas von den bereitgestellten Getränk und zog mich etwas zurück. An einer Säule ließ ich mich zu Boden sinken und trank die Flüssigkeit. Ich wusste, dass das jetzt nötig war. Ja man hatte uns auch beigebracht auf unsere Körper zu achten.

    Ich ließ meine Blicke schweifen und überlegte. Ja das Training war gut, aber ich brauchte mehr. So erhob ich mich nach einer Weile. „Dominus?“ Nachdem ich einen Zeichen bekam sprach ich weiter. „Ich brauche einen Übungspartner. Da ich mir denken kann, dass sie Priscus für meinen Abschiedskampf wählen, wäre ein Thraker ein guter Trainingspartner.“

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    Flamma

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  • Es dauerte einen ganze Weile, aber schlussendlich gab der Gladiator auf. Nero nickte, auch wenn ihm das knien nicht schmeckte. Wusste er doch das es gerade im Kampf und der Arena dazugehörte. Er würde ihm das aber definitiv abgewöhnen sobald er seinen Kampf hinter sich hatte. Nero setzte sich zu Atticus und trank nachdenklich ein paar Schlucke, gerade als er Atticus sagen wollte, das es wohl einen gute Idee war seien Mutter nach Malachi zu fragen, kam Flamma auf ihn zu und bat um einen Übungspartner. Nero nickte. „Wir haben uns schon darüber unterhalten. Die Mutter von dem Kleinen hier besitzt einen Gladiator. Was hat er für einen Gattung?“ Fragte Nero Atticus. „Wir werden sie auf jeden Fall fragen, ob wir ihn uns ausborgen können, das übernimmt der Kleine hier.“ Sagte Nero, denn ja er wusste, dass Atticus sich viel viel zu selten bei seiner Mutter blicken ließ. „Du bekommst also auf jeden Fall deinen Übungspartner. Brauchst du sonst noch was?“ Flamma schüttelte daraufhin den Kopf. „Gut, dann heute noch Krafttraining und die Übungen mit den Waffen. Ich lass dir vier Veteranen zum trainieren hier.“ Ein Blick zu den Veteranen und schon schnellten alle Hände nach oben. Nero lachte. „He nicht alle auf einmal, keine Angst er bleibt jetzt für immer, ihr bekommt alle eure Chance auf eine Trachtprügel.“ Nero suchte vier aus, die heute das Training übernehmen würden.

  • Natürlich wurde Nero erst einmal auf Hundeart begrüßt, als er sich schön auf Schnauzenhöhe hinsetzte. Pontus stand auf und wuselte zu ihm herüber, um ihn mit der Schnauze anzustupsen und hier und da abzulecken, ehe er sich wieder davonmachte. Als der Gladiator aufstand und zu ihnen kam, wurde er erst kritisch beäugt und dann auch einmal umrundet. Der Molosser kannte den Mann noch nicht und war daher erst einmal ein wenig misstrauisch, da Nero und Atticus aber sitzen blieben und keine Anstalten machten, irgendeine Gefahr zu signalisieren, kam Pontus dann auch näher und beschnupperte den Mann ausgiebig.


    Flamma wollte also einen richtigen Trainingspartner. Genau das, was Atticus gesagt hatte. Er hob in einer Geste, die Sag-ich-doch ausdrückte, die Hand und beantwortete nebenbei Neros Frage. “Malachi ist Thraex. Vor zwanzig Jahren war er auch mal ziemlich gut.“ Trotzdem nahm Atticus nicht an, dass der Name Flamma irgendwas sagen würde. So gut war Malachi dann auch wieder nicht gewesen, und es war wirklich lang her. Inzwischen war der Mann über vierzig. “Aber er trainiert immer noch täglich“, sagte Atticus daher, noch ehe von allen Seiten Einwände kommen würden.

    “Und ja, der Kleine geht zu seiner Mutter und fragt“ sagte er dann mit einem leicht wehleidigen Ton. “Meinst du, Stratonica könnte mir einen Kuchen backen, den ich mitbringen kann?“ Nicht, dass der wirklich was ändern würde, aber vielleicht war seine Mutter ja etwas träger, wenn sie vollgefuttert war.


    Pontus unterdessen hatte sich eines der Holzschwerter geschnappt und trug es stolz wie ein Triumphator auf dem Streitwagen im Garten herum. “Pontus, gib das Schwert zurück!“ schimpfte Atticus, und der Hund maulte und grummelte und brachte Flamma ein leicht angesabbertes Holzschwert.

  • Der Name der fiel sagte mir nichts, aber ich war ja auch erst seit 17 Jahren in Rom und seit 15 Jahren Gladiator. Und er war dann wohl nicht einer derer die ganz oben standen, aber gut genug um die Arenen zu überleben, also nickte ich. Ich konnte ja mal sehen, wie fit er noch war und wie gut er noch im Training stand. Zur aller letzten Not konnte ich meine Dominus ja bitten mirch bis zum Kampf doch zurück in den Ludus zu schicken. Ich hatte mich eh gewundert, dass ich jetzt schon hergebracht wurde, aber dies war wohl einen Bedingung von dem Tiberii gewesen. Wahrscheinlich traute er denen im Ludus sonst zu, dass sie mich dennoch weitervermieten würde. Und mal ehrlich, dass hätten die sicherlich getan, die ließen sich keine Geld entgehen, Und wenn erst mal bekannt würde, dass ich nicht mehr zu Verfügung stehen würde, dann wären die Buchungen wohl nochmal in die Höhe geschnellt, also ja der Tiberii hatte wohl alles richtig gemacht. Den riesigen Hund ignorierte ich so lange bis er mit meinem Übungsgladius loszog. „He...“ Sagte ich konnte mir aber einen Lachen nicht verkneifen. Als es es mir dann angesabbert wiederbrachte hob ich einen Augenbraue und sha den Hund an, der Warf mir einen nun ja treudoofen Blick zu und ich konnte nicht anders und musste wieder lachen. Also nahm ich das gladi und warf es wieder weg. „Bring es her.“ Der Hund tat genau das und ich war fasziniert davon Ich bekam das Galdius wieder und ich hatte wohl einen Spielpartner gefunden. Ja ich vertrieb mir jetzt die Zeit der Pause, indem ich immer wieder das Gladius war und der Hund es mir brachte. Als die Pause vorbei war, kraulte ich ihn einmal hinter den Ohren, so wie meine Dominus das vorher getan hat. „Ich muss jetzt meiner Arbeit nachgehen, du musst bis zur nächsten Pause warten.“

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    Flamma

    Sklave von Res Publica

  • Nero lachte auch. „Den Hund bist du wohl erst mal los.“ Sage er, als der Gladiator mit diesem anfing zu spielen. „Aber ich sage Stratonica Bescheid, sie macht dir bestimmt eine Kuchen, ist ja für einen guten Zweck. Wollen wir beide auch noch eine Runde?“ Fragte Nero und hilt sein Schwert hoch. Immer hin waren sie beiden wenigsten halbwegs gleichwärtig, so dass der kampf gegeneinander eindeutig ausgleichen wäre. Flamma war gerade außer Hörweite. „Ehrlich? Der Kampf nervt mich, aber der Ludus hat darauf bestanden. Ich wollte ihn nur nicht dort lassen, weil ich denen nicht traue. Ich will nicht das er weiterhin vermietet wird und ich verwette meinen Hintern darauf, dass sie das getan hätten. Allein schon wenn bekannt wird, dass er nicht mehr zur Verfügung stehen wird, werden die Anfragen nach eben gehen. Wenn er hier ist, kann ich es wenigstens verhindern, dass sie ihn weiter vermieten für alles mögliche.“

  • “Ach, da mach ich mir keine Sorgen. Der tut nix, der will nur spielen“ sagte Atticus und ließ dabei offen, ob er jetzt seinen Hund oder den Gladiator meinte. Die spielten grade eine besondere Form des Stöckchen-Holens. Aber wenn Pontus glücklich war, war das Atticus auch durchaus recht.

    “Wenn du nochmal den Hintern versohlt kriegen willst, gerne“, stimmte Atticus einer weiteren Runde zu und erhob sich geschmeidig. Er hatte sich ja schon ausgeruht, während Nero nochmal mitgeprügelt hatte.


    Als sein Freund ihm den Grund verriet, warum er den Sklaven schon hergeholt hatte, zuckte Atticus hilflos die Schultern. “Ja, ich weiß, wie es läuft. Aber du hast gesagt, sie wollen ihn drei Tage vorher, richtig? Was meinst du, was sie in den drei Tagen machen werden? Hast du wen, den du mitschicken kannst oder so, oder der zumindest beim Training zuschaut in den drei Tagen?“ Atticus glaubte nicht, dass die die drei Tage wirklich nur für das letzte Aufbautraining benutzen würden. Sie würden den letzten Tag zuvor nichts mehr zulassen, was seine Kampftauglichkeit irgendwie einschränken könnte. Wobei auch das nicht hundert prozentig sicher war, da der Sklave ja schon verkauft war. Aber alle drei Tage nicht mal Damenbesuch? Das glaubte Atticus eher weniger.