Nun wirklich zu Hause

  • Es dauerte natürlich eine ganze Weile, aber endlich kamen sie an der Villa an. Fast alle Sklaven der Villa hatten den Kampf verfolgt und waren natürlich schon da. Sie hate auch gesehen, dass Flamma verletzt war. Weswegen Stratonica eines der Zimmer im unteren Geschoss hatte vorbereiten lassen. Denn ja sie hofften es war nicht so schlimm, aber sie waren aufs Schlimmste vorbereitet.

    So kamen nun die Männer vor der Porta an und hoben Flamma vom Wagen. Der war nur leider wieder fast wach und hatte sichtlich Schmerzen, die er aber versuchte sich nicht anmerken zu lassen.

    „Bringt ihn rein.“ Wies der Hausherr an und genau das taten die Männer. „Ins Balneum.“ Fügte der Medicus an und als sie im Haus waren wies er an. Essig und saubere Tücher ins Blaneum zu bringen. Zu Stratonica sagte er noch. „Erwärme Wein!“ „Du willst ihn verbrühen? Ohne mich!“ Denn ja sie kannte diese Methode, war davon aber wenig bis gar nicht begeistert. „Wir haben guten Essig, der sollte genügen!“ „Dann bring davon reichlich.“ Grummelte der Medicus und ging vor ins Balneum.

  • Die fahrt war wie nicht anders zu erwarten gewesen war: Holprig. Kara hatte das Gefühl, der Wagenlenker würde jedes Schlagloch in dieser verfluchten Straße einzeln anvisieren, um es auch ja auch unter allen Umständen zu treffen. Wenigstens war der Weg nicht allzu weit, das Kolloseum lag nur eine Region weiter, aber dafür mussten sie beständig bergauf bis fast an die Spitze des Esquillins.

    Als sie endlich an der Villa Tiberia angekommen waren, waren sie also ordentlich durchgeschüttelt. Aber es ging nunmal nicht anders, sie hätten ihn ja auch nicht einfach dalassen können. Kara kletterte vom Wagen und war froh, dass es mittlerweile dunkel war. So sah sie nicht wirklich, wie sie aussah. Sie hatte seit dem Frühstück nichts gegessen, viel zu wenig getrunken, und auch ohne hinzusehen wusste Kara, dass ihr Kleid überall Flecken von Blut und Schweiß und Dreck hatte. Trotzdem beklagte sie sich dieses eine Mal nicht darüber. Später vielleicht.


    Die Veteranen hoben Ashkan wieder vom wagen und brachten ihn gleich nach drinnen. Kara folgte ihnen dichtauf. Der Weg führte ins Balneum, und Kara fragte sich schon jetzt, warum sie Ashkan in diese Tunika eingepackt hatten, die sie ihm jetzt unter Schmerzen nur wieder würden ausziehen müssen. “Können wir die Tunika nicht einfach aufschneiden?“ fragte sie, und es war ihr egal, dass sie dann kaputt wäre. Wer 100 Sesterzen für eine gebissene Nase übrig hatte, hatte auch 20 für diesen billigen Fummel übrig. Sie würden in den nächsten Tagen ohnehin noch Bandagen benötigen, warum also nicht solche aus den Resten dieser Tunika?

    Sie folgte ins Bad, wo schon reichlich Öllampen brannten. Jetzt sah sie an sich hinunter und auf ihre Hände. Sie verzog leicht angewidert den Mund. “Ich muss baden“, murmelte sie vor sich hin, aber das hatte Zeit. Erst einmal wollte sie sichergehen, dass es Ashkan gut ging. “Kann ich etwas machen?“ fragte sie den Medicus, denn hier in der Villa standen ihm ja ganz andere Möglichkeiten zur Verfügung als im Kolloseum und sie hatte keine Ahnung, ob er da ihre Hilfe überhaupt brauchte oder jetzt erst einmal in ruhe arbeiten wollte.

  • Die Männer brachte Flamma ins Blalneum. Nero hatte auf Karas Frage hin nur genickt. Natürlich würde man das Ding einfach runter schneiden. Der Medicus, der immer noch etwas grummelig war, weil Stratonica ihn zurechtgewiesen hatte, sah nun zu Kara. „Ja wir waschen noch mal gründlich alle Wunde aus. Direkt ins Wasser können wir ihn ja nicht setzen, Als muss es so gehen. Aber der Dreck muss runter.“ So löste er nun also die Bandagen. Flamma der zwischen zwei Männern wie ein nasser Sack hin regte sich langsam aber sicher.


    Schmerz lass nach. „Bei Plutos Arsch.“ fluchte ich vor mich hin, bevor ich die Augen öffnete und mir bewusste war, das Kara sich in unmittelbarer Nähe befand. „Tschuldigung.“ Murmelte ich also kleinlaut, weil ich ja wusste, dass sie es nicht mochte wenn ich diesen Gottesnamen in den Mund nahm. Dann erst bemerkte ich, dass ich gehalten wurde. „Ähm.. Männer ich kann selbst stehen!“ sagte ich und war der festen Meinung, dass ich es konnte. Doch die Männer kamen gar nicht dazu es zu versuchen. „Untersteht euch und legt ihn hier auf die Pritsche.“ Sagte der Medicus. „Und du wirst jetzt schön still halten, wir spülen noch mal alles.“ War ja so klar warum wirkte dieses verdammte Opium nicht länger? Ja weil Fortuna ne alte Zicke war ganz einfach. So lag ich also mal wieder auf so einem Holzteil und wusste das der Mist hier gleich wieder brennen würde. Die Veteranen wussten das scheinbar auch und so legten sich mal wieder ihre Hände auf meinen Körper um mich ruhig zu halten. „He Mädels antatschen darf nur Kara.“ Sagte ich denn ja blöde Sprüche halfen immer.


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    Flamma

    Sklave von Res Publica

  • Ja, ihr Dreck musste auch runter. Und da Kara der festen Überzeugung war, mit dreckigen Händen niemand anderen sauber waschen zu können, wusch wie sich mit dem ersten Eimer Wasser auch erstmal selbst die Arme bis zum Allbogen und kippte sich den Rest einfach mal über. Scheißegal, dass sie nun nass war. War nur Wasser. Aber wenigstens ein Teil von dem Dreck war jetzt von ihr runter. Sie zog einmal an der nassen Tunika, damit die sich wenigstens rudimentär von ihrem Körper löste, und kam dann mit einem zweiten Eimer Wasser frisch aus der Leitung des Hauses auch zur Ashkan rüber. Der war inzwischen wieder einigermaßen wach, wie es schien. Konnte das blöde Zeug nicht länger wirken, wenn sie es ihm schon gaben?

    “Ja, für so einen kläglichen Fluch würd ich mich auch entschuldigen“, sagte Kara nur frech in dem versuch, ihn ein wenig aufzumuntern. “Du kannst doch angeblich ein Dutzend sprachen, da wird doch irgendwo was besseres dabei sein als Plutos Arsch?“

    Sie stellte den Eimer neben der Pritsche ab, auf die er sich legen sollte. Die Veteranen hielten ihn jetzt schon fest, obwohl noch gar nichts passiert war, außer, dass er wieder nackig war. “Wir können es auch so machen, dass ich dich festhalte und die Mädels waschen dich?“ schlug Kara vor, auch wenn allen Beteiligten klar war, dass sie das nicht machen würden. Aber er war wach, er redete, und Kara konnte am besten Ablenken mit ihrem losen Mundwerk. Naja, eigentlich konnte sie Männer am besten mit ihrem Arsch ablenken, aber diese Art der Ablenkung wäre wohl grade kontraproduktiv. Das lose Mundwerk war also die beste Alternative.

    Sie tauchte also den Schwamm ins Wasser und sah sich nach dem Essig um. Denn ja, auch wenn das Wasser hier definitiv besser und sauberer war als das im Amphitheater, jeder Mensch in Rom wusste, dass man bei offenen Wunden besser etwas Wein oder Essig reinkippte, weil Wasser allein krank machen konnte. Sie goss also eine großzügige menge Essig ins Wasser und nahm dann den Schwamm in die Hand. “So, jetzt will ich was besseres hören als Plutos Arsch. Irgendwas, was ich noch nicht kenne, ich lerne immer gerne neues“, meinte sie herausfordernd, ehe sie den Schwamm über seinem Rücken Auswrang und so das Wasser-Essig-Gemisch über seine Haut laufen ließ. Sie wiederholte es ein paar mal, ehe sie anfing, vorsichtig zu waschen und so den ganzen Dreck und das verkrustete Blut abzuwaschen, welches im Dunkel des Theaters vergessen worden war.

  • Ich grinste schief, ja einen Frau wie Kara passte einfach zu mir. „Untersteh euch!“ Sagte ich nur und Kara bekam einen Blick, der sagte, lass mich erst mal wieder auf den Beinen sein, dann leg ich dich übers Knie. Sie wollte Flüche? Sie bekam Flüche und zwar in wohl sämtlichen Sprachen die ich konnte. Ja zum Glück musste ich die gerade auch nicht übersetzen, sie waren nicht für zartbesaitete. Aber Kara würde sie sich später alle in jeder Einzelheit beibringen lassen. Die beiden Männer die mich hielten hatten wohl gerade alle Hände voll zu tun, denn ich hatte das mit dem Eigenleben des Körpers schon mal irgendwo erwähnt. Und ja meine Körper wollte dem Zeug was Kara gerade über mich auskippte ausweichen und zwar vehement. Ich fluchte und lautstark vor mich hin. Als sie scheinbar endlich fertig war lag meine Stirn auf der kalten Holzplatte und ich atmete tief ein und aus ein und aus. „Bei allen Göttern Kara...“ Murmelte ich, denn ja ich wusste es musste sein. Ich wusste wie gefährlich es werden konnte, wenn sich diese Wunden entzünden würden weil der Dreck nicht ausgewaschen wurde, aber bei allem was mir heilig ist, es tat einfach Scheiße weh und zwar jedes verdammte Mal. Gewöhnungseffekt? Am Arsch aber mal so was von am Arsch. Das war etwas an das du dich nicht gewöhnst. In der Arena, wo Adrenalin durch den Körper pumpte da spürst du den Schmerz nicht aber jetzt und hier? Ja aber mal so was von. „Ich drehe meinen Kopf auf die Seite und sehe sie an. Mein Lächeln ein wenig gequält, aber ich flüstere leise. „Lass mich erst mal wieder auf den Beinen sein, dann bist du so was von fällig.“

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    Flamma

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  • Ein paar der Flüche kannte Kara, beim Rest grinste sie einfach. “Der klang schön, was heißt das?“ fragte sie bei einem, der von Ashkan besonders garstig herausgezischt wurde. Trotzdem wusch sie weiter. Ja, er tat ihr auch leid, so wie er sich wand, und sie war jetzt auch weitaus weniger zärtlich, sondern wusch so weiter, dass sie es möglichst schnell geschafft hätten. Es tat dem Hund nunmal nicht weniger weh, wenn man ihm den Schwanz scheibchenweise abschnitt, also Augen zu und durch.


    Als sie dann soweit zufrieden war, stöhnte er und sah sie schief an. Und drohte schon gespielt, was wäre, wenn er wieder laufen könnte. Kara lachte. “Bis in acht Wochen hast du das schon vergessen“, meinte sie und beugte sich zu ihm hinunter, um ihm einen frechen, kleinen Kuss auf die Nase zu geben. “Und ich bin sicher, dass ich dann immer noch schneller rennen kann als du“ grinste sie ihn an und richtete sich wieder auf.

    Sie war kein Medicus und hatte keine Ahnung, was sie sonst noch tun sollte, also wartete sie eher auf Anweisung. Sie hasste es zwar, Befehlsempfänger zu sein, aber sie hatte auch die einfache Wahrheit verinnerlicht: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten. Stattdessen frotzelte sie einfach weiter. “Und ich hab heute schon einen Gladiator zum fluchen gebracht, ich muss doch in Form bleiben“, frotzelte sie also ungeniert weiter, während sie den Medicus fragend ansah, was sie als nächstes tun sollte.

  • Ich grummelte was unverständliches vor mich hin, während der Medicus Kara eine Paste aus irgendwelchem Grünzeuge reichte. „Die muss jeden Tag frisch aufgetragen werden. Einmal am Tag müssen die Verbände erneuert werden. Trag es auf, dann zeige ich dir wie du die Verbände anlegen musst. In den ersten tagen mache ich das um zu sehen ob sich was entzündet hat, aber dann kannst du das machen. Wenn in den nächsten drei bis fünf Tagen kein Entzündungsherd auftaucht, habe wir heute alles richtig gemacht.“ Dann begann der Medicus damit Kara zu zeigen wie der Verband am Bein angelegt wurde. „Nicht zu fest, sonst schnürst du ihm die Durchblutung ab und er verliert das Bein.“ Erklärte er, dann bedeutete er den Männer, dass sie Flamma aufsetzen sollten. Der irgendwas grummelte was sich anhörte wie Ich kann das selbst. Nachdem nun auch die Verbände am Oberkörper angelegt waren und Flamma zumindest halbwegs wie einen Mumie aussah, war der Medicus zufrieden. „So jetzt bringen wir den Großen ins Bett und dann Bettruhe mindestens drei Tage.“


    Drei Tage? War der irre? Ja war er wie alle die sich Medicus nannten. Sollte ich dem jetzt sagen, dass die mich im Ludus nach der letzten größeren Verletzung ans Lager fesseln mussten, weil ich nach anderthalb Tagen der Meinung war, dass ich sehr wohl aufstehen konnte? Lieber nicht und nun ja ich hatte mit einem Blick auf Kara, so eine Ahnung, dass wenn ich auch nur einen Wimpernschlag früher aufstehen sollte, der Medicus mein kleinere Problem wäre. Aber länger als drei Tage würde ich mich in gar keinem Fall im Bett aufhalten! „Ich könnte auch all...“ Ein Blick des Arztes traf mich und nein ich schaute lieber erst gar nicht zu Kara und ergab mich in meine Schicksal, dass die mich gerade wie ein Baby behandelten. Als Sie mich in einem Zimmer ab luden, welches nicht das meine war sah ich mich erst mal um und sah, dass man tatsächlich was zu Essen und Trinken bereitgestellt hatte.

    Und dann endlich waren Kara und ich auch allein. Ich saß auf dem Bett und sah sie an. „Das mit dem verfluchten Deppen, dass müsstest du mir noch erklären.“ Denn ja das waren die ersten Worte an welche ich mich nach dem Kampf erinnert konnte. „Und Kara? Krieg ich jetzt bitte endlich meine Siegerkuss?“ Fragte ich und sah sie mit einem Hundeblick an.

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    Flamma

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  • Eigentlich wollte Kara wirklich, wirklich gerne baden. So richtig. Mit Seife. Aber die Männer hier um sie herum schienen alle eine andere Definition von Körperpflege zu haben als sie. Denen reichte wohl einmal kurz nass werden aus, um das als Bad zu zählen. Aber gut, stank sie halt nach Löwenkäfig und nicht nach Veilchen.


    Sie ließ sich also geduldig das Verbinden erklären – als wär das eine hohe Kunst. Bandage drum, Knoten rein, ab der Cursus Publicus. - und roch einmal unauffällig an der Salbe. Die war auch definitiv nicht aus Veilchen. Eher aus Kuhpisse.

    Dann sagte der Medicus was von drei Tagen Bettruhe. “Vorhin war es noch eine Woche?“ fragte Kara jetzt doch verwirrt nach. Vier Tage mehr oder weniger war schon ein dezenter Unterschied.


    Sie hievten Ashkan also in eines der Gästezimmer hier unten. Gut, wenigstens keine Treppe und die Latrine war auch in der Nähe. Könnte also schlimmer sein. Ashkan saß auf dem Bett, als die anderen sie tatsächlich allein ließen. Kara schaute mit großen Fragezeichen im Gesicht auf die Tür, wo der Medicus einfach rausgegangen war, als wär das ab jetzt ihr Problem. Na danke auch! Und dann fragte Ashkan auch noch nach irgendeinem Deppen. “Hm?“ machte sie und drehte sich zu ihm um. “Wovon redest du?“ Sie hatte wirklich keine Ahnung. Als er dann aber einen Kuss wollte, grinste sie frech. “Der auf die Nase gilt nicht?“ Der Hundeblick hatte keine Wirkung bei ihr. Sie war mit so vielen anderen aufgewachsen, dass betteln bei ihr sowas von keinen wert hatte. Das konnte höchstens Corvina, aber da war das auch was anderes. Sie kam etwas näher zu ihm und deutete auf das Bett. “Der Medicus hat gesagt, du sollst Bettruhe halten, also hinlegen und ausruhen“, befahl sie. Mit mäßigem Erfolg. Sie sah ihn an und seufzte leicht. “Ich hab ein wenig Angst, dein Blut jetzt in Wallung zu bringen“, gab sie zu und kam näher. “Der Medicus hat gesagt, es dauert acht Wochen, bis alles so weit verheilt ist, dass du deinen Rücken wieder belasten kannst. Ich nehme zwar an, dass ich dir in zwei, drei Wochen vielleicht mal einen blasen kann, aber heute bestimmt nicht. Auch wenn einer deiner Kollegen heute schon meinte, dass ficken nach einem Kampf wohl besonders toll wäre.“ Sie verdrehte abfällig die Augen bei der Erinnerung an diesen speziellen Deppen.

  • „Der hat doch keine Ahnung acht Wochen? Der spinnt doch Meine Knochen sind alle eil, also au keine Fall länger als ein paar Tage hier und vielleicht ein zwei Wochen schonen.“ Grummelte ich. Mal im Ernst, das war nicht die schwerste Verletzung die ich hatte und selbst die andere an der seitlichen Rückpartie, die viel viel tiefer gewesen war hatte mich gerade mal einen verdammten Monat vom Üben abhalten können. Dann aber sah ich auf „Wer meinte das und welcher Depp mit der Nase?“ Fragte ich nun verwirrt und sah Kara immer noch an, hinlegen wollte ich mich gerade eigentlich wirklich nicht. Ich saß ganz bequem so wie ich hier saß. „Also ich meinte eigentlich deine liebevollen Worte, als ich wieder zu mir gekommen bin. Verfluchter Idiot oder war es dummer Depp?“ Fragte ich und grinste sie an. „Ich wollte eigentlich nur wissen womit ich mir diese Kosenamen verdient habe, aber nun bin ich neugierig was du sonst noch so angestellt hast während ich kurz abwesend war.“ Und ich sah sie weiterhin an. „UND... ich möchte meinen Siegerkuss, schließlich habe ich dich vier Tage lang nicht sehen dürfen.“

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  • “Du bleibst so lange im Bett, bis der Medicus sagt, du darfst aufstehen, junger Mann!“ sagte Kara streng in ihrem besten Befehlston, den sie sich von Corvinas Großmutter abgeschaut hatte. Nein,d a duldete sie auch mal so gar keine Diskussion darüber. Wenn Ashkan meinte, er wolle den Heilungsprozess boykottieren, würde er Kara mal wirklich angepisst erleben.


    So ganz klar schien er aber nicht zu sein, denn er brachte einige Dinge durcheinander. Wobei der Depp mit der Nase in dem Fall passend war, auch wenn sie damit eigentlich Ashkan gemeint hatte und nicht eben jenen Deppen mit der netten Bisswunde im Gesicht. “Ach, das war nichts. Als ich auf dem weg nach unten war, hatten nur einige von den weniger verletzten Gladiatoren grade Spaß mit ein paar Lupae, die wohl zur Belohnung gemietet worden waren. Einer verwechselte mich da und wollte mich vögeln, als er mein nein nicht akzeptieren wollte, hab ich ihm in die Nase gebissen und in die Eier getreten, alles gut.“ Wieder zuckte sie leichtfertig mit den Schultern, als wäre das etwas ganz alltägliches. Ganz so schlimm war es dann zum Glück doch nicht. Aber sie war nunmal eine gutaussehende, junge Sklavin, was für sehr viele Männer gleichbedeutend mit Freiwild war. Man gewöhnte sich daran und regte sich irgendwann nur noch dezent bei der besten Freundin darüber auf.

    Sie kam noch einen Schritt näher. “Und hast du was gegen den Kosenamen? Soll ich dich lieber mein Hasipupsi nennen?“ grinste sie frech und sah ihn einen Moment lang einfach nur lächelnd an. “Du gibst nicht auf, bis du einen Kuss gekriegt hast, oder?“ Sie wartete die Antwort gar nicht wirklich ab, sie wusste, dass er nicht aufgeben würde, bis er seinen Kuss bekommen hatte.

    Also ging sie noch einen Schritt näher und hob einmal drohend den Zeigefinger. “Nur ein kleiner Kuss, und danach ruhst du dich aus!“ warnte sie und beugte sich zu ihm, um ihm einen sanften, kleinen, fast unschuldigen Kuss zu geben. Für alles andere hatte sie ihn nämlich selbst viel zu sehr vermisst, als dass sie sicher an sich halten könnte.

  • Ich grinste. „In Ordnung dann hat sich das mit dem und der Lupa für ein paar Wochen erledigt.“ ja das war mein Mädchen. Sie wusste sich zu helfen und das war doch sehr beruhigend für mich. „Ich habe nichts gegen Kosenamen. Ich meine vor ein paar Tagen im Bett hast du mich Gott genannt, dass hat mir ganz gut gefallen. Wenn es nun Depp ist...“ Ich zuckte mit den Schulter und bekam endlich meine Kuss. Unschuldig zwar aber sie war mir endlich wieder nah. Ja ich würde sie gern in den Armen halten, aber Kara würde sie mir dann wohl eher abhaken, also ließ ich es. „Ich hab es wirklich geschafft.“ Sagte ich und legte meine Stirn an ihre. „Es war schwerer als erwartet, aber ich habe es geschafft....“ Ich sah ihr in die Augen. „...nur für dich Süße.“ Denn ja sie war es gewesen. Der Gedanke an sie hat mich nach dem Treffer wieder auf die Beine kommen lassen. Und weil ich auch schnell gesund werden wollte, legte ich mich auf die Seite. "Kommst du noch für einen Moment zu mir?“ Fragte ich, denn ja ich wollte so ein ganz klein wenig Nähe, wollte mich vergewissern, dass das hier nicht gerade irgendein Traum war, den ich gerade halbtot in der Arena liegend träumte.

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  • Kara war sich nicht sicher, ob es jetzt gut oder schlecht war, dass er den Kuss brav beendete und nicht mehr zu fordern versuchte. Für seine Wundheilung und alles war es definitiv gut. Aber so ein klein wenig Leidenschaft… nunja, er stand noch unter den Restwirkungen des Opiums und war verletzt und hatte wahrscheinlich auch Schmerzen. Da hatte er eine Entschuldigung. Und es war ja auch wirklich cleverer.

    Er legte seine Stirn an ihre und wollte einfach nur kuscheln. Kara ließ ihn gewähren und sich freuen, dass er noch lebte. “Du hast dir mit dem Siegen ganz schön Zeit gelassen. Dafür, dass ihr so viel trainiert habt, hast du mich ganz schön leiden lassen auf der Tribüne.“ Sie gab ihm noch einen kleinen Kuss. Es war schon wieder so ekelhaft romantisch gerade, aber er stand unter Drogen, da durfte das mal sein.


    Er legte sich endlich auf die Seite ins Bett und fragte sie, ob sie sich noch zu ihm legte. “Ich stinke wie ein Stier in der Brunft und meine Tunika ist nass“, sagte sie, zog sich dann aber eben jene Tunika über den Kopf aus und legte sich zu ihm. Nur für einen Moment. Nur ein wenig. Ganz vorsichtig und sanft. “Und du bist ein verfluchter Depp, weil du dich hast treffen lassen, obwohl ich dich so sehr vermisst habe“ gab sie ihm nun doch noch eine Erklärung, womit er seinen Kosenamen verdient hatte. In ihrem Kopf ergab diese Erklärung auch Sinn. Unendlich vorsichtig legte sie ihm ihre Hand auf die Brust und ihre Stirn mit geschlossenen Augen an seine. Es war so schön, wieder seinen Geruch in der Nase zu haben, auch wenn er jetzt verdeckt war von Essig und Kuhpisse.

  • Ganz vorsichtig legte ich meinen Arm auf ihren Körper und legte meinen Kopf auf ihre Schulter. „Ich hätte das mit dem Treffer auch zu gern vermieden.“ Sagte ich, denn ja das hatte ich nicht vorgehabt. Aber meine Gegner war auch verdammt gut in Form gewesen. „Ich wollte dich nicht leiden lassen.“ Sagte ich und streichelte sie ganz vorsichtig, denn ja wenn ich nur die Hand leicht bewegte tat nichts weh. „Ohne diesen neuen Angriff von Malachi hätte ich es wohl nicht geschafft.“ Gab ich zu denn ja meine Gegner war genau auf mich eingestellt gewesen hatte hatte sich gut vorbereitet. Hätte ich nur nach altem Muster gekämpft wäre ich nicht der Sieger dieses Kampfes gewesen. „Ich habe dich auch vermisst.“ Meine Stimme wurde immer leiser so langsam fiel alle Anspannung des Tages von mir ab und die Anstrengung machte sich bemerkbar. Mir fielen die Augen immer wieder zu, auch wenn ich versuchte mich wachzuhalten. „Nur ganz kurz ausruhen.“ Murmelte ich und schlief dann wohl ein

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  • Dieses sanfte und liebevolle grade machte sie fast wahnsinnig. Aber heute hatte Ashkan genug Bonus, so dass Kara jegliches bisschen Zickerei wieder runterschluckte und ihn einfach machen ließ. Er war müde und ausgelaugt, das hörte sie schon allein an seiner Stimme. Das war nicht nur das Opium, er war platt. “Du machst so einen Scheiß einfach nie wieder, und damit sind wir dann quitt“, meinte sie pragmatisch und streichelte weiter ganz vorsichtig die Stellen seiner Haut, die nicht bandagiert und ramponiert waren. Es waren nicht allzu viele, wie ihr schien.


    Schließlich schlossen sich seine Augen, die Bewegungen seiner Hand wurden weniger und hörten ganz auf und sein Atem ging gleichmäßig. Unendlich vorsichtig und langsam schälte Kara sich aus seiner Umarmung, legte ihm sanft noch eine Decke über den Körper, damit er nicht fror, und ging eben schnell hinüber zu dem Tischchen und dem essen. Sie hatte Hunger. Sowas von Hunger. Sie futterte schnell und leise etwas, ließ aber noch genug übrig, dass auch Ashkan etwas zu essen hatte, sollte er aufwachen und Hunger haben.

    Dann zog sie sich mit einem nicht geringen Maß an Ekel die nasse Tunika wieder an und ging ins Balneum der Sklaven, um sich erst einmal noch ausgiebigst und gründlich zu waschen. Mit Seife. Viel Seife.


    Als sie dann irgendwann sauber und umgezogen war, schlich sie sich doch noch einmal zu Ashkan. Sein Bett war zu schmal, als dass sie beide hätten darin schlafen können, aber sie wollte heute Nacht nicht allein sein, und sie wollte ihn auch nicht allein lassen. Sie schnappte sich also nur ein paar Kissen aus dem Zimmer nebenan und baute sich ein Lager neben seinem Bett. Sie hatte zwar schon deutlich bequemer geschlafen, aber auch schon viel, viel unbequemer – beispielsweise auf dem Schiff von Athen nach Ostia – und so schlief sie bei ihm im Zimmer nach einigem hin und her schließlich auch ein.