Aber ALLES im Leben geht vorüber, und das gilt auch für diese schwierigen Zeiten.

  • Der Kampf war nun schon ein paar Tage her und um so länger ich hier untätig herumsitzen musste um so mehr wurde ich unausstehlich und murrte vor mich hin. Ja inzwischen waren wohl alle mehr oder minder genervt. Aber so war es nun mal sperre ein Tier in den Käfig und es dreht durch und genau so fühlte ich mich gerade. In den ersten zwei Tagen hatte noch die Drohung des Medicus geholfen, dass er mich ankettet wenn ich mich übermäßig bewegen, aber inzwischen verpuffte auch diese Drohung, denn genau sie war nichts weiter als einen Drohung um mich ruhig zu halten. Niemand aber würde das wohl in die Tat umsetzen. Und ja zu meiner Schande musste ich gestehen, dass auch Kara meine schlechte Laune immer mehr und mehr zu spüren bekam. So begrüßte ich sie, als sie gerade das Zimmer betrat auch mit einem „Oh die Gefängniswärterin.“

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  • Ja, Kara bekam seine schlechte Laune ab. Und sie ihrerseits war nun nicht weithin für ihr ruhiges Gemüt und ihre Gelassenheit bekannt. Anders ausgedrückt: Wie war kurz davor, Ashkan seinen eigenen Nachttopf über den Kopf zu kippen, als er sie derart freundlich begrüßte, als sie gerade mit etwas zu essen sein Zimmer betrat. Und das, obwohl sie wegen diesem Deppen auf dem Boden geschlafen hatte!

    “Oh, der übellaunige Arsch“, grüßte sie mit finsterer Miene zurück und stellte das Tablett vielleicht ein wenig zu schwungvoll auf den Tisch. “Würd es dir besser gehen, wenn ich dir einen blase, oder motzt du dann auch noch?“


    Seine Wunden hatten sich jetzt auch nach einigen tagen nicht entzündet und rochen auch nicht faulig oder eitrig. Im Grunde war der Medicus ganz zufrieden mit ihm, und eigentlich wollte Kara ihn auffordern, mit ihr vielleicht mal ganz vorsichtig und langsam eine Runde im Garten spazieren zu gehen, um zu sehen, was sein Bein dann so machte. Aber nicht, wenn sie so begrüßt wurde.

  • „Wärst du auch, wen du hier eingesperrt wärst.“ Grummelte ich vor mich hin. Und ja ich war ein Arsch, aber mal ehrlich ich fühlte mich wie ein Gefangener. „Nein würde ich nicht.“ Sagte ich auf ihren Kommentar, wusste aber das sie eh sagen würde das es nicht ging, weil ich mich ja nicht zu viel bewegen oder anspannen sollte bla bla bla. Es nervte und zwar gewaltig. Und ja ich Depp war ja selber schuld hätte mich eben nicht treffen lassen sollen. War aber auch leichter gesagt als getan. Es nervte mich gerade alles und vor allem, dass Kara zwar bei mir aber eben doch nicht bei mir schlief. Mal ehrlich sie schlief auf dem Fußboden. Ich war ja schon mehrfach versucht gewesen mich einfach dazuzulegen, aber ich wusste das sie mir irgendwas extrem schmerzhaftes langgezogen hätte, also hab ich es lieber gelassen. Ich saß nun also auf meinem Bette und starrte an die Wand. „Wusstest du das der Boden 85 große und 97 einhalb kleine Kacheln hat?“

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  • “Ich würde mich wie eine Königin mit Trauben füttern und mir regelmäßig die Füße massieren lassen. Aber ich wäre auch nicht so doof und würde mich mit einem Schwert bald halbieren lassen“, stichelte Kara zurück. Wahrscheinlich würde sie jammern und sich mit der halben Bibliothek versorgen lassen, um eben zu lesen, aber das konnte Ashkan ja nicht. Vielleicht sollte sie es ihm beibringen, aber sie wollte jetzt nicht Ober-Paedagogus-haft wirken, wenn sie das vorschlug. Und sie wollte auch nicht mit ihren Lese- und Schreibkünsten angeben. Immerhin konnte sie in drei Sprachen schreiben, das konnte sicherlich nicht jeder Sklave.


    Er saß da wie ein Häuflein Elend. Ein ziemlich großes Häuflein, ein eindeutig übellauniges Häuflein, aber eben doch ein Häuflein. “Wo ist die halbe Kachel?“ fragte Kara, die über diese Zahl doch gestolpert war.

    “Lass mich mal nach deinen Wunden schauen, wie die heute aussehen.“ sie ging auch gleich zu ihm rüber und fing an, die Bandagen zu lösen. Wenn alles soweit gut verheilt war, würden sie auch nicht mehr überall Bandagen machen müssen. Solange die Wunden nicht nässten und gut verheilten, durfte dann jetzt auch mal Luft dran, damit sie vollends abheilen würden. Die große am Rücken aber würde noch etwas länger zur Unterstützung eine Bandage bekommen, damit auf gar keinen Fall Dreck oder etwas anderes hineingerieben wurde.

  • Ich murrte irgendwas unverständliches vor mich hin, was wohl frei übersetzt so viel hieß wie: Wer's glaubt und am Arsch. Denn ja sie würde genau so durchdrehen wie ich. Vielleicht würde sie eine Beschäftigung finden gut ich hatte auch eine gefunden. Ich hatte jemanden um altes Papier und etwas Kohle gebeten und hatte mich mit zeichnen abgelenkt. Im Ludus hatte ich das auch getan nur war da eben überall Sand auf dem Boden gewesen. Hier eben nicht. Deshalb hatte ich Papier benötigt, das nun wohl auch mit einer Ecke unter der Decke hervorlugte.

    „Dort hinten.“ Ich zeigte in Richtung der hinteren Wand. „Da ist die Reihe schief gelegt so das am Ende nur noch einen halbe gepasst hat.“ Sagte ich während ich den Rücken zu ihr drehte, da,it sie sich die Wunden ansehen konnte. „Ich muss hier wirklich raus, ich dreh sonst noch durch.“ Sagte als ich nun die Wand anblickte.

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  • Kara wickelte also mit inzwischen routinierten Bewegungen den Verband ab und schnappte sich auch gleich die Waschschüssel und einen Lappen, um die Reste der Salbe wegzuwaschen. Die Wunde hatte sich inzwischen wirklich gut geschlossen. Mit vorsichtigen Berührungen berührte sie die Narbe, um zu fühlen, ob sie heiß wurde oder ob sich darunter Eiter und Flüssigkeit gesammelt hätte, aber da schien nichts zu sein. Beruhigt atmete Kara durch. Die Wunde war auch schon gut zusammengewachsen, und sofern Ashkan jetzt keine falsche Bewegung machte, so dass sie wieder aufriss, würde das wohl auch so bleiben. Auch wenn sie immer noch rot und scheußlich aussah. Das würde wohl auch zumindest ein Jahr so bleiben, ehe sie blasser und weißer werden würde.


    Die Kratzer an den Armen hingegen waren schon wieder fast verheilt. Auch hier sah man natürlich noch, wo er getroffen worden war, aber das war weitab davon, als dass man da irgendwas hätte tun müssen. Schließlich kniete sich Kara vor ihn hin und untersuchte auch noch die Wunde am Bein. Die Narbe hier sah zwar auch garstig aus, aber war auch sehr gut verheilt. Der Muskel schien nicht wirklich was abbekommen zu haben. Was gut war, denn dann würde Ashkan nicht dauerhaft humpeln.

    Kara blieb so vor ihm auf dem Boden knien zwischen seinen Beinen. Er hatte ein wenig strafe verdient, aber auch ein bisschen Belohnung dafür, dass er die letzten tage wirklich hier dringeblieben war.

    “Weißt du...“ fing sie an und streichelte mit ihrer Hand leicht aufreizend seinen Oberschenkel. “Der Medicus meinte, dass deine Wunden sehr gut heilen. Deshalb könnten wir auch einmal ins Balneum gehen und dich dort nochmal vernünftig und vorsichtig waschen. Nicht ins Becken hinein, aber schön mit warmem Wasser und Schwamm, ganz vorsichtig und sanft...“

    Sie lehnte sich etwas näher zu ihm und sah ihn von unten herauf an. Ja, es war gemein. Aber der Medicus hatte auch was davon gesagt, dass sie vorsichtig anfangen konnten, seinen Kreislauf wieder in Schwung zu bekommen. “Und wenn du dann sauber und angezogen bist und ich deinen Rücken wieder bandagiert habe, dann könnten wir auch ganz langsam und vorsichtig mal ein wenig in den Garten gehen, ein bisschen frische Luft schnappen für eine halbe Stunde. Aber nur, wenn du brav bist, es nicht übertreibst und wir auch schön viele Pausen machen.“

  • War sie gemein? Ja war sie und wie. Ich schaute zu ihr hinab und wünschte. Als sie auch noch anfing mich zu streicheln stöhnte ich gequält auf. Nein es waren keine Schmerzen, es war etwas ganz anderes was mich aufstöhnen ließ, so nah und doch so fern. Ich legte meine Hand auf ihrer und sah ihr direkt in die Augen. „Kara...“ Kam es rau über meine Lippen und biss die Zähne zusammen. Oh ja Selbstbeherrschung war gerade das was ich nicht hatte. „Bitte...“ Oh ja meine Pupillen waren ganz sicher geweitete, was aber nicht an irgendwelchem Opium lag sondern einzig und allein an ihr. „..bitte, ich werd dich auch nicht mehr anschnauzten....“ Ja mal ehrlich gerade würde ich ihr wohl alles versprechen. Ich hob meine Hand zu ihrem Gesicht und streichelt sie sanft und fuhr ihr mit dem Daumen über ihre Lippen. „Quäle mich bitte nicht so...“ Ich sah sie an und würde mich zu gern zu ihr runter beugen um sie zu küssen, aber das wäre wohl nicht das was sie unter nicht übertreiben verstand oder? Ganz langsam beugte ich mich dann doch zu ihr und flüsterte ihren Namen. „Kara...“

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  • Bitte? Er bettelte? Kara grinste verschlagen, und als sein Daumen über ihre Lippen fuhr, öffnete sie sie leicht und ließ ihn ganz leicht ihre Zunge fühlen. Ja, sie wollte ihn noch ein wenig weiter quälen, auch wenn der Beweis ihres Erfolges ihr schon überdeutlich entgegenragte.

    Als Ashkan sich dann aber zu ihr herunterbeugen wollte, war sie sofort alarmiert und drückte ihm mit ihrer Hand etwas unsanft gegen die Brust. “STOP!“ fuhr sie ihn mit großen Augen an und schaute streng. “Nicht den Rücken beugen!“ sagte sie betont streng und wartete, bis er sich – hoffentlich schuldbewusst – wieder aufrichtete. “Wenn deine Wunde da wieder aufgeht, dann war das hier alles für die Katz.“ Ihr Herz pochte noch immer bis zum Hals, so sehr hatte sie sich erschreckt. Aber jetzt wurde sie so langsam ruhiger, und sie könnte sich ohrfeigen dafür, dass sie ihn verlockt hatte, ohne daran zu denken, dass dieser große Depp sie dann natürlich auch würde küssen wollen.

    Sie fuhr sich einmal durch die Haare und atmete durch. Das war ihre Schuld. Sie sah ihn an und atmete durch. “Du wirst deinen Rücken nicht beugen oder verrenken oder strecken, klar?“ Sie funkelte ihn streng an. “Lehn dich einfach zurück.“


    Und dann beugte sie sich langsam wieder tiefer, sah immer wieder prüfend zu ihm auf, ob er sich auch an ihre Anweisung hielt. Und fing dann an, ihn zu küssen, zu streicheln, ihn ihre Zunge spüren zu lassen, ihn mit Händen und Mund zu verwöhnen und so mal zu sehen, wie fit sein Kreislauf denn gerade war.

  • Mitten in der Bewegung hielt ich innen. „Ähm..“ Sagte ich und richtete mich vorsichtig wieder auf und lehnte mich wie befohlen zurück. „Ich wollte.." Was wollte ich? Ich wollte einfach nur einen Kuss, aber ja sie hatte ja Recht. Als sie nun aber anfing mich zu verwöhnen und mich ihre Zunge Lippen und Zähne spüren ließ, stöhnte ich auf und ja ich würde das ganz sicher nicht lange durchhalten. Meine Hände gruben sich in die mit Stroh gestopfte Unterlagen und wurden zur Faust.

    „Kara!“ Stöhnte ich laut auf und gab ihr somit eine Vorwarnung, dass ich es wirklich nicht lange aushalten würde und es dauerte auch wirklich nicht lange, bis ich mit einem Stöhnen auf den Lippen kam. „Bei allen Götter.. Kara.“

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  • Ja, es dauerte wirklich nicht lange. Der Geschmack war wirklich nichts, was sie ernsthaft vermisst hatte. Dennoch schluckte sie und richtete sich dann wieder auf. Verwegen blickte sie ihn an und wischte sich noch einmal mit einem Finger die Mundwinkel. “Na, fühlst du dich jetzt besser?“, fragte sie frech und strich sich dann das Kleid glatt.

    Nein, sie blieb gerade absichtlich außer Reichweite seiner Finger, da sie ihn kannte und wusste, er würde jetzt weitere Zärtlichkeiten wollen oder sich zumindest revanchieren wollen. Aber genau das wäre jetzt kontraproduktiv. Zumal sie ohnehin den Beweis erhalten hatte, nicht schwanger zu sein, und seit dem gestrigen Abend vor sich hinblutete. Und Ashkan war schnell, das wusste sie. Also blieb sie mal einen Moment außer Reichweite.


    “Meinst du, du hast noch genug Kraft für den Ausflug ins Balneum und in den Garten, oder sollen wir erstmal Pause machen? In jedem Fall solltest du erstmal was essen, bevor wir irgendwas machen.“ Jetzt, nachdem er sich nicht mehr Fett anfuttern musste, waren die Portionen für ihn auch erheblich kleiner. Aber trotzdem hatte Stratonica jede Menge Leckereien bereit gestellt, so dass er sicher alles andere als hungern musste.

  • Ich sah sie an und fragte mich warum sie so weit weg war. So erhob ich mich langsam. „Ich fühl mich immer besser wenn du hier bist.“ Sagte ich und pirschte mich an sie heran. „Ja ich habe genug Kraft.“ Sagte ich und nun als ich bei ihr und ja ich zog sie in meine Arme und küsste sie, so wie ich sie schon seit Tagen küssen wollte. Ich eroberte ihre Lippen und ihren Mund. Oh wie hatte ich sie vermisst. „Ich brauch keine Pause.“ Sagte ich grinsend an ihren Lippen. „Brauchst du eine?“

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  • War ja klar! Er stand auf, kam zu ihr herüber, und zog sie in seine starken Arme. Widerstand zwecklos. Gut, so ein ganz klein wenig wollte Kara vielleicht auch gar keinen widerstand leisten. Aber sie mussten vernünftig sein. Ein wenig zumindest. Dennoch schmiegte sie sich in seine Arme und ließ sich küssen, erwiderte das Spiel seiner Zunge mit der ihren und drückte ihren Körper leicht gegen seinen. Verdammt, sie war untervögelt. Sowas von. Und der Gedanke, dass das noch sechs Wochen so weitergehen würde, oder noch länger, war ätzend hoch zwanzig. So ein klein wenig drifteten ihre Gedanken in die Richtung ab, dass es ja vielleicht, ganz vielleicht, doch die ein oder andere Stellung geben könnte, bei der sein Rücken in keinster Weise beteiligt wäre. Er könnte sich ja einfach auf einen bequemen Stuhl setzen und den Rest erledigte sie…


    Aber nicht heute. Und auch nicht die nächsten schätzungsweise noch drei Tage. “Ich blute gerade“, klärte sie ihn auf und es lag echtes Bedauern in ihrer Stimme. Denn ja, sie vermisste das Gefühl seiner Hände auf ihrem Körper. Und auch den ganzen Rest. Insbesondere den heißen und wilden Rest.

    “Aber wenn du dich gut fühlst, dann ziehen wir dir jetzt was schnell über und gehen ins Balneum, damit wir dich mal wieder richtig waschen können. Denn Schatzimausi, du stinkst.“ Sie grinste ihn an und löste sich aus seinen Armen. Schnell fischte sie eine weiche Baumwolltunika aus der Truhe, die ihm passen sollte, und machte sich daran, ihm beim Anziehen zu helfen. Denn ja, sie meinte das ernst, dass er sich schonen sollte. Sie hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn er eben schnell nackt zum Balneum gegangen wäre, aber es war vielleicht etwas frisch. Und nachdem er bei ihr so einen Bohai darum gemacht hatte, sie eben fünf Schritte nackt in ihr Zimmer gehen zu lassen vor ein paar Wochen, nahm sie an, dass er da etwas schambehafteter war. Außerdem sollten die anderen Sklavinnen ihn nicht mit Sabber im Mundwinkel anglotzen.

  • ARRRRRGS. Unser Timing war gerade echt beschissen. Aber ich wusste auch das dies nur drei Tage dauern würde. Also flüsterte ich in ihr Ohr. „Das heißt du hast noch drei Tage Schonfrist.“ Sagte ich und zog mich dann zurück. Als sie sagte ich stinke schnüffelte ich kurz an mir und musste ihr ehrlicherweise Recht geben. Dann aber zog ich eine Augenbraue hoch „Schatzimausi?“ Ich grummelte vor mich in in einer Sprache die sie definitiv nicht verstand, was übersetzt so viel hieß wie ich geb dir bald Schatzimausi. Aber ich wusste, ich musste mich noch etwas erholen, aber nicht mehr lange und sie wäre so was von fällig. Jetzt da ich aber die Zeit gehabt hatte, sprach ich auf dem Weg ins Belaneum ein andere Thema an. Hatte ich in den letzten Tagen zu viel Zeit gehabt? Ja hatte ich. „Kara?“ sagte ich fragend. „Wie meinst du kann ich unseren Dominus am besten darum bitte, dass ich statt einer Bulla ein dauerhafteres Zeichen bekomme?“ Denn ja sie konnte mir das bestimmt sagen, wie ich das an besten beim Dominus ansprach, sie kannte ihn schließlich besser als ich.

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  • “Ich hab so lange Schonfrist, bis der Medicus sagt, dass es in Ordnung ist“ korrigierte Kara mit erhobenem Zeigefinger. Und ja, ihr schmeckte das auch nicht. Sie vermisste ihn sehr und den körperlichen Aspekt ihrer Beziehung. Als er vor sich hinbrummelte, bekam er dann noch einen Luftkuss. “Schnuckiputzi“, meinte sie frech und ging dann schnell mit ihm los in Richtung Balneum.


    Auf dem relativ kurzen Weg fing Ashkan dann auch gleich ein Gespräch an. Als er so fragend ihren Namen sagte, war sie schon leicht alarmiert. Sie dachte im ersten Moment, er wolle sie wegen ihrer Blutung ansprechen. Denn diese implizierte ja auch, dass sie nicht schwanger war. Und das war ohnehin ein Thema, über das sie noch reden mussten. Und auch eines, das Kara ziemlich viel beschäftigte, wenn sie einmal Zeit zum Nachdenken hatte.

    Aber er wollte etwas anderes. Und Kara blieb am Eingang des Balneums stehen und sah Ashkan fragend an. “Und was genau schwebt dir da vor, als dauerhafteres Zeichen?“ Sie schaute wohl mehr als zweifelnd. Hunderte Sklaven brachten Diana Opfer, damit sie die Tätowierungen, die ihre Herren ihnen an der Stirn angebracht hatten, wieder wegnähme. Und viele gingen deshalb nur noch mit einem kunstvoll geschlungenen Kopftuch hinaus. Und Ashkan wollte sowas freiwillig haben?

  • Ich zuckte mit den Schultern und sah Kara an. „Ich weiß nicht, eben was dauerhafteres, was ich nicht verlieren kann.“ Ich zeigte auf meine Tätowierungen am Arm und den Beinen. „Die sind ja nicht gerade unauffällig und was meinst du passiert, wenn ich mal meine Bulla verlieren sollte? Ein Gladiator, der sich frei in Rom bewegt? Was meinst du was die mit mir machen.“ Sagte ich und erklärte meine Beweggründe. „Vielleicht ein Brandzeichen, über die Tätowierung am Arm?“ Fragte ich denn das schien mir die logische Lösung. Einfach das tiberische Wappen drauf und die Sache wäre erledigt. „Aber nun ja der Dominus wird dem wohl eher nicht zustimmen oder was meinst du?“ Fragte ich und sah sie an, denn sie konnte den Mann wohl besser einschätzen als ich es konnte.

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  • Ob der Dominus dem zustimmte oder nicht, war Kara in diesem Moment reichlich egal. Sie stimmte einem Brandzeichen garantiert nicht zu. “Bist du deppert?“ fragte sie mit großen Augen entsetzt und starrte ihn an. “Du verlierst deine Bulla gefälligst nicht! Und wenn doch, bin ich ja auch noch da, oder wer auch immer, und die Hälfte von Rom kennt dich doch und weiß daher, dass du nicht weggelaufen bist!“

    Sie schüttelte vehement den Kopf. “Brandzeichen?! Hältst du dich für eine Kuh? Dass das eigentlich eine schwere Bestrafung für Sklaven ist, die niemals freigelassen werden dürfen, weißt du aber schon, oder?“

  • Ich blieb an der Tür zum Bad stehen. „Ich habe nicht vor sie zu verlieren, aber was ist wenn?“ Fragte ich Kara, denn ja ich hatte in den letzten Tagen einfach genug Zeit um mir über allen möglichen Scheiß Gedanken zu machen. Unter anderem auch eben darüber. „Ach ist es das? Du meinst also ein Brandzeichen ist schlimmer als das?“ Fragte ich und zeigte auf meine Tätowierung. „Weiß du wie lang so was dauert? Und einen Brandzeichen soll schlimmer sein?“ Ich verstand nicht warum ein kurzes drauf brennen mit einem heißen Eisen eine schlimme Bestrafung sein sollte.

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  • Gut, Kara hatte keine Ahnung, wie lange so eine Tätowierung dauerte. Damit hatte sie sich nie näher befasst, da sie ja nicht tätowiert war und auch nicht vorhatte, jemals tätowiert zu werden. Aber es konnte einfach nicht schlimmer sein als ein Brandzeichen.

    “Erstens verlierst du die nicht, und zweitens hast du dann ja noch irgendwen bei dir, der dann auch bestätigen kann, dass du Tiberius Caudex gehörst. Und Drittens weiß das doch dank der Thermen in Roma ohnehin inzwischen jeder! Also selbst wenn die Vigile dich mitnehmen sollten, hat der Tiberier da doch seinen dusseligen Freund, der der Chef von diesem Haufen ist. Also selbst dann würden die dich zurückbringen!“

    Nein, Kara war so gar nicht amüsiert über seinen Wunsch nach einem Brandzeichen. “Und das Brandzeichen ist dann wieder eine Wunde, die eitert und sich entzündet und Narben bildet und…. Nein, einfach nein! Mit einer Tätowierung bist du ein Gladiator, mit einem Brandzeichen bist du ein verurteilter Verbrecher! Nein!“ Das stand für Kara gar nicht zur Debatte.

  • Ich sah Kara an und nun ja ich verstand nur die Hälfte. „Ach und da draußen gibt es also keine Senator, der ein Fest feiern würde, wenn man mich ans Kreuz nagelt?“ Fragte ich, denn ja wie schon erwähnt hatte ich einfach zu viel Zeit gehabt um mir alle möglichen Gedanken zu machen. Dann aber war ich wirklich verwirrt und konnte mir ein bitteres lachen nicht verkneifen. „Kara ich bin ein Kriegsgefangener. Ich bin ein verurteilter Verbrecher. Und ich werde niemals freigelassen, nicht wenn ich es verhindern kann.“ Sagte ich denn sie wusste doch genau das ich im Grunde nichts bessere war als ein verurteilter Verbrecher.

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  • Kara schaute ihn entgeistert und durchaus wütend an. Ans Kreuz nageln? “Die schnappen dich doch nicht und zimmern sofort ein Kreuz! Wie kommst du darauf?“ sah Kara ihn kopfschüttelnd an. “Die bringen dich zu den Vigilen in den Carcer dann, oder schlimmstenfalls in den nächsten Ludus. Und da wissen die doch, wem du gehörst. Außerhalb von Rom wär das vielleicht ein Problem, aber doch nicht hier innerhalb Roms! Du bist wertvoll. Da will doch keiner den Schadenersatz dann zahlen.“ Na gut, fast keiner. Den Senator klammerte Kara mal aus. Aber der würde sich wohl auch kaum von einem Brandzeichen abhalten lassen, wenn er Flamma tot sehen wollte. Der würde es einfach überbrennen und behaupten, da war nichts.


    Und dass er dann lachte und sie über seine Vergangenheit aufklärte, machte es nicht besser. “Das weiß ich!“ fauchte sie. Wusste sie wirklich. Aber sie zog es bisweilen vor, es zu vergessen. Ein wenig zu träumen, dass sie vielleicht doch eines Tages gemeinsam vielleicht frei zu sein, irgendwo vielleicht bei Athen. Auch wenn es wohl nur ein Wunschdenken war, denn auch Kara war nicht frei. Aber bei ihr war die Möglichkeit durchaus gegeben. Sobald Corvina sie erben würde, ging Kara eigentlich fest davon aus, dass sie freigelassen werden würde. Und auch der Tiberier hatte sie schon so angesprochen, dass sie ja einen seiner Veteranen heiraten könnte, wenn sie wollte, dass ihre Kinder römische Bürger wurden. Aber weder wollte sie einen Veteranen heiraten, nichtmal den schwulsten unter ihnen, noch wollte sie im Moment ohne ihn frei sein. Was sollte sie denn dann machen? Nichts.

    “Trotzdem brauchst du deshalb nicht gleich ein Brandzeichen wie ein wildes Tier.“ Und sie verschränkte die Arme vor der Brust, als zusätzliche abwehrende Geste.

    “Und jetzt zieh dich aus, damit wir dich sauber kriegen.“ Und Kara merkte grade einmal mehr, wie untervögelt sie war. Wenn sie sich vor dem Kampf so angezickt hatten, waren sie danach in ihr Zimmer verschwunden und hatten ihren Frust anderweitig abgebaut. Und grade heute, wenn sie aufgrund ihrer Blutung eh schon schlechte Laune hatte, kam er ihr mit sowas!