Palastwache (JEDER BESUCHER HAT SICH HIER ANZUMELDEN, BEVOR ER DEN PALATIUM AUGUSTI BETRITT!!!)

  • Vor jedem Tor des kaiserlichen Palastes wachen Tag und Nacht die kaiserlichen Leibgarden über das Kommen und Gehen im Palast und jedermann, der nicht hier heimisch ist, muss sich zuvor vor ihnen ausweisen, ehe ihm der Zutritt gestattet wird.

  • Eine Sänfte hielt mit genügend zeitlichem Puffer vor der Palastwache. Ein Sklave ging hinüber zu den aufgestellten Wachen, bewaffnet mit dem Brief der Kaiserin

    "Meine Herrin, die edle Iunia Axilla, wurde von der edlen Augusta Valeria Sorana zum Abendessen eingeladen."

    Da ja auch allerhand persönliche Informationen in dem Brief standen, behielt der Sklave den Brief in der Hand und würde ihn nur auf Verlangen vorzeigen. Allerdings nahm er an, dass die Kaiserin sicherlich einen entsprechenden Befehl erlassen haben würde, seine Herrin hindurch zu lassen, wenn sie kam.

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  • Einer der dienstbaren Geister der Kaiserin lungerte schon die ganze Zeit bei der Palastwache herum um den Gast der Kaiserin in Empfang zu nehmen. Er nickte den Palastwachen zu, als der Sklave der Iunia nun seien Domina ankündigte. Die Wache entgegnete dem Sklaven somit. „Deine Domina wird bereits erwartet und kann nach kurzer Durchsuchung eintreten.

    Er dort, damit wies er auf den Sklaven der Kaiserin wir Iunia Axilla dann zur Kaiserin begleiten.

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  • Was auch immer er an der Beerdigung seines Patrons angestellt hatte, um von der Kaiserin eingeladen zu werden, Atticus wusste es nicht. Und ihm wäre es auch lieber, es wäre nicht passiert, aber zu einer Kaiserin konnte man ja auch schlecht nein sagen. Die würde auch wohl nicht interessieren, dass er jede Menge Arbeit mit seinen Vigilen hatte und gleichzeitig noch bei den Tiberii vorbeischauen wollte und deshalb ohnehin schon auf mindestens zwei Hochzeiten tanzte. Da hatte er schon nichtmal wirklich Zeit dafür, mit Lea irgendwie Kontakt aufzunehmen. Und jetzt auch noch die Kaiserin dazu. Manchmal wünschte er, er hätte einen Zwilling, damit sie sich die Arbeit teilen könnten.


    So aber stand er rausgeputzt wie zur Parade vor den Prätorianern am Tor zum Kaiserlichen Palast. Eine frische Tunika, die Lorica plumata glänzend poliert, ein einwandfreies Cingulum um die Hüften, ein Mantel mit nahezu perfektem Faltenwurf... vermutlich würde er nie wieder in seinem Leben so rausgeputzt aussehen wie jetzt.

    "Salve. Tribunus Vigiles Pompeius. Die Kaiserin hat mich heute zu einer Audienz eingeladen." Und da er nichts schriftliches hatte, wussten die Prätorianer hoffentlich bescheid, dass er kommen würde. Wirklich viel Verwechslungsgefahr bestand bei ihm ja nicht.

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  • Ein Sklave der Kaiserin hatte natürlich darüber informiert, das sie einen Gast erwartete. Die Beschreibung war auch recht eindeutig. Der größte Mann der heute auf dich zu stiefelt wird Gast der Kaiserin sein. Und siehe da da kam der Große. Der Praetorianer musste sich einen schmunzeln verkneifen. So grüßte er militärisch korrekt. „Salve Tribunus Vigiles Pompeius die Kaiserin erwarte dich, wir werden dich zu ihr begleiten. Natürlich erst nach der obligatorischen Durchsuchung.“ Ja die war obligatorisch und ging entsprechend schnell. Hier mal kurz getastet, da gefühlt. Alles ok. Ein Sklave kam auf den Tribunus Vigiles Pompeius zu. „Salve Dominus, wenn du mir bitte folgen würdest.“ So lief der Sklave voran und ein Praetorianer folgte hintendrein und ab ging es zur Kaiserin.

  • Die Neuigkeit über die Ankunft der Aurelia Corvina hatte sich wie ein Lauffeuer innerhalb der Mauern der Villa verbreitet. Und wer wusste wieder einmal nicht Bescheid? Ihr Dominus. Ob dieser Erkenntnis verdrehte die Zwergin unwilllürlich ihre Augen. Hm. Sie würde ihren Dominus schon auf den neuesten Stand bringen. Dies bedeutete aber auch das sie zu ihm in die kaiserliche Kanzlei musste. Denn dort hielt sich ihr Dominus beinahe tagtäglich auf. Blieb nur abzuwarten ob die Zwergin überhaupt zu ihm vorgelassen wurde. Aber, wer nicht wagt  - der nicht gewinnt. Und so verließ Cressida die aurelische Villa und machte sich auf ihren Stummelbeinchen auf den Weg in Richtung  des Palatium Augusti. Denn dort irgendwo würde sich auch ihr Dominus aufhalten und fleißig seiner Arbeit nachgehen. Zumindest vermutete dies die Kleinwüchsige. Als sie auch schon vor dem Palasttor ankam und sich in die lsnge Reihe der Wartenden einreihte. Schließlich war Cressida an der Reihe und trug ihr Begehr vor.


    “Ich bin Sklavin des Faustus Aurelius Tigellinus und möchte meinem Dominus mitteilen das ihn seine Verwandte Aurelia Corvina zu sehen wünscht.“


    Wehe die Palastwachen glaubten ihren Worten nicht oder würden sie sogar auslachen. Nichts wäre demütigender für die kleinwüchsige Griechin.

  • Die Palastwache war professionell und starrte die Zwergin nur grimmig an. Lachen oder verhöhnen war ihr fremd.


    "Gib dies in schriftlicher Form ab und es kann weitergeleitet werden. Deinesgleichen hat hier jedoch keinen Zutritt", antwortete sie bloß.

  • Zwar zuckte die Zwergin unter dem grimmigen Blick der Wache zusammen. Jedoch straffte sie im nächsten Moment ihre Schultern und reckte ihr Kinn empor. Hmpf! Sie wollte doch nur ihrem Dominus über den Besuch seiner Verwandten informieren. Wieso wurde daraus denn jetzt gleich ein Staatsakt gemacht?


    “Könnt ihr meinen Dominus nicht einfach kurz ans Tor holen? Eine schriftliche Nachricht dauert wieder ewig.“


    Versuchte die Zwergin irgendwie an das Mitleid der Wachen zu appellieren und blickte aus großen Augen empor.


    “Mein Dominus wird nicht begeistert sein das er nicht rechtzeitig informiert wurde. Und das nur weil ich es ihm nicht persönlich sagen kann.“


    Jetzt stampfte die kleine Griechin sogar mit ihrem Stummelbeinchen vor Wut und Verärgerung einmal fest auf den Boden.

  • Es war nicht die Aufgabe der Praetorianergarde den Boten für eine winzige Sklavin zu spielen.


    "Gib eine Botschaft ab, oder verschwinde", antwortete sie unbeeindruckt. In ihrem Ermessen war es vernachlässigbar, wenn eine verwandte Frau einen Kanzlisten sehen wollte und sollte es wirklich so wichtig sein hätte diese Verwandte eine Botschaft geschickt und keine nervige Zwergin.

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  • Es war so unfair.

    Unfair! Unfair! Unfair!

    Und alleine diese Tatsache ließ Cressidas Wangen vor Wut und Enttäuschung scharlachrot glühen.


    “Also weiß ich ja jetzt wie mit Eigentum von Mitgliedern der kaiserlichen Kanzlei umgegangen wird. Schändlich werden ihre Sklaven behandelt.“


    Unter leisem grollen wandte sich die Zwergin mit gestrafften Schultern herum und ließ die Porta des Palatium Augusti hinter sich.


    Mit diesen traurigen Neuigkeiten sollte sie zurück in die aurelische Villa gehen und der jungen Verwandten ihres Dominus mitteilen das sie ihre Ankunft schriftlich ankündigen müsste? Welch' Verschwendung. Nur wenn es nicht anders machbar war? Mit hängenden Schultern und gesenkten Köpfchen schlich Cressida davon.

  • Der wegen eines - Jupiter sei Dank - unbestätigten Verdachtes, sich eine gallische Krankheit eingefangen zu haben, beim Medicus gewesenen Tigellinus erschien unerwarteter Weise beim Tore um endlich mit der Arbeit anzufangen und fand dort seine eigene Sklavin im grenzderben Plausch mit einem Praetorianer den er vom Sehen kannte und dem Tigellinus deswegen erstmal zunickte. Ansonsten genoss er den aufbrausenden Orkan seiner kleinen Gnomin und grinste. Ansonsten tat er erstmal nichts um sich bemerkbar zu machen.

  • Hmpf!

    Sie hasste diese Wachen. Waren doch alle gleich. Und während Cressida ihre Schultern straffte und zurück in die Villa eilen wollte, bemerkte sie nicht wie sich ihr Dominus direkt auf sie zubewegte.


    “Tz! Dämliche Wachen.  Glauben mir nicht. Wenn das mein Dominus erfährt.“


    Grollte die Zwergin vor sich hin und hatte ihre Fingerchen zu Fäusten geballt.


    “Ich hasse euch! Geht weg!“


    Fauchte Cressida die Wachen an und bleckte dabei ihre Zähne wie ein tollwütiger Hand.


  • Diese Sklavin wollte es also auf die harte Tour. Die Wache nickte zwei ihrer Kollegen zu, welche jetzt vortraten und Cressida an beiden Oberarmen grob ergriffen. "Du bist festgenommen, wegen der Beleidigung von offiziellen imperialen Staatsorganen! Abführen!"


    Dann drehte sich die Wache zum ebenfalls schon anwesenden Aurelius Tigellinus um. Ein ziehmliches Pech für ihn, dass Cressida kurz zuvor noch groß herausposaunt hatte, dass sie ihm gehören würde, denn jetzt musste auch er als ihr Besitzer grade stehen. "Faustus Aurelius Tigellinus, hiermit wird dir eine Geldstrafe in Höhe von 2000 Sesterzen verordnet, weil du deine Sklaven nicht im Zaun hast! Außerdem gibt das einen Aktenvermerk in den Unterlagen der Cohortes Praetoriae!"


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  • "Faustus Aurelius Tigellinus, hiermit wird dir eine Geldstrafe in Höhe von 2000 Sesterzen verordnet, weil du deine Sklaven nicht im Zaun hast! Außerdem gibt das einen Aktenvermerk in den Unterlagen der Cohortes Praetoriae!"

    Tigellinus fragte nicht nach der Rechtsgrundlage dieser Entscheidung sondern nickte nur um dann Cressida eine Backpfeife zu geben die sich gewaschen hatte


    "Das besprechen wir noch ..."


    Worauf er sich bei den Prätorianern entschuldigte und versprach, seinen Besitz besser zu erziehen wobei er sich ein Zaun-Zaum Wortspiel verkniff. Dann ging er seiner Wege um deren Freilassung zu bewerkstelligen.

  • Die Wache nickte zum Zeichen des Verstehens.


    "Dafür schicke bitte dein Ansuchen in schriftlicher Form an die Abteilung a libellis der kaiserlichen Kanzlei, die wird dir dann einen entsprechenden Termin zuweisen an dem du hier wieder vorstellig werden kannst", erklärte sie das Prozedere in einem neutralen Tonfall.

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  • Das Sulla gerade am Tore stand kam Tigellinus sehr gelegen, doch jetzt zwischen diesem und der Causa Cressida entscheiden zu müssen war nicht einfach.


    "Jaja, die liebe Bürokratie, Ich kümmere mich darum werter Quaestorius Sulla. Hattest Du eine angehme Reise? Aus Deinem hierein schließe ich, dass Dich meine Briefe erreicht haben."

  • Das folgende Gespräch der Freunde soll hier nicht weiter interessieren, hatten sie doch Schwänke zu teilen und über Heldentate zu schwadronieren, die anderen wohl die Schamesröte ins Gesich hetrieben hätten. Stattdessen soll hier nur berichtet werden, dass der Klient des Kaisers einen relativ kurzfristigen Termin zu ermöglichen gedachte mit dem Sulla, kaum zwei Tage später auch schon recht glücklich war, als er erneut am Tore erschien und sich in Reihe der Leute mit Termin einreihte.

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