Wagenrennen von Nero Tiberius Caudex - Hier gibt es Brot!

  • Morrigan musste sich ein Grinsen verkneifen. „Kara deine Aussprach. Ist fürchterlich. Ich bring dir das Danke auf persisch aber gern bei.. obwohl dein Mann das ja auch kann. Deine Flüche beherrscht du eindeutig besser.“ Meinte sie grinsend und wandte sich dann dem Fremde und seinem offensichtlich persischen Sklaven zu. Ihr Blick fiel auf die Münze in der Hand des Sklaven. „Beihalt dein Geld.“ Sie deutete mit den Daumen hinter sich auf den Wagen voller Brot... gut viel war nicht mehr da. „Wießt ihr die reichen Römer verteilen ab und an mal ihren Reichtum in Form von Brot unter dem Volk, besonders dann wenn sie in ein Amt gewählt werden wollen. So wie aktuell der ihr Dominus.“ Sie deutete auf Kara, während sie das ganze auf persisch erklärte. Sie lächelte den jungen Sklaven und seinen Herren an. Ja irgendwie tat es gut mal wieder in ihrer Muttersprache zu reden.

  • Cengiz, welcher einen Kringel erhalten hatte, muss zu seinem Erstaunen nicht alles übersetzen, denn eine der Meiden sprach zu seinem Erstaunen persisch.

    Er nickt der Maid danken zu. Dann begann er, die illustre Gesellschaft vorzustellen.

    "Holde Maiden, ich bin Cengiz, Schreiber des Meister Jumshagin, wir kommen aus fernen Landen. Wir sind keine Serer, wir entstammen einem Nomadenvolk.

    Meister Jumshagin, produziert und handelt mit Seide und der Knabe, ein Perser, wie bereit bemerkt, ist Yanis, Diener des Meisters.

    Woher, holde Maid, kannst Du denn die Sprache der Perser? Wenn ich Dich so anschau, Du dürftest keine Perserin sein!

    Ich hatte das Glück, etwas in der Welt heranzukommen und so andere Völker und Sprachen kennenzulernen."

    Nachdem also Cengiz sich und die anderen vorgestellt, lächelte er die bei Brotverteilerinnen freundlich an und bis beherzt in seinen Kringel.

    Nachdem dem er jenen verspeist wischte er sich den Mund ab und meinte lächelnd.

    "So nun will ich gehen und das ganze Meister Jumshagin erklären, denn wir kennen keine Wahlen und deren Rituale. Nachher versteht er noch etwas falsch, kauft eine ganze Backstube auf, im guten Glauben so zu gewählt zu werden."

    Cengiz lachte freundlich.

  • Via Ostiensis >>>


    Nahe dem Circus lag der Geruch frischen Brotes in der Luft. Anippe wurde es übel, so sehr zog sich ihr Magen vor Hunger zusammen.

    Sie blieb stehen und sah, dass eine Schlange lauter Leute an einem Stand anstand und dass es dort wohl Brot zu kaufen gab. Aber Anippe hatte kein Geld mehr. Als sie so die unbekümmert zubeißenden Leute sah, überlegte sie, einem das Brot aus der Hand zu reißen und in der Menge unterzutauchen. Sie war normalerweise keine Diebin. Doch so Hunger zu haben, dass er ihr Tränen in die Augen trieb, das ließ sie an eine Ausnahme denken.


    Mit den Rhomäern wollte sie sich nicht anlegen, so etwas kam vermutlich ganz und gar nicht gut an in deren eigenen Stadt. So ging sie allem, was Toga trug, aus dem Weg. Aber eine Gruppe von drei Männern sahen noch ausländischer aus wie sie selbst: Hochgewachsen, in seltsamen Gewändern, und zwei von ihnen sprachen gerade mit einer schwarzhaarigen Schönheit, die auch hätte aus Palmyra stammen können. Sie waren abgelenkt, sehr gut.


    Anippe schob sich näher heran. Sie wartete nur auf die Gelegenheit, ein Stückchen wenigstens des frischen, knusprigen Brotes zu ergattern.




  • Dankend nickte Yaris in Karas Richtung, als diese ihm den Zuckerkringel entgegen streckte und Yaris beinahe ehrfürchtig danach griff. Zuvor hatte er die Münze in Karas Richtung gehalten. Schließlich wollte Yaris unter keinen Umständen, dass sein Dominus oder Cengiz Ärger wegen ihm bekamen, weil er die Süßigkeit nicht bezahlte. Das Morrigan dann jedoch erklärte, er sollte sein Geld behalten, ließ Yaris erstaunt dreinblicken und ein freudiges strahlen huschte über sein Gesicht.


    “Vielen Dank.“


    Ließ Yaris seine samtene Stimme erklingen und schloss seine Finger unwillkürlich um die Münze in seiner Hand. Diese würde er später seinem Herrn zurück geben. Als Cengiz begann die illustre Gesellschaft vorzustellen, verharrte der persische Jüngling vollkommen regungslos, während er den Zuckerkringel in seiner linken Hand hielt und die rechte Hand die Münze fest umklammert hielt. Die Klänge seiner Heimatsprache jedoch, ließen Yaris unwillkürlich seine Ohren spitzen und Morrigan erstaunt anblicken. Diese hohe Dame kannte seine Sprache? Woher? War sie etwa ebenso weitgereist wie es Cengiz, der Sekretär seines Herrn getan hatte? Neugierig blickte Yaris in Morrigans Richtung und biss sich dennoch auf die Unterlippe. Zu viele Fragen kreisten in seinem Kopf herum. Fragen, die ihm nicht gestattet sein würden, laut auszusprechen. Schon gar nicht an einem öffentlichen Ort wie diesem hier. Und so konzentrierte sich der Jüngling abermals auf seinen Zuckerkringel und trat aus der Schlange heraus, bereit Cengiz zu folgen. Doch dieser war zu sehr in das Gespräch mit den beiden Brotverteilerinnen vertieft, so dass Yaris seinen Blick langsam von links nach rechts gleiten ließ und er dabei Anippe bemerkte, die etwas verloren wirkte. So wirkte die Dunkelhaarige zumindest auf Yaris.


    Kurzerhand fasste sich der Perserjüngling ein Herz und näherte sich Anippe. In gebührendem Abstand zu der Fremden blieb der Sklave stehen und hielt ihr den Zuckerkringel entgegen.


    “Hier. Für dich.“

  • Jumshagin sah, wie Yanis sein Essen mit einer Unbekannten teilte. Da er guter Laune winkte er Yanis und jene Unbekannte heran,

    Er deute auf den dessen halben Kringel, auf den Stand und die Unbekannte.

    In der Hoffnung da wenigstens sie ihn versteht, meinte er zu Yanis.

    "Das war ein freundlich Werk, Yanis ,gehe und hole nun für Dich und das Mädchen einen Brot oder was auch immer."

    Er drückte Yanis eine weitere Sesterze in die Hand, denn dass jener seine erste noch besaß, wusste er ja nicht.

  • Kurzerhand fasste sich der Perserjüngling ein Herz und näherte sich Anippe. In gebührendem Abstand zu der Fremden blieb der Sklave stehen und hielt ihr den Zuckerkringel entgegen.


    “Hier. Für dich.“

    Anippe aber nahm den Zuckerkringel nicht, den ihr der Jüngling hinstreckte. Obwohl sie ihn so gerne gehabt hätte. Selbstlosigkeit war ihr lange nicht mehr begegnet.

    Sie schaute dem Jungen in die Augen. Vom Aussehen her war er entweder von niedrigem Stand oder ein Sklave:

    "Was soll ich dafür tun?", fragte sie leise.



    Da er guter Laune winkte er Yanis und jene Unbekannte heran,

    Anippe glaubte zu verstehen. Nicht für ihn, sondern für seinen Herren sollte sie etwas tun. Dieser war groß und eben so fremdländisch wie der andere, der vorhin mit dem Sklaven Brot geholt hatte. Seine dunklen Augen waren schmal und glänzend wie Saphire.

    Sie ging mit, da er auch sie zu sich winkte, blieb stehen und schaute zu ihm hoch.

  • Jumshagin schaute das Mädchen freundlich an.

    "Versteht Du die hiesige Sprache? Wenn ja sehr gut, ich bin Jumshagin, der Seidenhändler. Der Knabe ist Yanis, ein Perser und jener, welcher da schon wieder herumschäckert, ist Cengiz. Wir kommen aus fernen Landen, einige halten uns für Serer, wir sind es nicht.

    Ich sehe Dir an, dass Du hungrig bist, Yanis soll Dir einen Kringel besorgen. Ich biete Dir mit uns zukommen. Heißt jetzt zum Wagenrennen und später in mein Heim. Dort kann Du bleiben, so Du willst."

    Mit einer Handbewegung schickte Yanis los, um Kringel zu besorgen.

  • Cengiz, welcher einen Kringel erhalten hatte, muss zu seinem Erstaunen nicht alles übersetzen, denn eine der Meiden sprach zu seinem Erstaunen persisch.

    ....

    Morrigan lachte leise. „Doch ich bin einst im großen Reich der Perser geboren und aufgewachsen.“ Sagte sie und ja auch wenn sie lang nicht mehr die Sprache ihrer Ahnen gesprochen hatte kam sie ihr flüssig und leicht über die Lippen. In ihrer Stimme lag wie immer dieser rauchige verführerische Klang, der sich mit der persischen Sprache sogar noch verstärkte. Dann lachte sie wieder ihr leises melodisches Lachen. „Nun sag deinem Herren, dass all dies hier heute kostenlos ist. Er muss keinen Backstube aufkaufen. Gewählt werden können nur Bürger Roms und ich glaube kaum....“ Morrigan sah kurz auf und blickte zu dem fremdländischen Mann hinüber. „...das er ein Bürger Roms ist. Er kommt aus den Landen jenseits der persischen Reiches, weit aus dem Osten nicht wahr?“

    .....

    Es war ein mildes Lächeln was den jungen Sklaven traf. „Lass ihn dir schmecken“ Sagte sie und sprach weiter in der Sprache ihrer Ahnen. Ihre dunklen Augen lagen für einen langen Moment auf dem jungen Sklaven. Sie nickte ihm noch einmal freundlich zu, als er aus der Reihe trat und verteilte dann weiter mit Kara das restliche Brot.

  • Kara konnte es nicht wirklich ausstehen, kritisiert zu werden. Ja, sie konnte nur ein paar Bröckchen Persisch, aber immerhin. Sie überlegte einen Moment, einen vielfarbigen Fluch loszulassen, den sie sicherlich in perfekt akzentfreiem Persisch hervorzubringen in der Lage gewesen wäre, aber das wäre wohl dem Wahlkampf des Tiberiers wenig zuträglich gewesen.

    Danach ließ der seltsam aussehende Mann einen ganzen Schwall persischer Worte auch los, von denen Kara dann wirklich nichts mehr verstand. Aber gut, Morrigan übernahm auch die Gesprächsführung, so dass Kara sich weiter ums Brot kümmern konnte. Was sie dann auch tat, denn nein, sie verstand nun keine fünf Worte mehr. Und sie hatte ohnehin genug zu tun und wollte zum Rennen.



  • Das die Unbekannte den Zuckerkringel in seiner ausgestreckten Hand ablehnte, ließ Yaris Kopf kaum merklich auf die Seite neigen. Aber wieso? Er wollte ihr diesen Zuckerkringel wirklich schenken, da die Unbekannte nicht danach aussah als hätte sie die nötigen Münzen übrig, um sich eine dieser leckeren Süßigkeiten leisten zu können.


    “Ich schenke dir diesen Zuckerkringel.“


    Sprach Yaris in seiner Muttersprache auf die Unbekannte ein und hielt ihr noch immer das süße Gebäck entgegen. Vielleicht würde sie ja jetzt zugreifen. Doch auch jetzt behielt sie ihre Hände bei sich und Yaris blickte von dem Süßgebäck zu der Unbekannte. Bis er aus dem Augenwinkel die Handbewegung seines Herrn wahrnahm und sich augenblicklich in Bewegung setzte.


    “Du sollst nichts für mich tun.“


    Jetzt wirkte Yaris wahrlich verwirrt, was man deutlich an seinem Gesichtsausdruck erkennen konnte. Und während sein Herr an die Unbekannte das Wort richtete, wurde Yaris eine weitere Münze in die Hand gedrückt, so dass sich der Perserjüngling abermals in die Reihe der Wartenden einschleuste.


    Da sich die meisten Bürger Roms bereits im Inneren des Circus Maximus befanden, war Yaris relativ schnell an der Reihe und stand abermals vor Kara und Morrigan. Letzterer schenkte der Jüngling ein verschämtes Lächeln.


    “Mein Herr wünscht, dass ich noch zwei dieser Zuckerkringel kaufe. Darf ich diesmal bezahlen? Mein Herr wird sonst ungehalten.“


    Flehte Yaris regelrecht und hielt Morrigan die ausgestreckte Hand entgegen, auf der sich nun zwei Münzen befanden. Das er dabei das Gespräch zwischen ihr und dem Sekretär seines Herrn unterbrochen hatte, war dem Perser bewusst und so senkte er peinlich berührt seinen Kopf.

  • Jumshagin schaute das Mädchen freundlich an.

    "Versteht Du die hiesige Sprache? Wenn ja sehr gut, ich bin Jumshagin, der Seidenhändler. Der Knabe ist Yanis, ein Perser und jener, welcher da schon wieder herumschäckert, ist Cengiz. Wir kommen aus fernen Landen, einige halten uns für Serer, wir sind es nicht.


    Ich sehe Dir an, dass Du hungrig bist, Yanis soll Dir einen Kringel besorgen. Ich biete Dir mit uns zukommen. Heißt jetzt zum Wagenrennen und später in mein Heim. Dort kann Du bleiben, so Du willst."

    Mit einer Handbewegung schickte Yanis los, um Kringel zu besorgen.

    Anippe schwirrte vor fremden Namen der Kopf. Yaris war der Knabe mit dem verlockenden Zuckerkringel. Cen- was, das konnte sie nicht aussprechen. Und der Mann hieß Iones- agin? (Unwillkürlich machte Anippe ein griechisch klingendes Wort daraus)

    Aber Serer, von diesem Volk hatte sie schon einmal gehört, und sie hielt sich daran fest, obgleich ihr Kopf ihr schien als wäre er mit Watte gefüllt:

    "Ja, ich habe Latein gelernt.", sagte sie und erinnerte sich an die Sklavin Idunah, die ihnen die Sprache der Rhomäer beigebracht hatte:

    "Doch wenn du kein Seidenländer bist, was bist du dann ?", wieder sah sie in die faszinierenden Augen des Mannes. Er redete ganz ruhig und freundlich, und sie vergewisserte sich:

    "Du möchtest, dass ich mit in dein Haus komme?"

    Anippe konnte sich nur vorstellen, dass er sie dort versklaven wollte. Das war einfach; sie galt nur als Peregrina, konnte sich nicht ausweisen und war ohne Familie. Aber es war ihr gleichgültig; sie würde für den Mann arbeiten, wenn sie nur endlich wieder eine Mahlzeit und ein Nachtlager kriegen würde. Soweit war sie gekommen mit ihrer Freiheit, dachte sie. Doch vielleicht hatte er auch Schlimmeres mit ihr vor? Auch nach ihrem Tod würde kein Hahn krähen. Das Wattegefühl würde stärker:

    "Ich begleite dich gerne. Mein Name ist Anippe und..."...ich danke dir sehr, hatte sie sagen wollen, aber der Hunger und die Entbehrungen sorgten dafür, dass sie einfach zusammenklappte. Sie fiel in Ohnmacht und Jumshagin vor die Füße.

  • Das Mädchen antwortete und fiel urplötzlich um. Jumshagin hob sie auf und rief nach Cengiz.

    Jener erschien und staunte nicht schlecht als er seinen Freund und Meister mit einem leblosen Mädchen auf den Armen sah. Er dachte verschreckt, Er wird doch wohl etwa nicht..? Das gab ihm Jumshagin eine Order.

    "Tut mir leid mein Freund, das Wagenrennen entfällt für Dich. Du wirst mit dem Mädchen zu Batur reiten. Er soll sie wieder auf die Beine bringen. Ich will, dass man dann das Mädchen in mein Haus bringt und Batur sie behandelt, solange es vonnöten. Du haftest mir für das Mädchen Cengiz."

    Mit diesen Worten drückte er Cengiz das Mädchen in die Hände, welcher sie wortlos zu seinem Pferd trug und wie einen Sack darüber legte. Er band es los, saß auf und sprengte in Richtung Gehöft davon. Seit langen konnte er einmal wieder so reiten, wie er es von der Heimat gewohne war.

    Jumshagin indes rief nach Yanis man wolle sich nun das Wagenrennen anschauen.

  • Morrigan nahm zwei von den Kringeln. „Es tut mir leid, ich kann dein Geld nicht nehmen. Aber ich kann dir anbieten, dass du mich zu deinem Herren bringst und ich es ihm erkläre.“ Sagte sie freundlich in der Sprache ihres Geburtslandes, denn ja die Zeit hatte sie, der Wagen war fast leer und Kara brauchte ihre Hilfe nun nicht mehr. So lächelte sie den Jungen nun an und wartete wie er entscheiden würde.


  • Den Tumult, der die unbekannte Fremde ausgelöst hatte, bemerkte Yaris nicht, denn sein Augenmerk galt Morrigan und der Tatsache, dass sich noch immer einige dieser köstlichen Kringel im Wagen befanden. Jedoch wollte der Perserjüngling diesmal die Süßigkeiten auch bezahlen, und so hielt er Morrigan seine ausgestreckte Hand entgegen, auf der sich nun zwei Sesterzen befanden. Doch auch diesmal wollte die Dunkelhaarige seine Münzen nicht, was den Jüngling sichtlich verwunderte.


    “Bitte. Mein Herr wird wirklich ungehalten, wenn ich nicht bezahle.“


    Jetzt flehte Yaris beinahe und trat einen Schritt auf Morrigan zu, die Münzen ihr entgegen streckend. Sie müsste nur zugreifen und der Perser hätte ein reines Gewissen. Das Morrigan jedoch mit zu seinem Herrn kommen wollte, um die Sachlage zu erklären, verwunderte Yaris dann doch und so blickte er für einen kurzen Augenblick aus großen Augen zu der Dunkelhaarigen empor.


    “Mein Herr steht dort drüben.“


    Erwiederte Yaris und deutete in die ungefähre Richtung, in der sich sein Herr und Meister befinden müsste. Das sich Cengiz mit der fremden Unbekannten bereits auf dem Weg in Richtung des Gehöfts befand, konnte Yaris nicht wissen. Und so näherte er sich schließlich seinem Herrn, darauf hoffend das Morrigan ihm folgen würde.


    Wahrlich unglücklich wirkte Yaris, als er vor seinen Herrn trat und seine Finger äußerst fest um die Münzen zur Faust ballte. Derart fest, dass seine Fingerknöchel durch seine Haut hindurch stachen. Wie sollte er sich seinem Herrn denn nun erklären, jetzt nachdem Cengiz verschwunden war und der Sekretär doch als Übersetzer fungiert hatte? Aber vielleicht würde Morrigan die ganze Situation aufklären und so schielte Yaris in Richtung der Dunkelhaarigen. Auffordernd mochte der Blick des Sklaven beinahe anmuten.

  • Morrigan folgte dem jungen verunsicherten Mann zu seinem Herren. Jene Mann, der so fremdartig hier in Rom wirkte. Für sie jedoch war er nicht so exotisch wie wohl für die meisten hier. Ihr Vater hatte mit eben jene Handel getrieben. Auch wenn es lange her war und sie schon mehr Zeit hier in Rom verbracht hatte als in ihrer eigentlichen Heimat, konnte sie sich doch noch daran erinnern. Morrigan trat also zu dem Mann, hielt jedoch respektvoll anstand. Da er ein Händler war und hier seien Waren anbot, ging sie einfach davon aus, dass er zumindest rudimentär die Sprache der Römer beherrschte. „Salve Herr.“ Sagte sie mit ihrer dunklen melodischen Stimme. „Dein junger Sklave hier sagte mir, dass ihr ungehalten sein würdet, wenn er für das Brot nicht bezahlt.“ Sagte sie und lächelte leicht während sie mit ihrem Kopf zu dem jungen nun verunsicherten und nervösen Mann nickte. „Das Brot hier und heute ist eine Spende an das Volk von Rom und für seien Gäste. Tiberius Caudex tritt zur Wahl eines Amtsträgers an. Heute lädt er zu dem Wagenrennen ein und spendet das Brot für alle. Es würde ihn beschämen, wenn ihr es nicht annehmt und dafür bezahlen wollt. Also bitte ich euch in seinem Namen, nehmt diese Spende an und genießt wie alle anderen den Tag, die Spiele und das Brot.“ Sagte sie und ein strahlendes Lächeln erhellte dabei ihr Gesicht. Ein Lächeln, dass sie über die Jahre perfektioniert hatte, ein Lächeln um des Wirkung sie wusste, ein Lächeln, dass anderen schmeichelte, aber niemals ihre Augen erreichte.

  • Jumshagin lächelte, die junge Sklavin, so nahm er an, freundlich an.

    "Ich danke dir für diese Information, wir sind recht neu und außer meinen guten Cengiz, ist niemand von uns, mit den Gewohnheiten hier vollstens vertraut. Ergo biete ich eine allen gerecht werdende Lösung an. Du behältst eine Sesterze für Dich und deine Mitstreiterin und Yanis behält ebenfalls eine.

    Weil sonst würde es mir so gehen, wie Deinem Herrn. Denn ich kann nicht zurücknehmen, was ich gab, das widerspräche meinem Ehrgefühl."

    Freundlich schaute er das Mädchen an.

  • Morrigan lächelte ebenso und nickte dann bedächtig mit dem Kopf. Würde sie die Münze annehmen? Natürlich würde sie, auch Kara würde sich darüber freuen. Geld konnte man schließlich nie genug haben. „Nichts liegt mir ferner, als dein Ehrgefühl zu verletzen Herr.“ Sagte sie daher und nahm die beiden Münzen entgegen. „Ich danke euch auch im Namen meiner Freundin Kara. Nun bleibt mir dann wohl nur noch ein vergnügliches und spannendes Wagenrennen zu wünschen.“ Sagte sie und verabschiedet sich mit einem Kopfnickten. Sie drehte sich um und lächelte dem jungen Sklaven nochmals zu. Ein aufmunterndes Lächeln. „Genieße auch du den Tag.“ Sagte sie auf persisch zu ihm.