Den ersten Tag verbrachten Caesoninus und die Sklaven damit sich im neuen Haus umzusehen und sich auch menschlich hier einzurichten, sprich, es wurde geklärt wer wo schlafen würde und wie sich von jetzt an die genauen Arbeitsroutinen insbesonders der einzelnen Sklaven, wie auch überhaupt der Tagesablauf gestalten würden. Phocylides erhielt als Maiordomus wieder ein eigenes kleines Zimmer, das ihm als Officium und Cubicularium zugleich diente, während Locusta mit ihrer Truppe die Küchen- und Lagerräume inspizierte und in Besitz nahm. Wonga würde der Ianitor der Iulii für die Dauer ihres Aufenthalts sein. Audata war als Cubicularia für Servilia Gemina eingeteilt worden, benötigte diese sie gerade nicht, sollte sie Tsuniro beim Säubern des Hauses zur Hand gehen. Beide Sklavinnen waren über ihr Los nicht besonders glücklich, Audata weil sie mit dem aufbrausenden Charakter der Servilierin nicht zurecht kam und Tsuniro, weil sie Putzen hasste. Und Audata mochte sie aufgrund ihrer Schüchternheit ebenfalls eher weniger. Die restlichen Dinge wie Tischdienst und andere Feinheiten regelte Phocylides und dann als jeder wusste wo sein Platz war, konnten sie daran gehen sich für die erste Cena bereit zu machen. Caesoninus hatte sich in seinem Officium eingerichtet und als allererstes einen Brief an den Statthalter geschrieben und weggeschickt, um ihm sein Eintreffen anzukündigen, auf dass er bald Audienz bei ihm erhalten konnte. Danach begab er sich ins Balneum um sich frisch zu machen.
Die Küche hatte währenddessen nach Abschluss ihrer Inspizierung die Küchenjungen ausgesandt, um allerhand Lebensmittel auf der nahen Agora einzukaufen. Vornehmlich für das heutige Abendmahl, doch dazu auch gleich ein paar zusätzliche Vorräte. Als sie nach einer Stunde wiederkamen, begann Locusta mit den anderen ihre Kocherei.
Tsuniro hatte noch nichts in Sachen Reinigung zu tun und so hatte sie Phocylides zusammen mit Audata anderweitig eingeteilt, um bei den Vorbereitungen nützlich zu sein. Wonga war solange in den Stall geschickt worden, der ein paar Gassen vom Haus entfernt lag, um Dominus Caesoninus’ Hengst Bucephalos dort sicher unterzubringen und diesem ein bequemes Lager aus Heu zu bereiten.
Publius Pontidius Pollio war ebenfalls noch anwesend und würde auch die nächsten Wochen an Caesoninus‘ Seite bleiben. Nach Ankunft des Haushalts jedoch hatte er die „Domus Iulia“ (wie er das Haus insgeheim schon für sich nannte) doch bald für eine Weile verlassen, um den neuen Bewohnern Zeit zu geben sich zu organisieren. Für die Dauer bis zur Cena besuchte er deshalb solange die Thermen Antiochias.