[Triclinium] Erste Cena im neuen Heim

  • Den ersten Tag verbrachten Caesoninus und die Sklaven damit sich im neuen Haus umzusehen und sich auch menschlich hier einzurichten, sprich, es wurde geklärt wer wo schlafen würde und wie sich von jetzt an die genauen Arbeitsroutinen insbesonders der einzelnen Sklaven, wie auch überhaupt der Tagesablauf gestalten würden. Phocylides erhielt als Maiordomus wieder ein eigenes kleines Zimmer, das ihm als Officium und Cubicularium zugleich diente, während Locusta mit ihrer Truppe die Küchen- und Lagerräume inspizierte und in Besitz nahm. Wonga würde der Ianitor der Iulii für die Dauer ihres Aufenthalts sein. Audata war als Cubicularia für Servilia Gemina eingeteilt worden, benötigte diese sie gerade nicht, sollte sie Tsuniro beim Säubern des Hauses zur Hand gehen. Beide Sklavinnen waren über ihr Los nicht besonders glücklich, Audata weil sie mit dem aufbrausenden Charakter der Servilierin nicht zurecht kam und Tsuniro, weil sie Putzen hasste. Und Audata mochte sie aufgrund ihrer Schüchternheit ebenfalls eher weniger. Die restlichen Dinge wie Tischdienst und andere Feinheiten regelte Phocylides und dann als jeder wusste wo sein Platz war, konnten sie daran gehen sich für die erste Cena bereit zu machen. Caesoninus hatte sich in seinem Officium eingerichtet und als allererstes einen Brief an den Statthalter geschrieben und weggeschickt, um ihm sein Eintreffen anzukündigen, auf dass er bald Audienz bei ihm erhalten konnte. Danach begab er sich ins Balneum um sich frisch zu machen.


    Die Küche hatte währenddessen nach Abschluss ihrer Inspizierung die Küchenjungen ausgesandt, um allerhand Lebensmittel auf der nahen Agora einzukaufen. Vornehmlich für das heutige Abendmahl, doch dazu auch gleich ein paar zusätzliche Vorräte. Als sie nach einer Stunde wiederkamen, begann Locusta mit den anderen ihre Kocherei.


    Tsuniro hatte noch nichts in Sachen Reinigung zu tun und so hatte sie Phocylides zusammen mit Audata anderweitig eingeteilt, um bei den Vorbereitungen nützlich zu sein. Wonga war solange in den Stall geschickt worden, der ein paar Gassen vom Haus entfernt lag, um Dominus Caesoninus’ Hengst Bucephalos dort sicher unterzubringen und diesem ein bequemes Lager aus Heu zu bereiten.


    Publius Pontidius Pollio war ebenfalls noch anwesend und würde auch die nächsten Wochen an Caesoninus‘ Seite bleiben. Nach Ankunft des Haushalts jedoch hatte er die „Domus Iulia“ (wie er das Haus insgeheim schon für sich nannte) doch bald für eine Weile verlassen, um den neuen Bewohnern Zeit zu geben sich zu organisieren. Für die Dauer bis zur Cena besuchte er deshalb solange die Thermen Antiochias.

  • Iulia und ihre Mutter gingen bei dem Rundgang natürlich mit wo sich alle zusammen das Haus angesehen hatten, um dessen räumliche Verhältnisse kennenzulernen. Außerdem war es bestimmt von Vorteil zu wissen welches Zimmer das eigene Cubiculum war. Als dann jeder alles wichtige wusste zerstreute sich die Menge, Vetter Gaius war in sein Officium verschwunden und sein Agent Pontidius Pollio das Haus verlassen, während die einzelnen Sklavenabteilungen sich um ihre jeweiligen Aufgabengebiete zu kümmern begannen zur Vorbereitung der abendlichen Cena. Iulia und Callista teilten sich ein Zimmer. Beide Frauen gingen in besagtes Cubiculum und führten die letzten Handgriffe beim Einrichten durch, selbiges vollzog auch Servilia Gemina in ihrem eigenen Cubiculum. Als sie damit fertig war legte sie sich für den Rest des Tages hin um noch etwas zu schlafen bis zum Essen. Das warme Klima hier setzte ihr ja doch schon zu.


    Iulia jedoch war nicht müde und da sie eigentlich jetzt nichts mehr zu tun hatte, beschloss sie zusammen mit Callista auszugehen und die Umgebung ihres neuen Hauses zu erkunden. So spazierten sie ein wenig in den umliegenden Straßen und Gassen umher und machten auch einen Abstecher auf die Agora. Als sie gegen Abend dann zurückkamen hatte Iulia schon ein ganz gutes Bild von dem Stadtviertel Antiochias in dem sie lebten.

  • Flora hatte sich von der Gruppe abgesetzt nachdem Caesonius in sein Officum verschwunden war und geklärt war wer welches Zimmer bekam.

    Sie hatte daran gedacht phoebe zu fragen ihre baldige Schwägerin aber sie wusste nicht ob diese müde war von der Reise.

    Außerdem war ja noch ihre Mutter, die phobe vielleicht beanspruchte.

    Darum war sie nachdem sie sich etwas frisch gemacht hatte, allein auf Erkundungstour gegangen.

    Es war für sie aufregend durch die Straßen zu schlendern, das bunte Treiben und auch die fremdartigen Gerüche zu riechen und nicht zu vergessen die so unterschiedlichen Sprachen.

    Erst als es dämmerte kehrte sie zurück, zwar nachdenklich ob Caesonius Abwesenheit aber sie bildete sich da vielleicht auch etwas ein.

    Und beschloss ihn aufzusuchen, mehr als sie abweisen konnte er sie ja nicht.

    Also machte sie sich zu ihm auf und klopfte an seine Tür.

  • Caesoninus entspannte sich so gut es ging bei seinem Bad im Balneum. Mit geschlossenen Augen lag er im heißen Wasser und ließ den heutigen Tag wie auch die nächste auf ihn zukommende Zeit Revue passieren. Nicht mit planerischer Angestrengtheit ging er dabei ans Werk, sondern ließ ganz locker die Gedanken mal hierhin und mal dorthin schweifen und machte sich Gedanken dazu was er wohl gern anfangen würde, doch allzu viel konnte er da sowieso nicht vorausplanen, wo es in erster Linie vom Statthalter abhängen würde was er zu tun bekäme. So also blieb ihm ohnehin nichts anderes übrig als die Dinge auf sich zukommen zu lassen, spätestens nach seiner ersten Audienz in der Regia würde er mehr wissen.


    Als er genug mit baden hatte stand er auf und entstieg dem warmen Nass. Nachdem er sich angekleidet hatte verließ er das Balneum und wollte nochmal kurz zum Officium zurück, und ein paar Unterlagen von dort holen, um sie ins Cubiculum zu tragen. Dabei lief er zufällig Flora über den Weg. „Holla, welch angenehme Überraschung!“ rief er aus und drückte seine Verlobte an sich. Caesoninus hatte als Kleidung nur seine Toga ganz grob über die Schulter geworfen gehabt, um die wichtigsten Stellen zu verdecken, doch ein Gutteil seiner muskulösen Brust war trotzdem nackt und noch leicht angefeuchtet. Er öffnete seine Arbeitszimmertür und zog Flora mit hinein. Gleich im Raum angekommen drückte er sie gegen die Wand zum Flur hin und begann sie leidenschaftlich zu küssen.

  • Als es endlich Essenszeit war begab sich Iulia frisch herausgeputzt ins Triclinium. Einmal auf dem Weg war sie falsch abgebogen und plötzlich im Balneum gestanden, doch danach fand sie gleich darauf den richtigen Raum. Spätestens übermorgen würde sie bestimmt alle Räume kennen, ganz sicher. „Nanu?“ machte sie, als sie bemerkte, dass sie die Erste war. Niemand sonst befand sich noch hier, wenn das Essen auch schon von den Sklaven aufgetragen worden war. So setzte sie sich in ihren Korbstuhl und nahm sich eine Scheibe Brot, welche sie in etwas Moretum tunkte und hineinbiss. Iulia verzog das Gesicht. Es war gewöhnliches Moretum ohne Kräuter, die sie sonst zuhause immer hinein gaben und das schmeckte man auch. Gab es denn hier kein Basilikum oder ähnliches?


    Nach einer Weile dann betrat auch Servilia Gemina den Raum.


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    Servilia Gemina, Witwe des Kaeso Iulius Iuvenalis


    Kind, da bist du ja, guten Abend!

    Guten Abend, Nana“, grüßte Iulia zurück.

    Auch der suchende Blick von Iulias Mutter verriet, dass sie sich wohl fragte wo die anderen abblieben, jedoch sagte sie nichts weiter. Stattdessen setzte sie sich neben ihre Tochter. „Was hab ich jetzt gut geschlafen! Dieses Nickerchen war Gold wert, besonders in dieser Hitze! Ich weiß nicht wie ich das ein ganzes Jahr aushalten soll!“ Iulia lächelte. „Daran gewöhnst du dich schon, spätestens in einer Woche fällt es dir gar nicht mehr auf.

    Nun, ich weiß ja nicht…“ Auch Servilia Gemina nahm sich zur Vorspeise jetzt Brot und Moretum und im Gegensatz zu Iulia registrierte sie es mit Wohlwollen, dass keine Kräuter daruntergemischt waren. Sie aß es lieber so, wenn in der Domus Iulia in Rom auch sonst immer welche dabei waren. Nach den ersten Bissen sah sie sich wieder im Raum um und fragte doch jetzt: „Wo nur Gaius und Flora bleiben?“ Iulia wusste keine Antwort darauf, wenn auch sie sich ausdenken konnte warum es sich bei ihnen verzögerte. Oder sie dachte schlicht zu schmutzig, typisch.

  • Nachdem Caesoninus so seine Freude und seine Leidenschaft an Flora bekundet hatte, machte auch er sich zum Triclinium auf, um am familiären Abendessen teilzunehmen. Als er den Raum betrat saßen dort Iulia Phoebe und ihre Mutter, welche beide schon mit Essen begonnen hatten. „Schönen guten Abend!“ grüßte er sie gut gelaunt und ließ sich auf der zentralen Kline nieder. Ein Sklave stellte ihm verdünnten Wein hin und so begann auch Caesoninus mit dem Abendmahl.

  • Nicht lange nach Caesoninus erschien auch Pontidius Pollio und ließ sich ebenfalls auf einer Kline nieder. Sobald Caesoninus seiner gewahr wurde prostete er ihm schon von weitem zu und rief: „Ah! Der Mann der Stunde! Komm nur, Publius Pontidius, und iss mit uns! Du hast ein vorzügliches Haus für uns gefunden, ich bin begeistert! Wie bist du nur an es gekommen?“ Der Ansgesprochene grinste verlegen und bestellte sich bei einem Sklaven ebenfalls Wein, dann antwortete er: „Ich habe mehrere Objekte im Visier gehabt, doch dass es schlussendlich dieses hier wurde war einem großen Zufall geschuldet.

    Caesoninus hob die Brauen. „So? Wirklich? Erzähl!

    Ich hatte unter anderem ein Objekt viel weiter oben auf dem Berghang, wo man zwar eine herrliche Aussicht über Antiochia gehabt hätte, jedoch wäre es auch eine Spur kleiner gewesen und natürlich müsste man alles was man im Haus haben möchte erst mal hinauf schaffen. Außerdem war es eher von arabischer Bauart und daher nicht komplett an die Bedürfnisse einer römischen Familie der Oberschicht angepasst.“ Caesoninus nickte. Er konnte verstehen was sein Agent damit meinte, wenn ihn dieser „herrliche Ausblick“ auch trotzdem noch interessierte. Er musste wohl beizeiten mal einen kleinen Aufstieg zum östlichen Stadtrand machen und sich das ganze persönlich ansehen. „Und wie bist du dann an dieses Haus hier gekommen?“, fragte er ihn, damit sich der Pontidier wieder dieser Geschichte zuwandte.

  • Flora war nachdem sie bei Caesonius war, sich umziehen gegangen.

    Sie überprüfte den korrekten Sitz ihrer Kleidung, ehe sie sich im Spiegel betrachtete.

    // Ja, so konnte sie gehen//überlegte sie.

    Wie zufällig fiel ihr Blick auf ihre Lippen und eine leichte Röte kroch in ihre Wangen, als sie an die vergangene Stunde dachte.

    Bilder von Caesonius tauchten auf, sein Adonis gleicher Körperbau und... //Schluss// schalt sie sich. Es war zwar nicht viel geschehen aber sie war eine sittsame Römische Dame, wie lange das so blieb war eine Sache aber noch war es so und dementsprechend hatte sie sich zu verhalten.

    Also lenkte sie ihre Gedanken auf ein anderes Thema und ging langsam Richtung Triclinium.

    Als sie eintrat begrüßte sie alle Anwesenden, ehe sie Caesonius gegenüber Platz nahm.

    Sie winkte einem der Sklaven, der ihr verdünnen Saft brachte, für Wein, selbst wenn dieser verdünnt war war ihr zu warm.

  • Als Letzte der abendlichen Runde kam jetzt auch noch Octavia Flora herein. Als Caesoninus sie erblickte, strahlte er sie an, dann wandte er sich wieder Pontidius Pollio zu, um weiter seiner Erzählung zu lauschen. Dieser räusperte sich kurz und fuhr fort: „Nun, wie du ja schon weißt, gehörte dieses Haus zuletzt Paullus Appuleius Barba, einem sehr reichen Römer aus Brundisium, der in den letzten Jahren besonders hier in Syrien viel Grundbesitz angehäuft hat. Ich hatte ihn vor drei Jahren kennengelernt, als ich im Auftrage deines werten Onkels bei Appuleius Barba vorstellig wurde, wegen einiger Bergwerke an denen Iulius Antipater interessiert gewesen war. Es waren harte Verhandlungen und ich ging mit einem blauen Auge aus ihnen hervor und das auch nur wegen eines Tipps, den ich ihm beiläufig mitgegeben hatte.

    Caesoninus hing ganz gebannt an den Lippen seines Hausgasts. Solche Erzählungen waren ganz nach seinem Geschmack. Auch wenn sie eigentlich rein wirtschaftlicher Natur waren, so beinhalteten sie für ihn (vielleicht wegen des exotischen Ortshintergrunds?) doch eine Prise von Abenteuer, was zusätzlich auf ihn anziehend wirkte.


    Die Sklaven kamen herbei und tauschten die ersten leer gewordenen Teller und Schüsseln aus. Jeder der wollte bekam auch nochmal Wein nachgeschenkt. Caesoninus fragte Pollio: „Sehr interessant! Doch wie meinst du das mit dem Auge?

    Das verhielt sich so, dass Appuleius Barba lange Zeit nicht daran interessiert gewesen war diese Minen an Iulius Antipater zu verkaufen. Es benötigte all mein Verhandlungsgeschick wie auch ein oder zwei kleinere Zugeständnisse, um wenigstens drei dieser höchst profitablen Werke erwerben zu können. In diesem Kontext gab ich Barba auch einen Investitionstipp für norisches Eisen, da ich kurze Zeit zuvor von einem Freund aus der Armee von geplanten Ausrüstungstauschs gehört hatte. Es kam wirklich so, einige Legionen modernisierten ihre kompletten Rüstungen und die dadurch gestiegene Nachfrage an besagtem Eisen ließ Barba einige hübsche Gewinne einfahren, da er noch rechtzeitig investiert hatte.

  • Nach und nach trudelte auch der Rest der Bande ein und gesellten sich zu ihnen zum Mahl. Zwischen Caesoninus und seinem Agenten entspann sich schon bald eine lebhafte Erzählung über die Art der Erwerbung dieses Hauses in dem sie gerade zur Miete wohnten, doch Iulia interessierte das nicht besonders und so hörte sie auch nicht zu. Mit ihrer Mutter wusste sie auch kein Gesprächsthema und so aß sie still vor sich hin.


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    Servilia Gemina, Witwe des Kaeso Iulius Iuvenalis


    Salve Flora! Ach setz dich doch hierher!“ Der Ruf der Mutter ließ Iulia aufsehen. Octavia Flora hatte den Raum betreten und setzte sich zu ihnen in einen Korbstuhl gegenüber von Gaius. „Hallo“, begrüßte sie auch Iulia und lächelte sie milde an.

    Seit Iulias kleinem Nervenzusammenbruch in einer Seitengasse am Esquilin, an dem Flora sie aufgelesen und ihr geholfen hatte, hatte sie die Verlobte ihres Vetters ein ganzes Stück mehr schätzen gelernt und dachte nicht mehr ganz so schlecht von ihr wie früher. Ja mehr noch, sobald sie neben ihr saß beugte sich Iulia zu ihr hinüber und murmelte: „Spät kommst du“, mit einem undefinierbaren Blick. War das der Anflug eines Lächelns auf Iulias Mundwinkeln? Ach nein, das musste eine Täuschung sein.


    Servilia Gemina hatte nicht gehört was ihre Tochter zu Flora gesagt hatte, sie registrierte lediglich, dass die beiden Mädchen wohl ein Gespräch begannen und da auch ihr die hehre Historie dieses Hauses mehr als egal war, wandte sie ihre Aufmerksamkeit von Pollio zu Flora und wartete ihre Antwort ab. Vielleicht könnte sie dann erraten über was sie sprachen und sich dementsprechend einbauen (böse Zungen mochten gar den Begriff „einmischen“ gebrauchen, doch von solchen Anschuldigungen soll vorerst noch Abstand genommen werden).

  • Als Floras Blick Caesonius seinen traf lächelte sie diesem ebenfalls zu,ehe sie sich an die junge Iulia wandte.

    ,, Ja, ich weiß ob du es glaubst oder nicht ich habe mich in den vielen Räumen verlaufen" Was natürlich nicht stimmte aber schließlich hörte der,, Feind"in Form von Servilia Gemina mit.

    Also beschränkte sie sich auf ein Zwinkern und ein tonloses,, Erzähl ich dir später" Sie trank einen Schluck und wechselte das Thema,, Nun musst du mir aber verraten wie es dir hier gefällt"

  • Uuuh, hatte Iulia vorhin etwa doch nicht so falsch gelegen? War Vetter Gaius etwa nicht brav gewesen? Ein kurzes Grinsen konnte sie nicht unterdrücken, doch versuchte sie es, ihrer Mutter wegen, so klein wie möglich zu halten. „Gut, dann später.“ Um den Gesichtsausdruck ganz weg zu bekommen widmete sie sich wieder ihrem Becher und trank von ihm, danach biss sie wieder in ihre Hühnerkeule, während Flora sie fragte wie sie es hier so fände. Iulia ließ noch einmal ihren Blick durch den Raum schweifen und antwortete dann: „Ganz nett bis jetzt. Jetzt am Nachmittag bin ich ein wenig um das Haus herum in den Gassen spaziert für einen ersten Eindruck von Antiochia und bislang gefällt es mir, wenn nur die Hitze nicht wäre.


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    Servilia Gemina, Witwe des Kaeso Iulius Iuvenalis


    Ein wahres Wort, Tochter!“ warf Servilia Gemina ein. „Die war den ganzen Tag schon so unerträglich, dass mich keine fünf Pferde nach draußen bringen hätten können. Ich bin gleich in mein Zimmer und habe mich hingelegt. Ich denke, ich gehe dann beizeiten wieder“, sprachs und legte den Handrücken an die Stirn, wie um die Temperatur zu fühlen. „Ja, das erwähntest du ja schon“, war sich Iulia nicht zu schade, dies bei Tische zu entgegnen. Bevor sie jetzt also wieder eine halbstündige Diskussion über das Wärme- und Kälteempfinden der Servilia Gemina führen müssten, wandte sich Iulia daher schnell nochmal an Flora und fragte: „Und was hast du so den Nachmittag über jetzt gemacht?

  • Währenddessen setzten Caesoninus und sein Agent ihre Unterhaltung fort. „Fantastisch!“, rief der neue Hausherr aus, nachdem Pollio die Geschichte mit dem norischen Eisen zu Ende erzählt hatte. Der Pontidier tippte sich auf die Nase. „Oh ja, man muss bloß immer alle seine Möglichkeiten kennen und seine Steine richtig setzen, dann kommt man ans Ziel“, sagte er in Anspielung auf ludus latrunculorum*. „Und wie war das jetzt hier mit dem Haus?“ Man merkte, dass Pontidius Pollio bereits ordentlich dem Wein zugesprochen hatte, denn in ganz gelöster Stimmung sprach er drauf los ohne irgend eine Spur seiner normalen Zurückhaltung zu zeigen. „Ja, also das war so! Wie du dir denken kannst haben wir damals bei dem Minenkauf beide dafür gesorgt, dass wir uns nicht mehr so schnell vergessen. Jetzt bei dem aktuellen Auftrag eine standesgemäße Bleibe für dich zu finden hatte ich, wie schon gesagt, drei achtbare Objekte für dich zusammengestellt, als ich da eines Abends mit einem vertrauten Lieferanten von Appuleius Barba auf ein Gläschen zusammenhockte. Da erzählte er mir im Vertrauen, dass Barba auf die Schnelle flüssiges Geld brauche und daher in aller Stille ein paar seiner kleineren Immobilien abstoßen wolle ohne Kenntniss seiner Konkurrenz. Du weißt schon, der Prestige wegen und so weiter.

    ‘türlich, ‘türlich, der Prestige wegen“, wiederholte Caesoninus, auch er trank fleißig einen Becher nach dem anderen.


    So bin ich daher zu Appuleius Barba und habe ihn gefragt was er hier in Antiochia alles verkaufen möchte. Er nannte mir einige Grundstücke, unter anderem dieses Haus hier, welches dir zurzeit als Mietobjekt zur Verfügung steht!“ Caesoninus nahm noch einmal einen Schluck und rief dann: „Ein ganz wunderprächtiges Haus! Weißt du was wir kaufen es! Kauf es Appuleius Barba ab, gleich morgen! Ich will es vollständig erwerben und zum syrischen Wohnsitz meiner Familie machen!

    Pollio hob seinen Becher: „Hört! Hört! Doch einen Haken gibt es noch daran.“

    Caesoninus‘ Augen wurden groß. „Haken? Welchen Haken?!


    Sim-Off:

    * = dt. „Söldner“ oder „Soldat“, sehr beliebtes römisches Brettspiel, ähnlich unserem „Dame“.

  • Auch Flora griff nach ihrem Becher und trank erstmal einen großen Schluck.

    Ehe sie Phoebe bejahend zunickte,, Ja, es ist wirklich sehr warm, das erinnert mich etwas an Athen, wenn ich mich richtig erinnere warst du auch schon mal dort oder? " fügte sie dann hinzu,ehe Iulia das Thema auf ihre Freizeitgestaltung lenkte, auch sie hatte keine große Lust das gesagte von Servilia Gemina zu erörtern.

    ,, Nun, ich war auch etwas spazieren, es ist faszinierend soviele Gerüche und Geräusche"

  • Iulia nahm sich eine armenische Marille und biss herzhaft hinein. Dann antwortete sie kauend: „Ich war erst einmal in meinem Leben in Athen, jetzt hier bei unserer Herfahrt zusammen mit dir. Davon abgesehen aber nicht. Und du?


    Servilia Gemina machte ein dummes Gesicht, während sie versuchte nachzudenken.


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    Servilia Gemina, Witwe des Kaeso Iulius Iuvenalis


    Wir waren in Athen? Davon weiß ich gar nichts, wo war da dann aber ich?

    Da sie sowieso gerade des Gesprächs wegen mit dem Hinterkopf zu ihrer Mutter und mit dem Gesicht zu Flora gewandt war und die Männer durch ihre intensive Häuschenunterhaltung nichts mitbekamen, gestattete es sich Iulia genervt die Augen zu verdrehen.

    Wie denn auch, du lagst mit dem x-ten heftigen Übelkeitsanfall unter Deck und hast kaum die Augen offen halten können.

    Oh…“, machte Iulias Mutter und sah weiter drein wie eine Kuh am Mittwoch in dem Versuch sich an den Ankeraufenthalt ihres Schiffs im Athener Hafen Piräus zu erinnern, doch es kam nichts. Es blieb alles schwarz im Oberstübchen.


    Ja was war denn das für eine plötzliche Eingebung in ihrem Gemüt, war hier etwa jemand gerade etwas rebellisch gelaunt? Eine kleine Aufbäumung gegen die elterliche Gewalt? Denn ganz dieser Stimmung folgend erzählte die sonst so gut erzogene Iulia jetzt Flora weiter: „Ach Athen war so wunderschön… ich will unbedingt wieder hin, auch wenn das wohl erst sein wird, wenn ich verheiratet bin, aber spätestens dann hat mein Ehemann keine Ruhe vor mir bis wir dort sind! Und was man dort alles zu sehen bekommt! Ich bin da damals ein paar Gassen vor der römischen Agora an einem Pavillon unter einem hohen Olivenbaum vorbeigekommen, den ein paar Athleten als eine Art Mini-Gymnasion benutzt hatten für ihre körperliche Ertüchtigung. Und weißt du was, die waren nackt! Junge nackte Halbgötter in unserem Alter, eingeölt, muskelbepackt und jeder einen riesigen Schw…

    IULIA! UNTERSTEH DICH!

    Servilia Gemina in Hochform. Zweifellos musste ihr Organ gerade im Moment sämtliche Gespräche überdecken.

    BIST DU WAHNSINNIG, SO KANN MAN DOCH NICHT BEI TISCH SPRECHEN! DU SPINNST WOHL! HIER HERRSCHEN WÜRDE UND ANSTAND!“ (Mhm, sehr „würdevoll“ gleich am ersten Abend während der Cena die ganze versammelte Gesellschaft niederzubrüllen…) „AB MIT DIR AUF DEIN ZIMMER! MARSCH, BEWEG DICH! UND DENKE SEHR GRÜNDLICH ÜBER DEIN VERHALTEN NACH!

    Servilia Geminas Gesicht war dunkelrot vor Zorn und sie zitterte etwas so sehr kochte sie. Iulia hingegen grinste übers ganze Gesicht, immer noch das Gesicht ihrer Mutter abgewandt. Sie musste sich auf die Lippen beissen, um nicht lachen zu müssen. Auch wenn es sonst nicht ihre Art war, doch jetzt gerade hatte es sich richtig gut angefühlt ungezogen zu sein. „Komm, gehen wir in dein Zimmer“, raunte sie Flora zu, stand dann auf und griff nach ihrem Handgelenk, um sie ebenfalls aufzuziehen.


    Währenddessen führte Servilia Gemina hinter ihr eine Art lautes Selbstgespräch: „Oh Minerva, was ist nur aus meinem guten Kind geworden. So tugendvoll als Mädchen und jetzt… alt, unverheiratet und ein Mundwerk das ihr auch noch die letzte Chance auf die Ehe zerstören wird. ICH SAGTE BEWEG DICH!!!

  • Flora grinste leicht,, Athen ist wunderschön, ich bin dort aufgewachsen" sie fügte lächelnd hinzu,, Also kann ich gut nachvollziehen wie du dich dort gefühlt haben musst" doch ihre Gedanken waren bei ihrem griechischen Sklaven, der spurlos verschwunden ist. Sie hoffte er hätte die Chance genutzt und wäre entkommen und lebte nun in relativer Freiheit, aber ihr verstand sagte etwas anderes.

    So in Gedanken bekam sie die Standpauke von Iulias Mutter nur am Rande mit.

    Doch pflichtschuldig und Iulias Laune nicht zu verderben spielte sie mit und grinste ebenso breit.

    ,, Junge halbgötter"sie seufzte überlegt mal, wie glücklich diese uns machen könnte"könnte sich nicht verkneifen,, ich wünschte unsere Männer hätten etwas davon"und sie warf Phoebe einen Blick zu und wartete ob Gaius den Wink verstand.

    Sie hoffte ja das er sie nochmal besuchen würde.

    Sie nahm Iulia dann an die Hand um in ihrem Zimmer zu verschwinden.