[Cubiculum] Gaius Iulius Caesoninus

  • Flora wusste das Caesonius nicht in seinem Cubiculum war und unter normalen Umständen hätte sie sein Zimmer nie betreten, dass gehörte sich einfach nicht.

    Doch was war hier im Anus des Imperiums schon normal.

    Sie grinste bei diesem Gedanken, aus der stillen, schüchternen, wohlerzogenen Octavia war eine nun ja, erwachsene Frau geworden,die nun genau wusste was sie wollte.

    Und was sie wollte hieß Caesonius, natürlich nach der Hochzeit.

    Soviel Wert legte sie dann doch darauf.

    Sie sah sich um und entdeckte einen kleinen Tisch auf dem sie ihr Geschenk ablegt.

    Sie wusste dies würde Caesonius schmecken und da er nicht wusste woher machte es ihr doppelt Spaß.

    //mal sehen ob er errät von wem es stammt //dachte sie so bei sich.

    Immerhin wussten ja nicht viele das er diesen Wein liebte und es war auch nicht leicht diesen von dem octavischem Landgut hierher zu schaffen.

    Aber egal, er war hier.

    Noch immer lächelnd verschwand sie aus seinem Cubiculum

  • Iulia wanderte ein wenig eiliger als gewöhnlich durch die Räume der Domus Iulia. Gerade war sie wieder ihrer Mutter Servilia Gemina entkommen. Noch vor wenigen Augenblicken hatten sie im Tablinum bei einer Stickerei zusammengesessen, wobei Servilia Gemina unentwegt von diversen jungen Männern erzählt hatte, die ihr inzwischen hier in Antiochia untergekommen waren und sie wurde nicht müde ständig deren Vorzüge zu preisen. Iulia hatte innerlich die Augen verdreht. Wollte ihre Mutter sie ernsthaft hier draußen in der Provinz verkuppeln? Wo diese Agenda schon längst zu ihrem Vetter Gaius gewandert war? Als sie sich gerade überschwänglich über einen Sohn eines römischen Manufakturbesitzers ausließ und laut überlegte ob sein ererbtes Vermögen oder sein Wanst größer war, da war es Iulia zu viel geworden. Die erstbeste Ausrede beim Schopfe packend war sie aufgestanden und hatte eilig den Raum verlassen. Götter... ihre Mutter würde es mächtig langweilig werden und gar keine Ahnung mehr haben über was sie reden könnte, wenn sie, Iulia, erst vom Markt wäre, so besessen war sie von diesem Thema. Dieser Gedanke entlockte ihr doch ein schelmisches Grinsen.


    In der Nähe des Cubiculums ihres Vetters Gaius glaubte sie am Rande ihres Sichtfelds eine Bewegung wahrzunehmen. Sogleich blieb sie stehen und sah sich um. War da nicht gerade etwas um die Ecke gewischt? Oder bildete sie sich das nur ein? Durch dies in diese Richtung gelenkt setzte sie sich wieder in Bewegung und kam zur Tür von Gaius' Zimmer. Die Tür war nicht ganz verschlossen, ein winziger Spalt zeigte, dass sie nur angelehnt war. Ohne weiter darüber nachzudenken öffnete sie sie ganz und betrat das Zimmer.


    Der Raum war leer. Vielleicht hatte sie sich wirklich nur getäuscht und gar niemanden in der Nähe gesehen. Den Blick herumschweifend ging sie ein paar Schritte weiter. Das Bett war noch zerwühlt von letzter Nacht, vermutlich war Gaius erst spät aufgestanden, sonst hätten ja die Sklaven es am Morgen wieder hergerichtet. Was wohl der Anlass gewesen war für so eine verschobene Nachtruhe? Iulia wandte den Kopf und bemerkte eine Flasche auf einem Tisch stehen. Aha, wohl eine kleine Feier im Privaten? Lächelnd ging sie auf die Flasche zu und nahm sie in die Hände, um sie genauer untersuchen zu können. Sie war relativ voll, entweder hatten Caesoninus und eine mögliche zweite Person (vielleicht eine Frau?) nur ein paar Schlucke, oder gar nichts davon genommen. Es war unterhaltsam für sie anhand der bisher entdeckten Spuren zu erraten versuchen was Gaius letzte Nacht getrieben hatte. Also eine Flasche Wein und ein nicht gemachtes Bett hatte sie schon einmal, begierig auf weitere Spuren hielt Iulia die Flasche weiter in Händen und sah sich im Cubiculum um.

  • Caesoninus hatte im Atrium gesessen und sich mit dem Maiordomus über dessen Heimat Ägypten unterhalten gehabt. Danach noch in Gedanken bei diesem Thema verweilend war er in Richtung seines Cubiculums gegangen um etwas bestimmtes über Alexandria nachzulesen und da das Haus noch keine eigene Bibliothek besaß, lagerte er eben alle mitgebrachten und seither erworbenen Schriftrollen in einem Schrank in seinem Zimmer.


    Schwungvoll trat er um die Ecke in den offenen Türrahmen und sah dort Iulia mitten in seinem Reich stehen. Verwundert fragte er: "Was machst du denn da?"

  • Das Schicksal war manchmal doch ein mieser Verräter. Gerade in den ungünstigsten Gelegenheiten pflegte es zuzuschlagen und so auch jetzt. Noch eben hatte sie sorgenlos das Cubiculum ihres Vetters bespitzelt und schon ertönte im Augenblick dessen höchstselbst tönende Stimme, um ihre Umtriebe zu entlarven. Iulia war wie vom Donner gerührt. Sie war grade dabei ertappt, worden, wie sie in Angelegenheiten herumschnüffelte, die sie nichts angingen. "Ähm..."


    Schnell hatte sie sich zu Caesoninus umgedreht und dabei eine aufrechtere Position angenommen, den Wein in ihrer Hand reflexartig hinter ihrem Rücken versteckend, obwohl das eigentlich ein sinnloses Unterfangen war. "Ich... habe dich gesucht Gaius, ich wollte dich etwas fragen", improvisierte Iulia schnell. Götter, hoffentlich fiel ihr jetzt etwas ein das gut genug sein würde!

  • Er war nicht so dumm , wie seine Cousine wohl hoffte, Caesoninus merkte durchaus an ihrer Reaktion auf sein Eintreten, dass sie ihm im Moment eigentlich nicht über den Weg hatte laufen wollen. Hastig hatte Iulia versucht eine Flasche hinter sich zu verstecken, er wusste noch nicht ganz was er davon halten sollte. Hatte sie sich in seinem Zimmer betrinken wollen? Das klang irgendwie absurd. Aber so wie die Dinge gerade hier standen war sie ungefragt hierher gekommen um, was zu machen? So richtig konnte er diese ganze Situation noch nicht einordnen und beschloss daher vorläufig ihr Spiel mitzumachen.


    "Gut ich bin hier. Was willst du wissen?" Caesoninus sprach mit neutraler Miene zu neutralem Tonfall, doch der Kontext der ganzen Situation ließ vermutlich trotzdem erahnen, dass er sehr genau bescheid wusste über die blendhafte Natur der gleich kommenden Frage.

  • Iulia hatte die Fähigkeit sich meist aus brenzligen (oder eben "brenzligen") Situationen herauszureden, jahrelang geübt an ihrer Mutter bei den zahlreichen Malen, wo sie ihr die Stirn geboten hatte. Und so brauchte sie nur wenige Augenblicke ehe sie rund heraus fragte: "Tut es weh?" Dabei machte sie ein, ein wenig bedrücktes Gesicht. "Die erste Nacht mit einem Mann meine ich", setzte Iulia nach. Es gab keinen gesichtswahrenden Weg zurück, deshalb preschte sie jetzt mit umso kräftigerem Stoß zum Angriff vor. Sie gab sich eine Spur mehr als die besorgte Jungfrau, aber nicht zu sehr, damit es natürlich wirkte. Ein wenig scheu zu Boden blickend, etwas von unten herauf den Blick ins Gesicht ihres Vetters schweifend lassend; et voila.


    Stramm schlug Iulia weiter in die soeben eingeschlagene Kerbe. "Mater hat mich wieder mal gerade mit Brautzeugs genervt und mir einfach keine Ruhe gelassen mit dem Thema und so bin ich selbst ins Nachdenken gekommen. Du hast da ja schon viel Erfahrung, was kannst du mir raten?" Begleitet wurde der letzte Satz mit großen scheuen Augen.

  • Apropo Augen, denn auch die von Caesoninus weiteten sich gerade. Hatte sie ihn gerade wirklich DAS gefragt was er dachte, dass sie gefragt hatte? "Ähm...", jetzt war es an ihm sich unwohl zu fühlen, so sehr hatte sie ihn mit ihrer Frage überfallen. Er hatte ja mit vielem gerechnet, aber doch nicht, dass die Situation diese Richtung nehmen würde. Er kratzte sich am Hinterkopf. "Ja also..." Weiter kam er jedoch im Augenblick nicht, da waren sonst keine anderen Wörter in seinem Kopf. Alles leer.


    Caesoninus' Schweigen dehnte sich aus. Wie ging der Satz weiter? Gute Frage. Immer noch alles leer. Seine Augen glitten immer etwas von links nach rechts, während es im Oberstübchen ratterte.

  • Wie durch ein Zufall lief indem Moment Flora an Caesonius Cubiculum vorbei.

    Und ein erstaunter Ausdruck huschte über ihr Gesicht

    //Das ist ja mal nach hinten losgegangen//aber was sollte es. Diskret zog sie sich zurück in der Hoffnung keiner der beiden hatte sie bemerkt.

    Den eins war sicher, diesem Gespräch auch wenn sie nur Fetzen mitbekommen hatte, wollte sie nicht beiwohnen.

    Sollte er das mal schön selbst ausbaden.

    Sein Gesicht konnte sie sich bildlich vorstellen

    Ein anderes Mal würde sie ihn auf den Wein ansprechen.

  • Sie war einfach soo gut, Iulia war richtig stolz auf sich und ihre Schauspielkünste. Umso schwerer fiel es ihr nach außen hin keine Miene zu verziehen, natürlich musste sie durchhalten, wenn sie hier obenauf aus dieser Sache herauskommen wollte. Momentan hatte sie Oberwasser und wenn alles glatt lief sollte es so auch bleiben.


    Nur gut, dass es keine Zeugen gab, Iulia wäre wohl im Boden vor lauter Scham versunken. Als Waffe gegen ihren Vetter gut und schön, aber möglichst diskret. Es verschaffte ihr andererseits gleichzeitig auch Befriedigung ihn zur Abwechslung einmal auf dem kürzeren Ast zu sehen, seit ihr beiderseitiges Verhältnis ohnehin durch Caesoninus‘ Handlungen Kratzer abbekommen hatte. Großzügig wie sie war legte sie dies als ersten kleinen Sühneakt seinerseits aus zur Normalisierung ihres Umgangs miteinander. Aber nur als ganz kleinen, das allgemeine Unwetter war immerhin noch Monate, wenn nicht Jahre nicht vorbei.

  • Nachdem so derart Caesoninus eine Weile lang wie gelähmt gewesen war, entschloss sich sein Wesen zu einem Befreiungsschlag. Auf typisch männliche Weise. "Für sowas habe ich jetzt keine Zeit! Ich habe jetzt noch zu arbeiten, geh, Iulia!" Er packte sie an den Schultern, schob sie zur Tür hinaus und warf diese hinter ihr zu. Dann lehnte er sich dagegen und rutschte ein paar Finger breit daran herab, während er tief durchatmete und kurz die Augenschloss.


    Diese Situation war damit gelöst und er aus dem Schneider. Doch Caesoninus blieb noch eine Weile so wie er war gegen die Tür gelehnt, während er nicht aktiv nachdenkend ins Leere starrte. Was sich Iulia Phoebe von Zeit zu Zeit immer nur ausdachte.. ihr Zukünftiger würde da bestimmt noch einiges mit ihr mitmachen, das sah Caesoninus jetzt schon.

  • Ihr Vetter beendete diese Situation recht schnell indem er sie zur Tür hinausschob und dieselbe hinter sich zuschlug. Breit grinsend ging Iulia weg. Diese Situation hatte sie mit Bravour gemeistert, Gaius hatte in all der Aufregung ganz seine Frage vergessen gehabt wieso sie eigentlich in seinem Cubiculum gewesen war. Spiel, Satz und Sieg.


    Erst sehr viel später dann hatte sie bemerkt, dass sie immer noch Gaius' Flasche mit sich herumtrug, in dem Durcheinander war sie gar nicht mehr dazu gekommen sie irgendwo abzustellen, so schnell hatte er sie hinausbefördert gehabt.