IO SATURNALIA! - Die Saturnalienfeier in der Villa Flavia

  • IO Saturnalia!

    So klang es dieser Tage an allen Ecken und in allen Winkeln der ewigen Stadt. Die Menschen waren glücklich und feierten miteinander. Man erinnerte sich der Zeiten der aurea aestas, desgoldenen Zeitalters, in dem Friede und Eintracht unter den Menschen herrschte. Als Kriege, Verbrechen und Laster noch unbekannt waren und der Mensch von und mit der Natur lebte...

    Die Porta der Villa Flavia war an diesem Abend hell beleuchtet und die Tür stand weit offen für alle, die eine Einladung erhalten hatten. Da dies auf gefühlt die halbe Stadt zutraf, rechneten die Flavier mit einem hohen Aufkommen an Besuchern. Fast die ganze Villa würde den Besuchern offenstehen. Lediglich die derzeit bewohnten Cubicula, waren davon ausgenommen. So waren alle repräsentativen Räume, wie das Atrium, das Triclinium, das Peristyl und auch der weitläufige Garten mit Girlanden und Stoffbahnen in den flavischen Farben in Rot und Gold geschmückt worden.

    Für das leibliche Wohl der Gäste, sowie der flavischen Sklaven war auch gesorgt worden. Etliche Amphoren mit Wein, Oliven, Garum, Honig, Öl und Getreide warten Tage zuvor schon geliefert worden. Ebenso auch Schweinefleisch, gerupfte Hühner. Man munkelte sogar, dass exotische Fleischsorten in der Lieferung dabei gewesen waren: Siebenschläfer und Sperrlingszungen!

    Zwar hatte die Domina am ersten Tag der Saturenalia auch Hand angelegt und ihre Sklaven bedient. Für das große Fest jedoch hatte sie ein kleines Heer von bezahlten Arbeitskräften engagiert, die für dieses Ereignis die Speisen zubereiten und die Gäste bedienen sollten. Des Weiteren waren Musiker und Tänzer bestellt worden, die für die Unterhaltung der Gäste sorgen sollten.

    Natürlich war Flavia Domitilla auch großzügig zu ihren Sklaven gewesen. Alle hatten neue Tuniken erhalten, die Männer wie auch die Frauen. Die Sklaven, die ihr nahe standen hatte sie mit zusätzlich kleinen Geschenken beglückt. Praxilla etwa hatte ein paar goldene Ohrringe erhalten; Castor hatte eine Phiole mit Lavendelöl erhalten, dass dieser Tage der letzte Schrei unter den Männern in Rom war. Sogar Livia, die störrische Keltin hatte ein Seidentuch von ihr erhalten, ebenso das skythische Pferdemädchen Sasana.


    Domitilla selbst trug der Tradition willen eine eher einfach geschnittene türkisfarbene Seidentunika. Das rote Haar war zu einer einfachen Hochsteckfrisur gesteckt worden.

    Nun konnten die Gäste kommen. Sie und ihr Neffe, der erst vor wenigen Tagen angekommen waren, würden gewiss vorzügliche Gastgeber sein!

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  • Heute war es also so weit. Die Saturnalienfeier in der flavischen Villa würde der Höhepunkt der diesjährigen Saison sein. Zumindest munkelte man dies an allen Straßenecken und -kreuzungen. Woher die Dunkelhaarige dann davon weiß, obwohl sie die flavische Villa nicht verlassen darf? Auch Eireann hatte ihre Ohren gespitzt und so manche Nachricht drang durch geöffnete Fenster auch an ihre Ohren.


    “Io Saturnalia!“


    Murmelte Eireann, als sie an diesem frühen Morgen erwachte, um gemeinsam mit den übrigen Haussklaven letzte Handgriffe zu erledigen. Schließlich sollte es doch ein rauschendes Fest werden. Wie die Haussklaven nicht müde wurden immer und immer wieder zu wiederholen. Und die Flavier wussten wie man Feste feierte, dies hatte sie von Castor in Erfahrung gebracht. Übrigens, wo befand sich der flavische maiordomus eigentlich? Ganz in ihrer Nähe, wie Eireann mit einem raschen Blick über die Schulter feststellte. So dass die Keltin unwillkürlich ihre Schultern empor zog und sich leicht duckte. Beinahe so, als wollte sie sich unsichtbar machen.


    Das Geschenk ihrer Domina, ein Seidentuch in der Farbe ihrer Augen hatte Eireann sichtlich erfreut. Sodass sie sich mit demütigen Worten bei ihrer Domina bedankt hatte. Um sich jetzt im Hintergrund zu halten, während eine neue Tunika ihre schlanke Statur umspielte und das Seidentuch locker um ihren Kopf geschlungen war. In dieser Aufmachung verharrte die Keltin, zusammen mit den übrigen Haussklaven, und wartete auf das eintreffen der ersten Gäste.

  • Aculeo war wie immer allein. Weder eine hübsche Frau noch Sklaven oder sonstiges Anhängsel begleitete ihn zu dieser, immerkehrenden Verrücktheit.

    Etwas zurückhaltend betrat er die Villa durch die Porta und sah sich einer Schar Sklaven gegenüber.

    Unbewusst hielt er an, verharrte nur einen Wimpernschlag um dann weiter uns Innere vorzugehen.


    " IO SATURNALIA" "oder so" begrüßte er nun die Menschen die anwesend waren. Das " oder so" würde geflüstert.

    Civis (Ordo Equester)

  • Da waren sie also. Die Saturnalien. Trotz aller Vorfreude, welche ich als ind bei diesem Fest empfunden hatte, begegnete ich ihnen an diesem Abend leicht mürrisch, jedoch machte ich dazu ein vortrefflich fröhliches Gesicht und hatte auch schon die Geschenke, welche ich meinerseits den Slaven gemacht hatte, verteilt. Es waren ein paar Kleinigeiten. Kleine Glückbringer-Figuren, Nachereien und etwas Geld, da ich die Sklaven hier noch nicht kannte. Eigentlich fiel es mir auch schwer, Sklaven kennen zu lernen, da ich mich nur ungern mit ihnen befasste und sie für mich eine notwendige, aber nicht minder dienstfertige Sache waren, die sich, wenn als gut lief, sogar selber pflegte, ohne dass man sich kümmern musste. Telys unterdessen war jemand, um den ich mich mitunter gerne selbst kümmerte, wie auch an diesem Tag. Er sah gut aus in seiner schönen Seidentunika, die ich ihm zu den Saturnalien geschenkt hatte. Sie war grün, mit einem gülden schimmernden Saum und hätte auch zu einer Frau gehören können. Dazu hatte seine Haare in eine adrette Frisur gebracht und duftete nach Rosenöl. Ich unterdessen war deutlich schlichter gekleidet: In eine weiße Tunika, jedoch ebenfalls recht edel und reichlich bestickten - wenn auch schmalem Saum. Auf Aufwändigkeiten hatte ich verzichtet und so stand ich nun mit Domitilla im Atrium und erwartete die Gäste, welche auch nach und nach eintrudelten. "IO SATURNALIA! rief auch ich nun dem ersten Gast entgegen und wies dann einen dr vrdingten Arbeitskräfte - die Sklaven hatten ja frei - mit einen sehr leichten Wein in einem Becher zu bringen.

    Ich war sehr gespannt, wer nun noch alles erscheinen würde, denn für mich ging es ja auch darum, wertvolle Kontakte zu knüpfen, die mich auf der Karriereleiter voran bringen würden. Diese war ja von meinem Vater gewünscht, und wer war ich schon, ihn zu enttäuschen. Telys hielt sich neben mir auf und hatte sich nicht zu den anderen Sklaven getrollt. Das hatte er die gesamten letzten Tage seit meiner Ankunft nicht getan und stattdessen ebenso an mir gehangen wie eine Klette. "Nun geh schon und amüsier dich!", erteilte ich ihm beinahe schon einen Befehl und er verzog den Mund. Dann sah er zu der Sklavin Livia hinüber und ging sogar ein paar widerwillige Schritte. Na also!

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  • Und während die ersten Gäste ihrer Domina das Atrium der Villa Flavia betraten, hielt sich die Keltin weiterhin im Hintergrund. Während sie ihren Blick auf der kleinen Statue ruhen ließ, die sie von Dominus Flavius Maecenas geschenkt bekam. Die Statue zeigte einen Rabenvogel mit sich spreizenden Schwingen. Und Eireanns Herz begann bei näherer Betrachtung schneller in ihrer Brust zu pochen. Woher wusste der Flavier das Eireanns Göttin die Möglichkeit hatte sich in einen Raben zu verwandeln? Er hatte sie doch nicht etwa beobachtet. Denn ab- und zu konnte man die Keltin im Hortus der Villa erblicken, wie sie gedankenkenverloren in den Himmel starrte. Und wie es der Zufall wollte kreisten Rabenvögel über ihrem Kopf. Natürlich war dies alles dem Zufall geschuldet. Und dennoch linste die Dunkelhaarige aus dem Augenwinkel in Richtung des Flaviers. Sie musste ihn unbedingt darauf ansprechen. Auch wenn sie wusste das dies ihre Domina nicht gerne sah und auch Castor seinen Kopf schütteln würde.


    Die kleine Statue hielt Eireann umso fester umklammert und verbarg diese hinter ihrem Rücken. Als sie bemerkte wie sich der Sklave des Flavius Maecenas in ihre Richtung bewegte. Hm. Vielleicht konnte sie den jungen Mann auf das Geschenk seines Dominus ansprechen. Doch seine Schritte trugen ihn nicht weiter und Eireann atmetet tief durch. Dann war es die Keltin, die sich dem jungen Mann näherte und das seidene Tuch über ihre Schultern gleiten ließ. Während die violette Farbe ihrer neuen Tunika in perfekter Harmonie zu ihren dunkelbraunen Strähnen stand.


    “Salve Telys?“


    Ja. So hieß doch der Sklave des Flaviers, oder hatte sie sich im Namen geirrt?


    “Dein Dominus hat mir diese kleine Rabenstatue geschenkt. Und da wollte ich mich bei ihm bedanken. Weißt du wo ich deinen Dominus finden kann und.. woher weiß er das meine Göttin die Gestalt eines Raben annehmen kann?“


    Fragend blickte sie dem flavischen Sklaven entgegen. Und war gespannt welche Gäste der Einladung ihrer Domina gefolgt waren.

  • Bei diesen Festen war es immer eine Frage sollte man eher spät kommen und auf den großen Auftritt spekulieren, oder lieber recht früh um eventuell einige Gespräche vorab zu führen oder den (oder die) einen (oder: eine) schon einmal zu beschnuppern, also metaphorisch, bevor es richtig losging.


    Wegen des Wahlkampfs und weil Orestes sich vorgenommen hatte heute vernünftig zu sein und weil er Corvina dabei hatte, also seine Nichte, hatte er für das frühe Eintreffen plädiert. Man ging. Das mit den Sänften wäre zu kompliziert gewesen und außerdem wollte Orestes ja auch gesehen werden, dass er und seine Nichte die Traditionen achten. So kam die kleine aurelische Delegation an der Villa an und wurde gleich in den Festsaal gelassen.


    Orestes, der in seiner farbenfrohen synthesis und mit dem Pilleus auf dem Kopf ganz eindeutig für das Fest gerüstet war. An seiner Seite war seine Nichte, die er durch ihre natürliche Art sofort in sein Herz geschlossen hatte, sie hatte sich bei ihm eingehakt, als würden sie sich schon viele Jahre kennen, und mit ihnen kamen auch einige der Sklaven der Aurelia um diesen denkwürdigen Abend zu begehen. "IO SATURNALIA!", rief Orestes mit seiner für das Schwingen von Reden ausgebildeten Stimme, so dass alle es hören konnten.

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    Quaestorius

  • Morrigan kam in Begleitung von Tamal, der sie durch die Stadt begleitet hatte. Schließlich wollte sie heute Abend tanzen und so hatte sie sich schon zu Hause entschlossen ihre Sache anzuziehen. Sie hier erst umzukleiden und alles mitzuschleppen wäre zu umständlich gewesen und so erschien sie bei den Flaviern in der Aufmachung einer persischen Tänzerin. „Io Saturnalia.“ Grüßte sie, als sie die Villa betrat.

  • Es war das erste Fest in Rom, an dem sie teilnehmen würde. Corvina hatte sich Orestes angeschlossen, da ihr Onkel Sextus nicht feiern wollte. Sein Geschenk an die Sklaven des Hauses war, dass sie ihn in der Zeit der Saturnalien nicht zu sehen oder hören bekamen und er sich eigentlich nur mit sich selbst beschäftigte. Corvina fand es durchaus schade, aber sie würde ihren Onkel niemals deswegen tadeln oder kritisieren.


    Und so war sie an der Seite von Orestes zur Villa Flavia spaziert. Sie trug ein einfaches Kleid aus heller Baumwolle, das nur mit wenig grüner Stickerei in einem Blattmuster verziert war, dazu helle, weiche Schuhe und eine ebenso hellbeige Palla gegen das nasskalte Wetter. Als sie das Haus der Flavier betraten, schlug sie sie zurück über die Schultern und ließ so die einfache Hochsteckfrisur sehen, die schmucklos ihr blondes Haar zusammenhielt. Insgesamt gab sie sich heute betont schlicht, auch wenn sie auch üblicherweise nicht zu extravaganter Garderobe neigte.

    Ein wenig aufgeregt war sie aber durchaus, so dass sie froh um den Arm ihres Onkels war, der ihr ein wenig Sicherheit und halt gab. "Io Saturnalia!" grüßte auch sie alle anwesenden und sah sich neugierig um, ob sie schon ein bekanntes Gesicht vielleicht erspähen konnte.

    "Sagst du mir Bescheid, falls du Tiberia Corvina vor mir sehen solltest? Oder einen anderen Bekannten, den ich begrüßen sollte?" bat sie Orestes noch, wobei sie auch liebend gerne mit anderen Menschen Bekanntschaft schließen würde. Immerhin hatte sie sich vorgenommen, ihre Onkel im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu unterstützen.

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  • Ihr Bruder ging wieder mal seine eigenen Wege. Sie hatte einen Chiton aus feiner grüner Baumwolle an, gerafft in der Körpermitte. An den Schultern durch goldene Fibeln gehalten. Eine Palla aus grüner Seide um die Schultern. Die Haare nach hinten zu einem Zopf geflochten und in einer Schnecke am Hinterkopf befestigt.

    Corvina hatte gefragt, wer mit zur Villa Flavia gehen wollte. Zu den Saturnalien konnten die Sklaven ihrer eigenen Wege gehen, wenn sie wollten. Es fanden sich dennoch genug, unter anderem Dede, die mitgingen. " Io Saturnalia." grüßte Corvina in die Runde. Kleine Präsente wechselten den Besitzer. Ein Dankeschön für die Einladung in Form einer wunderschön bemalten Vase aus Ägypten. Dede und die anderen durften sich in alle Winde zerstreuen. Corvina sah sich um, wen sie eventuell unter den Gästen erkannte. Ein Blondschopf und der Aurelius. Aurelius Orestes, neben ihm Aurelia Corvina. Sie kannten sich. Vielleicht war es heute möglich etwas ungezwungener mit dem Aurelier ins Gespräch zu kommen. Corvina bediente sich bei den Kleinigkeiten und ließ sich einen verdünnten Wein geben.

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  • Eigentlich wollte ich vor dem Haus warten, bis auch mein Herr angekommen wäre, aber seine Schwester und die anderen Sklaven, die mitgekommen waren, betraten schon das Haus. Alleine vor dem Tor stehen zu bleiben kam mir dann doch albern vor, und vielleicht auch ein wenig gefährlich, also trat ich kurz hinter Tiberia Corvina ein.


    Ich trug das schöne, grüne Kleid, das mein Herr mir geschenkt hatte. Das mit der Grashüpferschnalle am Gürtel. Ich hatte überlegt, tatsächlich das rote Seidenkleid anzuziehen, mich dann aber doch nicht getraut. Es war so auffällig und besonders, und bestimmt hätten sich alle Leute nach mir umgesehen, wenn ich als schwarze Sklavin herrschaftlicher angezogen wäre als eine Kaiserin. Ein wenig dauerte es mich ja, dass ich das nicht konnte, aber auf der anderen Seite wollte ich wirklich nicht zum Abendgespräch werden. Auch wenn Saturnalien waren, mein Herr war im Wahlkampf, und so würde ich mich von meiner besten Seite zeigen, um kein schlechtes Licht auf ihn fallen zu lassen.


    "Io Saturnalia!" grüßte auch ich und sah mich um. Ich kannte nicht besonders viele Menschen in Rom. Abgesehen von den Sklaven der Tiberier kannte ich eigentlich nur noch Tamal und Tiberios, von denen ich aber keinen erblickte. Wer hier sonst Sklave und wer Römer war, ließ sich auch eher schwer ausmachen, da ja alle heute auf Abzeichen ihres Standes verzichteten.

    Ein wenig unsicher schloss ich mich also der allgemeinen Gehrichtung an und bewegte mich ein wenig unsicher im Raum. Natürlich wusste ich, dass ich heute nicht den ganzen Abend in der Nähe meines Herrn sein konnte. Immerhin war diese Feier dafür da, dass gerade wir Sklaven uns amüsierten, vorzugsweise miteinander. Dennoch hoffte ich, ihn bald zumindest zu sehen, damit ich mich entspannen konnte. Und dann bestand die schwere Aufgabe darin, neue Gesprächspartner auszumachen und zu finden.

  • Morrigan war beschäftigt und Tamal setzte sich ab. Er lief ziellos zwischen den anderen herum. Nahm sich von den bereit gestellten Speisen , sah sich die Gemälde an den Wänden an. Es waren sehr interessante Szenen aus der Götterwelt der Römer, Helden und sagenhafte Tiere. Es waren auch andere Szenen abgebildet. Feste und ausgelassene Feiern. So vertieft stand er an der Seite und trank etwas, was süßlich und zugleich berauschend war. Bei dem einen Bild legt er den Kopf etwas schräg um es genauer betrachten zu können. Irgendwann wurde es langweilig. Tamal ging weiter und sah jemanden von hinten, der ihm bekannt vor kam. Er ging zügig auf die Person zu, wollte si schon antippen. Ah, da war das mit dem Anfassen. " Dede?" fragte er mal so ins blaue.

  • Mit dem obligatorischen Pilleus ausgestattet und in eine saubere Wolltunika in schickem Fischgrätenmuster in rot und grün gewandet kam auch Atticus bei den Flaviern an. "Io Saturnalia!" rief er in den Raum beim Eintritt, wie schon ungefähr hundert mal zuvor auf dem Weg, auch wenn er sich weder nach 'io' noch nach 'saturnalia' fühlte. Aber man konnte ja nicht gleich zum Weinausschank stürzen und sich unbeliebt machen.

    Außerdem wollte sich Caudex hier mit ihm treffen, also machte Atticus erst einmal gute Miene, bemühte sich, trotz seiner Größe möglichst unauffällig und unsichtbar sein, und schaute über die Köpfe der anderen Gäste hinweg, ob er den Saufkumpanen für den heutigen Abend irgendwo schon erspähen konnte.

  • Sie waren nicht lange angekommen und hatten zwar den ersten Becher Wein in Händen, aber noch keine Happen zu Essen gesehen, als Orestes die andere Corvina erblickte, mit Freude (sie hatten sich zwar kurz bei der Rede ihres Bruders gesehen, aber hier könnte man etwas ungestörter reden) deutete er auf sie und sprach zur seiner Nichte Corvina: "Oh schau! Deine Freundin ist dort hinten, sollen mal versuchen uns dorthin durch zu drängeln"


    Denn langsam wurde es etwas voller im Festsaal. Er schaute sich auch weiter um er sah Morrigan und Tamal ihrer Wege gehen. Auch das freute ihn. Er nahm einen Schluck seines verdünnten Weines und deutete seiner Nichte an, in welche Richtung sie gehen könnten.

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    Quaestorius

  • Ihr Bruder ging wieder mal seine eigenen Wege. Sie hatte einen Chiton aus feiner grüner Baumwolle an, gerafft in der Körpermitte. An den Schultern durch goldene Fibeln gehalten. Eine Palla aus grüner Seide um die Schultern. Die Haare nach hinten zu einem Zopf geflochten und in einer Schnecke am Hinterkopf befestigt.

    Corvina hatte gefragt, wer mit zur Villa Flavia gehen wollte. Zu den Saturnalien konnten die Sklaven ihrer eigenen Wege gehen, wenn sie wollten. Es fanden sich dennoch genug, unter anderem Dede, die mitgingen. " Io Saturnalia." grüßte Corvina in die Runde. Kleine Präsente wechselten den Besitzer. Ein Dankeschön für die Einladung in Form einer wunderschön bemalten Vase aus Ägypten. Dede und die anderen durften sich in alle Winde zerstreuen. Corvina sah sich um, wen sie eventuell unter den Gästen erkannte. Ein Blondschopf und der Aurelius. Aurelius Orestes, neben ihm Aurelia Corvina. Sie kannten sich. Vielleicht war es heute möglich etwas ungezwungener mit dem Aurelier ins Gespräch zu kommen. Corvina bediente sich bei den Kleinigkeiten und ließ sich einen verdünnten Wein geben.

    Ich war meiner Domina zur Villa der Flavier gefolgt, denn wo hätte ich sonst hier gehen sollen? Ich kannte mich in der Stadt kaum aus. Außerdem wollte auch Dede und ihr Dominus hierher kommen. Das alles war noch so ungewohnt für mich. Selbst am ersten Tag des Festes hatte ich so meine Probleme gehabt. Aber ich musste nun endlich die Vergangenheit hinter mir lassen und in die Zukunft blicken.

    Zur Feier des Tages hatte ich eine besonders schöne Tunika angezogen. Eigentlich war es nichts besonderes, doch ich mochte die blaue Farbe. Außerdem hatte ich wieder von dem Lavenelöl benutzt.

    Mit großen Augen, wie die eines Kindes, war ich dann in die Villa eingetreten und meiner Herrin gefolgt. Auch wenn es vielleicht anders sein sollte, aber bei ihr fühlte ich mich sicher ung gut aufgehoben. Es waren bereits viele Leute dort, als wir angekommen waren. Jedoch ga es niemanden, den ich kannte. Mal von den tiberischen Sklaven abgesehen.

    Eine junge Frau, die lächelns auf mich zu kanm, reicht mir einen Becher mit Wein. Ich dankte und nahm einen Schluck." Kennst du hier jemanden, Domina?" , fragte ich Corvina.

  • " Io SATURNALIA" erwiederte er mit einem Grinsen jedem der vorüber kam. Aculeo war einfach gekleidet. Eine einfache Tunika und einfache Caligae, wie auch die übliche Filzkappe waren das einzige dass seinen Körper bedeckte.

    Zusätzlich hatte er sich die Mühe gemacht und einen Korb voll mit Früchten und kleinen tönernen Statuen, mitgebracht.

    Diese Mitbringsel vergab er an jedem der ihn begrüßte und er begrüßte.

    Und immer wieder " Io SATURNALIA"

    Civis (Ordo Equester)

  • Schon bald trudelten die ersten Gäste ein und an allen Orten war ein mehr oder minder fröhliches 'IO SATURNALIA' zu vernehmen. Domitilla warf noch einen wohlwollenden Blick auf die Sklaven der Villa, die auch heute an diesem dritten der tollen Tage ein Stückchen Freiheit genießen konnten. Die meisten hatten ihre neue Tunika angelegt, die sie als Geschenk erhalten hatten. Dann ließ sie ihren Blick zu den bezahlten Bediensteten gleiten, die sie für sie Saturnalien engagiert hatte. Diese hatten damit begonnen, den Gästen Getränke zu servieren. Ebenso wurden kleine Häppchen gereicht, die den Appetit auf mehr anregen sollten. Schließlich waren den kulinarischen Köstlichkeiten, die etwas später serviert werden sollten, keine Grenzen gesetzt.

    Nun, da sie beruhigt sein konnte, dass alles in seinen Bahnen lief, mischte sie sich unter die Gäste, um sie zu begrüßen, ein Schwätzchen zu halten, alte und neue Bekannte zu treffen und neue Bekanntschaften zu schließen.

    Aculeo war wie immer allein. Weder eine hübsche Frau noch Sklaven oder sonstiges Anhängsel begleitete ihn zu dieser, immerkehrenden Verrücktheit.

    Etwas zurückhaltend betrat er die Villa durch die Porta und sah sich einer Schar Sklaven gegenüber.

    Unbewusst hielt er an, verharrte nur einen Wimpernschlag um dann weiter uns Innere vorzugehen.


    " IO SATURNALIA" "oder so" begrüßte er nun die Menschen die anwesend waren. Das " oder so" würde geflüstert.

    Zunächst näherte sie sich jenem zurückhaltend wirkenden jungen Mann, der wie es den Anschein hatte ohne jegliche Begleitung gekommen war. Unglücklicherweise kannte sie nicht seinen Namen und der Nomenklator hatte heute Frei! Anhand seiner Aufmachung war dieser Tage nur noch mehr Rätsel raten. Handelte es sich um einen Sklaven oder gar um einen freien Bürger Roms? Nach fünf Jahren der Abstinenz von Rom, war es wieder von Nöten, den Kreis der Bekanntschaften und Freundschaften zu erneuern. Mit einem fröhlichen."Io Saturnalia!" begrüßte sie ihn. "Willkommen in der Villa Flavia, ich bin Flavia Domitilla!"


    Bei diesen Festen war es immer eine Frage sollte man eher spät kommen und auf den großen Auftritt spekulieren, oder lieber recht früh um eventuell einige Gespräche vorab zu führen oder den (oder die) einen (oder: eine) schon einmal zu beschnuppern, also metaphorisch, bevor es richtig losging.


    Wegen des Wahlkampfs und weil Orestes sich vorgenommen hatte heute vernünftig zu sein und weil er Corvina dabei hatte, also seine Nichte, hatte er für das frühe Eintreffen plädiert. Man ging. Das mit den Sänften wäre zu kompliziert gewesen und außerdem wollte Orestes ja auch gesehen werden, dass er und seine Nichte die Traditionen achten. So kam die kleine aurelische Delegation an der Villa an und wurde gleich in den Festsaal gelassen.


    Orestes, der in seiner farbenfrohen synthesis und mit dem Pilleus auf dem Kopf ganz eindeutig für das Fest gerüstet war. An seiner Seite war seine Nichte, die er durch ihre natürliche Art sofort in sein Herz geschlossen hatte, sie hatte sich bei ihm eingehakt, als würden sie sich schon viele Jahre kennen, und mit ihnen kamen auch einige der Sklaven der Aurelia um diesen denkwürdigen Abend zu begehen. "IO SATURNALIA!", rief Orestes mit seiner für das Schwingen von Reden ausgebildeten Stimme, so dass alle es hören konnten.

    Kurze Zeit später fiel ihr Blick auf Senator Aurelius Orestes, der auch ihrer Einladung gefolgt war. In seiner Begleitung befand sich eine junge Dame und einige seiner Sklaven, die es vorgezogen hatten, ebenso zum Fest in der Villa Flavia zu kommen. Eine Sklavin trug sogar ein exotisches Gewand, deren Herkunft ihr leider unbekannt war.

    Bevor sie den Senator ansprach, ließ sie noch einmal ihren Blick schweifen, in der Hoffnung, dass auch sein Verwandter Aurelius Tigellinuns in seiner Begleitung war. Jedoch konnte sie ihn nicht - noch nicht- erspähen.

    "Io Saturnalia, Senator Aurelius Orestes! Willkommen in der Villa Flavia!" Domitilla sah sich nach ihrem Neffen um, damit sie ihn dem Senator vorstellen konnte.


    Später würde sie noch die weiteren Gäste begrüßen. Der Abend war noch jung und einige wichtige Gäste waren noch gar nicht zugegen!

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  • Nach dem anregend Gespräch traf auch Nero bei den Feierlichkeiten ein. Auch er war wie alle schlicht gekleidet und hatte kurz vor der Tür nun auch noch diese Filzkappe aufgezogen. Ja es mocht Brauch sein, aber war es schlimm, dass er das Ding nun ja nicht besonders gut fand? Wenigsten machte nicht nur er sich mit der Kappe lächerlich. Er betrat also das Haus, ein „Io Saturnalia!“ War obligatorisch. Die Mitgebrachte roten Kerzen übergab er an einen der Diener, die heute für alles sorgten. Nun ließ er seien Blick schweifen, entdeckte seien Schwester und Dede, nickte ihn zu und doch suchte er weiter. Und er musste nicht lange suchen, auch wenn Atticus versuchte sich unauffällig zu benehmen, konnte er sich wohl kam verstecken. Er war so unauffällig wie ein Elefant im Amphorenladen. So führten seien Schritte ihn auch zu ihm. Atticus machte irgendwie einen geknickten Eindruck. „Was ist dir über die Leber gelaufen?“ fragte er nur kurz um gleich nachzuschieben. „Wein?“ Zumindest sagte man doch in vino veritas oder?

  • " Oh, Dankeschön." sagte Corvina und nahm die kleine Statue entgegen. Den Mann kannte sie zwar nicht, aber sie fand seine Geste reizend. Ihre Geschenke waren verteilt. Schade, sie hätte gern etwas zurück geschenkt. Das hier kam unverhofft um so größer ihre Freude darüber. " Siehst du Taran, es kommt nicht unbedingt auf Größe und Erlesenheit an. Kleine unvorhersehbare Geschenke sind meist die besten." Taran hing seit sie aus der Villa hier her kamen wie ein Schatten an ihr. Ein Schatten, der nicht unangenehm oder lästig war. Deswegen hatte Corvina nichts dagegen, dass er ihr folgte. " Ja, ich habe da jemanden gesehen." Sie reckte den Hals um einen Blick auf die gesuchten Personen zu erhaschen. Fehlanzeige. " Ich habe Aurelia Corvina in Begleitung von Aurelius Orestes gesehen. Eine sehr angesehene und einflussreiche Gens, die Aurelier.  Eine sehr gute Freundin." Corvina hoffte, dass sie sie wieder fand. Ein Treffen zu den Saturnalien war ungezwungener. Deswegen suchte sie mehr nach dem Aurelius. " Übrigens, die Männer mit dem Pileus auf dem Kopf, dass sind die Herren, also sieht man schon einen kleinen Unterschied." 

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  • Morrigan war beschäftigt und Tamal setzte sich ab. Er lief ziellos zwischen den anderen herum. Nahm sich von den bereit gestellten Speisen , sah sich die Gemälde an den Wänden an. Es waren sehr interessante Szenen aus der Götterwelt der Römer, Helden und sagenhafte Tiere. Es waren auch andere Szenen abgebildet. Feste und ausgelassene Feiern. So vertieft stand er an der Seite und trank etwas, was süßlich und zugleich berauschend war. Bei dem einen Bild legt er den Kopf etwas schräg um es genauer betrachten zu können. Irgendwann wurde es langweilig. Tamal ging weiter und sah jemanden von hinten, der ihm bekannt vor kam. Er ging zügig auf die Person zu, wollte si schon antippen. Ah, da war das mit dem Anfassen. " Dede?" fragte er mal so ins blaue.

    Ich hatte einen Becher erhalten, ohne dass ich irgend etwas dafür hatte sagen müssen. Als ich daran nippte, bemerkte ich, dass es ein Gewürzwein war. Vielleicht hätte ich sagen sollen, dass ich keinen Wein trinken wollte. Es war nicht so, dass er nicht etwas besonderes für mich wäre oder ich ihn an sich nicht mochte. Aber ich hatte die Hoffnung, nach meiner Heimkehr die Nacht mit meinem Herrn zu verbringen, und das würde ich ganz sicher nicht, wenn ich nach Wein roch und schmeckte. Ich wusste, wieso mein Herr keinen Wein mochte. Ich würde ihn keinesfalls daran erinnern.


    Ich sah mich nach einer unauffälligen Möglichkeit um, den Wein loszuwerden. Zurückgeben ging wohl schlecht, nachdem ich daran genippt hatte. Vielleicht konnte ich unauffällig bei einer der Pflanzen ein wenig gießen? Ich sah mich gerade noch um, als ich von hinten mit Namen angesprochen wurde.

    Ich drehte mich um und erblickte den Sklaven der Aurelier. "Tamal! Io Saturnalia!" Tamal war auch Sklave. Vielleicht mochte er ja Wein? "Möchtest du Wein? Mir wurde ein Becher in die Hand gedrückt, aber eigentlich trinke ich gar keinen", bot ich ihm also meinen Becher an.


    Nun sah ich auch meinen Herrn auf der Feier eintreffen und war beruhigt. Kurz überlegte ich, zu ihm zu gehen, aber das wäre arg unhöflich gegenüber Tamal gewesen. Und zudem steuerte mein Herr gerade auf den jungen Tribun zu, da hätte ich sicherlich nur gestört. Ich riss also meinen Blick von ihm los und bedachte stattdessen Tamal mit einem kleinen Lächeln. "Sind alle Aurelier gekommen?" fragte ich ihn und zählte dabei die Sklaven selbstverständlich zu der Gens dazu.

  • Sie waren nicht lange angekommen und hatten zwar den ersten Becher Wein in Händen, aber noch keine Happen zu Essen gesehen, als Orestes die andere Corvina erblickte, mit Freude (sie hatten sich zwar kurz bei der Rede ihres Bruders gesehen, aber hier könnte man etwas ungestörter reden) deutete er auf sie und sprach zur seiner Nichte Corvina: "Oh schau! Deine Freundin ist dort hinten, sollen mal versuchen uns dorthin durch zu drängeln"


    Denn langsam wurde es etwas voller im Festsaal. Er schaute sich auch weiter um er sah Morrigan und Tamal ihrer Wege gehen. Auch das freute ihn. Er nahm einen Schluck seines verdünnten Weines und deutete seiner Nichte an, in welche Richtung sie gehen könnten.


    " Ja, ich habe da jemanden gesehen." Sie reckte den Hals um einen Blick auf die gesuchten Personen zu erhaschen. Fehlanzeige. " Ich habe Aurelia Corvina in Begleitung von Aurelius Orestes gesehen. Eine sehr angesehene und einflussreiche Gens, die Aurelier. Eine sehr gute Freundin."

    "Erlaubst du mir einen Becher verdünnten Wein zur Feier des Tages?" fragte Corvina, als Diener Getränke anreichten. Offiziell war es Frauen seit Jahrhunderten verboten, Wein zu trinken, wenngleich sich die wenigsten daran hielten. Aber gerade in Gesellschaft wollte Corvina natürlich nicht durch ungebührliches Verhalten auffallen und fragte daher, ganz wie es sich gehörte, einen männlichen Verwandten um seine Zustimmung.

    Überhaupt war sie sich noch ein wenig unsicher. Sie fand sich selbst geradezu schlicht und fast schon unscheinbar, verglichen beispielsweise mit Orestes' Sklavin, die ganz in dünne Tücher gehüllt fast wie eine Wolke wirkte. Eine Wolke, die viel Haut zeigte. Corvina hätte sich niemals getraut, von sich selbst so viel in der Öffentlichkeit zu zeigen, selbst wenn sie diese graziösen Bewegungen der Sklavin hätte nachmachen können.


    Als Orestes dann Tiberia Corvina entdeckte, erhellte sich Aurelia Corvinas Gesicht deutlich und sie lächelte ihren Onkel erfreut an. "Oh, ja, ich würde sie sehr gerne begrüßen!" stimmte sie also zu. Und als sie zu ihrer Namensvetterin herübersah, schien es so, als habe diese sie und Orestes auch erblickt. Corvina hob also die Hand, um ihr einmal mädchenhaft durch die Menge zuzuwinken, damit auch die Tiberia wusste, dass sie gesehen worden war.

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