Die Aurelisch - Claudische Hochzeit

  • Der langersehnten Hochzeit waren viele Tage der mühevollen Vorbereitungen und der harten Arbeit vorausgegangen. Die Villa Claudia erstrahlte zu den Festlichkeiten im höchsten Glanz. Weder Kosten noch Mühen hatte man gescheut. Schließlich gehörte das neue Bündnis der beiden patrizischen Häuser zu den großen gesellschaftlichen Ereignissen, die Rom dieser Tage erlebte. Da es sich um eine confarreatische Eheschließung gehandelt hatte, war auch die Gegenwart des Kaisers erwartet worden.


    Wie es die Tradition verlangte, war die Braut am Abend zuvor unter der strengen Aufsicht ihrer Amme von ihren Sklavinnen vorbereitet worden. Man hatte sie in die Tunica recta gekleidet und ihr Haar mit wertvollen Bändern zu einem Tutulus hochgesteckt. Ein Kranz aus Blumen ergänzte den Kopfschmuck. Zum Schluss wurde das Haupt der Braut mit dem Falmmeum, einem rot-orangenen Schleier verhüllt. So zurechtgemacht verbrachte sie die Nacht und den kommenden Hochzeitstag.


    Der Tag der Hochzeit hatte schließlich alle Erwartungen übertroffen. Nachdem sich die geladenen Gäste eingefunden hatten, war mit der Zeremonie, dem Opfer eines weißen Schafs und der darauffolgenden Leberschau begonnen worden. Gespannt hatten alle Anwesenden auf das Urteil des Priesters gewartet, ob die Götter das Opfer angenommen hatten und das Bautpaar für ihre Ehe auf deren Wohlwollen hoffen konnten. Glücklicherweise hatte der Priester keinen Makel auf der Leber des Opfertieres entdecken können. Nun hatte dem weiteren Fortgang, der schließlich zur Eheschließung geführt hatten nichts mehr im Wege gestanden. Danach hatte endlich der angenehme Teil der Festlichkeiten beginnen können. Ein exzellentes Festmahl, welche keine Wünsche offen gelassen hatte, hatte die Gäste erwartet und zog sich bis hin in die Nacht hinein...


    Sim-Off:

    Liebe Gäste, liebe Familienmitglieder und Sklaven, die Zeremonie und das Festmahl ist bereits vorbei, nun folgt im Anschluss. Bitte postet nun direkt hier im Anschluss und beschreibt vielleicht kurz eure Eindrücke. Danach geht es dann mit dem Brautzug weiter. Vielen Dank und viel Freude!

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  • Den meisten Mädchen stand das Flammeum nicht, seine kräftige Farbe machte sie allzu blass, doch Claudia Agrippina hatte die goldene Ausstrahlung einer kleinen Sonne, und Aurelius Rufus in seiner dunklen Schönheit bildete geradezu den wunderschönen Kontrast. Zu allem sah ihre Pina aus wie das blühende Glück, eine Göttin der Liebe.

    Claudia Marcella platzte vor Tantenstolz, als sie ihre Nichte erblickte.

    Sie selbst stand an diesem Tag kein bisschen im Mittelpunkt, doch ganz im Gegensatz zu früheren Zeiten, war sie froh darum, sich zurückzuhalten. Wenn Claudia Agrippina in ihre Richtung blickte, lächelte sie ihr strahlend zu.

    Daphne, das gute Mädchen, war in ihrer Nähe.


    Vom köstlichen Mahl hatte sie sich eine leichte Hühnerbrühe servieren lassen, die tat ihr wohl, und als nun der zeremonielle Teil zuende war, ging sie ein wenig im Garten spazieren. Flavia Domitilla hatte Wort gehalten, und ihr ein paar besonders schöne duftende thrakische Rosenstöcke zukommen lassen. Jede Rose war ein Wunder, aber Pina übertraf sie alle.

    Ob die Kaiserin die Rosen bemerken würde? Sie waren beider Lieblingsblumen. Claudia Marcella lächelte in sich hinein.

  • Heute war es nun endlich soweit. Heute hatte ich sie endlich zu meienr Frau gemacht. Die Zeichen der Götter standen gut. Die Verträgen waren unterschrieben und wir hatte bisher alle Riten hinter uns gebracht. Ich hatte meine Braut herumgeführt. Wir hatten uns gemeinsam, um die Gäste gekümmert. Immer wieder hatte man uns gesagt was für ein schönes Paar wir sein. Ich musste ihnen zustimme wir waren ein schönes Paar. Nun hatten wir uns schon vor einer Weile getrennt und uns auf dem Fest aufgeteilt. Ich wollte nun aber langsam meine Braut nach Hause bringen. Zum Glück schallte nun eine Stimme durch das Haus. "Die Venus ist aufgegangen!"

    Das war meine Zeichen. Ich würde nun meine Braut holen und sie nach Hause bring. In ihr zukünftiges Heim. In meine Bett. Und ja ich hatte vor sie genau dahin zu bringen. Heute Nacht. Ja mir war klar, dass der Vollzug der Ehe nicht nötig war für deren Gültigkeit. Aber wir sind jetzt seit Wochen umeinander umhergeschlichen. Hatten in aller Heimlichkeit Zärtlichkeiten ausgetauscht und ich wollte mehr. Nein ich war natürlich nicht enthaltsam gewesen was wohl ein Glück für meine Braut war, denn wenn ich es gewesen wäre würde ich über sie herfallen. So aber war ich bei einigen Lupas gewesen, hatte meinen Druck abgebaut, damit ich mich heute Abend voll und ganz auf meine Frau konzentrieren konnte.

    Aber genug davon das Zeichen für den Final Schritt war gegeben.

    Und ja Erhlichweise musste ich sagen ich war auch etwas nervös.


    Meine Nervosität stieg in dem Moment als ich mich nun erhob und die jüngeren Gäste sich um mich scharten, um die Braut ihrer nächsten Verwandten zu entreißen.

    "Auf, Rufio, holen wir uns deine Braut!"

    Rief einer der jungen Männer vergnügt und schob mich vorwärts, sodass ich mit einem Lächeln den Arm meiner Gattin ergriff und sie nach kurzem Widerstand zu mich zog.


  • Als Pronuba hatte Corvina die letzten tage alle Hände voll zu tun gehabt. Sie hatte in der Villa Aurelia schon das zimmer eingerichtet, in dem Agrippina in Zukunft leben würde und welches heute ihr Brautgemach sein würde. Es war ein schönes, großes Zimmer mit Blick auf den Garten von einem der großen Fenster, vor welchem einige Orchideen in Blumentöpfen standen. Das Bett war groß, mit frischem Stroh gestopft und bequem. Die Kissen und Decken waren mit neuen Daunen gefüllt und schön dekorativ aufgeschüttelt. Die Wände zierte eine schöne Malerei, welche das goldene Zeitalter der Menschheit darstellte. Für heute hatte Corvina alles mit weißen Rosenblättern bestreut und schon etwas Wein und Wasser bereitstellen lassen.


    Und auch heute am Nachmittag war ihr eine besondere Aufgabe zuteil geworden, da sie die Braut mit ihrem Bräutigam symbolisch verband, wobei Corvina beiden warm zugelächelt hatte. Ja, sie hoffte, dass die Ehe der beiden so glücklich werden würde wie ihre eigene. Sie würde es ihrem Vetter wünschen. Und natürlich auch der jungen Claudia. Und sie hoffte, dass ihre Vorbereitung auf die Hochzeitsnacht ihnen beiden helfen würde, diese zu genießen.

    Ansonsten erfreute sich Corvina durchaus der Tatsache, dass sie heute nicht im Mittelpunkt stand. Trotz nicht mehr wirklich zu versteckendem Babybauch konnte sie sich im Hintergrund halten und einfach nur Gast sein. Das war sehr erholsam. Dennoch musste sie sich auch zwischenzeitlich ein wenig zurückziehen und die Füße hochlegen, insbesondere, als das Kind in ihr anfing, zu toben. Doch als Schwangere hatte man dahingehend auch das Verständnis aller auf seiner Seite, was ebenfalls sehr angenehm war.


    Als der Abend kam, war sie an Neros Seite, um sich dem Brautzug anzuschließen. Sie lächelte ihn an, in der Erinnerung an die eigene Hochzeit schwelgend und daran, wie nervös sie beide damals gewesen waren. Heute Abend würden sie denselben Weg laufen, nur in die andere Richtung. Wenn es sehr spät würde, das wusste Corvina, könnten sie sicherlich auch in der Villa Aurelia in ihrem alten Zimmer übernachten. Oder aber sie nahmen eine Sänfte zurück, denn sie war sich sehr sicher, dass ihr der weg zweimal dann zu lang wäre. Jetzt aber freute sie sich erst einmal darauf, sich dem Brautzug anzuschließen und dieses Mal nicht Ziel der Spottverse zu sein.

  • Eigentlich war für die Sklaven eine Hochzeit einfach nur eine Möglichkeit, mal wieder mit den anderen Sklaven aus anderen Häusern zu quatschen, weil man sowieso irgendwo in der Culina oder auf dem Hinterhof beieinander saß und quatschte und darauf wartete, dass die Herren und Damen irgendwann genug gefeiert hatten und besoffen nach Hause getragen werden konnten. So war auch Kara die allermeiste Zeit in der Küche und alberte gemeinsam mit den anderen Sklaven herum, gab ein wenig mit Ashkan an, bei dem sie die meiste Zeit auf dem Schoß saß und ihn immer wieder geradezu auffällig mit Küssen bedachte, um allen klar zu machen, dass er der ihre war, und ansonsten aß sie ein wenig oder lauschte den Geschichten der anderen. Heute konnte sie sich leider nicht in ihren besonders schönen Fummel werfen, das wäre vielleicht doch ein wenig sehr auffällig gewesen und hätte unbeabsichtigte Aufmerksamkeit der Gäste auf sie gelenkt. Daher hatte sie ein für ihre Verhältnisse fast schon züchtiges Kleid an, keinen Schmuck abgesehen von ihrer Bulla und einen einfachen Zopf als Frisur. Dennoch war sie sich sicher, an Verführungskraft die Hälfte der zurechtgemachten Damen der höheren Gesellschaft zu übertreffen, auch wenn sie sich mehrfach leise beschwerte, heute diesen ‘Weizensack’, wie sie ihr Baumwollkleid nannte, tragen zu müssen.


    Aber immer wieder sah sie aus der Küche aus hinaus zu der Gesellschaft da draußen, so unsichtbar wie möglich, und sah sich das rege treiben an. Natürlich wollte sie eigentlich Rufio gratulieren, aber als Sklavin war ihr Platz nicht auf dem Fest, wie sie sehr wohl wusste. Daher konnte sie sich bei den gratulanten nicht einreihen.

    Aber einmal hatte sie Glück und erkannte eine Gelegenheit, als der Bräutigam sich bei seinen Gesprächspartnern entschuldigte, um auf die Latrine zu huschen. Kara huschte schnell mit und fing ihn im Vorraum der Latrine kurz ab. Hier waren sie ungesehen und ungestört, und sie konnte ihm einmal um den Hals fallen und ihm einen dicken Kuss aufdrücken, um ihm zu gratulieren, während er sich beschwerte, dass er pinkeln musste. Kara grinste ihn frech an, hielt ihn absichtlich noch einen Moment fest und gab ihm noch einen kleinen Kuss mit tausend guten Wünschen für seine Ehe, ehe sie ihn endlich auf die Latrine ließ und sich selbst zurück in die Culina zu den anderen Sklaven stahl.


    Als zum Brautzug aufgerufen wurde, ergriff Kara Ashkans Hand und zog ihn leicht mit sich, damit er auch das Spektakel mit ansehen konnte. “Der Bräutigam raubt ihrer Familie jetzt die Braut und führt sie in sein Haus, um sie zu seiner Frau zu machen. Dort muss sie sich gleich auf einen riesigen Holzschwengel setzen. Versuch, ernst zu bleiben, wenn das passiert“, warnte Kara Ashkan schonmal leise vor. Wer dieses Ritual nicht kannte, konnte das schon bisweilen lächerlich finden. Kara kannte es und fand es trotzdem ziemlich lächerlich. Aber sie hatte keine Ahnung, wie das auf Ashkan wirken mochte, der sowas noch nie miterlebt hatte.

  • Eigentlich hatte ich bis heute Abend gedacht, dass ich der eifersüchtige Part in unserer Beziehung war, aber Kara überraschte mich mal wieder. Ich hatte in der Küche Platz genommen und unterhielt mich mit den anderen Sklaven. Ja natürlich himmelten mich einige an. Aber he das kannte ich und ich konnte darüber hinweg sehen. Kara aber hielt sich oft und auffaltend in meiner Nähe auf, saß auf meinem Schoss und wenn sie das nicht tat kam sie öfter mal zu mir um mir einen Kuss aufzudrücken. Ja sie zeigte allen sehr sehr deutlich, dass ich ihr Mann war. Ich grinste also breit, denn ich fand das irgendwie süß. Ich hatte eh keine Augen für andere Frauen und auch wenn Kara ihr Klied als einen Sack bezeichnete war sie für mich die Schönste Frau auf dem ganzen Fest.

    Als es nun soweit war und der Brautzug startete erhob ich mich, denn auch wenn es für die meisten wohl jetzt ein Vergnügen wurde hieß das für mich, dass ich meiner Arbeit nachkommen musste. Ein Grund warum ich den angebotenen Wein ablehnt hatte. Gut ein weiterer war ich trank das Zeug nicht. Hatte ich noch nie und bis jetzt auch noch keine Gelegenheit es zu probieren. Da ich aber für die Sicherheit des Dominus und der Domina verantwortlich war, wollte ich nicht unbedingt heute ausprobieren wie das Zeug bei mir wirkte.

    Wir schloss uns also dem Brautzug an Ich positionierte mich so, dass ich den Dominus und seien Frau im Blick hatte und das Kara auf meiner linken Seite ging., denn ja ich war nun mal Rechtshänder. Ich sah Kara kurz verwirrt an. „Die macht was?“ Ich versuchte mir das gerade bildlich vorzustellen und nun ja ich grinste. „Die sind schon verrückt irgendwie. Warum bei allen Göttern macht man so was?“

  • Es war eine herrliche Hochzeitsfeier! Domitilla hatte doch tatsächlich ein wenig in Erinnerungen an ihre eigene Hochzeit geschwelgt. Auch das war ein herrliches Fest gewesen, wenn dann auch die Ehe, die daraus hervorgegangen war, eine einzige Katastrophe gewesen war. Es war nur zu hoffen, dass die junge Claudia dieses Schicksal nicht ereilen würde. Ihr Bräutigam schien aber aus einem anderen Holz geschnitzt zu sein, wie ihr Ex-Gemahl. Da auch scheinbar die Götter nichts gegen diese Verbindung einzuwenden hatten, konnte diese Ehe nur besser werden, als ihre eigene gewesen war.

    Nach der Zeremonie, als die Hochzeitsgesellschaft zum angenehmen Teil der Feier übergegangen war, hatte sie sich mit den Gästen ausgetauscht, um den neuesten Klatsch, der auf Roms Straßen die Runde machte, aufzuschnappen. Natürlich hatte sie sich auch an ihre Freundin Claudia Marcella gehalten, die wie immer eine kurzweilige Gesprächspartnerin gewesen war. Natürlich waren die wunderschönen Rosen Gesprächsthema Nummer eins (neben dem umwerfend aussehenden Brautpaar, versteht sich!) Die Flavia hatte es sich nicht nehmen lassen, die Claudia mit einigen Rosenstöcken aus dem flavischen Rosengarten zu beglücken. Auch wenn sie es zunächst in Erwägung gezogen hatte, die Dornen mit einem nicht nachweisbaren Gift behandeln zu lassen, hatte sie doch in letzter Minute davon abgesehen. Lebend war Claudia Marcella doch wesentlich unterhaltsamer!

    Auch beim Festmahl hatten sich die Claudier nicht lumpen lassen. Auch wenn der Wein ein wenig zu wünschen übrig ließ. Aber am heutigen Tag hatte sie darauf verzichtet, den Gastgebern eine Szene zu machen. So verging Stunde um Stunde in guter Gesellschaft, bis es schließlich Zeit war, die Braut ihrer Familie zu entreißen! Darauf hatte sie sich schob den ganzen Abend gefreut!

  • Kara zuckte kurz mit den Schultern. Ja, Römer waren bekloppt. Aber auch die Griechen und eigentlich alle, die Kara bisher so kennengelernt hatte in ihrem Leben. Sobald es um irgendwelche Rituale ging, war immer irgendwas beklopptes darunter.

    “Das Ding ist ein Symbol des Gottes Priapos. Der gehört zu den Fruchtbarkeitsgöttern und soll so den Schoß der Braut für die Hochzeitsnacht mit gesteigerter Fruchtbarkeit segnen. Und irgendwie soll das Ding auch als Glücksbringer fungieren. Das hat man immer schon so gemacht, einfach nicht zuviel darüber nachdenken.“ Die meisten Dinge machte man eigentlich so, weil man sie schon immer so gemacht hatte. Über den Sinn und Unsinn machte sich da doch kaum einer Gedanken.

    Kurz schmiegte sich Kara ganz leicht seitlich an ihn, nicht zu auffällig, denn hier waren die Augen der höheren Gesellschaft Roms. Und anders als bei den Sklaven in der Küche war ihre Beziehung für die Römer quasi nonexistent und Zuneigungsbekundungen in der Öffentlichkeit ohnehin eher weniger angebracht, von Sklaven schon zweimal nicht. Aber Kara suchte einfach immer wieder seine Nähe. Die Hochzeit machte sie ein wenig gnädiger als sonst. Ein klein wenig wünschte sie sich durchaus auch, einmal richtige Braut sein zu können. Ohne irgendwelches Brimborium mit Holzpenissen und Eingeweideschau und Feuerumkreisungen und sowas alles. Aber Braut sein, von allen als Ehefrau anerkannt werden und ganz offiziell mit ihrem Mann verbunden sein, das wäre schon etwas, das sie sich wünschen würde. Ein klitzekleines bisschen zumindest.

  • Dieser Tag war dazu auserkoren, der schönste in meinem Leben zu werden. In der Nacht zuvor, war an Schlaf kaum zu denken gewesen. Zum einen war ich so wahnsinnig aufgeregt, auf dass, was vor mir lag. Zum anderen störte mich der Kopfschmuck und die Steckfrisur samt Schleier, mit dem ich mich zu Bett legen musste.


    Als dann der Morgen graute und meine Eleni mich aus dem Bett gescheucht hatte, war nach kurzer Zeit all die Müdigkeit verschwunden, denn der Tag meiner Hochzeit barg sehr viele Höhepunkte. Alleine schon die Hochzeitszeremonie und besonders das Opfer hatten mein Herz höher schlagen lassen. Erleichterung erlangte erst, als das Opfer angenommen worden war und Rufio und ich nun tatsächlich die ehe eingehen konnten.

    So lange hatten wir gewartet, auch wenn wir uns schon bei jeder sich bietenden Gelegenheit näher gekommen waren, hatten wir jedoch jedes Mal darauf geachtet, nicht den finalen Schritt zu tun, denn dieser war für der kommenden Nacht vorbehalten.


    Während des Festmahls hatten wir uns getrennt und uns zu unseren Gästen gesellt. Ja, wir waren ein schönes Paar! Unsere Gäste beteuerten dies immer wieder. Ein Grund dafür war gewiss unsere überwältigende Freude, dass wir uns nun endlich hatten. Ich würde noch lange den Göttern danken, dass sie mir Rufio zur Seite gestellt hatten. Jeder Blick, dem ich ihm von meinem Platz aus zuwarf, strotzte nur so von Verliebtheit. Glücklicherweise war der Abend kurzweilig gewesen, so dass ich überrascht aufhorchte, als jemand "Die Venus ist aufgegangen!" gerufen hatte. Das konnte nur eines bedeuten! Mein suchender Blick ging zunächst zu meinem Ehemann, der sich zu diesem Zeitpunkt bereits mit den jüngeren Gästen umgeben hatte. Wieder begann mein Herz schneller zu schlagen und ich spürte, wie sich Nervosität über mich ausbreiten wollte. Es war an der Zeit, das Rufio mich in mein neues Zuhause führen würde!

  • Ihre Verwandte tat was sie zun musste, sie hielt meine Frau fest, weinte und jammerte und ließ sie dann doch endlich los. Ich zog meine Braut an mich. Nun war sie die meine. Ich hauchte Agrippina einen Kuss auf die Stirn und lächelte sie an. „Lass mich dich nach Hause bringen.“ Sagte ich leise und im meinen Augen lag ein Funkeln, denn ja sie war meine Braut und ich wollte sie in mein .. nein ab heute war es unser Zuhause bringen. Wir würden den Weg zu Villa Aurelia nehmen. Sie musste nur noch ihre Münzen verteilen und sich auf dieses unsäglich Ding setzte. Dann würde ich sie endlich über die Schwelle tragen und wir wären bald schon endlich allein ohne das jemand daran Anstoß nehmen würde.

    Ich zog sie also dicht an meine Seite und führte sie aus dem claudischen Haushalt. Wir wurden von vielen Leuten begleitet und natürlich kamen einige Sprüche, aber ich kannte das ja und sah nur immer wieder zu meiner wunderschönen Braut, die ich voller Stolz nach Hause führte. „Du bist wunderschön.“ Flüsterte ich ihr zu und drückte einmal sanft ihre Hand die auf meinem Arm lag.

  • Sestia Vera, die zweite Frau meines Vater, die für mich wie eine Mutter gewesen war, hatte die beschwerliche Reise von Eleusis nach Rom auf sich genommen, nur damit sie an meiner Hochzeit teilnehmen konnte. Unglücklicherweise war sie alleine - ohne meinen Bruder angereist, da Maecenas noch immer unabkömmlich war. Ich hatte mich sehr über ihren Besuch gefreut, denn ich hatte sie schon so lange nicht mehr gesehen. Natürlich stand ihr die Rolle der Brautmutter zu. Als es dann soweit war, um endlich Abschied zu nehmen, da mein Ehemann mich nun heimführen wollte, begann sie zu schluchzen und zu weinen. Sie versuchte, mich festzuhalten, doch Rufio zog mich zu sich, denn von nun am gehörte ich zu ihm. Meine Stiefmutter ließ mich schließlich gehen, so dass ich mit meinem Ehemann nach Hause gehen konnte. Er küsste mich auf die Stirn und Lächelte. "Oh ja, Liebster!" hauchte ich ihm entgegen. Eine Mischung aus Freude und Aufregung durchfuhr mich, denn nun würde ich für immer mein Heim in der Villa Claudia verlassen. Wenn ich in Zukunft hierher zurückkommen würde, dann nur noch als Besucherin. Ich ließ mich von Rufio mitreißen und in Begleitung einiger jüngerer Gäste traten wir hinaus auf die Straße. Er legte meine Hand auf seinen Arm. Ich war bereit! Sogar mehr als bereit. "Ich liebe dich!" flüsterte ich ihm überglücklich zu und ging mit ihm.