[Taberna] DRAXT Ī ĀSŪRĪG - Zur Ziege und der Dattelpalme

  • Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen. Am Parthischen Markt in einer Seitengasse liegt die Taberna "Ziege und Dattelpalme". oder DRAXT-I ASURIG. Die große Wandmalerei mit der Abbildung der besagten berühmten Tierfabel und der aramäischen, griechischen und lateinischen Beschriftung weist den Hungrigen und Durstigen den Weg.


    Die Eigentümerin der Taberna ist die Witwe Thomalachis, die fleißig und zu Wohlstand gekommen, für ihre Kochkunst einen guten Ruf genießt. Viele Diener und Dienerinnen arbeiten in der Taberna, um die Gäste zu verwöhnen.


    Das Haus selbst besteht aus zwei Stockwerken und ist so sinnvoll angelegt, dass selbst während des heißen palmyrenischen Sommer immer ein kühler Luftzug in den Räumen weht.

    Hier im DRAXT-I ASURIG treffen sich Händler und Reisende aus allen Herren Länder.


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    Sim-Off:

    Die Wirtin Thomalachis darf von den Gästen der Taberna mitgespielt werden!

  • Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Phileas schritt voran und betrat die Taberna. "Chaire, Thomalachis!" begrüßte er freundlich die Wirtin. Er kam gerne hier her, nicht nur weil die Wirtin auch griechisches Wurzeln hatte. Sie kochte außerdem auch noch ganz hervorragend und konnte gut zuhören, wenn man jemanden zum Zuhören brauchte.

    Nachdem die Wirtin Phileas erblickt hatte und seinen Gruß erwiedert hatte, wandte er sich zu seinen vier Begleitern. "Meine Freunde hier würden sich gerne von deinen exzellenten Kochkünsten überzeugen und auch etwas trinken. Hättest du vielleicht ein ruhige Plätzchen für sie? Sie haben etwas sehr wichtiges zu bereden."

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  • Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Die Wirtin strich sich mit einem Lappen über die Stirn, und dann zeigte sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht: "Chaire mein lieber Phileas!", begrüßte sie den Maiordomus der Bene Ma'zin und schaute mit einem prüfenden Blick über die Schar, die ihn begleitete:

    Da waren ein prächtiggewandeter Jüngling, der ängstlich und schüchtern aussah, ein blonder großer Kerl, den vielleicht die Rhomäer mit ins Land gebracht hatten, eine Syrierin und ein schweigsamer Bursche, der offensichtlich ein Sklave war.

    Die Leute hatte sie hier noch nie gesehen, und natürlich war sie neugierig. Aber sie hielt sich zurück. Die Bene Ma'zin waren verschwiegen, und ihre Diener waren es auch.

    "Ich werde sehen, was sich machen lässt.", sagte Thomalachis: "Echt viel Betrieb heute, du siehst das das selbst. Bitte kommt mit in den ersten Stock."


    Im Vorbeigehen nahm sie die Räucherpfanne von dem kleinen Altar der Dea Syria, und als sie oben war, ging sie in die Ecke, in der einige Männer beim Würfelspiel hockten und sagte: "Tut mir Leid, werte Herren, doch ich muss hier unbedingt eine Reinigung durchführen.", und schwenkte das Räucherwerk:

    "Geht bitte nach unten und zur Entschädigung lasst euch ein jeder einen Becher süßen Weines geben, sagt Maqqai, dass ich euch schicke.", Thomalachis wartete, bis die Männer sich erhoben hatten und verschwanden, bevor sie mit dem nämlichen Lappen einmal über den Tisch wischte:


    "Setzt euch.", sagte sie an Phileas und seine höchst seltsame Begleitung von Ausländern gewandt: "Was darf ich euch bringen?.Ich habe Stücke von zartem Milchzicklein in Dattelsoße für den gehobenen Gaumen und Gemüsesuppe mit Hühnerfüßen gekocht für...nun ja den kleinen Geldbeutel. "


    Sie holte xumus, einen kalten Kichererbsenbrei, der mit Kreuzkümmel und Koriandergrün angemacht war, Brot und teganites, kleine kalte gerollte Pfannkuchen vom Nachbartisch und stellte alles den Gästen schon mal als Vorspeise hin.

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  • Der Weg zur Taberna war kurz gewesen. Bevor ich jedoch eintrat, wollte ich Anippe den Vortritt lassen. Sie würde das tun, was die Sklavin einer Dame tat, bevor sie ein fremdes Haus betrat. So wartete ich geduldig darauf, bis die Wirtin uns einließ und uns zu einem ruhigen Plätzchen führen würde.

  • Anippe eilte voraus, legte beide Hände an den Mund: "Chaire Thomalachis! Ich bin im Auftrag meiner Herrin, der edlen Nilofer gekommen und wollte fragen, ob du für sie und ihr Gefolge....", weiter kam sie nicht, denn Thomalachis hatte sie gehört und winkte ihr schon zu, während sie die Stufen hinunterpolterte, den unvermeidlichen Lappen über die Schulter geworfen.

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen."Chairete!", rief sie auf halbem Weg: "Die despoina Nilofer hier in meiner Taberna, welche Ehre für mein Haus! Ich werde ihr schon Platz schaffen, kannst dich darauf verlassen, Anippe. Warte einen Moment."

    Nilofer würde bald in die palmyrenische Oberschicht einheiraten, bessere Werbung gab es nicht für Die Ziege und die Dattelpalme.

    Sie ging wieder nach oben und in kürzester Zeit kamen einige Gäste aus dem ersten Stock hinunter und schoben sich zwischen die anderen Gäste.

    Thomalachis strahlte Anippe an: "Ich habe das Obergeschoss räumen lassen.", sagte sie: " Leider gibt es noch eine andere Gruppe oben, es ist der Maiordomus der Bene Ma' zin mit ausländischem Volk, aber wenn ein jeder auf seiner eigenen Seite Platz nimmt, werdet ihr euch hoffentlich nicht gegenseitig ins Gehege kommen."


    "Der Maiordomus der Bene Ma'zin?", fragte Anippe und murmelte: "Tyche ist wirklich ein Miststück...." Von allen Einwohnern Palmyras war Phileas derjenige, dem sie gerade nicht wiederbegegnen wollte. Dank Hylas würde er sie nicht nur für durchtrieben sondern für eine billige Straßenhure halten.

    Aber Tyche sorgte dafür, dass sie sich ständig erneut über den Weg liefen.....nun egal, sie war nicht aus persönlichem Vergnügen hier, sondern im Dienst.


    "Ja, genau der.", erwiderte Thomalachis und zwinkerte Anippe zu: "Ein wirklich feiner gutausehender Landsmann, nicht wahr?"


    Anippe lief rot an, erwiderte nichts und trat nach draußen: "Bitte folge mir nach oben, despoina Nilofer.", sagte sie: "Die Wirtin hat uns den oberen Stock zumindest fast freigeräumt. Der Maiordomus der Bene Ma'zin ist auch da mit ein paar Leuten, den kann sie schlecht rausschmeißen. Aber es wäre trotzdem genug Platz, meint sie."

  • Der Grieche begrüßte eine Frau, bei der es sich um die besagte Thomalachis handeln musste. Was er genau mit ihr besprach, konnte ich leider nicht verstehen, doch wir mussten nicht lange warten, bis sie uns in den ersten Stock ihres Hauses führte. Dort saßen bereits ein paar Männer, die dem Würfelspiel frönten. Die Wirtin aber verwies Runde nach unten in den Schankraum. Sie wischte noch schnell den Tisch ab und bot uns dann an, uns zu setzen. Das tat ich dann auch und empfand es als Wohltat, mich endlich ein wenig entspannen zu können. Eine kühle Cervisia hätte den Augenblick wahrscheinlich perfekt gemacht. Doch ich rechnete kaum damit, hier etwas in der Art zu bekommen. "Bring uns Wein! Den besten den du hast. Und das Milchzicklein für uns alle!" Damit meinte ich auch Phileas, der uns so freundlich seine Hilfe angeboten hatte.

    Als Überbrückung, bis unser Essen fertig war, brachte uns die Wirtin eine landestypische Vorspeise, die ich inzwischen bereits kennen und schätzen gelernt hatte. Mir knurrte der Magen. Daher wartete ich nicht lange und nahm mir etwas Brot und tunkte ea in die Kichererbsenpaste.

    "Nun Phileas, was kannst du uns über diesen Mann erzählen, in dessen Gewalt sich Iduna derzeit befindet?" Ich hatte mir diesen seltsamen Namen nicht merken können. Vielleicht wusste der Grieche Rat, wie wir es am besten anstellen konnten, meine Gefährtin zu befreien.

  • Während ich auf Anippe wartete, vermied ich es zu Phraotes hinüber zuschauen. Ihn wie Luft behandeln zu müssen, war wohl das Schwerste, was ich an diesem Tag zu leisten hatte. Glücklicherweise ließ Anippe nicht lange auf sich warten. Die Wirtin hatte noch Platz für uns im ersten Stock. Doch wie mir schien, würden wir dort nicht ganz fur uns sein. Der Maiordomus der Bene Ma'zin sei auch dort oben mit einigen Leuten, hieß es. Für einen Moment musste ich überlegen, doch dann viel es mir wieder ein. Es war der Grieche, der auch auf Idunah auf dem Sklavenmarkt geboten hatte. Nur durch eine List der Alexandrinerin war es mir damals gelungen, die rothaarige Sklavin zu kaufen. Als ich dies hörte, war ich doch sehr enttäuscht, denn ich hatte gehofft, ganz allein mit Phraotes sein zu können. So gerne hätte ich ihn endlich in meine Arme geschlossen. Jeder Tag ohne ihn war für mich wie eine Tortur gewesen. Nun war er endlich wieder hier, doch es schien, als gäbe es für uns keine Möglichkeit der Zweisamkeit.

    Meine Enttäuschung durfte ich mir nicht anmerken lassen, als ich die Taberna betrat und die Wirtin mich überschwänglich begrüßte, als wäre ich eine parthische Prinzessin. Offenbar war mir mein Ruf als zukünftige Braut des Bene Attar vorausgeeilt. Ich hätte heulen können! Mit größter Anspannung erklomm ich die Treppe hinauf in den ersten Stock. Dort angekommen, sah ich flüchtig hinüber zu dem Griechen, der dort mit drei Männern und einer jungen Frau saß. Das blonde Haar des einen fiel mir sofort auf. Doch meine inneren Qualen verhinderten es, mir näher darüber Gedanken zu machen.

    Die Wirtin wies uns auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes einen Platz zu, den ich dann auch sofort ansteuerte, um mich niederzulassen. Unauffällig streckte ich meine Hand nach der Hand meines Geliebten aus, damit wir wenigstens für kurze Zeit auf diese Art wieder verbunden waren.

  • Der Grieche begrüßte eine Frau, bei der es sich um die besagte Thomalachis handeln musste. Was er genau mit ihr besprach, konnte ich leider nicht verstehen, doch wir mussten nicht lange warten, bis sie uns in den ersten Stock ihres Hauses führte. Dort saßen bereits ein paar Männer, die dem Würfelspiel frönten. Die Wirtin aber verwies Runde nach unten in den Schankraum. Sie wischte noch schnell den Tisch ab und bot uns dann an, uns zu setzen. Das tat ich dann auch und empfand es als Wohltat, mich endlich ein wenig entspannen zu können. Eine kühle Cervisia hätte den Augenblick wahrscheinlich perfekt gemacht. Doch ich rechnete kaum damit, hier etwas in der Art zu bekommen. "Bring uns Wein! Den besten den du hast. Und das Milchzicklein für uns alle!" Damit meinte ich auch Phileas, der uns so freundlich seine Hilfe angeboten hatte.

    Als Überbrückung, bis unser Essen fertig war, brachte uns die Wirtin eine landestypische Vorspeise, die ich inzwischen bereits kennen und schätzen gelernt hatte. Mir knurrte der Magen. Daher wartete ich nicht lange und nahm mir etwas Brot und tunkte ea in die Kichererbsenpaste.

    "Nun Phileas, was kannst du uns über diesen Mann erzählen, in dessen Gewalt sich Iduna derzeit befindet?" Ich hatte mir diesen seltsamen Namen nicht merken können. Vielleicht wusste der Grieche Rat, wie wir es am besten anstellen konnten, meine Gefährtin zu befreien.

    Thomalachis sorgte dafür, dass Phileas uns seine vier Begleiter ungestört waren. Der Grieche dankte ihr vielmals und ging mit nach oben. Dort nahm er am Tisch der Vier Platz und registrierte, wie der blonde Angus großzügig den besten Wein und das teuere Essen für alle bestellte. Phileas wollte erst etwas entgegnen, unterlies dies dann, da es vielleicht als Unhöflichkeit aufgefasst werden konnte. Stattdessen konzentrierte er sich auf die Frage des Kelten, die für ihn so einfach nun auch nicht zu beantworten war. Wenn er sich recht entsann, hatte er noch nie persönlich mit ihm zu tun gehabt. Nur mit seiner Sklavin Anippe, die für ihn wie ein rotes Tuch gewesen war.

    Der Grieche räusperte sich und begann. "Wie ich schon sagte, die Bene Attar gehören zu den vier einflussreichsten Familien Palmyras. Waballat Ben Attar ist ein älterer Mann so um die fünfzig. Wie man so hört, ist er kein besonders netter Zeitgenosse. Selbst seinen einzigen hat er vergrault, so sagt man und seine Frau wurde seit Jahren nicht mehr gesehen. Böse Zungen behaupten,..." Phileas richtete seinen Blick gerade in Richtung Treppe, weil dort jemand nach oben kam und vertummte. Tyche musste heute mit dem Kelten sein! Eine andere Erklärung hatte er dafür nicht. Er erkannte die Dame Nilofer höchtpersönlich, die da die Treppe hochgestiegen kam. In Begleitung der Schlange Anippe, eines fremdenartigen Mannes, den er nicht kannte und...

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  • Meine Enttäuschung durfte ich mir nicht anmerken lassen, als ich die Taberna betrat und die Wirtin mich überschwänglich begrüßte, als wäre ich eine parthische Prinzessin. Offenbar war mir mein Ruf als zukünftige Braut des Bene Attar vorausgeeilt. Ich hätte heulen können! Mit größter Anspannung erklomm ich die Treppe hinauf in den ersten Stock. Dort angekommen, sah ich flüchtig hinüber zu dem Griechen, der dort mit drei Männern und einer jungen Frau saß. Das blonde Haar des einen fiel mir sofort auf. Doch meine inneren Qualen verhinderten es, mir näher darüber Gedanken zu machen.

    Die Wirtin wies uns auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes einen Platz zu, den ich dann auch sofort ansteuerte, um mich niederzulassen. Unauffällig streckte ich meine Hand nach der Hand meines Geliebten aus, damit wir wenigstens für kurze Zeit auf diese Art wieder verbunden waren.

    Eine tüchtig wirkende Griechin, die von Anippe Thomalachis genannt wurde, wies uns Plätze im oberen Stock an. Ich merkte natürlich, wie sich die übrigen Gäste die Hälse nach Nilofer verrenkten. Sie war der aufgehende Stern in Palmyra, und da hier wie anderswo die Ehen zweckdienlich geschlossen wurden, auch wohl der Gegenstand des Neides für die Männer, die gerne ihre eigenen Töchter in die phyle Bene Attar hätten einheiraten lassen.


    Ich beachtete die mit uns gleichzeitig anwesenden Ausländer und den Sklaven der Bene Ma'zin kaum, ein paar schöne große Stauden in Keramiktöpfen verstellten mir auch so ziemlich die Sicht auf die andere Gruppe.

    Da ich selbst zwar kein Sklave war, aber nur ein Diener, hielt ich mich an Anippe und Iduna. Ich war schier verzweifelt, weiterhin unter Beobachtung zu stehen, anstatt Nilofer in die Arme schließen zu können. Doch da fühlte ich die Hand von Nilofer in der meinen.

    Meine schöne, großherzige, mutige und kluge Prinzessin, wie sehr ich sie vermisst hatte und wie sehr ich sie liebte. Hätte sie sich nicht bereit dazu erklärt, dem Ben Attar das Theaterstück von Verliebtheit aufzuführen, hätte dieser mich vermutlich schon längst beseitigen lassen. Ich stand in Nilofers Schuld.

    Ich hielt ihre Hand, und ich flüsterte ihr in unserer Muttersprache das Gedicht zu, welches ich für sie geschrieben hatte:


    Eine schöne Frau braucht Neunerlei, sagt man

    Drei weiße Dinge: Zähne, Antlitz und Augapfel

    Drei schwarze Dinge: Haar, Augenbrauen und Augen

    Drei rote Dinge: Lippen, Wangen und ihr Geheimnis

    Ein König braucht Dreierlei, sagt man

    Ein schnelles Pferd

    Einen Bogen, der standhält

    Einen treuen Diener

    Freiheit jedoch braucht nur Eines, sagt man

    Mut


    Doch die Frage, ob Nilofers Mut hatte, ließ ich weg: Es war mir Gewissheit und an meiner Liebe hatte sich kein iota geändert.




  • Schweigend war Iduna ihrem despótes Phratoes, sowie Nilofer und Anippe gefolgt. Hinein in eine Seitengasse des Parthischen Marktes. Denn dort befand sich eine kleine Taberna, zumindest vermutete dies die Rothaarige, deren Blick fasziniert auf der Wandmalerei ruhte. Kunstvoll mutete das Wandbild einer Ziege und einer Dattelpalme an. Auch wenn Iduna nichts mit dieser Wandmalerei anzufangen wusste. Vielleicht würde sie Anippe später diesbezüglich fragen. So jedoch trat Iduna hinter Phraotes und damit als letzte in das Innere der Taberna und schloss die Türe hinter sich. Der Schankraum war bereits gut besucht. Doch die Wirtin hatte offensichtlich die besten Plätze für Nilofer und ihr Gefolge auserkoren und wies auf eine Treppe, die nach oben in den obersten Stock führte. Das sie dort oben nicht gänzlich alleine waren, erkannte Iduna, als sie Stimmen vernahm, die an ihr Gehör drangen. Jedoch konnte sie niemanden erkennen, denn es waren hübsche Stauden in Keramiktöpfen, die so platziert waren, dass sich das andere Grüppchen in einem sogenannten Séparée befand. Aber vielleicht hatte es seine Gründe, dass diese Pflanzen so geschickt platziert wurden, dass man abgeschirmt war. Denn die Blicke, die sich Nilofer und Phraotes entgegen warfen und die zärtlichen Berührungen, blieben Idunas wachsamen Auge nicht verborgen. Ihr despótes liebte die hübsche Partherin. Dabei huschte ein leichtes Lächeln über Idunas Lippen. Welches jedoch im nächsten Augenblick auch schon verschwand, als sie an Angus und Aislin dachte. Ihr Gefährte war noch am Leben, zumindest wünschte sich dies Iduna mit jeder Faser ihres Herzens.


    Und als sich Nilofer schließlich auf einem der bequemen Sitzkissen niederließ, würde es Phraotes ihr mit Sicherheit gleich tun. Die Rothaarige würde einfach ruhig im Schatten stehen bleiben. Wie eine der kunstvollen Staudengewächse und auf weitere Anweisungen warten. Denn dies war die lange ersehnte Begegnung zwischen Nilofer und Phraotes.

  • Der Grieche begrüßte eine Frau, bei der es sich um die besagte Thomalachis handeln musste. Was er genau mit ihr besprach, konnte ich leider nicht verstehen, doch wir mussten nicht lange warten, bis sie uns in den ersten Stock ihres Hauses führte. Dort saßen bereits ein paar Männer, die dem Würfelspiel frönten. Die Wirtin aber verwies Runde nach unten in den Schankraum. Sie wischte noch schnell den Tisch ab und bot uns dann an, uns zu setzen. Das tat ich dann auch und empfand es als Wohltat, mich endlich ein wenig entspannen zu können. Eine kühle Cervisia hätte den Augenblick wahrscheinlich perfekt gemacht. Doch ich rechnete kaum damit, hier etwas in der Art zu bekommen. "Bring uns Wein! Den besten den du hast. Und das Milchzicklein für uns alle!" Damit meinte ich auch Phileas, der uns so freundlich seine Hilfe angeboten hatte.

    Als Überbrückung, bis unser Essen fertig war, brachte uns die Wirtin eine landestypische Vorspeise, die ich inzwischen bereits kennen und schätzen gelernt hatte. Mir knurrte der Magen. Daher wartete ich nicht lange und nahm mir etwas Brot und tunkte ea in die Kichererbsenpaste.

    "Nun Phileas, was kannst du uns über diesen Mann erzählen, in dessen Gewalt sich Iduna derzeit befindet?" Ich hatte mir diesen seltsamen Namen nicht merken können. Vielleicht wusste der Grieche Rat, wie wir es am besten anstellen konnten, meine Gefährtin zu befreien.

    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Wie hochgestimmt und wie großzügig AngusMacDonall war, jetzt da er wusste, an welchem Ort sich seine Idunah befand.

    Manal freute sich. Sie freute sich ehrlich. Alles war so gegangen, wie sie es erbetet und erhofft hatte. Ihre Schuld, sich mit dem Kelten unterhalten und dadurch die Entführung seiner Frau ermöglicht zu haben, war abgegolten.

    Aber dennoch: Angus hatte ein einziges Mal ihr gehört, das war die Nacht gewesen, in der sie Zahak getötet hatten. Natürlich hatte sie gewusst, dass sie ihn nicht haben konnte. Sie war viel zu gescheit, was anderes zu denken, und doch.....

    Ihr Herz kannte Gründe, die ihre Vernunft nicht kannte. Manal war traurig, und traurig schaute sie Marspet an, der neben ihr saß.



    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Thomalachis und ihre Dienerinnen brachten derweil das Milchzicklein und Schalen und Löffel, und außer dem Wein stellte die Griechin noch einen würzig riechenden Krug direkt vor Manals Nase:

    "Du schaust betrübt, meine Liebe. Hier zusätzlich zu von dem blonden Herren bestellten Wein von uns gebrauter shekar , er macht singen und tanzen, sagen sie in Babylon."

    Manal schaute fragend auf.

    "Das ist Gerstenwein.", erklärte Thomalachis.

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  • Phileas richtete seinen Blick gerade in Richtung Treppe, weil dort jemand nach oben kam und vertummte. Tyche musste heute mit dem Kelten sein! Eine andere Erklärung hatte er dafür nicht. Er erkannte die Dame Nilofer höchtpersönlich, die da die Treppe hochgestiegen kam. In Begleitung der Schlange Anippe, eines fremdenartigen Mannes, den er nicht kannte und...

    Thomalachis hatte nicht zu viel versprochen: Da war Phileas in Begleitung. Eine entzückende Syrierin saß bei ihm, dazu noch einige Männer, darunter ein in dieser Gegend doch durch Größe und Haarfarbe auffallender Kerl.

    Anippe konnte nicht wieder die Treppe zurück gehen, obwohl sie das gerne getan hätte; sie war schließlich mit ihrer Herrin und nicht zum Vergnügen da.


    Die Pflanzen waren praktisch, sie boten etwas Sichtschutz. Doch leider keinen Hörschutz. Anippe hörte also Phileas angenehme Stimme, wie er etwas zu den Leuten sagte, mit denen er zusammen hier war, wenn sie auch nicht verstand, WAS er sagte.

  • Ich hatte der anderen Gruppe, die sich mit uns den erten Stock teilten, kaum noch Beachtung geschenkt. Mit etwas Glück würden die Pflanzen in den Keramiktöpfen, uns vor unerwünschten Blicken schützen. Für mich war nur eines wichtig: Phraotes nahm meine Hand und kurz darauf begann er jenes Gedicht zu rezitieren, mit dem damals in Ktesiphon alles angefangen hatte. Ich drückte seine Hand und antwortete ihm flüsternd so, wie ich es auch schon damals getan hatte, bevor wir in unser größtes Abenteuer gestartet waren. Und weil ich Mut hatte, schmiegte ich mich auch ganz dicht an ihn an, um ihm endlich nach so langer Zeit einen Kuss zu stehlen! "Oh mein Geliebter, wie sehr habe ich dich vermisst! Ich bin überglücklich, dich endlich wieder in meine Arme schließen zu können", flüsterte ich ihm zu. Nun da er wieder bei mir war, mussten wir einen Weg finden, wie wir alle von hier fliehen konnten. Die Taberna bot sich dafür an. Zumindest musste Phraotes erfahren, was bisher alles geschehen war und warum wir keine Zeit verlieren durften.


  • Während der Grieche zu erzählen begann, erschien die Wirtin und einge ihrer Dienerinnen uns servierte uns unser Essen. Ebenso hrachten sie den bestellten Wein und ein Getränk, welches sie Shekar nannte und das sie als Gerstenwein bezeichnete. Ich sah sie verwundert an, weil sie anscheinend meine Gedanken gelesen hatte. Mit allem hätte ich gerechnet, nur nicht damit! Sofort kostete ich einen Schluck und war angenehm überrascht. Der Gerstenwein konnte es auf jeden Fall mit dem Cervisia auf sich nehmen, das es in Rom zu kaufen gab. "Vielen Dank, dein Gerstenwein ist wirklich vorzüglich!" antwortete ich lächelnd.

    Die Wirtin warf auch einen Blick auf Manal zu. Tatsächlich sah sie etwas bekümmert aus. Ich konnte mir auch gut voerstellen, warum dies so war. Doch so sehr ich es auch bedauerte, würde es für uns beide keine Zukunft geben. Das wusste sie auch. Trotzdem tat sie mir in diesem Moment sehr leid. Irgendwo würde es einen jungen Mann geben, der sie eines Tages so lieben konnte, wie sie es verdiente!


    Der Grieche begann nun meine Frage zu beantworten. Wie mir schien, war dieser Mann, der nun Idunas neuer Besitzer war, kein besonders netter Zeitgenosse. Wenn er selbst nicht vor seiner Familie halt gemacht hatte. Was würde er dann seinen Sklaven antun. Es durfte keinen Aufschub mehr geben. Wir mussten Iduna so schnell wie möglich befreien!

    Urplötzlich kam der Grieche ins stocken, weil er scheinbar durch etwas abgelenkt worden war. Ich hatte es an seinen Augen erkennen können. Sein Blick hatte sich der Treppe zugewandt. Instinktiv wandte auch ich mich um und sah hinüber zur Treppe. Zwei Frauen, eine davon in einem seltsamen Gewand und ein Mann, der ebenso fremdartig gekleidet war, waren die Treppe hochgestiegen. Ich dachte mir nichts dabei und wollte mich wieder Phileas zuwunden. Da erkannte ich gerade noch in meinem Augenwinkel eine Frau mit rotem Haar. So viele Frauen mit rotem Haar hatte ich ib Syria noch nicht gesehen. Einen Moment brauchte ich, bis ich von meinem Stuhl aufsprang und mir den Weg zur anderen Seite, hinter den Kübelpflanzen bahnte.

    Zuerst erblickte ich dieses fremd aussehende Paar, das sich gerade innig küsste. Als nächstes fiel mein Blick auf die die beiden Frauen, die das Paar begleiteten. Eine davon hatte dunkles Haar und war von kleinerer Statur, die andere war tatsächlich rothaarig. Ich schluckte und schritt auf die letztere zu. Beherzt fasste ich sie an ihrer Schulter an und versuchte sie zu mir umzudrehen. Als ich endlich in ihr Gesicht blicken konnte, bliebmit fast das Herz stehen! "Iduna!" rief ich. "Iduna! Du bist es wirklich!"

  • Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Idunah! Ja, sie war es tatsächlich! Noch ehe Phileas reagieren konnte, hatte es bereits der Kelte getan. Ihm war sein interessierter Blick aufgefallen, woraufhin er sich nach der neuangekommenen Gesellschaft der Dame Nilofer umgesehen hatte. Zweifelsohne hatte er die rothaarige Sklavin erkannt.

    Der griechische Sklave erhob sich ebenfalls, als es der Kelte tat. Jedoch hielt er sich zurück, so dass ihm zuerst nur sein Blick folgte. Schließlich, als ihm die Stauden in den Keramiktöpfen dann doch die Sicht versperrte, machte er ein paar Schritte auf sie zu, um zwischen ihnen durchsehen zu können und einen Blick auf Angus und Idunah erhaschen zu können. Er wurde allerdings auch Zeuge der innigen Umarmung der Dame Nilofer mit diesem Fremden, der eine parthische Tracht trug. Darüber verstört, wich er zurück, da er offensichtlich etwas gesehen hatte, was er nicht hätte sehen dürfen. Schließlich war inzwischen stadtbekannt, dass sie den Bene Attar ehelichen würde. Einen Moment, der ihm vorkam wie eine Ewigkeit, dachte er darüber nach, was er jetzt tun sollte. Schließlich trat er vor die Pflanzen, räusperte sich und machte vor der Partherin eine Verbeugung.

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  • Despótēs Phraotes und Déspoina Nilofer sahen zusammen so glücklich aus, durchzuckte es in diesem Augenblick Idunas Köpfchen, als sie die beiden beobachtete. Wie sie sich verliebt berührten und offensichtlich verliebte Worte austauschten. Für einen kurzen Moment spürte Iduna etwas ähnliches wie Neid in ihrem Herzen aufflammen. Wieso konnten die beiden glücklich sein, wenn sie selbst vor Sehnsucht nach Angus und Aislin verging? Vielleicht war es auch das Schicksal einer Sklavin, dass sie einfach nicht glücklich werden durfte. Auch wenn es Idunas eigene Schuld war, dass sie hier nach Palmyra verschleppt wurde. Wäre sie doch auf dem Markt nur an Angus Seite geblieben, dann wäre dies alles nicht geschehen. Und sie müsste sich nicht tagaus und tagein Sorgen um Angus und Aislin machen. Gedankenverloren ließ Iduna ihren Blick aus dem Augenwinkel von links nach rechts gleiten und auch immer wieder in Richtung der Blätterstauden, die als Sichtschutz vor den anderen Anwesenden diente. Von der anderen Seite drangen nämlich Stimmen an ihr Ohr und eine der Stimmen kam ihr bekannt vor. So bekannt, dass ihr Herz einen Sprung in ihrer Brust vollführte und sie spürte wie ihr Herz rascher durch ihre Venen rauschte. Konnte das möglich sein? Hatte sich ihr sehnlichster Wunsch nun doch erfüllt? Die Stimme ihres Kelten konnte sie aus dutzend anderer Stimmen heraushören. Und gerade war es Angus Stimme die an ihr Gehör gedrungen war. Nein, das konnte nicht wahr sein, oder etwa doch? Was sollte sie nun tun?


    Verwirrt runzelte Iduna nun doch die Stirn und richtete ihren Blick gen Boden. Sie würde sich keinen Zentimeter von der Stelle rühren. Auch wenn sie am liebsten hinter diese Kübelpflanzen gelugt hätte, um herauszufinden, ob sich Angus tatsächlich mit ihr in einem Raum befand. Diese Überlegung nahm ihr dann, den Göttern sei gedankt, der Kelte ab. Angus hatte schon immer mehr Mut als sie selbst bewiesen. Als er sie an der Schulter berührte, um sie zu sich herumzudrehen, wehrte sich Iduna kaum merklich. Jedoch war diese Abwehrhaltung nicht der Rede wert und schließlich stand sie dem Blonden Auge in Auge gegenüber. Unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, begann sie am ganzen Körper zu zittern. Bevor sie ihre Arme um Angus‘ Hals schlang und ihren Kopf regelrecht stürmisch gegen seine Brust presste. Dabei murmelte Iduna unverständliche Worte, welche mit schluchzenden Geräuschen untermalt waren.


    “Ich habe dich so vermisst. Wo hast du nur so lange gesteckt? Geht es dir gut? Wie bist du hierher gekommen? Bitte verlasse mich nie wieder.“


    Dann verstummte Iduna, nachdem ihre Wortsalve von einem Schluckauf beendet wurde und blickte mit tränenfeuchten Augen zu dem Kelten empor. Gelöst hatte sie sich jedoch noch immer nicht von ihm und würde dies wohl auch in nächster Zeit nicht gerne tun.

  • Oh mein Geliebter, wie sehr habe ich dich vermisst! Ich bin überglücklich, dich endlich wieder in meine Arme schließen zu können", flüsterte ich ihm zu. Nun da er wieder bei mir war, mussten wir einen Weg finden, wie wir alle von hier fliehen konnten. Die Taberna bot sich dafür an. Zumindest musste Phraotes erfahren, was bisher alles geschehen war und warum wir keine Zeit verlieren durften.


    . Er wurde allerdings auch Zeuge der innigen Umarmung der Dame Nilofer mit diesem Fremden, der eine parthische Tracht trug. Darüber verstört, wich er zurück, da er offensichtlich etwas gesehen hatte, was er nicht hätte sehen dürfen. Schließlich war inzwischen stadtbekannt, dass sie den Bene Attar ehelichen würde.


    Beherzt fasste ich sie an ihrer Schulter an und versuchte sie zu mir umzudrehen. Als ich endlich in ihr Gesicht blicken konnte, bliebmit fast das Herz stehen! "Iduna!" rief ich. "Iduna! Du bist es wirklich!"



    . Bevor sie ihre Arme um Angus‘ Hals schlang und ihren Kopf regelrecht stürmisch gegen seine Brust presste. Dabei murmelte Iduna unverständliche Worte, welche mit schluchzenden Geräuschen untermalt waren.


    “Ich habe dich so vermisst. Wo hast du nur so lange gesteckt? Geht es dir gut? Wie bist du hierher gekommen? Bitte verlasse mich nie wieder.“

    Ich war nicht aus Holz, ich war aus Fleisch und Blut, und als mich Nilofer Liebster nannte, da schloss ich sie in meine Arme und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf den Mund: " Bitte sag mir, was geschehen ist....", flüsterte ich ihr zu, aber da überstürzten sich die Ereignisse.

    Zunächst verstand ich nicht viel, aber dann sah ich schon in die perplexen Augen des jungen Griechen, der so weit ich verstanden hatte, einer anderen phyle diente, und schon zuckte meine Hand zum Dolch, um ihn zum Schweigen zu bringen, bevor mir wieder einfiel, wo wir waren und wer wir waren.

    Ich war hier kein parthischer Adliger, der über Leben und Tod entschied, und einem Sklaven, der sah, was er nicht sehen sollte, kurzerhand die Kehle durchschnitt. Ich war einfach nur noch Phraotes.

    So nahm ich meine Hände von Nilofer, schaute den Griechen an, schüttelte nur missbilligend den Kopf und legte den Zeigefinger auf den Mund


    Dann aber berührte der große Blonde Iduna und drehte sie zu sich um, und Iduna schluchzte und schluchzte und stammelte unverständliches Zeug. Ich fasste mein Eigentum am Arm und zog sie mit einem Ruck hinter mich, um sie zu beschützen:


    "Wer bist du, dass du dich am meiner Sklavin zu schaffen machst?", knurrte ich den Fremden auf Griechisch an, ohne zu wissen, ob er mich verstehen würde.

    An Größe konnte ich es vielleicht nicht mit ihm aufnehmen, doch ich war von Kindesbeinen an wie alle Surena zum Krieg und zum Kampf erzogen worden, und ich traute mir zu, die Frauen verteidigen zu können.

    Und Idunah war meine Sklavin, nicht etwa die von Athenodoros, er hatte sie mir geschenkt.

  • Endlich schloss auch er mich in seine Arme und erwiderte meinen Kuss. Ach, hätte dieser Augenblick ewig währen können! Doch leider blieb uns nur wenig Zeit. Viel wichtiger war es jetzt, Phraotes auf den neusten Stand der Dinge zu bringen und unsere Flucht zu planen. Denn noch hatte ich keine Ahnung, wie uns das gelingen sollte. Allein durch die Wüste war ein gefährliches Unterfangen. Während er mich noch in seinen Armen hielt, begann ich ihm zu berichten.

    "Ich habe den Bene Attar glauben lassen, dass ich mich von dir losgesagt habe und ihn nun heiraten möchte. Allerdings nannte ich ihm nur eine Bedingung dafür. Die Hochzeit dürfe nur mit der Anwesenheit meiner Familie stattfinden. Ich musste einen Brief nach Ktesiphon schreiben. Zunächst hatte ich gehofft, den Brief verschwinden lassen zu können, doch Jabel hat ihn mitgenommen. Spätestens dann wenn er in Ktesiphon ankommt, wird er herausfinden, dass wir nicht die sind, für die wir uns ausgegeben haben! Das war zu der Zeit, als ich auch dir meine Nachricht zukommen ließ. Wir müssen fliehen, so schnell..." Ich stoppte abrupt, als ich plötzlich die beiden Fremden bemerkte, die sich uns genähert hatten und betrachtete beide voller Bestürzung. Der eine Mann kam mir bekannt vor. War das nicht der Sklave, der auch um Idunah auf dem Sklavenmarkt mitgeboten hatte? Und wer war der Mann mit dem hellen Haar?

    Phraotes entließ mich aus seinen Armen und ich glaubte schon, er würde sogleich zu seinem Dolch greifen und den Sklaven niederstrecken. Doch nein, er besann sich noch rechtzeitig. Dennoch war mir nicht wohl bei dem Gedanken, ertappt worden zu sein.

    Inzwischen hatte sich der Mann mit den hellen Haaren Idunah weiter genähert. Die rothaarige Sklavin schien den Mann zu kennen, denn sie wollte sich ihm schon an den Hals werfen. Phraotes jedoch verhinderte das und zog die Sklavin von ihm fort und stellte ihn zur Rede.

    Ich verharrte hinter Phraotes, der sich mutig den beiden Männern entgegen gestellt hatte, allzeit bereit, uns zu beschützen.

  • Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Phileas wollte sich für die Störung bei der parthischen Dame entschuldigen. Dann jedoch weiteten sich erschrocken seine Augen, als er bemerkte, dass ihr Begleiter im Begriff war, seinen Dolch zu zücken. Dass mit Parthern nich unbedingt zu spaßen war, hatte er im Laufe seines Lebens immer wieder erfahren. Immer mal wieder hatte der Vater seines despotes Parther zu Gast in seinem Hause empfangen und hatte durch den Kontakt mit deren Sklaven so einiges über deren Gepflogenheiten gelernt.

    Um dem sicheren Tod zu entgehen entschloss er sich kurzerhand den beiden Parthern vor die Füße zu werfen.

    "Ich bitte vielmals um Entschuldigung, despotes! Ich wollte euch nicht stören. Eigentlich wollte ich nur nach meinem Freund sehen." begann er sich zu rechtfertigen und wagte es nicht aufzusehen. Jedoch stellte er mit Erleichterung fest, dass kein parthischer Dolch ihn traf.

    Kurz darauf hörte Phileas, wie der Parther den Kelten anknurrte, weil der offenbar Hand an Idunah gelegt hatte. Er hatte Griechisch mit ihm gesprochen. Doch inzwischen wusste der Grieche, das Angus dieser Sprache nicht mächtig war. so nahm er all seinen Mut zusammen und erhob nochmals das Wort an den Parther. Vielleicht konnte er sich für ihn ja doch noch aks wichtig erweisen.

    "Mit Verlaub despotes, der Kelte versteht dich nicht. Er spricht nur Latein, die Sprache der Rhomäer. Wenn du erlaubst, kann ich für dich übersetzen."

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  • "Ich habe den Bene Attar glauben lassen, dass ich mich von dir losgesagt habe und ihn nun heiraten möchte. Allerdings nannte ich ihm nur eine Bedingung dafür. Die Hochzeit dürfe nur mit der Anwesenheit meiner Familie stattfinden. Ich musste einen Brief nach Ktesiphon schreiben. Zunächst hatte ich gehofft, den Brief verschwinden lassen zu können, doch Jabel hat ihn mitgenommen. Spätestens dann wenn er in Ktesiphon ankommt, wird er herausfinden, dass wir nicht die sind, für die wir uns ausgegeben haben! Das war zu der Zeit, als ich auch dir meine Nachricht zukommen ließ. Wir müssen fliehen, so schnell..."


    Um dem sicheren Tod zu entgehen entschloss er sich kurzerhand den beiden Parthern vor die Füße zu werfen.

    "Ich bitte vielmals um Entschuldigung, despotes! Ich wollte euch nicht stören. Eigentlich wollte ich nur nach meinem Freund sehen." begann er sich zu rechtfertigen und wagte es nicht aufzusehen. Jedoch stellte er mit Erleichterung fest, dass kein parthischer Dolch ihn traf.

    Kurz darauf hörte Phileas, wie der Parther den Kelten anknurrte, weil der offenbar Hand an Idunah gelegt hatte. Er hatte Griechisch mit ihm gesprochen. Doch inzwischen wusste der Grieche, das Angus dieser Sprache nicht mächtig war. so nahm er all seinen Mut zusammen und erhob nochmals das Wort an den Parther. Vielleicht konnte er sich für ihn ja doch noch aks wichtig erweisen.

    "Mit Verlaub despotes, der Kelte versteht dich nicht. Er spricht nur Latein, die Sprache der Rhomäer. Wenn du erlaubst, kann ich für dich übersetzen."

    "Liebste Nilofer, an wen in Ktesiphon hast du geschrieben? Und wann ist Jabel mit dem Brief aufgebrochen?", fragte ich doch nun verwirrt, denn den Shahanshah, ihren Halbbruder, hatte sie doch wohl kaum zu ihrer Hochzeit eingeladen.

    Das Jabel Erkundigungen einzog, war schlecht, sehr schlecht sogar. Athenodoros Verwandter war nicht dumm, er hatte schon damals auf der Hinreise den Verdacht gehabt, dass wir nicht waren, was wir vorgaben zu sein. Er würde bald erfahren, dass etwas nicht stimmte, und vielleicht würde er dann auch Eins und Eins zusammenzählen und die Prinzessin Shireen, nach der gefahndet wurde, mit der Kaufmannstochter Nilofer zusammenbringen.

    Ich fürchtete, dass Jabel zurückkommen konnte. Noch mehr fürchtete ich aber, dass er es nicht tat - denn das bedeutete, dass die Wachen von Mithridates ihn gefangen, in den Kerker geworfen und angefangen hatten, ihn zu foltern. Nicht einmal ein vertrauter Freund würde den Foltern lange widerstehen, Jabel jedoch war uns überhaupt nicht verpflichtet und würde einknicken wie ein Schilfrohr bei einem Sommersturm.


    Der junge Diener jedoch, den ich wohl erschreckt hatte, warf sich uns nun zu Füßen. Einen Moment ignorierte ich das - die Proskynese war ein übliches Verhalten von Sklaven am Hof - aber dann tippte ich ihm auf die Schulter: "Bitte mein Freund, erhebe dich.", sagte ich: "Ich habe keinen Streit mit Dir. Und ich möchte nicht, dass jemand vor mir kniet."

    Diese Tage waren vorüber, kein Mensch brauchte mir gegenüber noch unterwürfig zu sein. Hätte ich das haben wollen, hätte ich frühzeitig die Seiten gewechselt und meinen Prinzen Phraates verraten. Dann würde ich jetzt zu Mithridates Gefolge gehören.


    Der junge Sklave bot sich an, zu übersetzen, und ich nickte:

    "Wie ist dein Name, Grieche? Ja, bitte sei mein Dolmetscher, da der Fremde nur Latein spricht. Was hat er mit Idunah zu tun?".


    Ich schaute nun auch mit einiger Strenge Idunah an, um die es schließlich ging.