RE: Ankunft in Palmyra
In der Taverne zur Ziege und zur Dattelpalme herrschte einen Tag nach Caesoninus’ Ankunft reger Betrieb. Eine große Gruppe nabataäische Kaufleute, die hier seit ein paar Tagen abgestiegen war, hatte ihre Geschäfte in Palmyra beendet und befand sich in diesem Moment im Aufbruch, um die Reise zurück nach Aila am Erythräischen Meer* anzutreten. Und natürlich hatten sie sich für diesen huldvollen Moment den Schankraum als größtem öffentlichen Raum ihrer Unterkunft ausgesucht. Es gab einige, die stehend den Großteil ihres Gepäcks auf die Tische verteilt hatten und in den Sachen wühlten, um entweder etwas zu suchen als Vergewisserung, dass es nicht verloren oder vergessen war, oder sie packten ihre Bündel neu, um sie später den Kamelen besser aufladen zu können. Währenddessen plärrten sie die ganze Zeit laut im Raum herum bei lautstarken Unterhaltungen mit ihren Kollegen über 3-4 Tische hinweg. Ein ebenso guter Teil der Gruppe saß an Tischen und nahmen noch einmal eine herzhafte Mahlzeit zu sich, ehe es zurück in die Wüste ging. Dabei nahmen sie natürlich rege an den Diskussionen der Packer teil. Und die letzten paar hatten mit dem aufladen begonnen und liefen ständig zwischen der Gruppe und den Kamelen draußen hin und her.
Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Thomalachis die Wirtin und ihre Gehilfen hatten dabei ebenfalls jede Menge zu tun. Ständig huschten sie zwischen den Tischen umher, um Speisen und Getränke zu servieren, oder benutztes Geschirr abzuräumen, auch musste ständig der Boden gekehrt werden, weil die hin und her laufenden Gepäckträger Schmutz und Stroh von draußen in die Stube brachten. Und dann waren da natürlich auch noch die anderen normalen Gäste, die nicht zu den Nabataäern gehörten, jedoch ebenfalls bedient werden wollten. Thomalachis schürzte fast in einem fort ihre Lippen ob diesem Chaos in ihrer Taverne, jedoch duldete sie es, denn diese Handelsgruppe zahlte sehr gut und sie kamen jährlich zu ihr, manchmal sogar zwei Mal bei besonders guten oder wichtigen Geschäften. In diesem Trubel hätte die Wirtin den ankommenden Phileas schon fast übersehen. Doch als sie seiner gewahr wurde grüßte sie ihn recht herzlich: „Chaire, Phileas! Schön dich zu sehen, wie kann ich dir helfen?“
* = Antiker Name des Roten Meeres
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