Er hatte sie tatsächlich für Brotspenden eingeteilt!
Kara konnte es noch immer nicht so recht fassen, dass sie, Flamma und noch ein paar andere Sklaven der Villa Tiberia jetzt hier draußen vor dem Stadion herumstanden, hinter ihnen ein riesiger Wagen voll mit Brot, Sesamkringeln, Mostbrötchen und anderem Backwerk, und sie eben selbiges an die herbeiströmenden Leute verteilten. Als ob Kara eine einfache Sklavin wäre! Oh ja, es passte ihr gar nicht, jetzt hier zu stehen und viel zu viel fremden Mundgeruch ins Gesicht gehaucht zu bekommen. Trotzdem musste man natürlich freundlich bleiben und seinen Teil dazu beitragen, damit der Tiberier auch gewählt wurde.
"Brot! Holt euch euer Brot! Tiberius Caudex schenkt euch Brot! Wählt Tiberius Caudex zum Aedil!" rief sie also immer wieder mal, vielleicht nicht ganz so enthusiastisch, wie sie das eigentlich sollte. Aber ja, viel zu viele Menschen waren viel zu wenig gewaschen für ihren Geschmack.
Das schlimmste aber war: viel zu viele Menschen erkannten Flamma. Und drängten sich daher bei ihnen aneinander, um einen Blick auf ihn zu werfen, oder ihn gnadenlos anzuschmachten. Kara war mitunter kurz davor, aufdringlichen Weibern das Brot eher an den Kopf zu werfen, als es ihnen zu geben. Aber sie beherrschte sich und schaute nur immer mal wieder zu ihrem Mann, wie der sich so gab und ob es ihm fehlte, so umringt zu werden.