[Wohnhaus] Prostas Ezra ben Abraham

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    Das Wohnhaus des Ezra ben Abraham in Palmyra ist ein kleines einfaches Prostashaus griechischen Stils. Das ganze Haus ist um einen Hof herum angeordnet. Das Prostas besitzt vier Schlafzimmer (koitón) und eine Küche samt Lager. Auf der anderen Seite des Hofes befinden sich die eigentlichen Wohnräume, wie eine private Bibliothek, ein Triklinion, ein Oikos und ein Andron. Das für diesen Haustyp namensgebende Prostas ist die Vorhalle des Oikos. Das Oikos bildet das öffentliche Zentrum des Hauses für Feiern, Geschäfte und sonstigen Zusammenkünften, für etwas privatere Feiern und Feste mit Freunden benutzt Ezra ben Abraham das am Oikos angrenzende Andron.

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  • Eine Einladung für Ezra ben Abraham 



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    Die Sklavin Anippe klopfte an das Tor der Prostas des Alexandriner Juden. Sie hatte eine Einladung ihres Herren bei sich und sollte auf Antwort warten.


    Chaire philé 
    Athenodoros grüßt dich, wenn es Dir gut geht, geht es mir gut, mir geht es gut.
    Ich bitte dich übermorgen um das Vergnügen deiner Gesellschaft zum deípnon, Abendessen um die zehnte Stunde des Tages,
    wenn es dir genehm ist und du Zeit findest.*
    Eine Frage hätte ich: Beherrschst du die Sprache der Perser oder besitzt ein Lehrwerk? Wenn letzeres, gib es Anippe mit. Warum erkläre
    ich dir bei unserem Treffen.
    In Erwartung deiner Antwort.
    Chairete Athenodoros



    Sim-Off:

    *zeitlich natürlich flexibel 

  • Ezra ben Abraham wusste nichts vom Besuch an der Haustür, da er gerade im Andron am Boden auf einem Sitzteppich saß, den rechten Ellenbogen auf ein riesiges Kissen gestützt, und in einer hebräischen Abschrift über eine kurze Mythensammlung des phönizischen Heilgottes Schadrapa lesend. Er hatte sie bei seiner letzten Reise nach Byblos bei einem ganz kleinen Antiquarienhändler entdeckt, der sich besonders auf Schriften, Lieder und Legenden über phönizische, kanaanäische, syrische und andere lokale Gottheiten spezialisiert hatte. Auch die eine oder andere versprengte Schriftrolle über den iudaeischen Gott war da zu finden gewesen, doch waren es keine Juden gewesen die sie abgefasst hatten, sondern andere Semiten, was man diesen Texten auch an allen Ecken und Enden angemerkt hatte bei falschen Widergaben, besonders blumigen Ausschmückungen, oder teils auch schieren Über- oder Untertreibungen. Das waren so bunte Texte gewesen, dass die Ezra ben Abraham ebenfalls als kleine Kuriosität noch mitgenommen hatte. Er würde sie der Reihe nach lesen und anschließend die Hälfte von ihnen für besonders viel Geld in seinem Buchladen verkaufen, jedoch im Moment saß er noch über den Mythen und Legenden des Phöniziergottes Schadrapa, tief versunken in seinem bequemen Kissen mit einem Kelch eisgekühltem unvergorenen Traubensafts nach Herstellungssitte der Parher.


    So war es auch, Hermostenes der Hausknecht der an die Tür ging um aufzumachen. Juden hielten normal keine Sklaven, daher beschäftigte Ezra ben Abraham Hermostenes als freien bezahlten Diener, damit er für ihn die alltägliche Hausarbeit erledigte und die mitunter umfangreiche Ordnungs- und Katalogisierarbeit in Ezra ben Abrahams Privatbibliothek durchführte. So konnte er sich voll und ganz auf seinen Buchladen und auf das Lesen konzentrieren, ganz zu schweigen von gelegentlichen kleinen Hausgesellschaften und Senetpartien. Hermostenes nahm von Anippe die Nachricht entgegen nach einem freundlichen Gruß und bat sie an der Tür zu warten wegen der Antwort. Dann machte er sich auf in das Innerste des Hauses. Denn das Andron lag vermutlich am abgelegendsten von allen Räumen in Ezra ben Abrahams Haus. Hermostenes übergab die Nachricht an seinen Herrn, der sie entgegennahm und das Siegel erbrach. Rasch wanderten seine Augen die Zeilen entlang, dann nickte er. "Danke, Hermostenes." Der alte Buchhändler stand auf und machte sich an die Haustür. Dort begrüßte er Anippe: "Chaire, gutes Kind. Ich habe die Nachricht bekommen. Richte deinem Herrn meinen Dank für die freundliche Einladung aus, ich fühle mich geehrt und freue mich zu kommen. Tatsächlich spreche ich passables Persisch, aber weißt du wozu dein Herr so plötzlich Interesse daran zeigt?"

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    "Chaire despótēs Ezra ben Abraham", grüßte Anippe auf Griechisch und verbeugte sich. Auf die Frage hin, warum ihr Herr Persischkenntnisse benötigte, hätte sie beinahe in alexandrinischer Leichtfertigkeit geantwortet, dass es eine Neue gäbe, die ihn nicht ranließe.

    Aber der Jude hatte so etwas Würdevolles und gleichzeitig Gütiges an sich, dass die vorlaute Anippe ganz kleinlaut wurde:

    "Mein Herr hat eine neue Sklavin erworben, die nur Persisch spricht.", antwortete sie: "Er hofft, dass wir uns ein wenig mit ihr verständigen lernen."

    Das Shanase nun bei Wasser und Brot eingesperrt war, erwähnte sie nicht-.

    "Dann sage ich meinem Herren, dass du die Einladung annimmst. Chairete Herr.", sprach sie mit einer erneuten Verbeugung.

  • Aramäisch für Anfänger


    Mehrere Wochen waren vergangen, seit Ezra ben Abraham während eines Besuchs bei seinem Freund, Athenodoros von den Bene Attar, eingewilligt hatte, zwei seiner Sklavinnen in Aramäisch zu unterrichten. Seine brave Dienerin Anippe und eine persische Prinzessin namens Shahnaz, die durch unglückliche Umstände in die Sklaverei geraten war. In diesen ersten Wochen ihres Unterrichts hatte Ezra ben Abraham begonnen ihnen so weit die Grundlagen des Jüdisch-palästinischen Aramäisch beizubringen, dass sie sich schon halbwegs damit im Unterricht ausdrücken konnten in der primitivsten Form des Verständlichen. Das war auch gut so, denn diese ersten Wochen waren die schwierigsten für alle beteiligten gewesen, da der Unterricht gleichzeitig mehrsprachig stattfand, auf Griechisch für Anippe und Persisch für Shahnaz. Je mehr beide Aramäisch lernten, desto leichter konnten sie sich untereinander unterhalten und so nach und nach den Sprachunterricht irgendwann einheitlich für alle nur noch in Aramäisch stattfinden lassen. Noch waren sie nicht ganz so weit, aber es war das Ziel zu dem Ezra ben Abraham hinwollte.


    Heute war wieder eine ihrer Sprachlektionen angesetzt und so saß Ezra ben Abraham im Schatten der Prostas und blickte auf den sonnendurchfluteten Hof seines Hauses, darauf wartend, dass seine zwei Schülerinnen hereinkamen.

  • Re: Aramäisch für Anfänger


    Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Wenn Anippe die erste Zeit noch Sorge gehegt hatte, Shahnaz würde Unsinn machen und versuchen, zu fliehen, hatten sich diese Befürchtung nun gelegt: Die Perserin schien sogar eine Vorliebe für den jüdischen Buchhändler zu haben und kam immer gerne mit.

    Auch Anippe fand es höchst entspannend, einmal nur da zu sitzen und etwas lernen zu dürfen, anstatt Anippe tu dies oder das den ganzen Tag zu hören.

    So kamen beide junge Frauen - die mit Stöcken bewaffneten Diener kamen eigentlich nur noch proforma mit und warteten an der Straße-

    fröhlich hinein.

    "Shlomo Ezra ben Abraham!", rief Anippe und verneigte sich - nicht, weil sie eine Sklavin war, sondern als ein junges Mädchen respektvoll gegenüber einem Älteren. Sie hatte etwas dabei - ein Körbchen frischer Datteln, das ließ sie sich nicht nehmen, auch wenn ihr Herr die Stunden - und er beteuerte immer wieder, sehr gut - bezahlte.

  • RE: Aramäisch für Anfänger


    Anippes Wahrnehmung war falsch was Shahnaz anging. Natürlich kam die persische Prinzessin brav mit ihr zum Sprachenunterricht bei Ezra ben Abraham mit, jedoch wenn man es genau nahm hatte sie ja auch keine andere Wahl. Jedes Mal wenn sie auf der Straße unterwegs zur Prostas des Juden waren, lauerte sie auf mögliche Fluchtwege, doch auch wenn sie langsam ihre regelmäßige Route und alle von ihr aus sichtbaren Nebengassen und Straßenkreuzungen gut kennenlernte, so war es doch nie was mit eiligem Entfleuchen dank der Dienerleibgarde, die leider immer mitkam. So also musste Shahnaz immer brav hin und wieder zurück gehen. Zuhause machen was ihr Bel Kyrios auftrug und beim Juden dann diese Hinterwäldlersprache lernen die sie in diesen Breiten hier verwendeten. Shahnaz hielt immer noch nichts davon, dieser Kauderwelsch fühlte sich auf ihrer Zunge wie starres Blei an im Gegensatz zur Eleganz und Schönheit der persischen Zunge. Doch natürlich musste sie zugeben, dass es auch nützlich war nach und nach zumindest ein wenig auch ihr Umfeld verstehen zu können. Eine rudimentäre Kommunikation war der Prinzessin inzwischen möglich, ganz gewiss würde das auch noch bei ihrer Flucht nützlich werden, wenn sie Palmyra bei erster Gelegenheit den Rücken kehrte und heim nach Persien floh. Sie musste zurück zu ihrem Vater, wenn er sich wirklich in Gefahr befinden sollte, sie musste einfach!


    Zusammen mit Anippe betrat sie das Haus und kam in den Hof wo ihr Lehrer schon auf sie wartete. "Ērkaš, niyāg*", grüßte sie auf Persisch mit stolzem Blick.


    Sim-Off:

    * Mittelpersisch = Sei gegrüßt Großvater, "Großvater" hier als eine respektvolle Anrede gemeint

  • RE: Aramäisch für Anfänger

    Ezra ben Abrahm klopfte auf seinen Schenkel und bedachte die Prinzessin mit einem strengen Blick. "Auf Aramäisch, Kind!", schalt er sie in eben jener Sprache.

    "Auf Aramäisch, Kind", wie oft hatten beide Schülerinnen diesen Satz nicht schon von ihm gehört in letzter Zeit. Es war nur natürlich, dass man sich der Muttersprache bediente, wenn man in der Zielsprache einmal mit seinem Satz nicht weiterkam und einem die richtigen Worte fehlten, doch eben deshalb ermahnte er sie immer wieder in einem fort nicht vom rechten Pfade abzuweichen und dieser war der Gebrauch der aramäischen Sprache in der Variante des jüdischen Volkes. Anippes vorbildhafte Begrüßung bedachte er mit einem wohlwollenden Nicken und grüßte auch sie auf Aramäisch: "Šlama, Anippe, es freut mich dich wiederzusehen!"


    Danach ging es ans Eingemachte und sie begannen. "Setzt euch hier vor mich auf den Boden, wir werden heute eine Geschichte von Äsop hören. Ich erzähle sie euch auf Aramäisch und anschließend erklärt ihr mir was ihr alles davon verstanden habt und um was es in der Geschichte geht, verstanden?" Diese Erklärung hatte Ezra ben Abraham zu beiden zuerst auf Griechisch und anschließend noch einmal auf Persisch gesagt, damit auch ja jeder im Bilde war. Nun wechselte er ins Aramäische.


    "Nun Kinder, hört zu. Da war einmal ein Esel, Iah!" Ezra ben Abraham hielt seine beiden Handflächen über seinen Kopf, damit sie aussahen wie Eselsohren und wieherte wie einer. "Und ein Fuchs." Den Fuchs zeichnete er mit einem Stock in wenigen schnellen Strichen in den Boden des ungepflasterten Hofes vor den Mädchen. "Esel und Fuchs", bei der neuerlichen Erwähnung der beiden Wörter machte er wieder für den Esel mit den Händen dessen Ohren und wies danach auf den Fuchs, "waren Freunde und gingen auf die Jagd", neben dem Fuchs zeichnete er Pfeil und Bogen. Zur Versinnbildlichung des Wortes "Freunde" schlug er seine Handinnenflächen ineinander und behielt sie kurz so, ganz so, als ob zwei Freunde sich zur Begrüßung die Hände gereicht hätten. "Da trafen sie auf den Löwen", Ezra ben Abraham deutete mit beiden Händen eine imaginäre Mähne um seinen Hals an und brüllte dann einmal wie ein Löwe. "Der Fuchs hatte Angst er könnte nicht mehr fliehen und ersonn deshalb eine List", bei der Erwähnung des Wortes "Angst", hielt er kurz inne und bedeckte sich mit furchtsamen Blick sein Gesicht mit den Handflächen, ehe er normal weitererzählte. "Der Fuchs sprach zum Löwen: "Ich fürchte dich nicht, großer König! Soll ich dir aber das Fleisch meines dummen Gefährten zum Geschenk machen, so befiehl es mir nur!" Der Löwe versprach ihm Schonung und so führte der Fuchs den Esel zu einer Grube, in die er hineinstürzte."

    Bei den bereits bekannten Wörtern "Fuchs" und "Löwe" vollführte der Lehrmeister wieder begleitend zum eigentlichen Wort die dazugehörigen Gesten, damit seine Schützlinge die Wörter schneller erkennen und zuordnen konnten. Sie halfen auch zusätzlich die Vokabeln in ihrem Gedächtnis tiefer zu verankern. Für das Wort "König" malte Ezra ben Abraham eine Krone in den Staub, für "Fleisch" eine Hammelkeule und für "Grube" eine geschwungene Linie, die die Seitenansicht einer Grube darstellte. Für das Wort "Geschenk" tippte er zuerst mit drei Fingern der einen Hand in die offene Handfläche der anderen und streckte diese dann den beiden Mädchen entgegen, als Symbol dafür, dass etwas zuerst in die Hand gelegt und anschließend ihnen übergeben wurde. Für "hineinstürzen" machte er einen schnellen schrägen Strich in der Grubenzeichnung, die das fallen darstellen sollte.


    Er sprach weiter: "Der Löwe brüllte", Ezra ben Abraham vollführte die Löwengeste mit der Mähne und brüllte anschließend, "und packte den Fuchs", er machte Krallenhände in Richtung der Mädchen und beim Worte "Fuchs" wieder dessen Geste. "Der Löwe sprach: "Der Esel ist mir sicher, aber dich töte ich für deine Falschheit zuerst!" Und so geschah es auch." Ezra ben Abraham verstummte für einen Moment zum Zeichen, dass die Geschichte vorbei war. Anschließend wechselte er wieder zu Griechisch/Persisch und fragte sie: "Habt ihr die Geschichte verstanden? Achtung, passt gut auf ich wiederhole sie!"


    Mit noch einem weiteren stummen Augenblick und einem erhobenen Zeigefinger gemahnte er sie zur Aufmerksamkeit, dann wiederholte Ezra ben Abraham die ganze Fabel mitsamt aller zugehöriger Gesten und Zeichnungen. Als sie mit dem zweiten Durchlauf fertig waren, blickte er Shahnaz an und fragte sie auf Griechisch/Persisch: "Du beginnst, was hast du verstanden?" Mittlerweile kannte er Shahnaz und deren Bequemlichkeit, weshalb er sie absichtlich vor Anippe an die Reihe genommen hatte. Sie sträubte sich immerhin noch viel mehr gegen den Unterricht und würde Anippe einfach geistlos alles nachplappern, was er mit diesem kleinen Zug jedoch zu verhindern wusste. So würde die Prinzessin selbst ihre grauen Zellen anstrengen müssen.

  • RE: Aramäisch für Anfänger


    Shahnaz war es gleich, dass sie ihn "falsch" begrüßt hatte. War sie im Moment auch ansonsten machtlos, so war dies ihre kleine Form des Widerstands. Hochmütig dreinblickend setzte sie sich und wartete auf die heutige Lektion. Die hatte es in sich. Sie würden eine kleine Geschichte zu hören bekommen und anschließend sollten sie sagen was sie verstanden hatten. Sie verstand nur hin und wieder etwas und das auch nur durch die begleitenden Gesten. Eines der neuen Wörter blieb bei ihr jedoch nicht hängen.


    Deshalb machte sie dann vor Schreck umso größere Augen, als plötzlich sie als Erste an der Reihe war zur Wiederholung!

    "Ähm..", begann sie. Ihr fielen die Tiernamen nicht mehr ein! Deshalb zeigte sie auf den Fuchs und machte einmal "Iah!" und dazu "Freunde". Dann zeigte sie an sich eine imaginäre Mähne für den Löwen an, sagte dazu "großer König" und schlug dann mit der flachen Hand auf die Zeichnung der Fallgrube.


    Danach faltete Shahnaz ihre Hände wieder in ihrem Schoß und sah ihren Lehrmeister nur unsicher lächelnd an.

  • Ezra ben Abrahams Augenbrauen schnellten in die Höhe nach dieser dürftigen Darbietung. "Na das war ja nicht gerade viel, oder? Du musst mir besser zuhören und wenn du einmal ein Wort nicht kennst, dann frage mich. Aber sprich mit mir, das ist das allerwichtigste, sprich! Auch wenn es falsch ist, das ist egal!"


    Dann wandte er sich Anippe zu. "Wiederhole was du von mir verstanden hast."

  • Bitte melden Sie sich an, um dieses Bild zu sehen.Anippe hatte aufgepasst und den Anfang genau mitbekommen. Sie kannte einige der Aesop- Fabeln, da sie oft dabei gewesen war und zugehört hatte, wenn ihr junger Herr Alexandros bei seinen Lehrern Unterricht hatte.


    "Es geht um einen Esel, einen Fuchs und einen Löwen, richtig Herr?", sie strahlte nun, denn da war sie sich sicher.

    Denn sie kannte tatsächlich schon eine Fabel mit diesen drei Tieren, die sie nun zum Besten gab:


    "Der Esel und der Fuchs und der Löwe sind Freunde und gehen auf die Jagd. Der Esel soll die Beute teilen, und er macht dafür drei gleichgroße Haufen. Da tötet der Löwe den Esel und sagt zu dem Fuchs, dass er teilen soll. Der Fuchs macht einen großen Haufen und legt den toten Esel noch darauf. Sehr gut, sagte der Löwe, Von wem hast du so gut teilen gelernt? Da antwortet der Fuchs: Vom Esel."



    Anippe lachte vergnügt, da die Geschichte nach ihrem Geschmack war. Die Pantomime ihres Lehrers hatte ihr auch gefallen. Das Shahnaz nicht so viel sprach, war schade, aber dafür konnte ja nun die schlaue kleine Alexandrinerin glänzen.