Brot und Spiele Wagenrennen zum Wahlkampf des N. Tiberius Caudex

  • Nero gab Kara ein Zeichen, dass er etwas trinken wollte. Er beugte sich zu Corvina und fragte leise. „Möchtest du auch etwas?“

    Er warf einen Blick zu Rufio, doch der war versorgt, so dass er einen Blick zu dem Rennen werfen konnte.


    Die Fahrer lieferten sich heute wirklich einen spannendes Rennen und Nero musste wirklich an sich halten um nicht aufzuspringen, als vier Fahren an der Spitze sich ein Kopf an Kopfrennen lieferten, gerade weil zwei ihrer Fahrer in diesem Pulk mitfuhren. Immer mal wieder wechselte der Führend. Sie kämpften erbittert. Man konnte auch hören, wie zwei Wagen sie berührten. Kurz stockte Nero der Atmen, doch zum Glück blieb ein Unfall aus. Ja die Fahrer kämpften, taktierten. Aber auch hinter der Vierergruppe die sich leicht abgesetzte hatte war es nicht weniger spannen. Immer wieder wechselten hier so schnell die Positionen, dass man manchmal gar nicht sagen konnte, wer denn nun die Nase vorn hatte. Peitschen wurden geschwungen und ja selbst im überfüllten Circus Maximus konnte man die lauten Rufe der einzelnen Fahrer hören, wie sie ihre Pferde zu Höchstleistungen antrieben.


    Nach der vierten runde sah das Feld nun so aus:

                                                                Chares

                                                              Gisco

                                                                    Olophernes

                                                                   Corbis

                                                        Scorpus Secundus

                                                     Charilaus

                                                     Archymelus

                                                   Publius Gutta

  • Ihr Mann war als Senator glücklicherweise etwas vorausschauender als ihr Vetter, und so wies er die Sklavin auch recht schnell dazu an, wieder zurückzutreten. Corvina sah nur kurz zu Faustus, aber der winkte auch einfach nur, so dass die Rothaarige schnell wieder verschwand. Corvina lächelte ihrem Mann kurz zu, denn ja, sie war durchaus dankbar, dass er hier so durchsetzungsstark reagiert hatte und einen möglichen Skandal im Keim erstickte. Corvina wollte alles, aber sicher kein Getratsche. Erst recht nicht etwas, das Claudia Agrippina verletzen könnte.


    Ihr Mann winkte danach Kara wegen eines Getränkes und fragte sie, ob sie auch etwas wolle. "Nein, danke dir", sagte sie sanft und drückte einmal seine Hand. Dann warf sie Kara schon einen besänftigenden Blick zu, weil sie wusste, dass ihre Freundin es hasste, wenn sie auf diese Art und Weise herumkommandiert wurde. Corvina sah Kara nicht als Sklavin, aber in Momenten wie diesen wurden sie beide daran erinnert, dass sie eine war. Corvina seufzte leicht. Zu gern hätte sie Kara die Freiheit geschenkt, so dass sie für niemanden mehr Sklavin hätte sein müssen. Aber das war nicht möglich, dafür hatte ihr Vater gesorgt. Erst, wenn er starb, wäre es vielleicht möglich, und auch dann nur für Kara und nicht ihren Mann. Corvina seufzte leise, nun doch ein wenig traurig, und streichelte über ihren Bauch, wo auch sie allzu bald schon ein Kind wieder gebären würde.

  • Mit durchaus ein wenig Genugtuung sah Kara, dass die Rothaarige so ganz und gar nicht glücklich schien, von Faustus an dessen Seite zitiert zu werden. Und noch ein wenig mehr befriedigte es sie, dass der Tiberier auch gleich wieder verscheuchte. Tja, was auch immer Faustus damit hatte bezwecken wollen, nach ihrem Dafürhalten war das gerade gründlich in die Tunika gegangen. Auch wenn Kara so absolut gar nicht wusste, was Faustus damit überhaupt jemals bezweckt hatte, und ob das wirklich war, um sie eifersüchtig zu machen, oder einfach, weil er grade gelangweilt war und Ablenkung gebraucht hatte. So oder so, Kara war sich ziemlich sicher, hier nicht den Anfang einer schmachtenden Liebesromanze mitbekommen zu haben, und war dadurch tatsächlich etwas besser gelaunt als noch einige Augenblicke vorher. Da störte es sie auch weniger als sonst, vom Tiberier wie ein Hund herangewunken zu werden wegen etwas zu trinken. Als ob das nicht die anderen Sklaven genauso gut gekonnt hätten?! Aber gut, sie wollte nicht so sein, und außerdem musste sie ja in der Öffentlichkeit lieb sein. Zumindest ein bisschen.

    Sie nahm also etwas von seinem Gesöff – da der Tiberier ja eh keinen Wein trinken würde – und goss einen Becher ein, um ihn ihm zu bringen. "Bitte, Dominus", neckte sie ihn ein wenig, so dass Corvina und auch er mitbekommen würden, dass es eine Neckerei war, und reichte ihm den Becher, ehe sie sich wieder auf nach Hinten machte, ohne Faustus auch nur eines einzigen Blickes zu würdigen. Wenn er sie ignorierte, konnte sie das zweimal besser. Schon aus Prinzip.

  • Dieses Mal lief es verdammt gut für die Albata. Atticus konnte sich kaum auf seinem Sitz halten und fieberte mit seinen Fahrern mit. Gisco von der Purpurea war zwar wie gewohnt auch stark, und Corbis von der Aurata machte ordentlich Druck, aber Chares hielt sich wirklich tapfer vorn, und Olophernes versuchte es mehrfach, an den beiden anderen vorbeizukommen und zu Chares aufzuschließen. Immer wieder brüllte Atticus die Namen seiner beiden Fahrer, auch wenn die ihn wohl unmöglich hören konnten. Aber diesmal schien die Albata endlich mal wieder eine richtig gute Chance zu haben!


    Und auch die Amatores auf den hinteren Reihen sahen das ähnlich. Mit lauten Trommeln und Rufen feuerten sie die beiden weißen Fahrer lautstark an.

    "Ihr Sklaven! Kniet nieder! "

    "Die Meister sind da! "

    "AL-BA-TA! AL-BA-TA!"

  • Nero nickte mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen Kara zu. „Danke Kara.“ Sagte er nicht ohne das man das Lächeln in seiner Stimme hören konnte. Dann sah er wieder zum Rennen und ergriff die Hand seiner Frau, die er leicht drückte und ihr sanft mit dem Daumen über den Handrücken streichelte.

    Was er auf der Rennbahn erblickte erfreute ihn wirklich. Die Fahrer der Albata lagen wirklich gut im Rennen und ja ein ganz kleiner Teil von ihm wünschte sich jetzt bei Atticus zu sitzen und die eigenen Fahrer lautstark anzufeuern.



    Das Rennen selbst blieb spannend. Ja die Fahrer aller Facitionen legten sich heute ins Zeug jeder wollte dieses Rennen für sich entscheiden. Sie treiben ihre Pferde unnachgiebig an. Rufe und die Hiebe der Peitschen halten über all den Lärm hinweg durch das Rund. Immer mal wieder wechselte die Führung an der Spitze ab aber auch auf den Plätzen dahinter gab keiner auf und alle gingen an die Grenzen von Menschen, Tier und Material. So bogen sie um die letzte Kurve und Nero erhob sich um die Fahrer, die über das Ziel fuhren abzuwinken.


    In schneller Reihenfolgen kamen die Fahrer ins Ziel:


    1. Olophernes, Factio Albata
    2. Chares, Factio Albata
    3. Corbis, Factio Aurata
    4. Gisco, Factio Purpurea
    5. Archymelus, Factio Purpurea
    6. Charilaus, Factio Aurata
    7. Publius Gutta, Factio Veneta
    8. Scorpus Secundus, Factio Veneta
  • Auch das freundliche Lächeln half nicht über die Tatsache hinweg, dass Kara eigentlich nicht als Sklavin missbraucht werden wollte. Ja, auch wenn sie eine war. Aber hier und jetzt war es ihr viel wichtiger, Rufio zu ignorieren, also grinste sie nur einmal frech zurück und ging dann wieder zu ihrem Mann, dem hoffentlich das Rennen gefiel. Soweit Kara wusste, müsste das das erste Rennen sein, das er so wirklich sehen konnte. Zumindest das erste, das sie gemeinsam erlebten. Und so kuschelte sie sich an ihn und sah zu, wie die Männer da unten Runde um Runde im Kreis fuhren. Ja, irgendwie fehlte ihr bei diesem Sport etwas. Es hatte irgendwie weniger Nervenkitzel.


    Trotzdem war es ein netter Zeitvertreib, und am Ende freute sie sich tatsächlich, da die Factio des Tiberiers einen Doppelsieg einfahren konnte und den Fahrer von Rufio auf den dritten Platz verbannt hatten. "Gratuliere zum Sieg, Dominus", flötete sie geradezu, ehe sie sich ein wenig frotzelig an Rufio wandte. "Heute scheint wohl einfach nicht dein Tag zu sein, Faustus", stichelte sie leicht und machte damit durchaus erkennbar, dass sie sehr wohl bemerkt hatte, dass die rothaarige Sklavin nicht gar so begeistert war, wie Rufio sich das wohl gewünscht hatte.

  • Kara war komisch, obwohl dieses komisch beinhaltete, das sie sich auffällig an mich kuschelte. Ich konnte mir denken woran das lag. Sie hatte mir ja gesagt, das sie auch mit diesem Aurelier... Und nun ja der beachtete meine Frau nicht, etwas was sie – wie ich sehr wohl inzwischen wusste – mal so gar nicht leiden konnte. Ich runzelte nur leicht die Stirn, denn wenn es bedeutete das sie mir dann nah sein wollte, wäre ich ein Depp das nicht auszunutzen. Ich schlag Kara einen Arm um die Taille und zog sie dichter zu mir. Ich hauchte ich auch einen Kuss auf die Stirn und stellten mich dann hinter sie. Meine Arme schlagen ich um ihren Leib und ich zog sie dicht an mich. Meine Augen verfolgten das Rennen. Ja es war das erste Renne welche ich verfolgte hier in Rom. Ich hatte noch nie vorher eines der Wagenrennen gesehen. Meine Augen hefteten sich auf die Fahrer, die Wagen aber vor allem auf die prachtvollen kräftigen Pferde. Ein kleines Seufzen entrang sich meiner Kehle. Ich war früher wirklich gern geritten. Nur kurz musste ich Kara aus meinen Armen entlassen damit sie dem Dominus und der Domina was zu trinken brachte, aber dann war sie auch schon wieder bei mir und wir konnten das Rennen weiter gemeinsam verfolgen. Ich bemerkte jedoch, dass Kara dies hier eher weniger gefiel. „Gibs zu, du magst die Kämpfe in der Arena lieber.“ Raunte ich ihr ins Ohr. Dann aber runzelte sich doch wieder meine Stirn, also sie einen Kommentar in Richtung des Aureliers abgab. Ich verstand wirklich nicht warum sie seine Aufmerksamkeit suchte, dass hatte sie dioch gar nicht nötig. Etwas grummelig darüber, ließ ich meine Arme die ich bis eben noch um sie geschlungen hatte sinken. Ja wenn sie einen anderen wollte und seine Aufmerksamkeit suchte, dann sollte sie dies tun aber nicht von mir erwarten, dass ich dem freundlich lächelnd zusah. Ich zog mich bis zum Eingang zur Loge zurück und postierte mich davor.

  • Es war wirklich wirklich spannend und doch mussten sich unsere Fahrer geschlagen geben. Ein Doppelsieg für die Albata. Ärgerte mich das? Na klar tat es das. Ließ ich mir das anmerken? Nein auf keinen Fall ich lächelte und erhob mich nun da alle Fahrer über die Ziellinie waren ebenfalls und gratulierte meinem Schwager. „Glückwunsch Caudex, besser kann es nicht laufen. Ein gut besuchtes Wagenrennen für den Wahlkampf und dann noch ein Doppelsieg für deinen Facitio. Die Götter stehen wohl auch bei dieser Wahl fest an deiner Seite.“ Sagte ich und drehte mich dann ganz langsam zu Kara um. Ich sah gerade noch wie der Gladiator, der ja ihr Mann war von ihr löste und mit einem eher verschlossenen Ausdruck zum Eingang der Loge ging. „Nicht jeder Tag ist gleich und meine Priorität liegt derzeit bei der Gesundheit meiner Frau und meines Kindes. Dies ist das Wichtigste für mich alles andere ist nur eine lapidare Nebensache.“ Sagte ich und ja ich wusste das meine Worte sie trafen. Ich hatte ihr Freundschaft angeboten, doch diese wollte sie nicht. Mehr aber wollte ich nicht geben und wenn sie dies ausschlug war es nicht mein Problem.
    Wenn sie nun aber der Meinung war mich öffentlich derartig zu reizen, dann ja dann war ich durch und durch Aurelier und wies sie an ihren Platz.

  • "Ich finde Männer halt interessanter als Pferde", meinte Kara zurück, als ihr Mann ihr ins Ohr flüsterte, und kuschelte sich in diesem Moment in seine Arme. Sie fand es schön, so gehalten zu werden. Es hatte etwas beschützendes und sicheres. Und auch, wenn Kara der Meinung war, immer und überall gut alleine zurecht zu kommen, war es doch auch mal ganz schön, Flamma so nahe zu wissen.


    Und dann auf einmal löste er sich von ihr. Er sagte noch nicht einmal wirklich was, sondern ließ sie einfach los und ging weiter nach hinten. Und Kara verstand es nicht. Was hatte sie denn gemacht? Weil sie Rufio ein wenig geärgert hatte? Kara sah ihm noch fragend nach, als Rufio sich an sie wandte und ihr weh tat. Mit Absicht. Als er sie als lapidare Nebensache betitelte, zuckte Kara tatsächlich einmal kurz minimal zusammen, ehe sie sich wieder unter Kontrolle hatte. Einen kurzen Moment schwieg sie, ehe sie die Maske eines Lächelns aufsetzte und sich hinter ihre Mauern zurückgezogen hatte, die sie über die Jahre perfektioniert hatte. "Selbstverständlich, Dominus Aurelius", sagte sie freundlich, da für sie mit dieser Aussage die Fronten wohl endgültig geklärt schienen. Und ja, es tat ihr verdammt weh. Am meisten, dass sie sich ganz offensichtlich so sehr in Rufio getäuscht hatte und sich gerade fragte, wieso sie sich überhaupt jemals in ihn verliebt hatte. Sie hätte das besser wissen müssen. Sie hätte es vorhersehen müssen.


    Zu gerne hätte sie jetzt Trost gehabt, aber den gab es nicht. Kara fühlte sich gerade sehr allein und zog sich in sich selbst und hinter ihre Mauern zurück, während sie einfach dastand und darauf wartete, dass der Tiberier den Sieger küren und ihm die Siegerbörse überreichen würde, damit das hier zuende wäre und sie nach Hause gehen könnte. Obwohl ihr gerade jetzt dann auch nicht danach war, in einem Zimmer mit Flamma zu sein, der sie ebenso ignorierte wie alle anderen eben auch.

  • Der Aurelier war ein Mistkerl. Und was für einer. Auch wenn ich gerade angefressen war, weil Kara selbst in meiner Gegenwart seine Aufmerksamkeit gesucht hatte, erkannte ich doch das es ihr jetzt helfen würde, wenn ich für sie da wäre. Ich atmte einmal tief durch und ging wieder in die Loge. „Draußen ist soweit alles in Ordnung.“ Sagte ich lapidar als Begründung für meine kurze Abwesenheit. Noch während ich sprach trat ich hinter meine Frau und schlag ihr wieder die Arme um die Körper. Ich beugte mich ein wenig zu ihr. „Er ist ein Depp. Du bist keine Nebensache und wenn er das nicht erkennt ist er blind.“ raunte ich ihr zu und wiegte sie ganz leicht hin und her. „Wollen wir den Dominus fragen ob wir beide noch dem Rennen noch irgendwo einkehren können?“

  • Die Albata hatte gewonnen, und Corvina wusste, wie gern ihr Mann jubeln wollte. Sie lächelte ihm freudig zu und drückte ihm seine Hand. Ja, wenn er nicht der Ausrichter wäre, sondern irgendwo auf den Rängen sitzen würde, würde er wohl genauso jubeln, wie die zahlreichen Fans. "Wenn dein Amtsjahr vorbei sein wird, kannst du wieder mitsingen", raunte sie ihm lächelnd zu.

    Aber dieser Moment des leisen Glücks währte nur kurz. Kara frotzelte mit Faustus und ärgerte ihn ein wneig, weil die Aurata geschlagen worden war. Das war vielleicht nicht nett, aber Faustus’ Reaktion darauf war sehr harsch und für Corvina ganz und gar ungewohnt. Sie drei kannten sich ja schon ihr Leben lang, und Corvina hatte noch nie miterlebt, dass Faustus Kara so derartig herablassend behandelt hätte. Sie war so perplex deshalb, dass sie nicht einmal wusste, was sie dazu denken sollte. Sie blinzelte nur höchst verwirrt, und auch ein Stück weit betroffen, und sah zu Kara. Die lächelte und gab sich als Sklavin, sprach ihn so förmlich an wie wohl noch nie in ihrem Leben und gab sich ganz leichtherzig, aber Corvina kannte sie zu lange und zu gut und wusste, dass das gerade nur eine Fassade war. Je freundlicher und leichtherziger Kara sich nach so einer Zurückweisung gab, umso schlimmer getroffen war sie. Und gerade schien Kara nichts auf der weiten Welt zu bekümmern.

    Corvina versuchte, Blickkontakt herzustellen, aber Kara zog sich zurück, und der Ort hier war gerade nicht geeignet, der Freundin beizuspringen. So bekamen beide Männer neben ihr nur kurz einen wehleidigen, verwirrten Blick, ehe sie sich abwandte und die Klärung der Situation auf irgendwann später notgedrungen verschob.

  • Kara wich sämtlichen Blicken gekonnt aus, indem sie so tat, sl würde sie die Ehrenrunde der Rennfahrer mit einem Mal brennend interessieren. Darum bekam sie es auch erst recht spät mit, dass Flamma wieder zu ihr kam und sie festhielt. Ja, sie brauchte das grade und wollte das auch grade, aber trotzdem rollte sie einmal die Schultern, wie um sich frei zu machen. Nähe und Zärtlichkeit gefährdete gerade ihre Mauern, die sie soeben noch kunstvoll um sich errichtet hatte, und die aussagten, dass sie mit wirklich allem allein fertig würde und von nichts und niemandem Hilfe bräuchte. Ja, tief in ihr drinnen war grade ein zurückgewiesenes, verlassenes Kind verzweifelt auf der Suche nach Halt, aber nach außen hin war sie ruhig und gefasst und geradezu gleichgültig. Und dieses äußere Bild hielt sie krampfhaft fest.

    Sie hörte Flammas Worte, und sie taten auch gut, aber gleichzeitig taten sie auch weh und sie konnte gerade weder in die eine, noch in die andere Richtung gut reagieren. Sie wollte gleichzeitig schwach und stark sein, und so konnte sie gerade weder das eine, noch das andere. "Wenn du möchtest" antwortete sie daher erst einmal ein wenig ausweichend, da sie ihre Fassade gerade mühsam aufrecht erhielt, um sich vor Rufio keine Blöße zu geben. Und sie konnte nur hoffen, dass Flamma sie da verstand und nicht wieder den Rückzug antrat, was sie ja nicht wollte. Eigentlich wollte sie gerade nur hier raus und eine würdevolle Flucht.

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    Es konnte nur einen Sieger, der Preisgeld und Gloria einstrich, geben. Und als während des Rennens Scorpus doch noch aufholte, und Silius Herz schneller für seinen Liebling schlug, konnte er doch nicht halten und landete auf dem allerletzten Platz, während einer der Weißen gewann. Armer Scorpus! Gewiss bedurfte er jetzt Trost und Aufmunterung durch die Leitung der Veneta. Der Vicarius erhob sich und eilte nach unten.

    Die Veneti hatten " Hautse, hautse immer auf die Schnauze", skandiert, bis auch sie verstummten und ein sehr betrübter Haufen waren. Niedergeschlagen verteilten sie sich in der Stadt. Wo immer ein Blauer auftauchte, würde der Wein in Strömen fließen und so mancher Streit angefangen werden, um die Frustration abzubauen. Zumindest bei den Tunikaträgern. Die in der Toga würden zivilisierter Zerstreuung suchen.

    So ging dieser prächtige Renntag zu Ende.



    Sim-Off:

    Wieviele Runden waren das, Herr Ausrichter? Ihr hattet ja schnell fertig??? :D .

  • Ich hatte keine Ahnung, warum die andere Sklavin meinen Herrn ärgern wollte. Sie nannte ihn bei seinem Praenomen, was sehr vertraulich klang und darauf schließen ließ, dass sie einander schon lange kannten. Allerdings wies er sie gleich sehr scharf zurück, womit die andere Sklavin so wohl nicht gerechnet hatte. Zumindest besann sie sich auch gleich wieder auf ihre Position und wurde sehr förmlich dem Dominus gegenüber.

    Ich beobachtete das alles eher mit wachsender Unruhe. Ein Dominus, der schlechte Laune hatte, war selten gut für die Sklavin direkt um ihn herum. Und ich war wohl am direktesten um ihn herum in den nächsten Stunden und würde da wohl seine schlechte Laune dann ausbaden müssen. Am besten tat ich so, als wär ich gar nicht da und hätte auch nichts mitbekommen. Mit ein bisschen Glück vergaß mein Dominus auch meine Anwesenheit und ließ mich aus dem hier raus, was auch immer es sein mochte.

  • So war er nun beim Wagenrennen angekommen, der Yanis stand neben ihm und machte wohl große Augen über das Verhalten seinen Herrn.

    Jumshagin ging, wie in der Heimat, voll aus sich heraus.

    In seiner Muttersprache, im hiesigem Latein und sogar auf Griechisch hörte man ihn brüllen. Dazu gestikulierte er wild mit den Armen.

    "Alle Pferdchen hü, lauft alle meine Pferdchen!"

    Yanis musste ja nur staunen, wie der vornehm gekleidete Herr Jumshagin sich plötzlich so veränderte.

  • Die letzten Runden wurden gefahren, und der weiße Block flippte förmlich aus. Hatte die ganze Zeit über Chares auch vorne gelegen, jetzt zeigte der wesentlich ältere Olophernes, was Erfahrung bei einem solchen Rennen ausmachte. Er zog an Corbis und Gisco regelrecht vorbei, schloss zu Chares auf, und in der letzten Runde, als sie beide es unter sich ausmachten, wer gewinnen würde, verwies er sogar den heimlichen Champion der Herzen nur auf Platz zwei.

    Irgendwo fingen die Trommeln an, und die Sänger stimmten mit ein.

    " Oooo-O-O-O-Oooo-Oooo, Oooo-O-O-O-Oooo-Oooo!"

    Sie sangen rhythmisch zum Schlag der Trommeln und wiegten sich im Siegestaumel.


    Atticus selber war hin und weg. Er umarmte den armen Mann, der das Pech hatte, neben ihm zu stehen, und schüttelte ihn freudig durch, was aufgrund des schieren Größenunterschiedes auf den armen Kerl wohl wie die Umarmung eines Bären wirken musste. Aber ja, genau SO mussten die Rennen laufen! Genau so! Doppelsieg Albata! Hach, heute war ein wundervoller Tag!