Gäste der Hochzeit können ohne Umweg über die Porta direkt hier erscheinen!
/p>Der Tag der Hochzeit war angebrochen. Am frühen Morgen war der Hausherr selbst auf das Dach der Villa Aurelia gestiegen, um den Vogelflug zu beobachten. Mit seinem Lituus hatte er einen Bereich des Himmels definiert und dann beobachtet, welche Vögel sich in diesem Fenster zeigten. Zu seinem Bedauern und Corvinas Glück waren es keine Raben oder Dohlen, sondern erst zwei Sperlinge, die miteinander herumtollten, gefolgt von einem Schwarm heller Tauben. Damit war wohl eindeutig, dass die Zeichen für diesen Tag gut standen und es keine Hindernisse gab, die die Eheschließung heute unmöglich gemacht hätten. Auch waren zwar ein paar Wolken zu sehen, aber nichts, das auch nur annähernd nach Gewitter aussah. Und im Februar waren Gewitter ohnehin höchst unwahrscheinlich.
Damit also konnte der öffentliche Teil der Hochzeit stattfinden.
Die Zwischenwände zwischen Atrium, Tablinum, Peristyl und Oecus waren Anweisungsgemäß entfernt worden, dafür standen an geeigneten Stellen einige der immergrünen Büsche als Windfang und es waren Kohlebecken aufgestellt und gut befeuert, um heimelige Wärme zu spenden. Der ganze Bereich war mit Blumen reich geschmückt, die von sämtlichen Floristen der Stadt zusammengekauft worden waren, um den Frühling mitten in den Winter zu bringen. Hier und da standen Bänke, Korbstühle und Liegen bereit, um es den Gästen entsprechend bequem zu machen.
Musiker waren angeheuert worden und wechselten einander in ihrem Spiel ab, so dass den ganzen Tag für fröhliche Musik gesorgt war.
Die Aurelier also warteten im Atrium darauf, die Gäste begrüßen zu dürfen. Sextus stand an der Seite von Corvina und wartete vornehmlich auf die Familie des Bräutigams, aber selbstverständlich auch auf alle anderen Gäste, insbesondere den Kaiser und die Kaiserin. Ohne ersteren würde die confarreatische Eheschließung auch etwas schwierig werden.